Am Markt, im Weihnachtstrubel und beim Nougat

Im Büro bekommen wir gleich am Montag Besuch von S’s Vogel und das war schon das Highlight der Arbeitswoche. Die Tage werden kürzer und an jeder Ecke der Stadt eröffnet ein neuer Weihnachtsmarkt. Die Weihnachtsbeleuchtung ist noch nicht an, daher ist es recht düsterlich, wenn wir uns am Abend bei der Oper treffen und zu Fuß nach Hause spazieren. Wir durchqueren einmal das Museumsquartier, ein anderes Mal schauen wir in den Stephansdom. Vom kürzlich entdeckten angeblichen Dürer-Werk ist nichts zu sehen, und der größte Teil der Kirche ist abgesperrt, denn es findet gerade eine Messe statt. Ich aktiviere den Nachtmodus meiner kleinen Kamera, aber ohne Stativ wird das nichts. Dafür fange ich den Heiligen Geist, Schallwellen und die Aura Toni Fabers ein. Die neuen Begegnungszonen in der Rotenturmstraße (mit immer noch viel Verkehr) und der Otto-Bauer-Gasse (ruhig) schauen wir uns auch an, die geben aber im Finstern nicht viel her. 
Wir kochen viel mit Gemüse, probieren ein Rezept aus Essen & Trinken (Fleischlaibchen aus dem Rohr) und einmal gibt es eines meiner Lieblingsgerichte: Huhn auf georgische Art mit Koriander und Granatapfelkernen.

Fiaker mit vorbeibrausendem Radfahrer

Diesmal fahren wir am Freitag nicht ins Waldviertel sondern bleiben in Wien. Am Nachmittag spazieren wir über den Karlsplatz (noch ein Weihnachtsmarkt), vorbei an der TU, wo der Jüngere studiert und arbeitet über den Naschmarkt und dann den Hügel hinauf zu uns in den Achten. Beachtlich welch tiefes Tal der Wien-Fluss gegraben hat. 

Am Abend sind wir im Herbeck zur Geburtstagsfeier von C. eingeladen. Ihre Brüder sind samt Kindern und Enkerln gekommen, Essen und Wein sind wunderbar und am Schluss bleiben wieder wir als harter Kern über. Sehr nett!

Jeden Samstag ist Markt in der Lange Gasse und dieses mal kommen wir auch in den Genuss. Zitronen aus Amalfi, Biolachs aus Irland, Biolamm aus Österreich, prachtvolles Gemüse, Brot vom Öfferl – wir kaufen an fast jedem Stand etwas. Samstag in Wien heißt für uns allerdings auch Frühstück im Kaffeehaus und die Wahl fällt aufs Café Eiles. Danach stürzen wir uns ins Einkaufsgetümmel in der Stadt. Unglaublich viele Menschen sind unterwegs! Am Ballhausplatz hängen grüne Vorhänge und in der Hofburg steht ein grüner Kübel im Fenster – versteckte Signale an den zukünftigen Regierungspartner?
Zum Abendessen schmoren wir das Stück Lamm und schauen den neuverfilmten Mord im Orientexpress.

 

Tom muss arbeiten und ich fahre Reiten. Da seit Herbst im Reitstall am Sonntag Ruhetag ist (!?), sind alle Pferde draußen auf der Koppel und stehen natürlich ganz oben am Waldrand. Ich stapfe durch Gatsch und über rutschiges Gras hinauf und auf den letzten Metern kommt mir Nougat entgegen. So süß! Im Wienerwald wurde viel geschlägert und tiefe Glasen ziehen sich durch den Wald. Ich reite daher nicht rauf zur Sophienalpe, sondern mache eine “Schottenhof”-Runde. Auf der Strecke treffe ich ein paar Familien mit Kindern und nur vereinzelte Mountainbiker. Wieder zurück im Stall bekommt Nougat einen Sack Karotten und dann bringe ich ihn wieder auf die Weide. Diesmal muss ich zum Glück nicht durch den Gatsch, denn den Weg zu den anderen findet er auch alleine.

Kommende Woche findet bereits die erste Branchenweihnachtsfeier statt und am Samstag geht es “von Haus zu Haus”, bei der neuen Litschauer Adventveranstaltung https://www.facebook.com/events/2033510443419224/. Bin schon gespannt, wie es wird.

