Ein Tag in der Wachau

 In Wien geht es bei sommerlichen Temperaturen in die nächste durch einen Feiertag unterbrochene Arbeitswoche. Wir kochen leichte und orientalische Gerichte, trinken Rosé und überlegen, wann wir uns wiedereinmal auf den schönsten Platz im 8. Bezirk setzen.

Am Feiertag haben wir Tom’s Weihnachtsgeschenk eingelöst und einen Ausflug in die Wachau gemacht. Mit dem Schiff ging es von Krems nach Spitz, wo wir nach einer kurzen Pause im Eissalon den 5 km Weinrundweg in Angriff genommen haben. Dass die Weinreben dort auf malerischen Hängen wachsen, hätte uns zu denken geben sollen! Aber nach einigen steilen Bergwertungen bei hohen Temperaturen, wurden wir von einem tollen Ausblick über die Donau Richtung Melk belohnt.
Auf der Runde lernen wir von L. wie man Weinsorten anhand der Blätter erkennen kann, naschen von Kirschbäumen und suchen immer wieder Schattenplätze entlang der Strecke. Für Anfang Juni ist alles sehr staubig und trocken.

Wieder unten geht es von Spitz über den schmalen Kirchensteig zum Weingut Thomas Gritsch. J + P gehen mit Karte und Handy voran und wie wir schon glauben, da kommt nichts mehr und wir hätten uns verirrt, stehen wir plötzlich vor einem alten Tor und finden dahinter einen idyllischen Gastgarten. Es gibt kalte Speisen mit Schinken, Käse, Presswurst sowie Rindfleischsalat und dazu köstliche selbstgemachte Marillen- und Weichselchutneys. Die müssen wir auch mal probieren selber zu machen.

Mit dem Bus fahren wir wieder zurück nach Krems. Ein herrlicher Tag!

Dürnstein

Am Freitag ändert sich das Wetter und Wind kommt auf. An den Teichen wechselt es von Sonne auf Wolken und nach einer staubtrockenen Woche regnet es in der Nacht etwas.

In Litschau hat die Gemeinde im Zuge der Neugestaltung des Stadtplatzes beschlossen, ein “Schirmchen”  (eine Schirmbar) aufzustellen. Nicht jeder ist von der Idee begeistert, nicht die Wirte mit Gastgärten, die neue Konkurrenz bekommen zum Dank dafür, dass sie auch die langen Winter durch ihre Gaststuben geöffnet halten. Nicht die Opposition, die Steuergeldverschwendung wittert. Und manch einer aus der Bevölkerung, der wehmütig an lustigere Zeiten im Strandbad zurückdenkt und sich wünschen würde, die Gemeinde kümmerte sich erst um die Renovierung und dann um einen neuen Pächter für das Restaurant am See. Und manche fragen sich, warum die neue Hafenbar noch immer bootsverleihlos ist.

Das Schirmchen, oder auch “die Schuhschachtel”, ist jedenfalls hinter den vielen Autos am Stadtplatz kaum zu sehen. Bin gespannt wie es wird, wenn geöffnet ist.

Das Wochenende über fischen wir, ich backe nochmals die Apfel-Birnen-Blätterteig-Tarte, denn am Abend kommen Ma + H., als Vorspeise gibt es einen Pfirsich-Ziegenkäse-Salat mit vielen Kräutern aus dem Garten und ein bisschen gartel ich herum.

Die Kräuter

Im Garten blüht der Storchschnabel, die Klematis, der Jasmin, die Rosen und der erste Lavendel. Auch die Walderdbeeren sind reif.

Nächste Woche steht ein Treffen unter Cousins und Cousinen an und am Samstag ist Raub- und Friedfischtag der ÖFG1880 an der Donau.

 

 

Auf der Alm, im See und am Teich.

Die Woche nach Pfingsten habe ich mir frei genommen, was bei Natur und Landwirtschaft große Freude ausgelöst hat. Meine Urlaube beinhalten nämlich eine 100%ige Regengarantie, eine Tatsache, die Freunde und Familie auch gerne launig kommentieren. “Du kommst auf Urlaub ins Waldviertel? Ohje, da wird ja dann das Wetter schlecht. Du fährst nach Italien? Regensachen mitnehmen! Ha ha ha!” Was bisher vielleicht ein Manko war, hat sich mittlerweile zu einem Vorteil gewandelt, denn seit dem Spätwinter war es bis auf kurze Schauer ohnehin viel zu trocken. Vielleicht sollte ich ein Geschäftsmodell daraus machen? Braucht jemand Niederschlag? Anfragen gerne direkt an mich.

