Holler, saure Trauben und mehr Pilze

Ping, pong. Ping, pong. Sonntagnachmittag spielen wir eine Runde Tischtennis im Tigerpark. Die Tischplatte sieht schlimm aus, aber überraschenderweise kann man ganz gut spielen und endlich können wir unsere neuen Tischtennisschläger ausprobieren. Jemand von der Bezirksvertretung hat mein Foto auf Instragram bemerkt und kommentiert, dass sie eh schon planen, eine neue Platte zu montieren. Wäre nicht schlecht! Um uns herum dreht ein kleines Mädchen auf  Rollerblades ihre Runden.

Die vorletzte Augustwoche wird wieder sommerlich warm, wir kochen mal thailändisch scharf, mal italienisch schnell, beobachten Turngruppen im Stadtpark und spazieren durch den Achten, vorbei an einem Cupcakesgeschäft und einer noblen Seniorenresidenz ohne Senioren. Ende der Woche gehen wir mit den Kindern zum Griechen in der Kochgasse, bevor L + P zu ihrer Reise nach Albanien aufbrechen. Unter einem springenden Hirschen essen wir köstliche, frittierte Fischchen, Mezze, Spieße und Tzatziki. 

Frittata mit Schafskäse

Am Freitag bekommt es wieder über 35 °C – gut, dass wir rauffahren. Auch wenn die Trauben noch etwas sauer sind, ernte ich schon ein paar, denn wenn ich mich nicht beeile, fressen mir die Vögel wieder alle weg. S. kommentiert im Facebook sehr treffend: “Knabberkerne in blauem Sauerleder, seeehr edel, de mog i und die Starln gacken in leuchtendem Cyano!”
Der Holler ist reif und ich koche Marmelade ein. Das Rebeln ist etwas mühsam, ein paar Zwetschken dazu – fertig. Bin schon gespannt, wie sie schmeckt.

An die Teiche können wir dieses Wochenende nicht, denn es findet das 24-Stunden-Oldtimertraktorrennen statt. Es dröhnt, es staubt, es stinkt und drei Tage lang ist Reingers im Ausnahmezustand. Wir gehen daher in den Wald, dort ist es still, die Luft rein und das Moos grün. Steinpilze finden wir auch!

Am Nachmittag gehen wir eine Runde schwimmen und treffen im See auf R + A, die Neu-Litschauer. Am Abend kommen sie zum Essen vorbei. Wir kochen italienisch: Crostini mit Steinpilzen, Wildschweinsugo – ja schon wieder, aber wir hatten noch ein Stück Wildschwein eingefroren – und Eis.

Sonntagfrüh ist es warm, stickig und über Nacht hat es die Dieselwolken vom Traktorrennen bis nach Litschau geweht. Wir machen uns daher nochmals in den Wald auf – durchatmen!

Rotkappe
Nicht so schöner Wald
Steinpilz

Für Nachmittag sind Gewitter angesagt. Schnell noch eine Runde schwimmen! Vielleicht das letzte mal für diesen Sommer? Nächste Woche geht es einen Tag nach Hamburg und die Bauarbeiten heroben sollten beginnen.

Gmunden, Hecht und Pilze

Sonntagabend machen wir mit A + R eine kleine Rundfahrt zu den Teichen in Reingers und an die Grenze. Die von Toms Onkel gepflanzten Seerosen blühen heuer besonders schön. Ganz versteckt wachsen auch ein paar Preiselbeeren.

Danach wollen wir zum Ausklang ihres ersten Wochenende als Neu-Litschauer Essen gehen, aber aufgrund des langen Wochenendes ist nirgendwo ein Platz frei. Wir landen schlussendlich im Gasthaus Böhm in Leopoldsdorf, wo wir uns die knusprigen, nussigen Hanfschnitzel schmecken lassen.