 

Kühl in Hamburg, mild im Waldviertel und ein 90. Geburtstag

Kurze Zeit ist es Sonntagfrüh sonnig, gegen Mittag zieht es jedoch zu und in Heidenreichstein ist dichter Nebel. Daher ist es nicht so schlimm, dass wir schon zeitig nach Wien fahren, denn Tom hat Klassentreffen von der Grafischen.
Passend zum Wetter gibt es zum Abendessen einen wärmenden Kohlsuppeneintopf.

Einmal geht es für heuer noch nach Hamburg. Kalt und nass ist es in Wien, noch um ein paar Grad kälter in Hamburg. Ich nehme vom Flughafen die Schnellbahn in die Stadt und möchte wie gewohnt an den Landungsbrücken in die U-Bahn umsteigen. Doch diese fährt aufgrund einer Baustelle durch die Station durch und ich muss entlang der Elbe bis zum Hotel zu Fuß gehen. Dort wartet allerdings zu meiner Überraschung ein Upgrade und ein Päckchen Süßes auf mich. Sehr nett! Zum Dinner treffen wir uns beim Vietnamesen – es werden verschiedene Vorspeisen bestellt und dann entscheide ich mich für eine Pho und als Dessert Klebreis mit Mangocreme.

Mein Zimmer ist im letzten Stock mit Blick auf den Michel und hinter der Elbphilharmonie geht die Sonne auf. Das Verlagsgebäude ist jedesmal ein toller Anblick, aber ich muss mich schon beeilen, denn wir fangen früh mit dem Meeting an. Während Gruppen für Teamprojekte eingeteilt werden, fahren draußen laut hupend die Traktoren am Weg zu einer Demo vorbei. Hoffentlich wird das kein Problem am Nachmittag, wenn ich wieder zum Flughafen muss. Die Schnellbahn ist dieses mal keine Option, weil es zu lange dauert – daher bestelle ich ein Taxi. Der Fahrer ist selber überrascht, dass er es pünktlich geschafft hat, denn die Demo löst sich erst langsam auf und in der ganzen Stadt staut es sich. Über verwinkelte Schleichwege bringt er mich auf den letzten Drücker zum Flughafen, eine lange Menschenschlange hat sich Security-Check gebildet und genau mit Beginn des Boardings laufe ich am Gate ein. So knapp war ich noch nie dran. Es wäre auch wirklich schade gewesen, wenn ich den Flug versäumt hätte, denn im U.S.W. haben sich ein paar Freunde getroffen und dabei feiern wir auch Toms Geburtstag!

 

Bei Dunkelheit kommen wir Freitagnachmittag wieder in Litschau an. Kurz überlege ich, mit der Stirnlampe noch einen Spaziergang zu machen, verschiebe das aber auf morgen. In Wien haben wir noch Wein eingekauft, den wir in den Keller räumen. Die Heizung wurde unter der Woche repariert und so kochen wir entspannt geselchte Ripperln mit den sehr guten Semmelknödeln, frisch gemacht von der Mitarbeiterin an der Fleischbudel beim Billa.

Den Spaziergang mache ich dann am nächsten Tag. Wir holen den Schlüssel vom Installateur, haben beim Einlösen des Lottoscheins in der Trafik wieder nicht den Jackpot geknackt, Tom fährt zum Fischen und ich mache eine Seerunde. Tom bringt einen Zander heim, ich ein paar Fotos.

Am Nachmittag nutzen wir das schöne Wetter und fahren nochmals an die Teiche. Entlang der Straße sind bereits die Schneestangen montiert, die aber derzeit nur von Raubvögeln für einen besseren Ausblick genutzt werden. Fisch fangen wir keinen mehr, im Wald wachsen jede Menge Pilze in allen Formen und Farben, jedoch keine Steinpilze. Am Heimweg gehen wir noch kurz einkaufen und treffen G + E, die wir leider viel zu selten sehen, was wir aber bald ändern wollen!

