Hitze in der Stadt und kühle Teiche am Land

Schon Anfang Juni legt sich eine große Hitze über die Stadt. Aber die hohen Temperaturen können uns nicht von einer Premiere abhalten, einem Treffen unter Cousins und Cousinen abseits von Zusammenkünften im Großfamilienverband. Mitten im 7. Bezirk gibt es ein von außen ganz unscheinbares Hotel mit einem sehr schönen Innenhof und asiatischer Küche, das Hotel am Brillantengrund. Dort treffen wir uns und es wird so ein schöner, lustiger Abend. Ich hoffe, wir schaffen das bald wieder einmal!

Am nächsten Abend treffen wir uns wie auch schon die letzten Sommer mit Schwager und Schwägerin am Naschmarkt zu Fisch und Meeresfrüchten im Nautilus. Bei weit über 30 °C lasse ich aber dieses Mal die Austern aus. Nichtsdestotrotz ein Genuss!

In der Nacht zieht ein Gewitter über Wien und am Freitag ist es nach ein paar Regenschauern drückend schwül. Heroben ist es zwar auch sehr warm, aber durch den Wind weit erträglicher und in der Nacht wird es angenehm kühl.

Im Garten blühen die Kletterrosen. Nach dem Rasenmähen werfen wir kurz die Angeln aus und danach machen wir noch eine Runde durch die Gegend. Dabei kommen wir wieder bei dem kleinen Teich im Wald vorbei, den ich schon letzten Winter fotografiert habe. Das Wasser ist so klar, dass man sogar einen Hecht sieht, der reglos auf Beute wartet.

Am Samstag findet der jährliche Raub- und Friedfischtag der ÖFG1880 in Aggsbach an der Donau statt und daher sind wir nach unserem Wachauausflug schon wieder in Spitz! Neben Vorführungen im Spinnfischen, Fischen vom Kajak (http://www.mariolange.at ), einem Weitwurfwettbewerb und dem Verkauf von Angelzubehör (http://www.catchthefish.at), wird gezeigt, wie man Fische richtig filetiert und zubereitet. Sogar Brachsen, die man sonst aufgrund der vielen Gräten nicht so gerne isst, schmecken vom Grill recht fein. Noch besser sind allerdings die Steckerlfische vom Holzfeuer am Ufer der Donau, Fischsuppe und Fischaufstrich.

Eröffnung durch den Bürgermeister

Viele, viele Gummifische

Der Zanderfangspezialist

Die ersten Wachauer Marillen sind auch schon reif! Direkt aus dem Obstgarten kaufen wir kleine, aber süße Früchte und kochen Marillenmarmelade ein. 

Am Abend sind wir bei C + K und es ist einer dieser besonderen Abende im Waldviertel, wo wir bis weit in die Nacht hinein im Garten sitzen können. 

Am Sonntag fahren wir gleich in der Früh an die Teiche, denn wir wollen eine Runde schwimmen gehen. Die Trockenheit ist überall zu sehen, die Wiese im Strandbad schaut aus wie sonst erst zu Saisonende im August und die Gemeinde ruft zum Wassersparen auf.

 

Nächste Woche soll es noch einmal richtig heiß werden. Wir feiern Schwesters Geburtstag und dann geht es für vier Tage nach Hamburg. Dort ist es jedenfalls kühler!

Ein Tag in der Wachau

 In Wien geht es bei sommerlichen Temperaturen in die nächste durch einen Feiertag unterbrochene Arbeitswoche. Wir kochen leichte und orientalische Gerichte, trinken Rosé und überlegen, wann wir uns wiedereinmal auf den schönsten Platz im 8. Bezirk setzen.

Am Feiertag haben wir Tom’s Weihnachtsgeschenk eingelöst und einen Ausflug in die Wachau gemacht. Mit dem Schiff ging es von Krems nach Spitz, wo wir nach einer kurzen Pause im Eissalon den 5 km Weinrundweg in Angriff genommen haben. Dass die Weinreben dort auf malerischen Hängen wachsen, hätte uns zu denken geben sollen! Aber nach einigen steilen Bergwertungen bei hohen Temperaturen, wurden wir von einem tollen Ausblick über die Donau Richtung Melk belohnt.
Auf der Runde lernen wir von L. wie man Weinsorten anhand der Blätter erkennen kann, naschen von Kirschbäumen und suchen immer wieder Schattenplätze entlang der Strecke. Für Anfang Juni ist alles sehr staubig und trocken.

