Im Park Hyatt, Pizza auf der Piazza und Hundeglück.

Anfang der Woche hätte Toms Papa seinen Hundertsten Geburtstag gefeiert. Das Foto zeigt ihn in jungen Jahren in seinem Glasschleiferbetrieb im 15. Bezirk.


Den Zander aus dem Mühlteich gibt es zart gebraten zu Paprikakraut und Erdäpfeln. Am nächsten Morgen entdeckt Tom durch lautes Gebrumme einen neuen Untermieter in der Lampe. Wie kommt eine Libelle über einen Innenhof ins Badezimmer in den 3. Stock?
Nachdem es nicht mehr so heiß wie zuletzt ist, verbringen wir die Mittagspause wieder öfter in einem Gastgarten der umliegenden Lokale. Im Zimmerservice bestellen wir uns eine Melonengazpacho, Huhn mit Couscous sowie eine Burrata. Alles sommerlich leicht und köstlich!
Vor dem IHS auf der Josefstädter Straße hängt eine Regenbogenfahne.




Zum Abendessen gibt es einmal Octopus und einmal Halloumi mit Grillgemüse.


Am Donnerstag besuche ich die Zeitungsmatinee des VÖZ, des Verbandes Österreichischer Zeitungen und Zeitschriften, im Park Hyatt am Hof. Wann kommt der Zeitpunkt, wo man in Wien den Blick schweifen lassen kann, ohne auf eine Baustelle oder ein Pixiklo zu blicken? Den Vormittag beginnt Arbeitsminister Kocher, unser Nachbar im Achten, der auf Fragen aus dem Publikum ausführlich eingeht.
Danach stellt Wrabetz sein Programm für die Wiederwahl zum ORF-Generaldirektor vor, gefolgt vom CEO der größten Mediaagentur, der die dramatische Verschiebung der Werbegelder weg von den lokalen Medien hin zu den amerikanischen und chinesischen Internetgiganten präsentiert und den Abschluss macht der Medien- und Regierungsinserateverantwortliche aus dem Bundeskanzleramt. Diese Gelder werden auf Dauer die Schieflage auch nicht ausgleichen können.
Am Abend sind wir mit der Family zum gemeinsamen Pizzaessen am Platz vor der Piaristenkirche verabredet – endlich wieder!





Freitagmittag genießen wir Fish & Chips im Café Strozzi mit Blick auf die Baustelle beim Studentenheim und versuchen über Nachbarn und Freunde näheres über die Unwetter in Litschau zu erfahren. Zum Glück ist ein Hagelgewitter zwar knapp aber doch an uns vorbeigezogen und der Garten erwartet uns beim Raufkommen in seiner ganzen weißen Pracht.



Nachdem einsetzender Regen das Rasenmähen unterbrochen hat, setze ich am Samstagvormittag die Arbeiten fort, während Tom in den Kollmitzgraben fährt, wo ein Wasserkraftwerk saniert wird.
Während er die Reparaturmaßnahmen und das notwendige Absenken des Wasserspiegels in Hinblick auf die Auswirkungen auf die Fische und die Angler bespricht, fülle ich daheim den duftenden Hollerblütenessig ab und schaue mit dem Rad in den Wald, wo es zwar grün und der Waldboden vom Regen feucht ist, aber keine Schwammerln wachsen. Danach spielen wir noch eine Stunde Tennis bevor es zu C + K zum Abendessen geht. Zum Start eine Spinatsuppe mit Dukkah, vom Griller ein köstlich gebeizter Lachs und danach ein von C. wunderbar gekochter Safranreis zu einem Gericht, das ich erst nach Erscheinen in Ks Kolumne verraten darf.
Zum Abschluss Erdbeeren mit Waldviertler Mohneis und dazu ein spannendes Fußballmatch. Schade, dass Österreich gegen Italien nicht für das tolle Spiel belohnt wurde.











Sonntagvormittag fahren wir zum Angeln. Ich probiere es im Überlauf – nichts. Ich probiere es auf der anderen Seite des Damms – auch hier nichts. Warum aber Tom, der es an der gleichen Stellen wenige Minuten nach mir versucht zwei Zander fängt, ist mir nicht ganz klar!





Nächste Woche treffen wir uns das erste Mal seit letztem Herbst wieder alle gemeinsam im Büro. Darauf freue ich mich schon.

Sommersalate, Sommerhitze und Summerfeeling!

Im Tiefkühler liegen noch zwei Kalbsschnitzel, Salat aus dem Garten, im Kühlschrank Mozzarella und Paradeiser – ein perfektes Sonntagabendessen.

Am Montag muss ich zu einem Arzttermin in die Siebensterngasse. Mit den geöffneten Lokalen ist wieder mehr Leben am Siebensternplatz.
Der Wind weht den ganzen Tag über den süßlichen Duft der Lindenblüten in unser Büro. 





