Der Hitze entfliehen, weiter keine Steinpilze und das Traktorrennen

Der neuerlichen Hitzeperiode versuchen wir so lange wie möglich zu entgehen und arbeiten Anfangs der Woche von heroben. Während ich mich von Besprechung zu Besprechung hantle schickt mir Tom Fotos aus dem Wald. Dort zieht es mich nach der Arbeit dann auch hin – aber leider nichts außer ein paar Baumschwämmen.




Ein Vorteil vom heroben Arbeiten ist die schöne Stimmung am frühen Morgen. Und die Möglichkeit, am Abend noch schwimmen zu gehen. Herrlich!





Zum Abendessen gibt es einen Salat mit Mozzarella, Pfirsichen, Prosciutto, Basilikum und Minze und davor mixt uns Tom einen Negroni Sbagliato.



Am nächsten Tag fahren wir in der Früh nach Wien und belohnen uns mit einem Menü im Café Strozzi für das zeitige Aufstehen. Das Hendl ist leider ein bisschen zu lange warmgehalten.

Nach einer sehr heißen Nacht und einem – zumindest für mich – klimatisierten Bürotag fahren wir gleich wieder ins Waldviertel. Noch ein paar Tage, dann sollten die Temperaturen wieder erträglich sein.
Im Garten blüht der Phlox und an der Vogeltränke erfrischen sich vorsichtig die Bienen, die Flügel weit nach hinten weggestreckt.

Am Nachmittag treffe ich Tante I. im Strandbad. Sie urlaubt bereits eine Woche heroben und genießt das Treiben am See. Nach einem kurzen Sprung ins Wasser gönnen wir uns ein Eis in der Verweilzeit.
Vor dem Einkaufen fürs Wochenende noch ein kurzer Check im Wald: weiter nichts. Zum Abendessen gibt es Huhn mit Estragon.


Einmal im Jahr verwandelt sich die 600-Seelen-Gemeinde Reingers in eine Mischung (manche sagen auch “Hölle”) aus Lärm, Staub und Massenansturm. Das 24-Stunden-Oldtimer-Traktorrennen findet wie jedes Jahr am letzten Wochenende im August statt und heuer wurden die Rennteams erstmals zur Verwendung eines speziellen Bio-Diesels verpflichtet. Vor dem Start um 14:00 müssen wir einen jungen Mann aus dem Teich fischen, der seine Trittfestigkeit am Rechen überschätzt hat, und um halb drei wandern schon die ersten Zuschauergruppen zum Campingplatz zurück. Da dient das Rennen bereits nur noch als Hintergrundkulisse. Einzelne Sponsoren sollten ihre Aktivitäten eventuell noch mit ihren Nachhaltigkeitsversprechen abgleichen.

















Schon den ganzen Nachmittag über warnen verschiedene Wetterdienste vor einer aus dem Westen herannahenden Gewitterfront. Wir genießen noch einen Kaffee mit Vanilleeis auf der Terrasse und belegen Piadine mit Feigen und Ziegenkäse zum Abendessen, bevor das Unwetter am Abend über Litschau hereinbricht. Es blitzt, donnert und stürmt so stark wie selten zuvor.



Am nächsten Vormittag finden wir im Garten einen umgeworfenen Gartensessel und  der Golfplatz ist mit abgebrochenen Ästen übersät. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert, nur zu einem Sturmschaden in Schlag musste die Feuerwehr in der Nacht ausrücken. Die Pilze hat der viele Regen allerdings noch nicht wachsen lassen.



Nächste Woche sollte es dann auch in Wien mit der Hitze vorbei sein und am Freitag beginnt schon der September. Wo ist der Sommer hin?

Am Naschmarkt, Chronik der nördlichsten Stadt und mit Panenka am Fußballplatz

Die Zeitungsmeldungen über ein außergewöhnliches Pilzjahr sind stark übertrieben und gelten für das Waldviertel leider überhaupt nicht. Eierschwammerl gab es da, wo wir suchen waren, gar keine, Steinpilze nur ganz vereinzelt. Für ein Huhn Cacciatore gerade genug und es wird ein sehr lustiger Abend mit den Kindern und Cousine A.








