Stadtpark, Herrensee und Apfelkuchen

Am Sonntag fahren wir wieder einmal über Langenlois nach Wien. Obwohl schon vielerorts gelesen wurde, hängen hier noch reichlich blaue und weiße Trauben an den Stöcken.
Daheim gibt es ein einfaches Abendessen mit spanischer Chorizo. Das mit “extrascharf” hab ich beim Kaufen blöderweise überlesen.

Im Sechsten gibt es ein Vintagegeschäft mit schönen Möbeln und wunderschönen Spiegeln aus alten Fabriksfenstern. Eine freie Wand hätten wir noch, aber wer kann das tonnenschwere Teil tragen?
Gleich um die Ecke klettern Leute auf den Flakturm. Schon beim Raufschauen wird mir schwindlig. Leider hat das Lokal mit der Aussichtsterrasse schon zu. Wir wollen uns schon auf den Heimweg machen, da sprechen mich zwei ebenfalls Wochenendlitschauer an. Nett!
Durch das nützliche, aber hässliche Taubennetz leuchtet das Abendrot, während Tom Curryfleischlaberln brät.

Die Bäume in Wien beginnen sich schon zu verfärben und am Radweg muss man den heruntergefallenen Kastanien ausweichen. Während ich auf die angekündigte E-Scooter-Flotte als neues Motiv warte, fotografiere ich in der Zwischenzeit leere Radständer (die Uni beginnt erst wieder im Oktober).
Die neuen Bürogebäude im Zweiten erinnern an Burgen. Vor welchem Feind suchen die Unternehmen hier Schutz?

 
Mit M. treffe ich mich nach der Arbeit auf ein Bier. Am Weg zum Treffpunkt komme ich durch den Stadtpark – jede Menge Menschen auf den Wegen, Bänken und Wiesen. Mit den Blumenrabatten haben sich heuer die Wiener Stadtgärten selbst übertroffen.

Die ganze Woche schon werden immense Schwammerlfunde gepostet, daher können wir es kaum erwarten, wieder raufzukommen. Die Einkäufe sind rasch verstaut und schon sind wir im Wald. Wir stellen das Auto am Waldrand ab und hätten schon fast den ersten Steinpilz überfahren! Es ist wirklich unglaublich – die Pilze sprießen überall aus dem Waldboden, so wie es schon seit vielen Jahren nicht mehr war.
Daheim frieren wir den größten Teil ein und heben den Rest für den nächsten Tag auf. Zum Abendessen braten wir uns zwei Hühnerkeulen mit viel Estragon aus dem Garten.

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Am Samstag beschließen wir eine Schwammerlpause einzulegen und schauen stattdessen Richtung Sonnenhof, wo der jährliche Irondog-Bewerb stattfindet. Mensch und Hund laufen, radeln und schwimmen mit einer Leine miteinander verbunden um die Wette. Wir wissen nicht genau, wo es für Zuseher etwas zu sehen gibt und bevor wir nur im Weg herumstehen, ziehen wir wieder ab. Dafür kommen wir an einem alten Haarstubenhäuschen vorbei und vor einer Scheune hängen schwer rote Äpfel an einem Baum.

Während Tom nach Reingers fährt, spaziere im um den Herrensee. Im Strandbad lauscht eine Pensionistengruppe ihrem Reiseführer, ein paar Meter weiter wird geheiratet. Der Weg ist über und über mit Eicheln übersät und ganz hinten, da wo der Reißbach in den Teich mündet, wächst der See schön langsam zu. 

Im Garten duften die Zierquitten, wir ernten jede Menge Äpfel und rechen das  erste Herbstlaub. Weil Tom noch nicht zurück ist, starte ich den Rasenmäher und fahre einmal den Garten ab. Später schichten wir Apfelspalten auf einen dünn mit Marmelade bestrichenen Mürbteigboden und streuen eine Zimt-Birkenzucker-Mischung drüber. Herrlich! Zum Abendessen gibt es gebackene Steinpilze mit Schnittlauchsoße. Mhmmm.

Am nächsten Tag beenden wir unsere selbstauferlegte Zurückhaltung wieder und schauen in den Wald. Übers Wochenende waren merklich mehr Schwammerlsucher unterwegs, aber noch immer findet man genug makellose Steinpilze. Die Sonne scheint, es ist angenehm mild, daher spielen wir vor dem Frühstück noch eine Stunde Tennis. Chance habe ich keine, aber mir gelingen die Schläge und auch das Service immer besser. 

Die kommende Woche ist voller Termine, ein Familientreffen ist geplant und am Wochenende findet bereits das erste Abfischfest am Schönauer Teich statt. Hoffentlich wird es für die Fische nicht zu warm.

 

Regenguss, Radklavier und der Beginn der zweiten Pilzwelle.