Am Montag fahren wir ganz zeitig in der Früh nach Wien. Nebel liegt über dem Land und bei Thaya sehen wir in der Ferne die Ballone einer Ballonflugveranstaltung fahren.

Nach der Arbeit gehen wir zu Fuß nach Hause und kommen dabei beim Kleinen Cafe und den zwei Museen vorbei.

Dienstag ist Feiertag und wie meistens, wenn ich in Wien bin und frei habe, fahre ich in den Reitstall. Nougat kommt mir auf der Koppel schon ein paar Schritte entgegen und wir gehen die sogenannte Schottenhofrunde. Dazwischen gibt es eine Fresspause auf der Wiese und am Schluss geht es noch zum Füße kühlen durch den Halterbach.

Am Nachmittag machen wir noch eine Runde mit dem Rad, über den Donaukanal in den Prater bis zum Lusthaus und wieder retour.

Aus den Augenwinkel sehe ich am Abend wie etwas durch das Vorzimmer fliegt. Erst denken wir, ein kleiner Vogel hat sich in die Wohnung verirrt, aber es ist eine Fledermaus! Wir schließen im Wohnzimmer alle Türen, machen das Fenster weit auf und drehen das Licht aus, aber die Fledermaus will und will nicht hinaus. Lieber fliegt sie knapp über unseren Köpfen ihre Runden oder versteckt sich hinter dem Vorhang. Offenbar möchte sie lieber auf die andere Seite der Wohnung, Richtung Innenhof, wo zwar ein Taubennetz gespannt ist, aber sie vermutlich her kommt. Also Türen wieder auf und schnell flattert sie durchs Vorzimmer in die Küche und versteckt sich im Kammerl daneben hinter einem Bild. Damit bugsiert sie Tom sanft beim Fenster hinaus. Ufff.

Am Donnerstag führt mich meine Arbeit nach Oberösterreich in die Nähe des Traunsees und am Rückweg schaue ich mir Gmunden an. Gar nicht so leicht die richtige Abfahrt in den Ort zu finden, sowohl Gmunden Ost als auch Gmunden West weisen ins Zentrum. Ich schlage die Richtung zum Schloss ein und lande direkt am Wasser. Dort reihe ich mich in die Fußgängerkolonne ein und wandere am See entlang. Das Wasser ist nicht so türkis wie das des Attersees, aber ebenso klar. Der Traunsee ist übrigens der tiefste See Österreichs, der Attersee der größte.

Wieder in Wien treffen wir uns mit Familie und Freunden in netter Runde in der Blauen Elise am Johann-Nepomuk-Vogl-Markt. Ein neues Marktlokal mit kleiner Speisekarte – bei unserem Besuch gab es Quiche und Würstel – aber dafür großer Auswahl an Waldviertler Gin sowie mehrerer Sorten Tonic. Gleich gegenüber auf der anderen Seite des Marktes bekommt man im http://www.kaufmannsladen.wien regionale Produkte aus dem Waldviertel.

Freitagabend beim Kaufmann erzählt uns H. von einem alten Bauernhof in der Gegend, der zum Verkauf steht. Den schauen wir uns am nächsten Morgen nach dem Gebäckbesorgen gleich an. Die Lage ist wirklich toll, es ist weit und breit kein anderes Haus zu sehen, aber der Zustand ist leider ziemlich traurig.

Im Garten werden bald der Holler und der Wein reif – es wird spannend, ob ich dieses Jahr schneller als die Vögel bin, denn ich möchte Hollermarmelade einkochen.
Am Gartenrand ranken sich Brombeerstauden, die Wildrosen tragen dicke Hagebutten und in den Beeten blüht es rosa, pink und lila.

Am Nachmittag fahren wir an die Teiche. Tom fängt einen tollen Hecht mit 2,5 kg und 73 cm und ich finde einen alten Birkenpilz.

Den Hecht braten wir als Filets, begleitet von Linsen und einem schönem Abendrot.