In der Nacht hat es zu stürmen begonnen und der Wind rüttelt an den Fensterläden. Wir packen uns früh zusammen, denn zu Mittag feiern wir beim Priliisauer im 14. den 90. Geburtstag von Toms Onkel! Vier Generationen haben sich dazu versammelt.

Kommenden Freitag geht es mit dem nächsten runden Geburtstag weiter. Das Wochenende bleiben wir dann in Wien, denn ich möchte reiten gehen und ein paar Besorgungen machen. Wenn wir wieder raufkommen, dann findet gleich eine neue Veranstaltung statt: “Von Haus zu Haus. Litschauer Advent am See”! Die Litschauer öffnen ihre Tore und backen, punschen  und musizieren. Auch S aus der Saaß und M unser Tennisclubpräsident spielen in der alten Tankstelle auf – das möchte ich mir unbedingt ansehen. Am Abend wird dann bei C + K  das heurige Weihnachtsmenü für K’s Kolumne gekocht. Ich bin schon gespannt, was es heuer wird.

Eine bestandene Prüfung, eine seltsame Ziege und der erste Frost

Jetzt wird es schon zeitig finster, wenn wir am Sonntagnachmittag nach Wien fahren. Ein Regenbogen zeigt sich, den ich aber leider nicht gut einfangen kann. Am Abend gibt es Restlessen.

Am Montag findet ein Treffen der Radgruppe im Achten statt. Wir überlegen, welche Maßnahmen anstehen – z.b. eine Nord-Süd-Verbindung durch den Bezirk, Verbesserungen der Vorrangregelungen für den Radverkehr – und wie man neue Mitstreiter gewinnen kann. Ein Thema ist auch das Lokal für die Treffen. Für das Salims in der Florianigasse spricht die flexible Verfügbarkeit, denn es ist jedesmal ein Ratespiel wieviele kommen – dagegen ein bisschen die Attraktivität. Es gibt überbackene Brote wie in den 90ern, die aber gar nicht mal so schlecht schmecken.

Sehr gut allerdings das Essen im wunderbaren Roten Bären in der Berggasse, wo wir die bestandene Anwaltsprüfung des Älteren feiern. 3 x schriftlich, 1 x mündlich = 4 x Sehr gut! Wir sind alle ganz schön stolz!

Das Wetter wird unbeständiger und ich fahre nur noch selten mit dem Rad, sondern nehme meist die U-Bahn für den Weg ins Büro. Immer wieder süß die Kindergartengruppen, die sich im Gänsemarsch die Stiegen zum Praterstern rauf hanteln.

Im Büro feiern wir einen zweiten Skorpiongeburtstag bevor die Woche schon wieder um ist. Es könnte alles so einfach sein, wenn nicht die neue Therme spinnen würde. Mit der alten Therme war es so, dass wir rauf gekommen sind, das Haus kalt und die Heizung auf Störung. Jetzt bekomme ich die Nachricht aufs Handy, nur leider konnte das Problem nicht gleich behoben werden. So mühsam!
Sie springt wieder an, daher fahren wir rauf, denn ich möchte nun doch die Kübelpflanzen in den Keller bringen und den Brunnen winterfest machen. Zum Abendessen gibt es Hühnerreisfleisch.

Die trübe Novemberlandschaft ist in leuchtendes Gelb von Birken und Lärchen getaucht. Das es noch keinen strengen Frost und keinen Sturm gab, sind die Blätter und Nadeln noch an den Bäumen. Wir fahren an die Teiche in Reingers und schleudern ein paar Maiskörner raus, denn ich möchte am Nachmittag einen Karpfen fangen. Am Rückweg kommen wir beim Aussichtsturm an der Grenze vorbei. Auf einer tschechischen Weide steht eine seltsam aussehende dicke Ziege (Korr.: ein Schaf).

Kuhziege?

Das mit dem Karpfen gelingt mir auch. Erst einen Spiegelkarpfen, den wir wieder schonend zurück setzen und dann einen Schuppenkarpfen, den wir entnehmen. Ein Filet vakuumieren wir und frieren es ein – Catch and Freeze! – ein Filet braten wir auf serbische Art. Mit Knoblauchbutter und Salzerdäpfel mit Waldviertler Kümmel. Köstlich!

