Wien bei Nacht, Faschingsumzug in Litschau und die Zaubernuss

Diesmal drehen wir am Sonntag eine Runde durch den Siebten, vorbei am Hotel Max Brown in der Schottenfeldgasse und über die Neubaugasse retour. Im Café Orient nehmen wir einen Espresso an der Bar.
Zum Abendessen gibt es Selchfleichschknödel mit Sauerkraut.

Nicht nur im Waldviertel, auch in Wien zeigt sich in diesen Tagen der Himmel in leuchtendem Rot und die Oper rüstet sich für den Opernball. 
Die Sommerrollen gelingen uns immer besser.

Das sonnige Wetter verleitet mich in der Mittagspause zu einer Runde durch das Nordbahngrätzel – eine willkommene Abwechslung zum sonst nur kurzen Sprung in den Supermarkt.

Kurz vor Litschau brechen die letzten Sonnenstrahlen des Tages durch die Wolkendecke und auch hier heroben zeigt sich ein schönes Abendrot über der Stadt.
Zum Abendessen gibt es Hascheehörnchen, ein Leibgericht aus meiner Kindheit.

Dieses Jahr blüht die Zaubernuss besonders schön. Aber ich hab’ am Samstag für den Garten wenig Zeit, denn es ist Faschingsumzug in Litschau. Viele Zuschauer haben sich entlang der Straße aufgefädelt, Ma und H. sind auch da und wir treffen meine Facebookfreunde Sch. aus Gmünd. Das Team vom Friseursalon Böhm hat sich als Zebras verkleidet, es gibt ein rollendes Hochbeet, eine Polarexpedition, einen Londoner Sightseeingtouranbieter aus Schandachen (praktisch nach dem Brexit) und das 1. Litschauer mobile Raucherwirtshaus.
Kurz schauen wir in der Pop-up Disko in der Alten Tankstelle vorbei und gehen am Herrensee entlang wieder heim.
Am Abend sind wir bei G + E eingeladen. Leider starten G und ich gleich mit einer empfindlichen Niederlage ins heurige Bauernschnapsturnier.

Wir wundern uns, warum die Vogelhäuschen in unglaublicher Geschwindigkeit leer werden und entdecken am Sonntagmorgen ein Eichkätzchen unter dem Baum. Ob es die Körner und Nüsse geholt hat? Sein Fell sieht ein bisschen räudig aus. Sobald es weg ist, fällt ein Schwarm Gelbwesten ein, die aber so scheu sind, dass ich mit Müh’ und Not einen Erlenzeisig (?) erwische.
Ich mache eine Runde um den See, während Tom nach Reingers fährt, um zwei Reusen für einen Fischerkollegen zu holen. Wenn das Auslösen nicht so viel Arbeit wäre, würde ich ja jedes Wochenende ein paar Krebse fangen. 

Am Nachmittag wollen wir uns in der Burggasse den umgebauten Adlerhof ansehen, nächste Woche fliege ich einen Tag nach Hamburg und am Freitag ist Jazzkonzert im Kulturbahnhof!
Nur wer ist der feine Herr, der schon vor hundert Jahren auf einer alten Ansicht von Litschau aufgetaucht ist?

Quelle: Facebook

 

An der Perschling, im Exotikmarkt und der Frühling ist da.

Über die Perschling, einem weiteren Revier der ÖFG 1880 fahren wir am Sonntag nach Wien zurück. Einer der Aufseher hat einen sehr geringen Wasserstand gemeldet und einige Telefonate waren notwendig, bis die (irrtümlich laufenden) Turbinen in der Mühle wieder gestoppt wurden. Als wir ankommen, ist der Stau schon wieder gut gefüllt und den Fischen ist scheinbar nichts passiert.
 

Wir treffen uns nach der Arbeit bei der Hauptbibliothek, denn wir wollen in den exotischen Prosi-Supermarkt am Gürtel. Dort gibt es Lebensmittel aus der ganzen Welt und so kaufen wir Reisblätter, Hoy sin Sauce, frische Kräuter und noch dies und das, denn wir wollen Sommerrollen fabrizieren.
Von der Treppe zum Dach der Bibliothek hat man einen guten Ausblick auf den Abendverkehr.