Sonntag früh schauen wir in den Wald. Die Pilze wachsen wieder! Wir finden ein paar kleine Steinpilze, Birkenpilze, zwei Eierschwammerln und Knoblauchschwindlinge. Die riechen wirklich intensiv nach Knoblauch und sehen sehr hübsch aus. Genommen haben wir sie nicht. Die Steinpilze haben wir dafür zum Frühstück in die Eierspeis geschnitten. 

Jetzt noch ein bisschen im Garten arbeiten und dann den Balkon abräumen, denn bald beginnt der Umbau.

Der Eisenmann und die Bahnwärterstochter

Vor dem Heimfahren am Sonntag schauen wir noch mal kurz in den Wald und an den Teich. Die Steinpilze lassen noch immer auf sich warten.

Fliegenpilz

Am Montag geht’s geschäftlich nach Salzburg und am Rückweg fahre ich kurz in St. Georgen von der Autobahn ab um einen Blick auf den Attersee zu werfen. Ganz anders als im Waldviertel ist es dort statt grün ganz blau und türkis. Auch wunderschön.

Die wieder etwas erträglicheren Temperaturen nutzen wir um nach der Arbeit mit dem Rad eine Runde ins MQ oder zum Naschmarkt zu fahren. Leider sperren die meisten Standeln oder auch die Kaffeerösterei Alt Wien schon um 18:00 Uhr, was das Einkaufen schwierig bis unmöglich macht. Warum manche heutzutage noch immer keine etwas längeren Öffnungszeiten haben, ist mir ein Rätsel. Dafür wollen sie am Sonntag aufsperren. Wozu?
Etwas verwackelt habe ich vom Fenster aus die partielle Mondfinsternis Mitte der Woche festhalten können. Am Donnerstag erreicht dann auch Wien ein großes Unwetter und die ganze Nacht durch blitzt, donnert und schüttet es.



Am Freitag sind wir bei der Waldviertler Verwandtschaft zum Essen eingeladen, es hat nur noch 13 °C und der Samstag beginnt recht frisch und bewölkt. Aber dann kommt die Sonne raus und im Garten blüht es nach dem Regen in den letzten Tagen sichtbar auf. Jetzt weiß ich auch, warum es so viele Bienen bei uns gibt, denn ganz in der Nähe steht ein Bienenstock!

Wir schaffen es gerade noch zum Einkaufen und auf den Bauernmarkt, bevor die Polizei halb Litschau sperrt.  Dieses Wochenende findet der Waldvierter Eisenmann statt, es sind die Flugtage des Modellflugvereins, Karpfengrillen in Schlag, am Nachmittag wird Kasperl für die Kinder und am Abend das Stück “Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter” im Herrenseetheater aufgeführt. Bisschen viel los für ein Wochenende, aber irgendjemand hat sich sicherlich etwas dabei gedacht.

Synchronschwimmen oder Triathlon?

Die Enten haben sich raus dem Wasser ans sichere Ufer begeben.

Die Familie Stemberger/Schwertsik treffen wir bereits zu Mittag nach den Proben beim Spaziergang am Seerundweg und am Abend sehen wir sie dann live auf der Bühne. 
Das Stück wird in verteilten Rollen gelesen, gespielt und gesungen. Wenn gesungen wird, versteht man die Texte leider schlecht und die Stimmen sind etwas schrill, aber die gelesenen und gespielten Szenen sind gut und teils sehr lustig. Katharina Stemberger spielt am besten.

Julia Stemberger

 

Sonntag früh spielen wir mit R + A eine Runde Golf, nachdem sie jetzt auch Neu-Litschauer geworden sind und diesmal bleiben wir am Sonntag noch hier und fahren erst am Montag in der Früh nach Wien.

Nächste Woche haben wir einen Feiertag und dann wollen wir noch die Blaue Elise besuchen.