Am nächsten Morgen nutzt ein Schwarm Stare unsere Lärche als Raststation. Tom mäht die Raseninseln mit der Sense und danach wollen wir auf einen Imbiss zu Gino’s fahren. Davor noch rasch nach Jindrichuv Hradec, aber diese Idee bereuen wir, denn eine Umleitung führt uns in einem weiten Bogen und auf schmalen Straßen in die Stadt. Dafür werden wir mit einem köstlichen Baguette mit Salami und Prosciutto entschädigt.








Zurück in Wien drehen wir noch eine Radrunde über den feiertäglich ausgestorbenen Naschmarkt und den Burggarten.









Am nächsten Tag sind wir zum Lunch bei Papas am Naschmarkt eingeladen. Gute levantinische Küche.


Nett ist es auch auf der Dachterrasse unserer Schwesterfirma auf der Gumpendorfer Straße, wo sich Kunden und Geschäftspartner zu einem kleinen Apero eingefunden haben. Am Heimweg komme ich an einer Einladung zur Mitgliedschaft vorbei, die schon am nächsten Tag mit einer bitteren Niederlage nicht belohnt worden wäre.




Beim Geier hole ich einen verlockend aussehenden Zwetschkenkuchen und dann fahren wir schon wieder vorbei an einem Regenbogen über die Donau ins Waldviertel.



Tom bringt mir einen schönen Strauß aus dem Garten ins Homeoffice. Am Abend treffen wir uns mit meiner Family beim Dorfwirt. Dieses Wochenende sind auch meine Tante und Cousine T. heroben! Leider haben sie Probleme mit dem Litschauer Zimmervermieter und da das zweite Theaterfestivalwochenende ist, gibt es keine anderen freien Zimmer. Erst am Sonntag können sie wechseln. Wir lassen uns trotzdem nicht den Appetit verderben und genießen Schnitzel, Maishendl und Zucchini-Cordonbleu.



Samstagfrüh fährt Tom in den Kollmitzgraben, wo aufgrund der starken Regenfälle Mitte der Woche eine kleine Schlammlawine von der Burg zur Thaya abgegangen ist.



Während Tante und Cousine das morgendliche Angebot bei Hin & Weg besuchen, spiele ich mit S eine Stunde Tennis, kühle mich danach im Pool ab und lausche kurz noch der Matinee.
 


Am Nachmittag sind wir zur Geburtstagsfeier in Reingers eingeladen. In einer Kiste grillen mehrere Schweinsbraten, eine Band spielt Volksmusik und die Sonne brennt vom Himmel. Lange können wir nicht bleiben, denn M + S haben noch eine Karte für die “Chronik der nördlichsten Stadt” über und da gehe ich gerne mit. 


Die Theatergruppe erzählt an verschiedenen Schauplätzen spannende Geschichten aus der Stadtchronik über eine junge Wilderin, verschwundene Frauen und Glocken im See und geheimnisvolle Klänge einer Fiedel, dazu singt der Litschauer Chor und am Ende wird an einer langen Tafel geplaudert und jeder und jede erzählen, was sie mit Litschau verbindet. Sehr nett!



Nach der Vorstellung speisen und feiern wir mit unseren Freunden auf der Terrasse daheim weiter. Wieder ein schöner Abend!

Sonntagvormittag besuchen uns Tante und Cousine auf einen kleinen Brunch und wir zeigen ihnen ein paar unserer Lieblingsplätze rund um Litschau, bevor sie das neue Apartment beziehen können. Danach fahren wir nach Nova Bystrice zu einem Legendenmatch anläßlich des 90-jährigen Bestehens des Fußballvereins. Als Gäste sind die ehemaligen Spieler von Bohemians Prag geladen, darunter Antonin Panenka – eine Rapid-Legende! “War a schöne Zeit für mich …” sagt er zu Tom.










