Freunde, Feste und Fische

Mein Schnupfen geht in die Verlängerung, die Austria hat das Fußballspielen offenbar komplett verlernt und der Hochnebel hat Wien fest im Griff. Daher muss man die Feste feiern, wie sie fallen!
Toms Freund M., der Polizist, neben dem er durch eine glückliche Fügung des Schicksals in der Schule zu sitzen gekommen ist, der ihm später auf dem Weg in die Grafische den Schulweg gesichert hat und mit dem er leidenschaftlich gerne Schwammerlfunde teilt (per Handyfoto), trommelt alle heiligen Zeiten die alte Freundesrunde zusammen.
Wir treffen uns im Nachbar, gleich neben dem U.S.W., einer alten Stätte des Beisammenseins und verbringen einen sehr lustigen Abend. Später geht es noch ins Miles Smiles, wo so wie im U.S.W., ein echter Tom die Jahrzehnte überdauert. 

Am Rathausplatz regiert das Motto Kitsch as Kitsch can. Im Goldenen Quartier verschwinden die Menschen fast unter der riesigen Weihnachtsbeleuchtung.

Wir kochen uns durch die Woche mit Flammkuchen (belegt mit Lachs sowie Birnen, Ruccola und Blauschimmelkäse), mit Ofengemüse und Wels sowie Kürbispürree mit Hühnerleber á la Saltimbocca.

Ab Maissau herrscht dichter Nebel, in Göpfritz an der Wild sieht man keinen Meter mehr weit, in Heidenreichsten reißt es kurz auf. Heroben ist der Schnee schon wieder geschmolzen und es weht ein eisiger Wind. 
Dort, wo von Ostern bis Ende Oktober der Litschauer Bauernmarkt einquartiert ist, findet diesen Samstag zum zweiten Mal ein Weihnachtsmarkt statt. Wir erstehen bei Mader’s Räucherfische eine Forelle und beim Fleischstand Speck, Geselchtes und ein Stück warmen Leberkäse fürs Frühstück.
Im Lagerhaus besorgen wir bei S, die uns in allen Gartenfragen bestens berät und uns die herrlichsten Dinge, von Sensen, über Hühnermistdünger, Gartenscheren und  Schaufeln verkauft, weitere Säcke Vogelfutter.

Litschauer Mangerl

Am späten Vormittag schauen wir kurz bei W und seinen Fischerkollegen “Die Wathosen” an den Teichen in Griesbach vorbei, wo prächtige Zander abgefischt und umgesiedelt werden. Hinter der Anlage erstreckt sich tiefster Urwald und die Teiche haben bereits eine dünne Eisschicht. Die Hälteranlage befindet sich in einem alten Glashaus.

 

Flussbarsche

Im Naturhistorischen Museum läuft gerade die Fotoausstellung “Mustangs” von Manfred Baumann – daher bleiben wir kurz in Hörmanns stehen, weil ich auch Pferde fotografieren möchte. Meine Fotomotive galoppieren zwar nicht über die Prärie oder fechten wilde Zweikämpfe aus, sie sind aber trotzdem ein hübscher Anblick.

Wir packen im Garten die Hortensien und die Töpfe, die draußen bleiben, ein und am Nachmittag schauen noch Mama und H auf einen Sprung vorbei.
Am Abend sind wir bei C + K in Hirschenschlag. K kocht das Weihnachtsmenü für seine Kolumne in einem bekannten österreichischen Nachrichtenmagazin und wir dürfen mitgenießen. Aufgrund der Sperrfrist gibt es die Bilder erst nächste Woche. Ich kann nur soviel verraten: es ist wieder köstlich.

Bei kaltem Wind machen wir Sonntagfrüh eine Runde um den Mühlteich. Im Wald sieht man noch einige Schäden vom großen Sturm Ende Oktober. Nach dem Schnee ist der Boden so gut durchfeuchtet, dass die Schwammerln wieder wachsen. Leider die falschen.
Am Vogelhäuschen schaut ein Eichelhäher vorbei.

 

Wir fahren bald nach Wien, denn die Zwillinge feiern Geburtstag. Nächste Woche sind wir bei Schwager und Schwägerin zum Ganslessen eingeladen, eine Veranstaltung steht an und dann ist auch schon wieder Dezember. Ich muss in Wien den Adventkranz mit neuen Kerzen bestücken, heroben die Lichterketten aufhängen und meine Geschwister fragen, wie wir es heuer mit dem Geschenkebesorgen handhaben.

Lichterkette, Weihnachtsklimbim und erster Schnee

Unser Abendspaziergang führt uns am schon festlich beleuchteten Rathausplatz vorbei, weiter am Cupcakesgeschäft in der Josefstädterstraße, wo süße Adventkränze die Auslage zieren und am Weg treffen wir drei Freunde – Wien ist wirklich ein Dorf. Mit I. plaudern wir eine Weile über Litschau und gute Gansllokale in Wien, sehen sie dann am nächsten Tag nochmals und am übernächsten Tag wieder.  Wirklich lustig!