Auf unserem Abendspaziergang durch den Park vor dem 25 Hours Hotel und das Museums Quartier kommen wir auch an der Baulücke des ehemaligen Leiners auf der Mariahilfer Straße vorbei. Ewig Schade um die imposante Treppe – bin gespannt auf das neue Bauobjekt.
Zum Kochen ist es zu heiß, daher steigen wir wieder öfter auf Salatküche um. 









Mein Arbeitsweg am Office-officetag führt mich in der Früh und am Abend am Donaukanal vorbei. Zu jeder Tageszeit sieht man Leute im Pool am Badeschiff. Am Hugo-Bettauer-Platz bei der Lange Gasse spielt jemand im Rahmen des Primavera Festivals Klavier. 







Am Freitag entfliehen wir bald der Hitze der Stadt und atmen im Garten auf. Die Akeleien sind fast ab-, die Rosen noch nicht aufgeblüht, dafür leuchten gelb der Frauenmantel und in tiefem Lila die Clematis. Im Wald gibt es heuer noch keine Schwammerln, dafür im Supermarkt – Tom kocht ein köstliches Eierschwammerlgulasch mit Semmelknödel.

Wir verabreden uns mit R. zu einer Partie Tennis während im Strandbadlokal der Grill für Steckerlfische angeheizt wird. Der ganze Tennisplatz ist in eine ordentliche Rauchwolke gehüllt, aber als wir mit dem Match fertig sind, duftet es verführerisch. Das nächste Mal reservieren wir auch eine Portion!
Jetzt dauert es nicht mehr lange bis das Freibecken mit 1. Juli endlich wieder öffnet. Einige können es verständlicherweise kaum mehr erwarten. Wir übrigens auch nicht!  




Am Nachmittag schauen wir kurz bei C + K vorbei und ich besuche die Seerosen am Mühlteich, die ihre Blütenköpfe aber noch nicht geöffnet haben. Auf den Feldern leuchten blau die Kornblumen und weiß die Margeriten. Es ist so heiß, dass ich lieber eine Runde im Mühlteich schwimme, als die Angel auszuwerfen. Wieder daheim pflücke ich die gelb staubenden Hollerblüten um den köstlichen Hollunderblütenessig anzusetzen.

Zum Abendessen gibt’s Fleischspieße zu Wassermelonen-Gurken-Schafskäsesalat.



Sonntagfrüh zünden wir in der Kirche eine Kerze für meinen Papa an, und auch für Toms Vater, der morgen den hundertsten Geburtstag feiern würde, dann fahren wir nochmals an die Teiche in Reingers und genau dort, wo ich ein paar Minuten zuvor meinen Köder ausgeworfen habe, fängt Tom einen Zander. Das gibt es ja nicht!

Dann ist das Wochenende auch schon wieder vorbei und wir müssen zurück ins heiße Wien, denn bis zum Urlaub wartet noch viel Arbeit auf uns. Ich hoffe, die angekündigten Gewitter können die Hitze brechen. Am Donnerstag findet die erste Branchenveranstaltung seit dem letzten Lockdown statt und am Samstag sind wir bei C + K eingeladen!

Lila Mohn, bunte Rosen und beim Kaufmann.

Am sonntäglichen Rückweg nach Wien machen wir einen Abstecher über Langenlois und kommen an den ersten Mohnfeldern vorbei. Lila Mohn – den hab ich noch nie gesehen.
Zum Abendessen gibt es die sehr guten, dünnen Käsekrainer aus dem  Bäuerinnenladen in Dobersberg.







In einer Hauseinfahrt im Achten entdecken wir den Klein-Lkw einer Tischlerei bei uns ganz oben und nachdem es unter der Woche sehr warm wird, gönnen wir uns das Mittagsmenü im Schanigarten vom Café Strozzi. Herrlich, die Gerichte auf richtigem Geschirr serviert zu bekommen und nicht aus den Plastikboxen essen zu müssen.


Die Rosen im Volksgarten blühen heuer in einer unglaublichen Pracht. Ein paar vereinzelte Touristen sind schon in Wien unterwegs, nur die Fiaker haben noch wenig zu tun.














Die Baustoffe für die Baustelle vis a vis werden mit dem Kran raufgehievt und es sieht aus, als würde eine riesige Medikamentenlieferung einschweben.
Am Abend schauen wir zum neuen Bioregionalmarkt in der Lindengasse. Das Angebot ist derzeit noch überschaubar, ich lasse mich zum Kauf eines frisch gespressten Himbeer-Birnen-Apfelsaftes hinreißen und wundere mich, warum sie die Kerne nicht rausgefiltert haben. Naja.
Am darauffolgenden Abend bin ich allein daheim und hole mir aus der neurenovierten Pizzeria Ruffino eine Tonno mit Mais. Mhm.