Nach dem Sturm der letzten Tage zeigt sich ein tiefblauer Himmel über Wien. In der Mittagspause erkunde ich ein neues Eck im Nordbahnviertel mit der Bäckerei Gragger & Chorherr und einem Asiaten vis à vis. Am Areal daneben wird noch fest gebaut.

Nicht nur in der Natur treiben Sträucher und Schneeglöckchen viel zu früh aus, auch mein Osterkaktus blüht bereits. Den Holzteller an der Wand hat mein Münchendorfer Opa geschnitzt. Wir kochen weiter asiatisch.
 

Auf Empfehlung meiner Mama fahren wir am Weg ins Waldviertel in Maissau Richtung Eggenburg ab und machen einen Zwischenstopp im waldviertler Standort von Joseph Brot. Man kann den Bäckern bei der Arbeit zusehen und bekommt neben den üblichen Brotsorten auch Rohmilchbutter, Mangalitza-Fleischpastete, Salami, Joghurt und einen saftigen, schokoladigen Brownie.
Es wechseln Sonne und Regenwolken. Über dem Feld sieht man den Beginn des Regenbogens.

 

In Eggenburg kaufen wir Blumen und trinken einen Kaffee bevor wir nach Raabs fahren, wo Tom das Team vom Revier Kollmitzgraben im Gasthaus zur Goldenen Krone trifft. Die Gaststube ist noch im Original erhalten, die Tische wurden mit neuen Vollholzplatten versehen, der tschechische Kellner ist freundlich und das Essen sehr gut. Nur das fahle Licht der Energiesparlampen in den Deckenlustern schafft keine besonders gemütliche Atmosphäre. Das ist schade, denn ich bin sicher, die Gäste würden länger sitzen bleiben und das Lokal wäre am Freitag Abend nicht um halb neun schon leer.

Der Samstag ist sonnig und mild. Wir lassen uns von Marion beim Friseur Böhm die Haare schneiden und ich schneide dann selbst den Wein im Garten. Nachbars Katze hält ihre Nase in die Sonne und wartet geduldig auf eine Maus am Feld.
Am Abend sind wir bei R + A eingeladen und fragen uns, wie wohl das neue Theater-Hotel-Konzept für das Feriendorf aussehen wird. Unser Faschingsprojekt für den Umzug nächsten Samstag müssen wir leider noch ein Jahr verschieben.

Es wird mit jedem Tag frühlingshafter und es scheint als ließe der Winter heuer aus. In Chlum hat sich der Teich nach zwei Jahren fast gefüllt und beim Blick vom Kirchenhügel über die Häuser und die Gegend fällt mir ein, dass wir jetzt aber wirklich bald unser Dach neu decken lassen sollten. Sturmtief Sabine hat deutliche Spuren im Wald hinterlassen, wohingegen sich uns weiterhin keine Wölfe zeigen. Dafür gibt es auch drüber der Grenze grantig dreinblickende Katzen.
Die Schneeglöckchen strecken erst ganz zaghaft ihre Blattspitzen aus der Erde, dafür blühen aber schon die ersten Primeln.

Die kommende Woche sieht derzeit noch recht ereignislos aus – die angesagten Temperaturen könnten mich aber dazu verleiten, mein Rad frühlingsfit zu machen. Nächsten Samstag ist Faschingsumzug in Litschau und da schauen wir dann vielleicht schon im T-Shirt zu!

Viel Food, wenig Winter und neue Sturmwarnung.

Zum Abendessen gibt es unter der Woche mal Fischsuppe, mal orientalisches Faschiertes und einmal Pasta mit Thunfischsugo. Ein Frühstückstermin führt mich in The Guest House in der Führichstraße und ich kann wie früher mit dem 2er direkt in die Stadt fahren. Anders als erhofft ist es in den Öffis gesteckt voll, denn offenbar haben die Verkehrsbetriebe auf Ferientakt umgestellt, was die ganze Woche über zu völlig überfüllten Straßen- und U-Bahnen führt. Vielleicht sollten die Wiener Linien ihr Verkehrskonzept überdenken, denn es sind nicht alle auf Schiurlaub in den Semesterferien!

