Die Woche startet sonnig, doch es bleibt weiter kalt. Weit kann er nicht mehr entfernt sein, der Frühling. Die ersten Eissalons sperren auf und die Leihräder sind aus dem Winterschlaf erwacht.
Wir bekommen ein Informationsblatt von der Bezirksvertretung, dass das Pfeilheim in unser Gasse umgebaut werden soll. Ein paar Tage lang werden die Pläne im Studentenheim ausgehängt und das nutzen wir, um einen Blick in den berühmten Architektenbau aus den 60er Jahren – und aktuell Drehort des Wien Tatorts – zu werfen. Sehr retro dort drinnen.
Im Waldviertel sind die Teiche noch immer von Eis bedeckt. Die Rehe äsen am Waldrand und warten wahrscheinlich so sehnsüchtig wie ich, dass es endlich etwas milder wird.
In der Bäckerei Smetacek gibt es frische Osterpinzen und während mir Marion im neu renovierten Friseursalon Böhm die Haare schneidet, findet Tom im Wald ein Schaf mit Boot.
In Heidenreichstein ist Fischmarkt. Am Welsstand treffen wir Ma, H., Tante und Onkel. Es ist eigentlich noch viel zu kalt und es gibt auch nur wenige Standln. Mit unseren Neulitschauer Freunden R + A probieren wir Steckerlfisch und Knusperkarpfen, aber bald brechen wir wieder auf, denn wir wollen noch in die Natur.
In der Schutzzone des Herrensees beginnen sich die Enten Plätze für ihre Nester zu suchen, Und langsam kommt auch die Sonne raus.
Mein Papa bringt mir auch manchmal Bilder von seinen Waldgängen mit. Wenige Meter von einander entfernt, entdeckt er eine gefrorene Pfütze und daneben ein Feld von Frühlingsknotenblumen. Da frisst mich der Neid, denn ich finde diese hübschen – und streng geschützten – Blümchen immer nur in fremden Gärten, aber nie in der Natur.
Am Abend sind wir bei R + A auf Rindsrouladen eingeladen. Über dem Feriendorf zeigt der Himmel ein schönes Abendrot. Da die Geschirrbestände in der neu erstandenen Ferienwohnung noch etwas begrenzt sind, hat R das Tiramisu in einer Salatschüssel aufgeschichtet. Das tut dem Geschmack jedoch keinen Abbruch!
Beim Blick aus dem Fenster in der Früh sehe ich, dass sich die Elstern ein Nest im Lärchenbaum bauen. Im Wipfel sitzt ein kleinerer Vogel und sieht ihnen zu. Der Boden des Nests ist noch nicht ganz fertig.
Wir holen Weckerln fürs Sonntagsfrühstück und kommen gerade rechtzeitig zur Palmweihe vor der Kirche. Es hat ein frisches Grad unter Null.
Ob heute noch die Sonne rauskommt, wollen wir nicht abwarten und fahren nach Wien. Am Nachmittag möchten wir uns lieber die Otto-Wagner-Ausstellung im Wien Museum anschauen.
Nächste Woche feiern wir Hochzeitstag und dann ist auch schon Ostern! Die Wettervorschau verspricht 20 °C.