Da der Holler nun so richtig reif ist, kochen wir noch einmal Marmelade ein. Diesmal passieren wir sie durch die Flotte Lotte und das Ergebnis ist durchaus zufriedenstellend: feiner Geschmack und keine Häute!

Die Arbeitswoche beginnt mit einem heftigen Regenguss. Nach der Arbeit wollen wir uns in der Stadt treffen, da beginnt es wie aus Kübeln zu Schütten. Während Tom im Bulthaup Shop am Opernring gemeinsam mit einem zweiten Radfahrer und einer Fußgängerin Unterschlupf findet, wo ihnen ein netter Herr sogar Handtücher reicht, werde ich komplett nass. Das Wasser rinnt mir bis in die Stiefel und zuhause ist der Radhof komplett überflutet.

Am nächsten Tag lasse ich das Rad stehen und so wandern wir nach der Arbeit vom Praterstern zu Fuß nach Hause. Im Supersense auf der Praterstraße trinken wir einen kleinen Kaffee und ich finde schon das erste Weihnachtsgeschenk. 

Ein Stück weiter entdecke ich ein letztes Obike, wir biegen von der Praterstraße ab und kommen durch die Tempelgasse zum Donaukanal. Dort sitzen drei Männer auf der Bank und nehmen einen Imbiss ein, nachdem das ja jetzt in der U-Bahn verboten ist. Eh gemütlicher so!

Am Heldenplatz spielt jemand wunderschöne Musik auf einem Fahrradanhängerklavier. Später erfahre ich, dass es sich um den Künstler Davide Martello handelt, der es schon zu einer gewissen Youtube-Bekanntheit gebracht hat: https://www.facebook.com/pg/klavierkunst/about/?ref=page_internal

Dann sind wir von R + A zur Einweihungsfeier des neuen Büros von RAM congress+event eingeladen, von wo man einen schönen Ausblick über die Mariahilfer Straße hat.

Am Donnerstag treffe ich meine Geschwister in der Via Toledo. Wir haben es so lustig, dass ich sogar vergesse, meine Pizza zu fotografieren. Da müssen halt L + G für ein Foto herhalten.

Wieder heroben scheint die Sonne durch die Apfelbäume. Wir mähen den Rasen, der nach den Regenfällen wieder etwas grüner ist. Die Fetthenne blüht in intensivem Pink.

Über Nacht regnet es leicht und am nächsten Morgen schickt die Sonne ihre Strahlen durch den feuchten Wald. Und was das Beste ist: die Schwammerln wachsen wieder!

 

An den Teichen hat sich ein Reiherpärchen niedergelassen.

Die Steinpilze können wir gut gebrauchen, denn C + K kommen zum Essen zu uns. Wir braten Pilze mit Erdäpfeln und Salbei zu wunderbar zarten Steaks und als Nachspeise backe ich eine gestürzte Feigentarte. 

Nach einer Runde Tennis am Samstag Nachmittag gehen wir auch Sonntagfrüh auf den Platz. Langsam gelingen mir schon ein paar gute Schläge und der ein oder andere Punkt. 

Da es noch längere Zeit schön bleiben soll, kann ich meine Technik heuer hoffentlich noch etwas verbessern. Und einen Karpfen möchte ich nächstes Wochenende auch wieder mal fangen.

 

Sport im Park, Saunawetter und ein Wolf.

Wir fahren über Thaya nach Hause und machen einen Stopp im Strandbad, denn nach der Trockenheit der letzten Wochen war der Wasserstand bedenklich niedrig und an manchen Stellen für die Fische gefährlich. Da es aber leicht geregnet hat, hat sich die Situation wieder etwas gebessert. Im Ort hoffen der Jalousienanbieter Rollfix und der Fleischer Fleischhacker auf gute Geschäfte.

 

In Wien ist es wieder sonnig und warm, im Burggarten wird geturnt und viele sind mit dem Rad in der Stadt unterwegs.

Auch in Hamburg wird im Park geturnt. Unsere jährliche Verlagsveranstaltung findet dieses Jahr in einer Uni neben dem Park “Planten un Blomen” statt. Eine grüne Oase in der Stadt aber nix gegen die Rosen bei uns im Burggarten!

Wieder zurück erfahre ich, dass der Gea Shop in der neuen Begegnungszone Lange Gasse drei prächtige Oleanderbüsche von Toms Onkel gekauft hat. Am nächsten Morgen schaue ich mir das am Weg ins Büro gleich an – schön langsam wird es etwas mit der Begrünung der Gasse! Am Abend kochen wir Pasta mit Hühnerleber – eines meiner Lieblingsgerichte.