Der Dienstag beginnt noch sehr heiß und ich nehme auf meine Runde um den Herrensee die Badesachen mit. Es fängt zwar auf halber Strecke zu Donnern an, aber das Gewitter verzieht sich vorerst wieder und es fallen nur ein paar Tropfen. Wieder im Strandbad angelangt, kommt nocheinmal kurz die Sonne raus, das Wasser ist warm und ich habe den See für mich allein.

Im Strandbad hat sich seit Jahrzehnten nichts verändert, außer dass es lt. den Litschauern immer ruhiger wird. Das Restaurant, sehr retro mit dem Charme der 70er-Jahre, schlummert seit Jahren vor sich hin. Das Becken ist noch abgesperrt, da der Bademeister erst im Sommer kommt, doch schwimmen ist auf eigene Gefahr erlaubt.

Am ortsseitigen Ufer wurde die alte Hafenbar samt Bootsverleih abgerissen und neu errichtet. Der Holzbau ist sehr hübsch geworden, die Terrassengestaltung hält da allerdings nicht mit. Die alten und die neuen Tische, Sessel und Bänke passen nicht zusammen und stehen außerdem etwas dicht gedrängt. Die neu gepflanzten Bäume sind noch zu klein um Schatten zu spenden und alles wirkt etwas kahl und unfertig. Der Bootsverleih ist noch nicht in Betrieb, denn der Steg fehlt noch. Vielleicht wächst sich das ja über den Sommer noch zu einer Mole West des Nordens zusammen.

Auch der Ort döst unter der Woche vor sich hin, das einzige das sich bewegt, ist das Wasser im Springbrunnen. Die Pfingsturlauber sind wieder abgefahren, die Sommerfrischler noch nicht da und die meisten Ortsansässigen pendeln aus zum Arbeiten oder in die Schule.

Zum Abendessen koche ich mir eines meiner liebsten Pastagerichte: Orecchiette mit Erbsen, Minze und Prosciutto. Bei Tom in Wien gibt es Spinat mit Ei.

Der angekündigte starke Sturm bleibt zum Glück aus, dafür regnet es die ganze Nacht. Gut!
Am nächsten Tag ist es deutlich kühler als zuletzt, daher nutze ich den Vormittag und fahre Rexgläser besorgen. Leider gibt es in Litschau und Heidenreichstein die beiden Eisenwarenhaushaltsgeschäfte nicht mehr, beim Lagerhaus ist das meiste schon ausverkauft und daher probiere ich es erst in Tschechien – komplette Fehlanzeige, dafür weiß ich jetzt wo die Heidelbeerpflückerinnen ihre riesen großen Gläser her haben – und dann beim Talkner, dem Baustoff- und Gartenbedarfsgeschäft in Heidenreichstein. Dort werde ich fündig – die haben Gläser und Flaschen in allen Größen und Formen!

Im Garten verstreue ich Biodünger unter allen Rosen und Blütensträuchern, jäte noch etwas Unkraut bis ich am späteren Nachmittag die Mama vom Bus abhole. Wir machen eine kurze Gartenführung und ich zeige ihre die neue Hafenbar, bevor wir uns mit T + W zum Abendessen im Gasthaus Kaufmann treffen.

Vom Busbahnhof hat man einen schönen Blick auf das Schloss

Am nächsten Morgen läutet der Wecker schon sehr zeitig, denn für 7:00 Uhr hat sich der Heizungstechniker für die Inbetriebnahme der neuen Therme angesagt. Gut dass ich mir den Wecker gestellt habe, denn um 7:01 ist er schon da. Zwei Stunden und ein paar Flüche später ist er fertig, worauf ich nach einem kurzen Frühstück den Vormittag für eine Golfrunde nutze. Am ersten Loch klingelt mein Handy: der Gärtner kündigt sich zum Heckenschneiden an. Die Ligusterhecke ist jetzt wieder pipifein gestutzt, danach besprechen wir noch die nächsten Gartenprojekte, bevor ich mich zum zweiten Mal zum Golfplatz aufmache. Ich spiele die Runde meines Lebens und niemand sieht es! 

Zum Abendessen gibt’s Eiernockerln und Salat aus dem Garten. Der Mond scheint von etwas durchbohrt zu sein.