Wieder unten geht es von Spitz über den schmalen Kirchensteig zum Weingut Thomas Gritsch. J + P gehen mit Karte und Handy voran und wie wir schon glauben, da kommt nichts mehr und wir hätten uns verirrt, stehen wir plötzlich vor einem alten Tor und finden dahinter einen idyllischen Gastgarten. Es gibt kalte Speisen mit Schinken, Käse, Presswurst sowie Rindfleischsalat und dazu köstliche selbstgemachte Marillen- und Weichselchutneys. Die müssen wir auch mal probieren selber zu machen.

Mit dem Bus fahren wir wieder zurück nach Krems. Ein herrlicher Tag!

Dürnstein

Am Freitag ändert sich das Wetter und Wind kommt auf. An den Teichen wechselt es von Sonne auf Wolken und nach einer staubtrockenen Woche regnet es in der Nacht etwas.

In Litschau hat die Gemeinde im Zuge der Neugestaltung des Stadtplatzes beschlossen, ein “Schirmchen”  (eine Schirmbar) aufzustellen. Nicht jeder ist von der Idee begeistert, nicht die Wirte mit Gastgärten, die neue Konkurrenz bekommen zum Dank dafür, dass sie auch die langen Winter durch ihre Gaststuben geöffnet halten. Nicht die Opposition, die Steuergeldverschwendung wittert. Und manch einer aus der Bevölkerung, der wehmütig an lustigere Zeiten im Strandbad zurückdenkt und sich wünschen würde, die Gemeinde kümmerte sich erst um die Renovierung und dann um einen neuen Pächter für das Restaurant am See. Und manche fragen sich, warum die neue Hafenbar noch immer bootsverleihlos ist.

Das Schirmchen, oder auch “die Schuhschachtel”, ist jedenfalls hinter den vielen Autos am Stadtplatz kaum zu sehen. Bin gespannt wie es wird, wenn geöffnet ist.

Das Wochenende über fischen wir, ich backe nochmals die Apfel-Birnen-Blätterteig-Tarte, denn am Abend kommen Ma + H., als Vorspeise gibt es einen Pfirsich-Ziegenkäse-Salat mit vielen Kräutern aus dem Garten und ein bisschen gartel ich herum.

Die Kräuter

Im Garten blüht der Storchschnabel, die Klematis, der Jasmin, die Rosen und der erste Lavendel. Auch die Walderdbeeren sind reif.

Nächste Woche steht ein Treffen unter Cousins und Cousinen an und am Samstag ist Raub- und Friedfischtag der ÖFG1880 an der Donau.

 

 

Auf der Alm, im See und am Teich.

Die Woche nach Pfingsten habe ich mir frei genommen, was bei Natur und Landwirtschaft große Freude ausgelöst hat. Meine Urlaube beinhalten nämlich eine 100%ige Regengarantie, eine Tatsache, die Freunde und Familie auch gerne launig kommentieren. “Du kommst auf Urlaub ins Waldviertel? Ohje, da wird ja dann das Wetter schlecht. Du fährst nach Italien? Regensachen mitnehmen! Ha ha ha!” Was bisher vielleicht ein Manko war, hat sich mittlerweile zu einem Vorteil gewandelt, denn seit dem Spätwinter war es bis auf kurze Schauer ohnehin viel zu trocken. Vielleicht sollte ich ein Geschäftsmodell daraus machen? Braucht jemand Niederschlag? Anfragen gerne direkt an mich.

Der Dienstag beginnt noch sehr heiß und ich nehme auf meine Runde um den Herrensee die Badesachen mit. Es fängt zwar auf halber Strecke zu Donnern an, aber das Gewitter verzieht sich vorerst wieder und es fallen nur ein paar Tropfen. Wieder im Strandbad angelangt, kommt nocheinmal kurz die Sonne raus, das Wasser ist warm und ich habe den See für mich allein.

Im Strandbad hat sich seit Jahrzehnten nichts verändert, außer dass es lt. den Litschauern immer ruhiger wird. Das Restaurant, sehr retro mit dem Charme der 70er-Jahre, schlummert seit Jahren vor sich hin. Das Becken ist noch abgesperrt, da der Bademeister erst im Sommer kommt, doch schwimmen ist auf eigene Gefahr erlaubt.