Ich hab gar nicht gewusst, dass es in Wien noch Kaugummiautomaten gibt – sogar frisch und prall gefüllt!
An diesem Abend kochen wir Hühnerteile mit Ofenpommes. Mhmm.

Am Donnerstag komm ich dann fast gar nicht mehr in den Waggon, aber ich beeile mich schon nach Hause, denn wir treffen die Kinder in der Il Sestante. Die Pizzeria gehört zwar nicht zu den neuen modernen original-neapolitanischen Lokalen, im hinteren Raum hallt es fürchterlich, aber die Pizza schmeckt sehr gut. Danach gönnen wir uns noch eine Crêpe im Café der Provinz.

Am Freitagnachmittag noch ein schneller Espresso im Hold und dann fahren wir nach einem Wochenende Pause wieder ins Waldviertel. Ich werfe in der Früh noch einen Blick durch die Webcam in Haugschlag auf eine leicht verschneite Winterlandschaft, aber als wir oben ankommen ist vom Schnee kaum mehr etwas zu sehen. Dafür ist der Mond fast voll!

 

Wie üblich hängt am Morgen Hochnebel über Litschau. Der Bäcker im Ort hat Betriebsurlaub und so holen wir das Gebäck aus der Konditorei. Dort gibt es auch gute Weckerln, aber mir kommt vor, die sind nie frisch gebacken sondern immer nur aufgebäht.
Am Mühlteich schrecken wir einen Reiher auf, der sich kreischend und flügelschwingend ein anderes Plätzchen sucht.

Die Wetterapp sagt ab Mittag Sonne voraus und da Tom die zehntausendste Herrenseerunde verweigert, fahren wir in den Naturpark nach Heidenreichstein. Wo man noch vor ein paar Jahren verlässlich langlaufen konnte, grasen jetzt Alpakas und ziehen sich Gatschwege durch das Moor.

Über Motten und Rohrbach fahren wir nach Eggern zu Ma und H., die über dem Zusammenbau eines Gästebettes verzweifeln. Die Anleitung ein Buch mit sieben Siegeln, die mitgelieferten Werkzeuge ein Witz und nach einem schnellen Kaffee verlassen wir sie mit den besten Wünschen für ein gutes Gelingen.

Wir haben noch ein Stück Karpfenfilet ohne Haut im Tiefkühler. Paniert mit Erdäpfelvogerlsalat gibt es kaum was Besseres. Sobald die Teiche eisfrei sind, muss ich wieder die Angel auswerfen.

Am Sonntag scheint von der früh weg die Sonne und Raureif liegt über der Landschaft.

 

Nächste Woche treffen wir L + R und feiern Geburtstag, Trauzeugentag und dass wir uns endlich wiedereinmal sehen – ich hoffe, es kommt nichts dazwischen! Dann ist Radgruppentreffen und Aufsehertreffen in Raabs. Für Montag ist Sturm angesagt und unter der Woche soll es schneien, bevor es wieder milder wird. Seltsamer Winter. 

In Gumpoldskirchen, am Anninger und im Belvedere 21

Vorbei an einer tiefgefrorenen Landschaft fahren wir am Sonntag nach Wien, das unter einer dicken, dunklen Nebeldecke liegt. Es ist so unfreundlich und trüb, dass mich nicht einmal eine kleine Runde mit Ausblick auf eine Heiße Schokolade freut.
Zum Abendessen gibt es das Wildschweinragout vom Vortag auf Pasta.

Die Bürogebäude rund um die Bank Austria-Zentrale am Rothschildplatz wirken sehr futuristisch und die Menschen zwergenhaft klein davor. Bäume und sonstige Begrünung findet man nur versteckt in den Häuserecken und viel zu wenig auf den Freiflächen.