Seit Tagen werden wir von einem lauten, brummenden Geräusch geweckt. Freitag früh machen wir uns auf die Suche nach der Quelle und entdecken am Tigerpark zwei Arbeiter, die mit einem Sandstrahler in mühseliger Kleinarbeit Graffiti von der Parkmauer blasen. Eigentlich arbeitet nur einer der beiden, denn der andere sieht nur zu. Wäre das nicht mit übermalen leiser und vor allem viel schneller gegangen?

Da sind wir froh, dass wir am Nachmittag wieder hinauffahren. Nachdem in den letzten Wochen soviel über Wölfe im Waldviertel gesprochen wurde, genießen wir nach dem Abendessen ein Glas Wolfburn Single Malt, aus der nördlichsten Destillerie Schottlands, in der nördlichsten Stadt Österreichs. Der Wolf auf der Flasche ist ein sea-wolf und der Sage nach bringt er allen Glück, die ihn sehen können.

Endlich setzt langanhaltender Regen ein. Wir fahren an die Teiche und werfen die Spinnruten aus. Über den Wäldern hängt der Nebel. Nachbars Katze hält auf dem Feld nach Mäusen Ausschau.

Im Garten ist nichts zu tun, für Tennis ist es viel zu nass und leider ist es nicht möglich, eine Stunde in der Halle des Feriendorfes zu buchen. Daher beschließen wir ein paar Löcher Golf zu spielen und können gerade noch die Fahnen im Nebel ausmachen. 

R + A laden uns auf einen schnellen Kaffee bei sich ein und dann muss ich schon die Tasche packen, denn die Mama hat die Sauna eingeheizt! Bei diesem Wetter genau das Richtige. Zum Essen gibt es später einen Schwäbischen Rahmtopf aus Rindfleisch mit Sardellen und danach Zwetschgenknödel. Herrlich!

Trotz dunkler Wolken beschließen wir am nächsten Morgen die restlichen Löcher zu spielen. Wir schaffen es gerade rechtzeitig bevor Salzburger Schnürlregen einsetzt. Nachbars Katze stört das nicht – irgendwann muss sich ja eine Maus zeigen!

Nächste Woche steht ein Geschwistertreffen an und vielleicht wachsen nach dem ganzen Regen ja heuer noch ein paar Schwammerln!

Hitzeende, Tennis und eine absurde Veranstaltung

Bei der Heimfahrt am Sonntag machen wir einen Abstecher nach Groß Siegharts wo eine Ballon-WM stattfindet. Wir finden jede Menge Schilder zum Wettbewerb, zu den Parkplätzen und zur Ausfahrt Richtung Horn und Wien, jedoch keine Ballone. Schade!
Wien ist weiter unter einer Glocke aus Hitze und abgestandener Luft gefangen. Ein Tag ist heiß wie der andere und auch die Nächte sind weiter viel zu warm. In der Stadt sind jede Menge Touristen unterwegs.
In der neuen Begegnungszone Lange Gasse haben sie leider nur ein sehr kleines Fleckerl Grün geschaffen – das wird auch nicht helfen, das Klima in der Stadt zu kühlen.  

Auf der Büroterrasse sprießen zaghaft ein paar Gräser zwischen den Steinplatten hervor und trotzen Hitze und Trockenheit.
Heroben dann hat es deutlich abgekühlt und etwas geregnet. Aber statt frischer Luft weht Dieselgestank durch Litschau. Im zehn Kilometer entfernten Reingers findet das jährliche Traktorrennen statt und -zig alte, aufgemotzte Rennmaschinen blasen ungefiltert ihre Abgase in die Luft. Eine anachronistische Veranstaltung in der heutigen Zeit. Wir schließen Fenster und Türen und kochen ein Schweinsgulasch.

Im Garten blühen die Fetthennen und in der Ferne leuchtet ein abgeerntetes Buchweizenfeld in kräftigem Rot.

Aus der Rubrik: “Was wurde eigentlich aus …?” Heute: Jimmy Connors und Chris Evert.
Sie haben scheint’s ihre Schläger aus dem Schrank geholt und ihre Tenniskarriere am Platz 2 der Gemeinde Litschau wieder aufgenommen! Die ausgeblichene Rangliste im zersprungenen Schaukasten hat schon bessere Zeiten gesehen, aber der Platz ist ganz in Ordnung und vielleicht ist das der Beginn eines großen Tennis-Revivals? Nur meine alten Schuhe erleben das leider nicht mehr mit – sie haben eindeutig das zeitliche gesegnet.

Normalerweise machen wir an diesem Wochenende einen großen Bogen um Reingers, aber Tom möchte nachsehen, ob eh noch kein Traktor in den Teichen gelandet ist. Dort ist es unglaublich laut, über dem Gelände kreist ein Hubschrauber und eine graue Abgaswolke hängt über dem Ort. Sogar den Enten am Teich ist das Spektakel nicht geheuer, denn sie drehen gleich wieder um. Im Wald hängen Dieselschwaden.