Am ortsseitigen Ufer wurde die alte Hafenbar samt Bootsverleih abgerissen und neu errichtet. Der Holzbau ist sehr hübsch geworden, die Terrassengestaltung hält da allerdings nicht mit. Die alten und die neuen Tische, Sessel und Bänke passen nicht zusammen und stehen außerdem etwas dicht gedrängt. Die neu gepflanzten Bäume sind noch zu klein um Schatten zu spenden und alles wirkt etwas kahl und unfertig. Der Bootsverleih ist noch nicht in Betrieb, denn der Steg fehlt noch. Vielleicht wächst sich das ja über den Sommer noch zu einer Mole West des Nordens zusammen.

Auch der Ort döst unter der Woche vor sich hin, das einzige das sich bewegt, ist das Wasser im Springbrunnen. Die Pfingsturlauber sind wieder abgefahren, die Sommerfrischler noch nicht da und die meisten Ortsansässigen pendeln aus zum Arbeiten oder in die Schule.

Zum Abendessen koche ich mir eines meiner liebsten Pastagerichte: Orecchiette mit Erbsen, Minze und Prosciutto. Bei Tom in Wien gibt es Spinat mit Ei.

Der angekündigte starke Sturm bleibt zum Glück aus, dafür regnet es die ganze Nacht. Gut!
Am nächsten Tag ist es deutlich kühler als zuletzt, daher nutze ich den Vormittag und fahre Rexgläser besorgen. Leider gibt es in Litschau und Heidenreichstein die beiden Eisenwarenhaushaltsgeschäfte nicht mehr, beim Lagerhaus ist das meiste schon ausverkauft und daher probiere ich es erst in Tschechien – komplette Fehlanzeige, dafür weiß ich jetzt wo die Heidelbeerpflückerinnen ihre riesen großen Gläser her haben – und dann beim Talkner, dem Baustoff- und Gartenbedarfsgeschäft in Heidenreichstein. Dort werde ich fündig – die haben Gläser und Flaschen in allen Größen und Formen!

Im Garten verstreue ich Biodünger unter allen Rosen und Blütensträuchern, jäte noch etwas Unkraut bis ich am späteren Nachmittag die Mama vom Bus abhole. Wir machen eine kurze Gartenführung und ich zeige ihre die neue Hafenbar, bevor wir uns mit T + W zum Abendessen im Gasthaus Kaufmann treffen.

Vom Busbahnhof hat man einen schönen Blick auf das Schloss

Am nächsten Morgen läutet der Wecker schon sehr zeitig, denn für 7:00 Uhr hat sich der Heizungstechniker für die Inbetriebnahme der neuen Therme angesagt. Gut dass ich mir den Wecker gestellt habe, denn um 7:01 ist er schon da. Zwei Stunden und ein paar Flüche später ist er fertig, worauf ich nach einem kurzen Frühstück den Vormittag für eine Golfrunde nutze. Am ersten Loch klingelt mein Handy: der Gärtner kündigt sich zum Heckenschneiden an. Die Ligusterhecke ist jetzt wieder pipifein gestutzt, danach besprechen wir noch die nächsten Gartenprojekte, bevor ich mich zum zweiten Mal zum Golfplatz aufmache. Ich spiele die Runde meines Lebens und niemand sieht es! 

Zum Abendessen gibt’s Eiernockerln und Salat aus dem Garten. Der Mond scheint von etwas durchbohrt zu sein.

Sehr empfehlen möchte ich, heroben zum Friseur zu gehen. Man erfährt neues aus dem Ort, welche Veranstaltungen anstehen und jeder plaudert mit jedem. Leider muss ich M. am Schluss meistens enttäuschen und auch dieses Mal verweigere ich sowohl Lockenstab als auch sonstige Frisurverschönerungsaktionen die über normales Trockenföhnen hinausgehen, denn ich muss noch Rasenmähen und Gießen und und und. Da wäre es schade um die Mühe. Nachdem ich im Garten fertig bin, drehe ich noch eine kleine Runde mit dem Rad, bevor es am Abend auf die Alm geht!