Wir kochen uns durch die Woche mit Lachs und Melonensalat und zu Toms Geburtstag gibt es mein Highlight – Pasta Bolognese. 

Richtig feiern wir dann am nächsten Tag. Wir treffen uns mit der Family am Ballhausplatz und reihen uns ein in die lange Lichterkette. Rund um das Regierungsviertel ist kein Meter frei und in der Herrengasse staut es sich dann so, dass wir kurz weder vor noch zurück können. Viele haben Kerzen oder blinkende Fahrradlichter dabei, manche haben sich Christbaumketten umgeschlungen. Ich habe Grabkerzen besorgt und damit die Flamme nicht ausgeht, lasse ich den Deckel oben. Das wird zwar launig kommentiert, aber egal! Am Schluss stellen wir die Kerzen am Ballhausplatz 1 ab, aber da residiert ja der Bundespräsident, nicht die Regierung. Vergeigt!

Danach geht es zum Griechen in die Kochgasse, L und P bringen eine köstliche Mohn-Himbeer-Torte mit und passend zum Abend bekommt Tom Lichterketten für die neue Terrasse geschenkt. Gelungen!

Die Arbeit führt mich am Donnerstag nach Gumpoldskirchen, wo der Nebel über den abgeernteten Weingärten hängt. Am Abend spazieren wir über den Fleischmarkt und braten uns eine Entenbrust.

Cousine A ist heroben und Samstagnachmittag gehen wir unsere gewohnte Runde um den See. Ihre Mama kommt auch mit. Die Farben der Natur haben sich von herbstlich golden zu novemberlich braun verändert und im Norden hängen dunkle Wolken. Kommt Schnee?

Am Abend kommt A zum Essen und es gibt Flammkuchen mit Birnen, Blaukäse und Radicchio, Paprikahendl mit Spätzle und zum Abschluss Mohntorte mit Hollerkoch. Gehts uns gut!

Am nächsten Morgen ist alles weiß. Es hat tatsächlich geschneit.

Die Vogelhäuschen sind schon wieder leergefressen. Wir füllen Körner nach, was die Elstern und einen ganzen Schwarm Wacholderdrosseln freut und danach gehen wir am See entlang in den Ort.

Hagebutte mit Krone

Nach dem Frühstück schauen wir noch an die Teiche in Reingers und es kommt sogar kurz die Sonne heraus.

Nächste Woche gibt es ein Treffen mit der alten Freundesrunde und am Wochenende erwartet uns ein erster Vorgeschmack auf Weihnachten. Von mir aus könnte der Schnee ab jetzt den ganzen Winter über bleiben.

 

Poller, Burg und Hochbetrieb am Vogelhaus

Am Sonntagnachmittag feiern wir den Geburtstag vom Großen. J hat ihm eine Himbeerroulade gebacken, C eine üppige Schokonusstorte.




Da es mir zum Radfahren schon zu kalt ist, gehen wir nach der Arbeit wieder öfter zu Fuß nach Hause und kommen auch an den Pollern am Ballhausplatz vorbei. Die Regierung hat sich gut geschützt, was das ganze kostet und dass das den Platz nicht schöner macht, scheint niemanden zu kümmern.

Auch um die vielen Leihräder, die in ganz Wien verteilt sind, scheint sich niemand zu kümmern. Meine Fotos gefallen sowohl einem der Anbieter, der eines meiner Bilder auf seinem Instragrammaccount teilt, als auch dem Kurier, der ein anderes diese Woche für einen Bericht verwendet.

Am Freitag gehen wir Ganslessen ins Gasthaus Böhm in Leopoldsdorf. Vor lauter Gier vergesse ich fast ein Foto zu machen, daher ist der Teller schon etwas derangiert. Das Gansl, die Knödel und das Rotkraut schmecken wunderbar.

Samstagvormittag wird die Terrasse fertig gebaut und wir fahren währenddessen nach Heidenreichstein einkaufen. Es ist ein wunderschöner, sonniger Tag – wahrscheinlich der letzte für die nächste Zeit.

Letzte Woche haben wir die Vogelhäuschen mit Körnern und Nüssen gefüllt. Durch die großen Fenster können wir nun das Treiben im Garten beobachten. Unglaublich was da los ist!

Guckguck

Am Nachmittag fahren wir an die Teiche und holen meine neuen Gummistiefel, bevor am Abend C + K samt Kind und Hund zu Besuch kommen. Es gibt Melone, Prosciutto, Käse, Oliven, Fisch, Linsen, Pasta und Mousse au Chocolat.

Sonntagfrüh ist es trüb und feucht. Nach dem langen Abend beschließen wir zum Auslüften zu Fuß in den Ort zu gehen. Es scheint, als hätte es beim letzten Sturm die schwimmende Bühne vom Strandbad weit über den ganzen See getrieben, denn sie liegt jetzt an einem ganz anderen Ufer.