 

 

Am Abend sind wir bei T + W eingeladen und wie jedes Jahr im Sommer legt W große Riesengarnelen auf den Grill. So köstlich!

In der Nacht hat es weitergeregnet, aber in der Früh kommt schon wieder die Sonne raus. Wir spielen eine weitere Tennispartie. Beim Frühstück bemerken wir Bewegung im Garten und diesmal haben wir Besuch von gleich vier Rehen! Langöhrchen und ihre beiden Jungen spazieren zu ihrem Lieblingsplatz hinten beim Kompost und naschen den Giersch (?) bei den Hecken, während eines draußen auf dem Feld unauffällig Schmiere steht.

Bald fahren wir nach Wien, denn nach der Abkühlung heißt es Wohnung durchlüften! Am Mittwoch fliege ich nach Hamburg und hoffentlich kommen bis zum nächsten Wochenende meine neuen Tennisschuhe.

Terrassenparty, Fliegenfischen und hoch hinauf in Linz

Kurz überlegen wir erst Montag in der Früh nach Wien zu fahren, aber dann fallen uns unsere Termine ein und wir fahren doch zur üblichen Zeit. In der Nußdorferstraße steht das Tor zum Schuberthaus offen. Da bleiben wir stehen und werfen einen Blick in den hübschen Innenhof.

Die zwei Arbeitstage vor dem Feiertag vergehen wie im Flug, nur wenn man in der Mittagspause auf die Straße geht, verschmurgelt man fast am Asphalt. Einige der neuen Wohnbauten im Nordbahnviertel sind recht ansprechend. Die Rosen im Volksgarten blühen noch immer und auf beiden Seiten des Theseustempels haben sich Musiker positioniert. Überraschenderweise hört man auf der einen Seite nichts von der Musik, die auf der anderen Seite gespielt wird! 
Hitzebedingt ist uns am Abend nach Fisch und Salat.

Am Dienstagabend sind wir beim Jüngeren zur Wohnungseinweihungsparty geladen. Es gibt vegetarische Häppchen, eine Quiche und L mixt eine köstliche Erdbeer-Gurken-Lillet-Bowle. Dazu vom Balkon ein Blick auf das Abendrot und später die Sterne. Ein superschöner Abend.

Am Feiertag fahren wir an die Pielach, eines der schönsten Fliegenfischgewässer Österreichs. Während Tom mit seinem Onkel an einer verwachsenen Stelle auf Forellenfang geht, zeigt mir E, Toms Vorstandskollege bei der ÖFG1880 und dortiger Bewirtschafter zwei Stunden lang an einem anderen, sehr offenen Abschnitt die besten Stellen. Und tatsächlich – ich fange drei Forellen! Nach dem Mittagessen haben sich die Forellen scheints in den Schatten und an kühlere Stellen zurückgezogen und interessieren sich nicht mehr für unsere Fliegen und Streamer. Auch den Fischen macht die lange Hitzeperiode und die Trockenheit zu schaffen und so lassen wir sie in Ruhe und fahren nach Hause. Bei einem Selbstpflückfeld bleiben wir stehen und nehmen uns ein paar Gladiolen für die Vase mit.

Wilde Minze?

Wieder in der Arbeit geht es gleich nach Linz – vorbei an einer beige-braunen, ausgetrockneten Landschaft. Nach der Besprechung ist noch Zeit für einen Besuch des Höhenrausches, einem eindrucksvollen Kunstobjekt mit tollem Blick über die Stadt.

Heroben treffen wir unsere Fischerfreunde im Gasthaus Uitz in Reingers und nach dem Essen hängen die Männer gleich ein paar Reusen aus, für das Essen bei uns am nächsten Abend. Der Jüngere ist auch heroben.
Während F und Tom am nächsten Tag die Krebse kochen und schälen, fahren der Jüngere und ich mit den Rädern an den See eine Runde schwimmen. Während die einen am Strand liegen, geht oben im Herrenseetheater das Festival “Hin und Weg” ins zweite Wochenende. Dann hängen wir eine Lichterkette über die Terrasse, Tom kocht einen Sud aus den Karkassen und gemeinsam genießen wir die Krebse auf Pasta und danach Steaks mit einem Ochsenherz-Paradeisersalat aus Onkels Garten.

Die Zwetschken sind fast reif
Jede Menge Weintrauben können wir heuer ernten.

 


Sonntagfrüh durchschwimmen wir nocheinmal den See – wer weiß, ob es heuer noch ein Badewochenende gibt. Vater und Sohn auch beim Baden gleich gewandet.

Die Woche über soll es weiter heiß bleiben und nächstes Wochenende heißt es Reingers weiträumig meiden, denn es ist Traktorrennen. Ich hoffe, sie fackeln mit dem heuer erstmals geplanten Feuerwerk bei der Trockenheit nicht den Wald ab …