Am Morgen ist der Garten mit Frost überzogen und leuchtet weiß gefroren in der Sonne. Oleander, Lorbeer, Feige, Olive und ein paar empfindliche Sträucher sind zum Glück schon in Sicherheit.

Nächste Woche geht es zum letzten Mal für heuer nach Hamburg. Die nächsten Geburtstage werden gefeiert, ein Freundestreffen ist geplant und hoffentlich bekommen sie die Heizung wieder hin. 

Begräbnis, Geburtstag und ein langes erstes Novemberwochenende

Anfang der Woche kommt die Familie aus traurigem Anlass zusammen: am Neustifter Friedhof verabschieden wir uns gemeinsam von Onkel P.  Um die trüben Gedanken zu verscheuchen, drehen wir am Abend noch eine Runde durch die Bezirke und Tom kocht eine asiatische Suppe zum Aufwärmen.

Der nächste Tag beginnt wieder viel fröhlicher, denn ich habe Geburtstag! Meine Cousinen überraschen mich gleich in der Früh mit einem Fotogruß aus der Vergangenheit, wir setzen uns im Büro zusammen und dann kommt auch noch mein Papa mit Rosen und Champagner vorbei.
Zuhause dann rote Rosen vom Tom in meiner Lieblingsvase und dann machen wir uns auf ins kleine Paradies (das große ist ja für mich im Waldviertel). “Das kleine Paradies” ist ein neues Restaurant im Achten. In einem prachtvollen alten Geschäftslokal kann man nun sehr gut essen, trinken und “staunen”, wie es in einer der vielen positiven Kritiken stand.
Am nächsten Abend feiern wir zuhause mit einer getrüffelten Forelle und einem Glas Pet Nat, dem neuen gehypten, in alter Methode hergestellten Schaumwein, weiter.
An der Tür hat niemand geläutet, nur im Stiegenhaus sieht man am nächsten Morgen die Reste von Halloween.

         

Wir verlassen Wien bei Sonnenschein und kommen im Nebel heroben an, dazu weht ein kalter Wind. Richtiges Novemberwetter! Wir bringen die Gartenmöbel zum Überwintern in die Garage und leeren die Regentonnen aus. Da für die nächste Woche wieder etwas milderes Wetter angesagt ist, möchte ich die Kübelpflanzen noch heraußen lassen. Im dunklen Keller stehen sie dann noch lange genug.

Dann kommt die Sonne raus und wir fahren an die Teiche. Ein großer Krebs kämpft verbissen mit Toms Gummifisch und ich drehe eine Runde im frischen Wind.
Am Abend treffen wir uns mit Mama und H. im Gasthaus Kaufmann auf Wildhasenkeule, Fasan und Wildschweinbraten.

Am nächsten Morgen ist das Wetter nicht mehr so freundlich. Wir zünden in der Kirche ein paar Kerzen an und denken an die, die leider schon gegangen sind. Da der Honig aus ist, fahren wir nach Aalfang zur Imkerin Bettina Macho. Ihre Mohnblüten-, Sommerwiesen- oder Buchweizen-Bio-Honige sind köstlich.
Zuhause packe ich Mamas Geschenke aus. Der kleine Schneemann passt so gut zu den Disteln, dass ich ihn gleich und nicht erst zu Weihnachten aufhänge.

Cousine A. ist auch heroben und da muss natürlich eine Seerunde sein. Im Strandbad werden die Tennisplätze eingewintert. Wir lehnen die freundliche Einladung auf Gulaschsuppe und Bier ab, denn zum Abendessen gibt’s bei uns Saltimbocca, Safranrisotto und Heidelbeertarte.
 

Noch dichter ist der Nebel am Sonntag. Tom fängt einen kleinen Barsch und ich finde eine Krause Glucke. Nachdem es etwas geregnet hat und wieder milder ist, wachsen im Wald jede Menge Schwammerln. Rosafarbene, schokoladenbraune und gesprenkelte. Und dann entdecken wir sogar noch ein paar Steinpilze!

 

Nächste Woche findet ein Treffen der Radfahrgruppe im Achten statt, der Kalender zeigt die ganze Woche über jede Menge Termine. Wir feiern den Geburtstag des Älteren und am Dienstag heißt es Daumen drücken für seine Anwaltsprüfung!