Nächste Woche erreicht uns die nächste Hitzewelle und es soll 36 °C bekommen. Und als ob nichts wäre, findet am Wochenende das 24-Stunden-Traktorennen statt …

Zurück in Wien, ewige Baustellen und bei Hin & Weg

Nach einem eher verregneten letzten Urlaubswochenende und da die Sommerhitze auch in der Stadt gerade eine Pause einlegt, starten wir relativ erholt in den Arbeitsalltag. Um uns für das Urlaubsende etwas zu entschädigen gibt es Sonntagabend überbackene Schinkenfleckerln. Köstlich.


Das Westpol ist gleichzeitg mit uns aus dem Urlaub zurück …


… und das ehemalige Café Maria Treu hat einen neuen Besitzer gefunden. Nun gibt es auf dem Platz vor der Piaristenkirche wieder zwei Schanigärten überkreuz.


 

Die Kreuzung bei der Salztorbrücke liegt auf meinem Fahrradweg ins Büro und wird seit Jahren aufgegraben. C. kommentiert es treffend damit, dass es sich hier wohl um eine der auch andernorts vorkommenden Übungsbaustellen handelt. Das muss so sein, denn sie wird nie fertig!



Der Sommer kommt zurück und die Parks zeigen sich nach dem Regen im frischen grünen Kleid.






 

Nach einem schnellen Lunch beim Tseng in der Lederergasse geht es wieder hinauf ins Waldviertel.


Auch Garten und Wald haben die Niederschläge sichtlich gut getan. Der verbrannte Rasen ist wieder grün und voller Vorfreude schauen wir nach dem Raufkommen gleich zu unseren üblichen Schwammerlplätzen … aber leider nichts. Tom biegt dann am Rückweg noch zu einer in der Sonne liegenden moosigen Stelle ab und da: ein paar Eierschwammerln und eine wunderbar frische Krause Glucke. Große Freude!


R hat uns gemeinsam mit angereisten Freunden zu einem sommerlichen Lunch mit Gemüsesuppe und unglaublich guten Marillenknödeln auf ihre Terrasse eingeladen, bevor wir zu verschiedenen Programmen des heurigen Theaterfestivals “Hin und Weg” starten. Ich besuche eine Lesung im Museum der Schmalspurbahn beim Bahnhof Litschau. Eine originelle Location, nur leider heiß und stickig und einige Besucher beschweren sich über die unbequemen Heurigenbänke. Das moderne Märchen “Der kleine König Dezember” wird von den Schwertsiks unterhaltsam vorgetragen.






Während Tom für den Besuch der Kinder vorkocht, tauche ich in den ziemlich abgekühlten Pool.




Am Abend besuchen wir die Artmann-Aufführung “Den Hut auf oder es knallt”. Eine mitreißende Aufführung mit toller Musik im großen Konzertsaal des Moment.

Bei einem Fluchtachterl im Strandbad lauschen wir noch der jungen Wiener Band Pauls Jets. Es ist zwar keine – wie vom Musikverantwortlichen E. M. angekündigte – “Partymusik”, aber trotzdem sehr gefällig.








Nach Weckerlholen im Hofladen und einer halben Golfrunde schaue ich mit dem Rad kurz in den Wald (S reportet Pilzfunde!) und fahre dann zur Matinee ins Strandbad. Bei Fellingers Früh.Stück diskutieren u.a. Robert Palfrader und die Politikwissenschaftlerin Steiner-Hämmerle über Dummheit & Medien. Sehr interessant, sehr lustig. Nach einer 3/4 Stunde ist mir genug gescheit geredet und ich suche die Abkühlung im 20 °C kalten See. Brrrr!









Das lange Wochenende bleiben wir mit Homeoffice heroben. Es soll wieder heiß werden!

