Pötzleinsdorfer Park, Frühlingsknotenblumen und Start in die Tennissaison

Wenn es am Sonntagabend schnell gehen soll, dann gibt es kaum etwas besseres als ein Pastagericht. Im Kühlschrank findet sich ein Glas rotes Pesto aus Chili und Salami, das verheißungsvoll klingt, aber so scharf ist, dass ich es fast nicht essen kann – ächz.

Um der Homeofficemonotonie für einen Moment zu entkommen, begleite ich Tom zur Arztverwandtschaft nach Pötzleinsdorf. Ein kalter Wind weht dicke Schneeflocken durch die Straße und mit der Betonkirche über der Straße wähnt man sich irgendwo ganz weit im Osten.
Auch im Park ist von Frühlingsstimmung nichts zu sehen – sogar die Ziegen im Streichelzoo ducken sich unter das Dach des Stalles.
Zum Abendessen gibt es eine Räucherforelle aus dem Litschauer Hofladen, mit Ziegenkäse – nicht von den Ziegen im Zoo – auf einer dünnen Schicht knuspriger Erdäpfel. Köstlich!




Zu Mittag holen wir uns einmal eine Bentobox vom Matcha Komatchi auf der Josefstädterstraße.
Nachdem bald wieder die Fahrradsaison beginnt, möchten wir uns auch fürs Waldviertel Helme besorgen. Daher spazieren wir nach der Arbeit zum Sport Nora am Gürtel und über den Yppenplatz und Brunnenmarkt wieder retour. Die Breitenfelderkirche zeigt sich solidarisch mit gleichgeschlechtlichen Paaren, denen vom Papst eine Segnung verwehrt wurde und im offenen Garten des Gebäudes der Beamtenversicherung blühen schon ein paar kleine Tulpen und Narzissen.

 








Freitag Mittag hole ich mir die neuen gratis angebotenen Gurgeltests aus der Apotheke und das Menü vom Café Strozzi.


Heroben dann eine liebe Überraschung am Gartenzaun: das neue Gartenheft von K.! Tom fährt noch einen Sprung an die Teiche und bringt mir ein Bild vom Abendhimmel über Litschau mit.

Am nächsten Morgen überrascht mich Tom mit einem prächtigen Strauß roter Rosen – der zweite Hochzeitstag im Lockdown und insgesamt der 24.!

Im Garten zwitschern die Vögel und ein paar Krokusse zeigen sich. Ich entferne den Winterschutz von den Beeten und häcksle die Zweige und vom Wind im Garten vertreute Äste kurz und klein. Dann wollen wir noch die letzten “Zandertage” vor der Schonzeit ausnutzen, aber der Wind am Damm verbläst nicht nur die Schnur sondern auch uns. Dafür freue ich mich, dass im Josefsthal die Frühlingsknotenblumen blühen! Heuer entdecke ich sogar im Wald ein kleines Plätzchen mit Blumen.

Da wir auch heuer nicht schön Essen gehen können, kocht Tom etwas Feines: ein gefülltes Huhn. Dazu mache ich einen Rahmgurkensalat. Ein Gedicht!
Der Mond ist fast voll.

In der Nacht werden die Uhren eine Stunde nach vorne gestellt und darum ist es schon fast 10 Uhr, als wir in den Ort kommen zum Semmeln holen. Vor der Kirche haben sich bereits einige zur Palmweihe versammelt. Der Pfarrer hält, übertönt von Traktorenlärm, eine kurze Ansprache, segnet mit 2-3 schnellen Schwüngen die mitgebrachten Palmzweige und dann teilt sich die Menge in die, die in die Kirche zur Messe gehen und die, die darauf in Zeiten der Pandemie lieber verzichten.

Einer der beiden Tennisplätze im Feriendorf wurde vom TC Litschau übernommen und ist schon bespielbar, bevor nach dem Lockdown der Belag überarbeitet wird. Wir reservieren eine Stunde und trotz Wolken und kaltem Wind ist es eine willkommene Abwechslung. Der Imbiss danach schmeckt gleich nochmals so gut. 






In der Karwoche soll es sonnig und mild werden – die Prognose für Ostern hingegen ist weniger berauschend. Aber daran denke ich besser noch nicht!

 

Am Westbahnhof, ein paar Frühlingsblumen und der Winter gibt sich nicht geschlagen

Aus dem Hofladen in Litschau haben wir uns Grammel- und Selchfleischknödel mitgenommen. Der Teig ist relativ weich und die Grammelfülle in beiden Knödel sehr unterschiedlich. Einmal kleinere, fast knusprige Grammeln, einmal eher ein Gatsch mit Ei. Die Fleischfülle ist definitiv besser.

Zu Beginn der Woche spazieren wir zur Motto-Bäckerei auf der Mariahilferstraße und wie immer hat sich vor dem Geschäft eine kleine Schlange gebildet. Der Zander aus dem Mühlteich ist ein Gedicht – saftig und zart. 