Wir spazieren auf unterschiedlichen Wegen nach der Arbeit nach Hause und meist gibt es Gemüseküche zum Abendessen. Nur einmal braten wir uns noch ein übriges Stück Rinderfilet vom Geitzenauer zu Bohnen und Salat.


 

Freitagfrüh merkt man schon die nahen Semesterferien, denn ich bin am Bahnsteig am Praterstern fast allein. Für das Wochenende sind ungewöhnlich warme Temperaturen angesagt, was bedeutet, dass im Waldviertel weder Winter mit Schnee und Eis noch richtig Frühling herrscht und daher bleiben wir das Wochenende wieder in Wien. Dieses Mal schlagen wir vom Praterstern den Weg über Heinestraße und Taborstraße zum Karmelitermarkt ein. Der Markt wirkt recht ausgestorben und so spazieren wir weiter über den Donaukanal und durch die Stadt bis zum Meinl am Graben. Dort kaufen wir ein Stück Angler und Radicchio in der gut sortierten Obst- und Gemüseabteilung. Im Dorotheum kann man die – ganz offensichtlich ungewaschenen – Rennanzüge von Stefan Kraft und Marcel Hirscher ersteigern.

 

            

Samstagvormittag nutzen wir die Gelegenheit und schlendern über den Bauernmarkt in der Lange Gasse und gehen auf ein Frühstück ins Café Eiles. Danach fahren wir erst nach Tattendorf, wo wir beim Reinisch und im Weingut Auer wunderbaren Pinot Noir und Sankt Laurent verkosten. Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Kind mit meinen Eltern in Tattendorf öfter ein Freibad besucht habe, wo ich auch schwimmen gelernt habe, indem mich mein Papa ins tiefe Becken gestoßen hat. Nach dem Baden gingen wir zum Heurigen, wo ein kleiner Affe die Gäste sekkiert hat. In Münchendorf besuchen wir das Familiengrab am Friedhof – drumherum an der Triesting und Richtung Bahnhof erkenne ich nichts wieder – und fahren weiter ins malerische und früher für den eher  “lieblichen” Wein bekannte Gumpoldskirchen. Wir folgen den vielen Spaziergängern und wandern ein Stück den Anninger hinauf. Der Blick fällt über den alten Ortskern, die Novomaticzentrale bis hin zu einem Wald aus sich kaum drehenden Windrädern.
Durstig von der Wanderung und dem warmen Wetter trinken wir beim Heurigen Kaufmann-Schellmann zwei Gläser gespritzten Traubenmost und dazu genehmigen wir uns ein Schmalzbrot. Über eine Anhöhe mit schönem Blick über Mödling und Perchtoldsdorf fahren wir zurück nach Wien.

 

Am Abend sind wir bei Cousine A. eingeladen. Es gibt einen köstlichen Insalata di cedro als Vorspeise und danach Borschtsch und Käse. Wunderbar!

Im Belvedere 21 zeigen sie eine Ausstellung von Herbert Brandl und die wollen wir uns ansehen. Vom Schwarzenbergplatz spazieren wir durch den Belvederegarten bis zum Hotel Daniel am Gürtel. In der Bakery gibt es bis zu Mittag ein üppiges Frühstücksbuffet. Von dort ist es nur noch ein kurzes Stück zum Museum wo die großformatigen Landschafts- und Naturgemälde bei hellem Tageslicht präsentiert sind. Ganz anders als die dunklen, sicherlich bilderschonenden aber sehr düsteren Ausstellungen der alten Meister im KHM. Zurück gehen wir durch den Botanischen Garten, wo schon kleine gelbe Blümchen blühen. Die Gärtner haben genauso wie ich die Stängel der Stauden und Gräser über den Winter stehen gelassen. So kann man – trotzdem natürlich gerade nichts wächst – die Vielfalt der Pflanzen erahnen und die Vögel finden noch etwas zu fressen.

Nächste Woche ist in Bim und U-Bahn aufgrund der Ferien hoffentlich mal weniger Gedränge, es soll wieder kälter werden und eventuell sogar Schneien. Vielleicht bekommen wir ja doch nochmal ein paar Tage richtigen Winter, wenn wir am Wochenende wieder rauffahren.