 
Seit Monaten war ich nicht mehr an einem Freitag – dem klassischen Homeofficetag – im Büro. Da die U2 wegen dem Bau der neuen U-Bahnlinie ein Stück gesperrt ist, muss ich mit dem vollen 2er bis zur Oper fahren, dafür ist dann in der U1 angenehm wenig los.
Am Weg ins Waldviertel kaufen wir Erdbeeren und Spargel, denn ich möchte Marmelade einkochen und zum Abendessen gibt es noch einmal die wunderbaren Spargelspaghetti mit Limetten und Rucola.



Gleich in der Früh haben wir einen Termin mit der örtlichen Dachdeckerfirma, denn wir wollen nun endlich den geplanten Umbau und das neue Dach angehen. Danach versuchen wir die nach den vielen Regenfällen üppig wuchernde Natur im Garten etwas zu bändigen. 
Am Nachmittag drehen wir eine Runde mit den Rädern, vorbei an nach den trockenen Vorjahren saftig grünen Wiesen und bunten Blumen am Straßenrand. Von weitem sieht man den gelben Ginster am Waldrand leuchten.
Am Abend treffen wir uns mit T + W und Ma + H im Gasthaus Kaufmann – das Schnitzel und die Powidltascherln schmecken noch so gut wie vor dem Lockdown.

Sonntagfrüh hat der Wind aufgefrischt und es ist noch recht bewölkt. In Reingers blühen die Teichlilien und ich fange einen Barsch und Tom zwei Zander.
Am Tennisplatz ist die Anfangseuphorie schon etwas abgeflaut und man bekommt  wieder leichter einen Platz, auch wenn die Anmelde- und vor allem Abmeldedisziplin besser sein könnte. Ärgerlich, wenn reservierte Stunden weder wahrgenommen noch ausgetragen werden.





Für nächste Woche ist die erste Hitzewelle angekündigt – noch gut ein Monat bis zum Urlaub! 

Am Kanal, die Große Öffnung und Pfingsten

Am Sonntag sind wir schon zeitig in Wien zurück und da das Wetter sehr schön ist, fahren wir mit den Rädern an den Donaukanal. Die neuen “schwimmenden Gärten” sind eine hübsche Sache geworden. 










Zum Abendessen gibt es ein köstliches Räucherfischmousse unter Radischen und auf getoastetem Schwarzbrot.

Über die Mariahilferstraße ziehen Demonstranten mit Regenbogenfahne, die Nebengassen wie Zoller- oder Kirchengassen sind vom U-Bahnbau stark beeinträchtigt bzw. werden gleich in einem Aufwaschen umgebaut. Wir entdecken einen neuen italienischen Feinkostladen mit einer großen Auswahl an Prosecco und dem Originalspeck für eine Carbonara – Guanciale. Zum Abendessen gibt es an diesem Tag allerdings eine Goldbrasse aus dem Goldfisch.
Überall gespanntes Warten auf den Tag der großen Öffnung.






Der langersehnte Öffnungstag ist dann ziemlich verregnet und daher hält sich der Andrang auf die Schanigärten in Grenzen. Der erste Espresso im Kaffeehaus schmeckt dann trotzdem gut.

Vor dem Fenster schaufelt Sisyphus Sand in eine kleine Mischmaschine. Die Beete auf der Neubaugasse sind hübsch bepflanzt und endlich ist das Leben außerhalb von Arbeit und Einkaufen wieder in der Stadt zurück.







Am Freitag begleiten wir Papa auf seinem letzten Weg. So viele Familienangehörige, Freunde, Weggefährten, ehemalige Mitarbeiter sind gekommen und gemeinsam weinen wir und bescheren ihm einen würdigen Abschied. Vor allem sein Lachen, seine Großzügigkeit, seine Sportlichkeit und sein Hang zur Verkleidung bleiben uns allen in Erinnerung.


Das Pfingswochenende startet mit Sonne und Wolken. Im Garten ein Meer aus Vergissmeinnicht, dazwischen ein paar Tulpenfarbtupfer und die Kirschenblüte wurde von der Apfelbaumblüte abgelöst.

Bei Stockerau haben wir Spargel und Erdbeeren gekauft – den Spargel gibt es zum Abendessen zu einem kleinen Steak. Cousine A. kommt auf ein Gläschen vorbei – der erste Besuch seit Monaten!

Für den nächsten Tag haben wir uns zum Tennis verabredet, aber leider schüttet es von der Früh weg und so fällt das ins Wasser. Ein trüber Pfingssonntag stellt sich ein …














Aber das Wetter ist egal. Am Abend kommen C + K mit Levy und nächste Woche habe ich Urlaub. 