Vor dem Café Hummel ist bereits die Frühlingsbepflanzung erfolgt, das Wetter ist aber weiterhin unfreundlich und winterlich.





Auch im Nordbahngrätzl ist von Frühling noch nichts zu spüren. In den Urban Gardening-Beeten am Bennoplatz zeigen sich aber die ersten Frühlingsblümchen zwischen den ausgewachsenen Gemüsepflanzen der letzten Saison.


Beim Westbahnhof schreiten die Bauarbeiten am neuen Ikea voran. Besonders einladend wirkt das Areal noch nicht, nur die von einem bekannten Baumarkt bepflanzte Baustellenfassade eines Hauses am Gürtel gibt ein deutliches grünes Zeichen.









Da für das Wochenende erneut Schnee angesagt ist, überlegen wir in Wien zu bleiben, aber der Frühjahrsbesatz im Kollmitzgraben ist geplant und daher fahren wir bei teilweise dichtem Schneetreiben rauf in die Kälte. In Litschau ist es weniger weiß als gedacht, nur ein paar Flankerln weht es noch vom Himmel, was der Katze auf der Wiese – genau wie mir – Missfallen bereitet.
Fürs Abendessen holen wir uns ein Stück Rinderfilet vom Geitzenauer und Tom hackt es per Hand zu einem köstlichen Beef Tartare klein.









Der Wecker läutet um 5:30 – zum Glück nicht für mich! Tom fährt zur Hälterung nach Schönau, wo Zander und Hechte verladen werden. Das Thermometer zeigt -4 °C und wandert den ganzen Tag über nicht ins Plus. Ich bleibe da lieber noch unter der Decke liegen und fahre erst etwas später mit an den Burgerteich, wo die Karpfen für die Thaya abgefischt werden. 









Im Kollmitzgraben übersiedeln die Fische dann in ihr neues Zuhause in der Thaya.

Die Fahrt nach Raabs lasse ich diesmal aus und widme mich lieber daheim dem Osterputz. Nachdem das Haus von oben bis unten gewischt und staubgewedelt ist, schaue ich an den Herrensee. Es bläst ein frischer Wind und es sind weniger Spaziergänger als zuletzt unterwegs.




Vielleicht vertreiben ja mexikanische Tortillas und eine Birnentarte den Winter?

Grau in grau begrüßt uns der Sonntag. Auf den Teichen hat sich bereits wieder eine dünne Eisschicht gebildet und es lädt nichts dazu ein, draußen etwas zu tun. Daher wird es nur eine kleine Runde durch den Ort, wo ich in einer Seitengasse eine hübsche Tür entdecke.




Nächstes Wochenende soll es endlich milder werden. Die Zeitumstellung raubt uns leider eine Stunde, dabei gibt es im Garten so viel zu tun!

 


Am Donaukanal, in Schönau und dem Frühling auf der Spur

Blauer Himmel und milde Temperaturen treiben die Menschen hinaus an die Ufer des Donaukanals – die meisten bemühen sich wirklich, den Abstand einzuhalten. An einem Brett sind verlorengegangene Handschuhe angenagelt und an einer Mauer wird Graffitisprühen geübt.

 









In der Lerchenfelderstraße gibt es ein hübsches Blumengeschäft und beim Vorbeigehen duftet es – wunderbar. Gleich vis-a-vis besorgen wir in einem nicht weniger originellen italienischen Feinkostgeschäft Burrata, Salsiccia, Frizzante und Parmesan fürs Abendessen.


Nachdem das Wetter deutlich unfreundlicher geworden ist und wir lange arbeiten, beschränkt sich unser abendlicher Radius auf den Weg in den Supermarkt und zurück. Wir kochen Spinat mit Tortellini, Bohnen mit Garnelen, Hühnerleber zu Erbsenpürree und meinen Favoriten – Hühnerreisfleisch.

Im Waldviertel angekommen, kommen wir noch in den Genuss einer schönen Abendstimmung. Die Teiche sind eisfrei und somit steht dem Frühjahrsfischbesatz nichts im Weg.
Die Salsiccia gibt es mit Fenchel auf Pasta.











In Schönau wird am nächsten Morgen zum ersten Mal in der heurigen Saison abgefischt und ein Teil der Karpfen kommt in die Thaya. Auch ein Filmteam ist vor Ort und die u.a. aus “Braunschlag” bekannte Schauspielerin Maria H. packt zur Einstimmung auf einen Film/eine Dokumentation (?) mit an.









Im Golfclub Haugschlag ist einer der Plätze weiter auf Wintergreens bespielbar und so verabreden wir uns mit R + A zu einer halben Runde. Der Wind bläst recht frisch, aber mit der Sonne geht es … außerdem gewinnen wir.
Im Tiefkühler haben wir noch selbstgefangene Karpfenfilets, die wir uns rausbacken. Dazu gibt es einen Erdäpfel-Vogerlsalat. Köstlich!