Die Alm ist ein kleines Feriendorf in Loimanns, wo wir uns mit Mama, H und H aus dem Wald treffen. In nicht ganz authentischem aber doch urigem Almhüttenambiente mit dazupassender Alpenmusik, bekommt man gute Waldviertler Küche mit Karpfen, Mohnnudeln, Schnitzel, gebackenen Hühnerflügerln und auch einigen kleinen Gerichten. Im Sommer wird gegrillt.

In der Nacht regnet es, da ist es in der Früh gleich wieder frischer als am Vortag. Wir machen uns auf an die Teiche und da niemand im Strandbad ist, probiere ich es einmal dort, denn die Zander mögen die sandigen Böden. Dann auf einmal ein Ruck an der Schnur! Ich habe meinen ersten Hecht gefangen.

Wieder zu Hause befüllen wir die ersten Flaschen mit selbst angesetztem Holunderblütenessig. Wunderbarer Geschmack bei überschaubarem Aufwand. Tom hat sogar eigene Etiketten dafür entworfen! Wer es auch probieren mag, das Rezept ist von Katharina Seiser: http://www.esskultur.at/index.php/2015/06/16/the-one-and-only-holleressig/.

Sonntag früh wittere ich meine Chance, aber es gewinnt schon wieder der Tom. 

Zurück im Garten muss ich ein Reh verjagen, das sich auf den Weg zu den Rosen machen wollte. Wehe, wenn nächste Woche alle Blütenknospen abgefressen sind!

In Reingers ist Kirtag und der Mann mit seinem wunderbaren Seifenstand ist auch dort. Dazu spielt die Blaskapelle, die Leute sitzen im Schatten der alten Eiche und im Dorfteich blühen die Seerosen.

Am Abend ist Ländermatch Irland:Österreich, welches wir tunlichst gewinnen sollten, und am Donnerstag machen wir einen Ausflug!

 

Pfingsten, Spechte und Spinnfischen.

Die Woche beginnt süß und fruchtig. Entlang der Bundesstraße findet man kurz vor Wien einige Straßenstände und Selbsterntefelder, da mussten wir zuschlagen und haben aus zwei Kilo Erdbeeren Marmelade gekocht.

Überhaupt ist ganz Wien ein rot-bunter Blütentraum, denn überall blühen die Rosen in allen Farben. Nur die Schilder mit den Paten, wie sie im Volksgarten an jedem Rosenstock montiert sind, stören ein bisschen das Bild.

Auch am Weg zu einem abendlichen Treffen mit der lieben M. komme ich im Stadtpark an einem üppigen Rosenstrauch vorbei. 

Dann ist auch schon Pfingsten und das Wetter herrlich. Die Zandersaison hat begonnen, daher fahren wir am Freitag gleich an den Teich. Am Ufer blühen Teichlilien und Fingerhut und das Wasser glitzert in der Abendsonne.

Am Samstag steht Gartenarbeit an, die Pfingstrosen blühen dieses Jahr genau zur richtigen Zeit und wir können die ersten Hollerblüten ernten. Daraus machen wir schon das zweite Jahr Holunderblütenessig.

Aus dem Zwetschkenbaum zwitschern und rufen die jungen Grünspechte so laut, dass uns schon die Nachbarn auf unsere Gartenbewohner ansprechen. Die Grünspechteltern sind schwer beschäftigt, Futter heran zu schaffen und jetzt gucken die Kleinen auch schon raus. So süß!

Überall blühen am Straßenrand die Lupinen und die Felder sind blau gesprenkelt. Der Juni ist für mich einer der schönsten Monate im Waldviertel.

Am Abend sind wir bei C+K eingeladen, die Kinder braten Stockbrot über dem Feuer und es war wie immer wunderbar.

Am Sonntag wollte ich eigentlich das erste Mal heuer schwimmen gehen, aber es ist deutlich kühler als am Vortag, daher bleiben wir beim Fischen, packen unsere Spinnruten und machen eine Runde um den Teich. Am Nachmittag kommt Wind auf, der Himmel wird schwarz und es fängt an zu regnen.

Das schlechte Wetter hält jedoch nicht lange an, der Pfingstmontag ist schon von der früh weg sonnig und der Campingplatz in Reingers ist gut besucht. Am Ufer spielen Kinder und ich warte weiter auf den ersten Zander.

Aber ich hab’s nicht eilig, denn ich hab’ jetzt eine Woche Urlaub!