 

Hitzewelle, Paradeiserernte und Stadtfest in Litschau

Der Urlaub ist zu Ende und die vierte Hitzewelle rollt über die Stadt. Für Mitte der Woche ist dazu noch die heißeste Nacht angesagt und irgendwie kommen wir durch die Tage und Nächte. Mit den Kindern probieren wir die neueste Pizzeria mit authentischer Zubereitungsart, La Spiga in der Lerchenfelderstraße, in der ehemaligen Pizzeria Peppino vom F. Die Pizzeria hatte schon damals einen Holzofen, die Pizza war tadellos und das Lokal eingerichtet im typischen Wiener Pizzeriadekor. Nun gibt es neapoletanische Pizza wie schon in der Riva oder der Via Toledo. Sehr gut.

Freitag nehmen wir uns frei und flüchten bereits Donnerstag Abend aus der Stadt. In Litschau hat es 29 °C und damit 10 °C weniger als in Wien. Eigentlich unvorstellbar diese Temperaturen.

In der Früh werden wir von Regentropfen am Fenster geweckt. Endlich wieder durchatmen! Ein Reh schaut im Garten vorbei und wir ernten so viele Paradeiser wie noch nie zuvor. Ein Gutes hat das warme trockene Wetter offenbar doch.
Nur für die Schwammerln ist es noch nicht ganz ideal. Wir finden einen kleinen und drei überstandige Steinpilze.  


Dafür hat sich der Wasserstand an den Teichen wieder fast normalisiert und auf einer kleinen Insel im Stadlteich wachsen sogar Himbeeren. Wenn man mit der Angel am Ufer unterwegs ist, entdeckt man allerlei Getier um einen herum.

 


Samstag Vormittag ist Bauernmarkt in Litschau und wir kaufen Käse und einen Räucherfisch. Es gibt auch einen kleinen Flohmarkt und heute habe ich wieder ein besonderes Schnäppchen gemacht. Zwei hübsche kleine Keramikgefäße, von denen ich noch nicht genau weiß, wofür ich sie verwenden könnte, um 1,50!
Danach machen wir mit dem Rad eine Runde in die Saass, schauen kurz in den Wald und dann über den Schandacher Teich zurück nach Hause zu einem späten Frühstück.

Blutroter Röhrling oder Hexenröhrling?

Auch den Oleandern gefällt der heurige Sommer und unter dem Vogelhäuschen am Kirschenbaum wächst das Gras wie aus dem Lederleitner-Katalog. Vogeldung ist der beste Dünger – das viele Füttern über den Winter hat sich ausgezahlt. Jetzt müssen wir nur noch an allen anderen Bäumen Vogelhäuschen montieren!
Nachdem es wieder recht heiß geworden ist, fahren wir an den Teich zum Fischen und zum Baden. Im Bad zieht eine Poltergruppe mit Braut, Schnaps und Ghettoblaster ihre Runde, im Wald hinter dem Campingplatz hat eine Gruppe aus Korneuburg ihre Zelte aufgeschlagen und im Bad ist seit langem wiedereinmal was los.

Am Abend ist Stadtfest in Litschau. Die Grillhendln sind gut, die Sonnenplätze bleiben anfangs frei, denn es ist wirklich heiß, nicht nur für Waldvierter Verhältnisse. Die Band bemüht sich redlich. Einige bekannte Gesichter, Hallo hier, plaudern dort. Nett.

Wie angekündigt erwachen wir am Sonntag bei Regen. Beim Zeitungsholen ruft mich die Nachbarin zu sich, denn sie haben in ihrer Garage einen Hausflohmarkt mit 50 Eierbechern! Nach meinem gestrigen Einkauf ist jedoch mein Bedarf an altem Geschirr fürs erste gestillt, daher verabschiede ich mich wieder.
Am Nachmittag ist Wiener Derby, am Abend sind wir bei Freunden in ihren idyllischen Hinterhofgarten im Achten eingeladen, morgen fahr ich nach Salzburg und nächstes Wochenende geht es ins Herrenseetheater!