 

Ein schmerzvoller Abschied

Meistens ist das Leben sehr schön, aber manchmal ist es furchtbar traurig. Mein Papa ist nach schwerer Krankheit gestorben und am Abend seines Todes hat er uns einen wunderschönen Regenbogen geschickt.

Hans Csokor, 1946-2021
 
“Durch Ewigkeiten wühlen deine Wunden,
bis in die Stunde, wo dein weher Schrei,
wie damals, da die Mutter dich entbunden,
dich ledig macht und aller Marter frei.”
(Franz Theodor Csokor)
 

Die Woche davor werfen wir von oben einen Blick auf die Thaya, wo langsam der Frühling erwacht. In Wien ist die Natur in den Parks schon viel weiter. Der Sturm, der am Wochenende über die Stadt gezogen ist, hat die Baustellengitter umgeworfen.





Am Montag hole ich unseren Lunch vom Vietnamesen und genieße einen kurzen Schanigartenmoment, auch wenn noch alles im Lockdown geschlossen ist und ich nur auf mein Take-away warte. Zum Abendessen gibt es Erdäpfelgulasch!


Das Wetter bleibt schön und so nehme ich das Rad für meine Büroweg. Ich fahre diesmal rechts um den Praterstern herum, da mich schon von weitem die Tulpen an der Hauptallee anstrahlen. Direkt am Praterstern leuchtet eine Kunstinstallation nicht weniger bunt.



Am Abend treffen wir uns beim Burggarten.











Die Abendspaziergänge führen uns oft durch den Park vor dem 25 Hours Hotel oder ins Museumsquartier, vor dem eine Demonstration auf die Serie von schrecklichen Frauenmorden aufmerksam macht.






Wir erweitern unseren Radius und fahren nach der Arbeit mit der Straßenbahn nach Ottakring. Von dort spazieren wir vorbei an der ehemaligen Tabakfabrik, einem kleinen Markt, der Ottakringer Brauerei und der Zehnermarie zurück in den Achten.









Am Freitag geschieht dann das unaussprechliche. Meine Schwester und ich können unseren Vater noch einmal im Spital in Horn sehen, bevor er sich bei Sonne, Schneeschauern und einem Regenbogen von dieser Welt verabschiedet.






Das Wochenende vergeht irgendwie in Trauer und Schmerz. Die Kirschbäume blühen, im Strandbad ist das Becken frisch eingelassen und die Tennisplätze endlich für die neue Saison fertig. 


Auch am Sonntag bleibt es noch sonnig. 
Vor der Heimfahrt nach Wien fängt Tom ein dramtisches Schauspiel in unseren Birken ein: ein Elsternpärchen beäugt argwöhnisch von der Baumkrone aus einen Mäusebussard, der es aber nicht auf ihre Vogeljungen abgesehen hat, sondern eine Maus in den Fängen hält.




Am Heimweg können wir einer prächtigen Fliederhecke nicht widerstehen und stibitzen ein paar Zweige für das Grab von Toms Mama, die Flieder geliebt hat und für uns selbst. In Mauerbach kaufen wir an einem Marktstandl an der Straße köstliche Erdbeeren und grünen Spargel.
Zum Abendessen gibt es eine Forelle aus dem Litschauer Hofladen und Brennesselspinat aus dem Garten.




Der vom Achten in den Ersten übersiedelten Platane scheint es gut zu gehen und zum Abendessen gibt es die Hälfte des Spargels mit Schinken und einer Soße gewürzt mit Café de Paris.


Schon länger haben wir die Hofkatze Charlie nicht mehr gesehen  – umso herzlicher das Wiedersehen. Aus dem zweiten Teil vom Spargel kocht Tom ein köstliches Risotto.



Die ganze Woche über bekomme ich sehr herzliche Anrufe von alten Freunden und Geschäftspartnern von Papa und plane mit meinen Geschwistern alles Nötige für die Verabschiedung, so schwer es uns auch fällt.





Zum Glück ist die Woche nur kurz und am Feiertag fahren wir nach Litschau. Bei Waidhofen schauen wir an einem Thayaabschnitt vorbei, wo sich Hunderte Weinbergschnecken im Gras und auf den Wegen tummeln. So viele auf einmal habe ich noch nie gesehen.



Wie angekündigt setzt am Feiertag Dauerregen ein – gut für die Natur und passend zur Stimmung.






Dann kommt aber doch noch im Laufe des Wochenendes die Sonne raus und der Garten explodiert förmlich.

Wir fahren einen Sprung nach Thaya, wo vom Radweg eine Fähre für Radfahrer rüber ins Strandbad eingerichtet werden soll und schauen bei C + K auf einen Kaffee vorbei. Tröstende Schmuseeinheiten mit Levy inkludiert.




An die kommende Woche und die Verabschiedung am Freitag möchte ich gar nicht denken. Mach’s gut Papa!