Sehr empfehlen möchte ich, heroben zum Friseur zu gehen. Man erfährt neues aus dem Ort, welche Veranstaltungen anstehen und jeder plaudert mit jedem. Leider muss ich M. am Schluss meistens enttäuschen und auch dieses Mal verweigere ich sowohl Lockenstab als auch sonstige Frisurverschönerungsaktionen die über normales Trockenföhnen hinausgehen, denn ich muss noch Rasenmähen und Gießen und und und. Da wäre es schade um die Mühe. Nachdem ich im Garten fertig bin, drehe ich noch eine kleine Runde mit dem Rad, bevor es am Abend auf die Alm geht!

Die Alm ist ein kleines Feriendorf in Loimanns, wo wir uns mit Mama, H und H aus dem Wald treffen. In nicht ganz authentischem aber doch urigem Almhüttenambiente mit dazupassender Alpenmusik, bekommt man gute Waldviertler Küche mit Karpfen, Mohnnudeln, Schnitzel, gebackenen Hühnerflügerln und auch einigen kleinen Gerichten. Im Sommer wird gegrillt.

In der Nacht regnet es, da ist es in der Früh gleich wieder frischer als am Vortag. Wir machen uns auf an die Teiche und da niemand im Strandbad ist, probiere ich es einmal dort, denn die Zander mögen die sandigen Böden. Dann auf einmal ein Ruck an der Schnur! Ich habe meinen ersten Hecht gefangen.

Wieder zu Hause befüllen wir die ersten Flaschen mit selbst angesetztem Holunderblütenessig. Wunderbarer Geschmack bei überschaubarem Aufwand. Tom hat sogar eigene Etiketten dafür entworfen! Wer es auch probieren mag, das Rezept ist von Katharina Seiser: http://www.esskultur.at/index.php/2015/06/16/the-one-and-only-holleressig/.

Sonntag früh wittere ich meine Chance, aber es gewinnt schon wieder der Tom. 

Zurück im Garten muss ich ein Reh verjagen, das sich auf den Weg zu den Rosen machen wollte. Wehe, wenn nächste Woche alle Blütenknospen abgefressen sind!

In Reingers ist Kirtag und der Mann mit seinem wunderbaren Seifenstand ist auch dort. Dazu spielt die Blaskapelle, die Leute sitzen im Schatten der alten Eiche und im Dorfteich blühen die Seerosen.

Am Abend ist Ländermatch Irland:Österreich, welches wir tunlichst gewinnen sollten, und am Donnerstag machen wir einen Ausflug!

 

Pfingsten, Spechte und Spinnfischen.

Die Woche beginnt süß und fruchtig. Entlang der Bundesstraße findet man kurz vor Wien einige Straßenstände und Selbsterntefelder, da mussten wir zuschlagen und haben aus zwei Kilo Erdbeeren Marmelade gekocht.

Überhaupt ist ganz Wien ein rot-bunter Blütentraum, denn überall blühen die Rosen in allen Farben. Nur die Schilder mit den Paten, wie sie im Volksgarten an jedem Rosenstock montiert sind, stören ein bisschen das Bild.

Auch am Weg zu einem abendlichen Treffen mit der lieben M. komme ich im Stadtpark an einem üppigen Rosenstrauch vorbei. 

Dann ist auch schon Pfingsten und das Wetter herrlich. Die Zandersaison hat begonnen, daher fahren wir am Freitag gleich an den Teich. Am Ufer blühen Teichlilien und Fingerhut und das Wasser glitzert in der Abendsonne.

Am Samstag steht Gartenarbeit an, die Pfingstrosen blühen dieses Jahr genau zur richtigen Zeit und wir können die ersten Hollerblüten ernten. Daraus machen wir schon das zweite Jahr Holunderblütenessig.

Aus dem Zwetschkenbaum zwitschern und rufen die jungen Grünspechte so laut, dass uns schon die Nachbarn auf unsere Gartenbewohner ansprechen. Die Grünspechteltern sind schwer beschäftigt, Futter heran zu schaffen und jetzt gucken die Kleinen auch schon raus. So süß!

Überall blühen am Straßenrand die Lupinen und die Felder sind blau gesprenkelt. Der Juni ist für mich einer der schönsten Monate im Waldviertel.

Am Abend sind wir bei C+K eingeladen, die Kinder braten Stockbrot über dem Feuer und es war wie immer wunderbar.

Am Sonntag wollte ich eigentlich das erste Mal heuer schwimmen gehen, aber es ist deutlich kühler als am Vortag, daher bleiben wir beim Fischen, packen unsere Spinnruten und machen eine Runde um den Teich. Am Nachmittag kommt Wind auf, der Himmel wird schwarz und es fängt an zu regnen.