 

 

 

 

Nächste Woche geht es mit den Geburtstagen weiter und am Wochenende kommt vielleicht A herauf. Freu’ mich schon!

Sturmwind, Richterteich, Novembernebel

Die Feiertage um meinen Geburtstag herum nutze ich gerne für ein paar freie Tage – um den Garten winterfest zu machen und um ein paar Tage vor dem beruflichen Jahresendspurt auszuspannen. Manche fahren oder fliegen in den Süden, ich bleibe im Norden.
Den Montag nutze ich für Erledigungen, für die am Wochenende oft die Zeit fehlt. Ich mache eine Runde in den Ort, dann nach Heidenreichstein und über Grametten bis nach Jindrichuv Hradec.
Auch wenn mir Tom jeglichen Orientierungssinn abspricht, finde ich den Weg über das Josefsthal bis zum Richterteich ganz von alleine. Ohne Navi!
Ich möchte den Wanderweg zum Richterteich spazieren – aber weil der Wind immer noch recht stark weht, nehme ich den kurzen Weg und nicht den schönen langen über den Dachsgraben.
Der Sturm vom Sonntag hat dort viele Fichten umgeweht.
In Haugschlag blüht der Senf, der aussieht wie Raps und ein ungewohnter Anblick vor dem herbstlichen Wald ist.

Die Sturmschäden im Garten halten sich zum Glück in Grenzen. Dafür freuen sich die Vögel über die heruntergebeutelten Äpfel und suchen nach Insekten im durch den Regen aufgeweichten Boden.
Ich häufle die Rosen an, schneide dies und das zurück und freu mich über das, was jetzt noch blüht.

Am Dienstag widme ich mich ein wenig dem Hausputz, wasche die Holzböden mit Schmierseife und verteile Wachspflege. Hui, jetzt ist es etwas rutschig. 
Der Elektriker kommt um einen Dimmer für die neue Lampe einzubauen und nach zehn Jahren schaffen wir es endlich, eine Türklingel zu montieren! Die Auswahl des Klingeltones wird zur Geduldsprobe, denn die Lied- und Quakvarianten nehmen kein Ende.  
Am Nachmittag hätte die Holzfirma die nicht verwendeten Sesselleisten abholen sollen, aber die waren überraschend schon am Vortag da. So kann ich den Nachmittag frei nutzen. Ich lasse den Bottich mit den Wasserpflanzen aus – aber da muss ich mir nächstes Jahr etwas übergelegen, denn dieses Jahr war das Wasser komplett veralgt – und fahre einkaufen.
Da Tom erst am Abend wieder aus Wien raufkommt, mache ich eine Runde um den Herrensee. Auch hier hat der Sturm einige Bäume umgeworfen. Dafür taucht die Nachmittagssonne den Teich in goldenes Licht.  Die Boote beim Bootsverleih wurden schon eingewintert.

Zu Allerheiligen fahren wir über das Kamptal nach Wien und machen einen Zwischenstopp beim Ursinhaus in Langenlois.

Kaum in Wien zurück feiern wir den nächsten runden Geburtstag: für Toms Bruder C gibt es eine Überraschungsparty!

Nach zwei Arbeitstagen geht es gleich wieder hinauf und nach der Zeitumstellung wird es jetzt schon wieder schnell dunkel. Beim Kreisverkehr vor Waidhofen an der Thaya geht eine riesengroße Sonne unter. Bei fast Vollmond machen wir uns überbackene Zucchini und Tsatsiki.

Samstagvormittag ist der monatliche Entrümpelungstag am Bauhof und wir können die letzten Säcke mit Baustellenmüll, die alten Türen und das eine oder andere Baustellenopfer entsorgen. Wegschmeißen ist genau meines! Das nächste mal fahren wir nur nicht, wenn alle fahren, nämlich gleich in der Früh, sondern warten vielleicht etwas ab. Die Leute kommen mit Traktoren samt Anhängern voller Gerümpel und stehen kreuz und quer. Trotzdem schaffen es alle zum richtigen Container und aus dem Gewurl auch wieder raus aus dem Areal. Eine halbe Stunde später, mit unserer zweiten Fuhre, sind wir fast allein am Platz. 

Da es nebelig und trüb ist, lassen wir uns Zeit beim Frühstück und fahren dann an die Teiche. Wir unterhalten uns mit zwei Brüdern, die schon jahrzehntelang zum Fischen an die Teiche kommen und gehen eine Runde. Beim Zurückkommen treffen wir C + K am Damm, die wir für nächstes Wochenende zum Essen einladen.

Der Sonntag ist so wie man sich November im Waldviertel vorstellt: feucht, kalt und nebelig. Wir bringen die Kübelpflanzen in den Keller und drehen draußen das Wasser ab. Dann fahren wir nach Wien, denn am Nachmittag feiern wir den Geburtstag vom Großen!

Nächstes Wochenende gehen wir Ganslessen und am Samstag kommen C + K!