In Trebon, beim Stadtfest in Litschau und in Weitra

Trebon ist ein malerisches Städtchen inmitten der Wittingauer Seenplatte, einer beliebten Urlaubsregion in Südböhmen. Nicht nur wir haben uns den Ort als Ziel für ein Schlechtwetterprogramm ausgesucht. Viele Häuser sind renoviert, an einem der großen Seen kann man eine Bootstour buchen, einkaufstechnisch ist jedoch noch etwas Luft nach oben. Wir finden im Stadtzentrum keinen einzigen Bäcker, dafür in jedem zweiten Haus einen Eissalon.


Täglich überprüfe ich die Pilzsituation im Wald. Der Boden ist jedoch nur bedeckt von Feldern voller Heidelbeeren. Zum Abendessen braten wir die am Vortag in der Pielach geangelten Forellen.



Aus der Pielach habe ich auch noch Bilder eines üppig mit Früchten behängten Obstbaumes mitgebracht. Sind das Ringlotten? Den hätte ich gerne im Garten.




Tagsdarauf – die Wettervorschau verspricht einen milden und sonnigen Tag – spielen wir eine Runde Golf in Monachus. Manches gelingt gut, manche Schläge aber überhaupt nicht und so buchen wir zwei Tage später eine Übungsstunde bei Tom Moler, dem Pro am GC Herrensee. Sehr hilfreich!





Am verregneten Dienstag besprechen wir erst mit dem Dachdecker den schon lange geplanten Umbau und später fahre ich zur Mama in die Sauna. 




Die Pilzlage im Wald zeigt sich unverändert mau – es riecht auch nicht nach Schwammerln – nur am Golfplatz werden wir fündig. Sicher nicht essbar.



Am Nachthimmel zeigt sich ein schönes Mondschauspiel: diesen August kann man sogar zweimal einen Supermond sehen!



Jeden zweiten Mittwoch im Juli und August finden die Litschauer Straßenfeste statt  – veranstaltet abwechselnd von lokalen Vereinen oder Kaufleuten. Es ist ein warmer, sonniger Spätnachmittag, dieses Mal wurde sogar eine Band engagiert, aber es ist so viel los und kein freier Platz zu finden, sodass wir nach einem kleinen Bier und ein bisschen Plaudern uns lieber daheim Spaghetti Aglio e Olio kochen.




Am Mühlteich beißen Zander und Hechte und beim Kaufmann gibt es Fleischlaberln als Mittagsmenü. Das können wir uns nicht entgehen lassen!




Den köstlichen tschechischen Weißschimmelkäse “Hermelin” gibt es auch als Grillkäse. Dazu Birnen, Pfirsiche und ein gutes Glas Rotwein: sehr gut!




Am Freitag sind wir mit R + A zum Golfspielen in Weitra verabredet. Wir haben Glück mit dem Wetter und der Platz bietet tolle Ausblicke auf das Schloss und die schöne Landschaft. Unser Training macht sich bezahlt: wir gewinnen.
Im Restaurant gibt es nach 14:00 leider nur noch eine reduzierte Karte. Die Schwammerlsuppe und der Karpfen in der Mohnkruste sind ganz ok, beim Erdäfpfelsalat haben sie jedoch komplett auf das Würzen und die Zwiebeln vergessen. Gelbe und lila Erdäpfel schwimmen in einer wässrigen Marinade und schmecken nach gar nix.














Am Abend feiern wir in einer lustigen und sehr netten Runde, die aus Tirol, Kärnten, Wien und China angereist ist, den runden Geburtstag unseres Freundes K, der groß aufkocht. Ein italienischer Abend mit venezianischen Vorspeisenklassikern, Braten und Tiramisu. Tom spielt ein paar Lieder: ein toller Abend!






An unserem letzten Urlaubswochenende regnet es sich dann richtig ein. Kein Vergleich zur schrecklichen Situation in Kärnten oder der Steiermark, aber trotzdem. Wir fischen ein bisschen und ich finde ein paar winzigkleine Himbeeren.








Auch am Sonntag regnet es weiter und wir wollen bald nach Wien fahren. Ich hoffe auf eine ruhige erste Arbeitswoche und am kommenden Wochenende startet das Theaterfestival “Hin und Weg”. Ein paar Stücke möchte ich mir ansehen.