Das schlechte Wetter hält jedoch nicht lange an, der Pfingstmontag ist schon von der früh weg sonnig und der Campingplatz in Reingers ist gut besucht. Am Ufer spielen Kinder und ich warte weiter auf den ersten Zander.

Aber ich hab’s nicht eilig, denn ich hab’ jetzt eine Woche Urlaub!

 

Reindorfgasse, Waldviertelfest, Kurz

Viel hab ich schon über das kreativmäßige und szeneartige Aufblühen der Reindorfgasse im 15. Bezirk gelesen und letzten Sonntag sind wir hingeradelt. Stadtauswärts über die Mariahilfer Straße, vorbei am Schwendermarkt, der sich zumindest am Sonntag nur als Märktchen zeigt, und in einem Bogen zurück zu besagter Gasse. Vielleicht brummt es ja dort unter der Woche, aber vor lauter zufahrender und einparkender Autos war von einem besonderen Flair nur wenig zu sehen und daher gibt es kein Foto. Die Reindorfer Pfarre hat sich mit dem Maibaum auch nicht besonders viel Mühe gegeben, denn es ist eigentlich nur das oberste Spitzerl von einem großen Weihnachtsbaum geworden. Die Blumentröge am Markt sind jedoch liebevoll bepflanzt.

Kurz nachdem Kurz die Macht übernommen hat, sind wir durch die Stadt spaziert und wie wir beim Ballhausplatz vorbeigekommen sind, gab es auf einmal große Aufregung und Leute liefen los, quer über den Platz. Ich dachte zuerst an eine Filmproduktion, noch unter dem Eindruck der tagelangen Dreharbeiten für den Österreichischen Tatort bei uns in der Gasse, dann an einen Dieb der mit einer Kamera davonläuft, aber Tom hat mich aufgeklärt und nur gemeint, schau da kommt der Kurz aus dem Bundeskanzleramt. Schnell hat sich eine Reportertraube um ihn gebildet und da ich schon mal in der Nähe war, hab ich mich halt auch mit meinem Handy dazugestellt.

The Ear

 

Die unendlichen Weiten des Volksgartens

Am Mittwoch dann literarischer Abend im Radiokulturhaus, wo Cousine A. für Ö1 gemeinsam mit den Kulturredakteuren von den Oberösterreichischen Nachrichten und dem Standard die Buchneuerscheinungen von Eva Menasse, Tex Rubinowitz und Radek Knapp sehr kurzweilig und interessant diskutiert hat. Gerne wieder!

Am Donnerstag wollte ich am Waldviertelfest am Rathausplatz vorbeischauen, aber aufgrund der Menschenmassen und weil unmöglich ein Platz zu finden war,  wurde es nur ein weiterer Kurzbesuch.

Fotoshooting fürs Zwettler Bier

Am Freitag ist es richtig sommerlich beim Heraufkommen, es hat 26 °C und ich mache noch einen kurzen Abstecher zum Teich beim Steinbruch. Beobachtet werde ich von einer Frau, die mir dann auch gleich den Weg abschneidet. Ich frage, ob ich ein Foto machen darf und sie sagt, nur wenn ich es nicht veröffentliche. Auf meinen Einwand, dass der Teich ja sogar schon im Servus Magazin abgebildet war, meinte sie, dass sie erst gar nicht gefragt wurden und sie dann gebeten haben, den Ort nicht zu nennen. Im Magazin war es aber dann recht deutlich beschrieben und das fand sie nicht so lustig. Denn seitdem kommen immer wieder Leute und kraxeln dort herum. Wir haben dann noch kurz geplaudert und ich wollte schon ohne Foto gehen, da hat sie gemeint, na gut, wenn ich nicht schreibe wo es ist, dann kann ich ein Foto machen.
Gleich daneben ist noch ein kleiner Teich neben einem Rapsfeld. Auch sehr schön.
Im Garten blühen die Apfelbäume, meine Lieblingsblumen die Akeleien, der Flieder und bald die hier überall am Wegrand zu findenden Lupinen.

Der Sommer gab leider nur ein kurzes Gastspiel, denn die ganze Nacht lang hat ein Sturm die warme Luft weggeblasen und von der Früh weg hat es frische 10 °C und der Himmel ist grau in grau.