Ich bin zwar alles andere als erfreut, dass wir – wie es aussieht – ein weiteres Ostern ohne Familie verbringen werden, aber trotzdem schmücke ich den Osterstrauch. Im Garten blühen die Schneeglöckchen und an den Sträuchern sieht man schon die ersten Knospen.

Mit R. und L. bin ich zu einer Runde um den Herrensee verabredet, währenddessen fährt Tom mit der Spinnrute an den Teich. Das zahlt sich diesmal aus, denn nach zweimal Auswerfen hat er einen Zander an der Angel!


Das Wetter wechselt wieder auf kalt und unfreundlich, daher belasse ich im Garten noch den Winterschutz auf den Rabatten und halte mich mit dem Schneiden zurück. Nächstes Wochenende kann ich dann aber hoffentlich schon mit den ersten Frühjahrsgartenarbeiten beginnen!

 

Krokusse, in der Griechengasse und am Kahlenberg

Bei strahlend blauem Himmel machen wir noch einen Abstecher in den Kollmitzgraben. Auf der Thaya sind schon die ersten mit dem Boot unterwegs und im Wald entdecke ich einen leuchtend rosa blühenden Strauch, über den ich erst daheim nachlese, dass er hochgiftig ist.






In den Wiener Parks zeigen sich die ersten Krokusse – jetzt kann der Frühling nicht mehr weit sein! Im MQ gibt’s einstweilen nur Blumen von Warhol.










In einem Bioladen in der Zollergasse kaufen wir Portulak, den wir über das gegrillte Gemüse und die Erdäpfel streuen. Ganz interessant.



An meinem Bürotag fällt mir auf, wieviel Gelbes es im Nordbahnviertel gibt und am Heimweg freue ich mich beim Blick auf den Donaukanal schon darauf, wenn ich wieder mit dem Rad fahren kann. Noch ist es mir zu kalt.

Am Freitag wird es dann nocheinmal so richtig winterlich. Es schneit, es ist kalt und windig. Da wir das Wochenende in Wien bleiben, nützen wir die Zeit für eine Spaziergang in die Stadt. Vor dem Kanzleramt hat sich wie so oft ein Kamerateam positioniert und im Stephansdom haben Künstler aus den Kerzen und Botschaften nach dem Attentat im November eine Gedenkstelle errichtet.
Beim Fensterkaffee in der Griechengasse kaufen wir uns zwei Espressi und flüchten vor einem erneuten Schneetreiben in die Hauseinfahrt beim Szene-Haarschneider.
Zum Abendessen wird Seeteufel in Prosciutto mit getrockneten Tomaten und Basilikum eingewickelt und dazu gibt’s ein Erdäpfelpüree.












Es ist 9 Uhr vormittag und schon recht viel los am Biomarkt in der Lange Gasse. Vor dem Kaffeestand hat sich eine lange Schlange gebildet, von den angebotenen Sorten klingt der mit dem Schokoladearoma am verlockendsten und der Espresso aus der Wintermischung schmeckt mir besser als beim Fensterkaffeehaus. Daheim unterziehen wir uns zum ersten Mal einem Wohnzimmerselbstnasenbohrertest: die Reagenzgläserhalterung, die man laut Anleitung benötigt, war im Sackerl aus der Apotheke natürlich nicht dabei, aber rasch finden wir eine alternative Lösung.



Weil es so schön sonnig ist, zieht es uns am Nachmittag weiter hinaus und erst fahren wir auf den Friedhof und dann auf den Kahlenberg, wo wir den Blick über Wien genießen. Die Idee hatten außer uns auch ein paar andere, aber es herrscht zumindest weniger Gedränge als bei den Demos in der Stadt. Auch die Frau, die sich mit Mikro und Lautsprechern vor der Kirche am Kahlenberg positioniert hat, findet nur wenig Aufmerksamkeit. Wir spazieren ein Stück den Villenweg entlang und fragen uns, wer da wohl in den Häusern wohnt, die sich um den Sendermast gruppiert haben. 
Am frühen Abend feiern wir dann – getestet – den Geburtstag des Jüngeren. Vor einem Jahr war das genau eine Woche vor dem ersten Lockdown und wer hätte damals gedacht, dass uns die Pandemie zwölf Monate später noch immer fest im Griff hat. 















Auch im Reitstall ist nichts los und da fällt mir ein, dass ja auch kein Reitunterricht stattfinden darf. Wo sonst kleine Mädchen auf Pferden ihre Runden drehen, liegen Stallkatze und Hofhunde träge in der Sonne herum und werden nur aktiv, wenn vor dem Zaun Spaziergänger vorbeikommen. Fad!

Die nächsten Wochen werden wohl wiedereinmal entscheidend sein aber zum Glück ist bald Ostern.