Nebel, Frost und Lockdownblues

Wir verabschieden uns vom blauen Himmel im Waldviertel und ziehen so verlässlich wie die Zugvögel im Winter zum Arbeiten zurück nach Wien. Anders als im Frühling überwiegt nun im 2. Lockdown der Vorteil eines gut eingerichteten Arbeitsplatzes in Toms Büro gegenüber einer Übersiedlung aufs Land, mit den immer kürzer werdenden Tagen und sehr frischen Temperaturen. Dafür begleitet uns auf der Strecke ein malerischer Sonnenuntergang.




Zum Abendessen verarbeitet Tom die Reste der Ente zu einem köstlichen Sugo.

Die Abende nutzen wir meist für eine Runde durch den Bezirk. Es ist finster und kalt, außerdem sperren die Supermärkte nun schon um 19:00 Uhr – also alles zusammen nicht einladend für längere Abendspaziergänge. Im Lokal von Mario Bernatovic, dem “Albert”, wird gedreht, in der Breitenfelderkirche ist niemand und in einer der umliegenden Wohnungen hat jemand schon einen Christbaum aufgestellt. Hab ich Weihnachten schon verpasst?
Zum Abendessen kochen wir uns sehr gute Grammelknödel vom Litschauer Hofladen.



Trotz Weihnachtsdekoration und -beleuchtung will bei mir heuer keine rechte Stimmung aufkommen. Auch wenn ich weder einkehren, noch shoppen möchte, fehlt etwas in der Stadt und die Leute bilden lange Schlangen vor den wenigen offenen Verköstigungsstellen.
Wir besorgen uns einmal im türkischen Supermarkt wunderbare Lammkotelettes.





Über Wien hängt drückend der Hochnebel, die Fahrt am Freitag hinauf führt durch dichten Bodennebel. Oben angekommen schwindet dann rasch das letzte Tageslicht. Auch in Litschau wurde die Weihnachtsbeleuchtung montiert und das bringt zumindest etwas Helligkeit in die sonst sehr ausgestorben wirkende Stadt.





Auch am Samstag hebt sich die Nebeldecke nicht. Die Wälder sind vereist aber die Teiche noch offen. Nachdem sich die Pegelstände der Teiche wieder normalisiert haben und die Niederschläge zurückgegangen sind, kann nun auch der Groß-Radischer-Teich abgefischt werden. Die Männer ziehen das Netz durch das eisige Wasser und oben am Baum wartet ein Reiher auf seinen Anteil. Der Angler am kleinen Teich auf der anderen Seite des Dammes ist wohl schon erfroren.
















Im Garten ist das Türkentaubenpärchen wieder zurück, Tom fährt fischen und ich mache eine Runde um den Herrensee. Immer noch sind mehr Spaziergänger als sonst um diese Jahreszeit unterwegs.
Von R + A bekommen wir eine Stange von Leos Wildsalami.











Eigentlich wären wir heute bei C + K zur Produktion und Verköstigung des heurigen PROFIL-Weihnachtsmenüs eingeladen, aber das fällt ja leider flach. Stattdessen treffen wir uns virtuell mit der Familie und bereiten dann mit Karpfenfilets aus dem Tiefkühler unser eigenes kleines Vorweihnachtsmenü zu. Sehr gut, aber kein Ersatz!

Der Sonntag zeigt uns ein paar Stunden blauen Himmel. Der Mühlteich ist über Nacht zugefroren und mein Plan einen Zander oder Hecht zu fangen damit hinfällig.
Im Garten warten die Vögel auf die nächste Fütterung und die Rehe am Feld sind heute recht nah herangekommen.









Jetzt noch eine Woche Lockdown und falls kein Wunder passiert, danach noch weitere Tage (Wochen?) mit vielen Einschränkungen. Ob wir mit der Familie Weihnachten feiern werden können? Wieviele werden sich testen lassen? Was, wenn die Geschäfte wieder öffnen?
Ich wünsche jedenfalls uns allen einen entspannten Advent und eine hoffentlich baldige positive Entwicklung.

 

Autor: freia

Geboren in Wien. Aufgewachsen in Wien und Münchendorf. Lebe in Wien und im Waldviertel.

4 Gedanken zu „Nebel, Frost und Lockdownblues“

  1. Wie immer Super,ich freue mich über deine Bilder und Berichte,da mein Vater aus Litschau war freue ich mich besonders immer wieder über die Bilder .👍👍

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