Am Nachmittag haben wir vom alten Zwetschgenbaum einen abgestorbenen Ast entfernt, was die im Baum wohnenden Spechtjungen mit aufgeregtem Gefauche kommentiert haben.
Am Sonntag Regen und das ist gut, erstens für den Schnittlauch und zweitens für unsere erste Golfrunde im heurigen Jahr, denn wir hatten den Platz ganz für uns allein. 

Die kommende Woche ist kurz, am Donnerstag ist Fliegenfischertag der ÖFG1880 an der Pielach und Freitag hab ich frei. Ich hoffe auf besseres Wetter!

Wallfahrt

Wenn man der Vergänglichkeit beim Vergehen zusehen möchte, dann empfehle ich einen Besuch im Wallfahrtsort Maria Dreieichen. Die Straße ist gesäumt von halbverfallenen Verkaufsständen mit Ramsch und Kitsch, oder wie eine Reiseführerin auf Ihrer Website meint, “Von Osten kommend, führt die Straße sanft hinab zu dem Pilgerort, sie ist gesäumt mit entzückend kleinen Verkaufsläden für Devotionalien und Andenken sowie mit Gasthäusern mit Schanigärten”: http://www.viennatouristguide.at/exc/Waldviertel/01_Maria/z_dreieichen.htm 
Die meisten Stände sind aber geschlossen und verfallen, die verbliebenen werden von älteren Damen geführt und es ist schon von Weitem zu sehen, dass es da keine Nachfolge geben wird. Auch Mister Pommes war, so scheint es, schon länger nicht mehr an seinem Stand.

In Waidhofen an der Thaya haben wir davor die Waldrappen besucht und dort ist weit mehr Leben im Gehege, als bei den “entzückenden kleinen Verkaufsläden” in Maria Dreieichen.

Die Arbeitswoche war kurz und der Mai beginnt kühl und unbeständig. Nur die Rhododendronbüsche im Stadtpark fühlen sich sichtlich wohl und die Kastanien blühen überall in Wien.

Kulinarisches Highlight diese Woche war gebratener Karfiol mit Tahin, Haloumi und Granatapfelkernen. Nicht nur optisch ein Gedicht.

Wieder heroben empfängt uns das Waldviertel mit gelb gesprenkelten Wiesen so weit das Auge reicht! Den Anblick der Löwenzahnwiesen mochte ich schon als Teenager, an den Wochenenden mit den Eltern und Geschwistern in der Alten Mühle bei Pfaffenschlag, und ich freue mich heute noch darüber, wenn es im Mai so weit ist.
Im Garten blüht alles blau und von der Nachbarin hab ich auch noch blaue Herbstasternsetzlinge bekommen. Freude!

Schandacher Teich

Der Samstag beginnt nebelig wie im November und da hilft auch der Maibaum im Ort nicht, um Frühlingsstimmung aufkommen zu lassen. Aber nach dem Frühstück kommt die Sonne, wir packen unser Angelzeugs und fahren zur idyllischen Halbinsel am Mühlteich. Begleitet von Vogelgezwitscher und sonst nur Ruhe und Natur hat Tom zwei Rotaugen und eine Rotfeder an der Angel. Die haben jetzt jedoch Schonzeit, aber im Sommer wollen wir sie mal auf den Grill geben. Bei mir gibt es nicht einmal einen Zupfer, nur den Mais muss ich ständig neu an den Haken fädeln. Daher beschließen wir einen Ortswechsel und an meinem alten Stadlteich beißt dann auch bald ein Karpfen. Karpfen kann ich jetzt schon ziemlich gut fischen, aber der Tom meint, jeder kann da einen Karpfen fangen. Naja, heute war es jedenfalls nicht jeder von uns beiden!

Den Karpfen haben wir dann mal anders zubereitet, italienisch, mit Zitrone, Ruccola, Karpern und Orecchiette. Und den Rest in einem Wachauer. So ein Fischweckerl ist überhaupt was ganz was wunderbares.

Am Sonntag früh wieder Hochnebel. Im Ort sammelt sich die Freiwillige Feuerwehr zur Florianifeier und ich bekomme meine Geburtstagshortensie, die mir T + W letzten Herbst symbolisch geschenkt haben, geliefert und von der Gärtnerin sogar eingebuddelt. 1A Service und ich freu mich schon, wenn sie blüht!

Wie geht es weiter? Kommt die Woche eine kleine Eiszeit auf uns zu? Wird es danach endlich milder? Die Gartenmöbel gehören rausgestellt, das Gemüsebeet weiter bepflanzt und mit den Rädern und unseren Angeln im Rucksack möchten wir bald eine kleine Tour entlang der Thaya machen.