Schloss Maissau, Holler und Sommer encore

Zum Urlaubsende wird es dann noch richtig heiß. Bei höchstsommerlichen Temperaturen verlassen wir das Waldviertel und fahren über den Maissauerberg nach Wien. Ich überwinde mein Trauma, hebe das Embargo auf und kaufe mir ein Eis. Vor einigen Jahren habe ich mir beim Stolpern auf den unebenen Platten vor der Konditorei in Maissau die Hand gebrochen und seitdem sind wir dort nie wieder stehen geblieben. Die Weintrauben sind fast reif. Das Schloss kann man leider nicht besichtigen, aber das, was man sieht, wirkt sehr eindrucksvoll.

Wieder in Wien ist die Wohnung anfangs nach drei unbewohnten Wochen mit geschlossenen Fenstern noch relativ erträglich. Dank des Gießeinsatzes des Jüngeren haben alle Zimmer- und Balkonpflanzen die Abwesenheit gut überstanden.
Aber dann steigen die Temperaturen und auch in der Nacht kühlt es nicht ab. Eine Tropennacht folgt auf die andere. Da daheimbleiben keine angenehme Option ist, schauen wir am 8.8. im 8. um 8 Uhr am Abend auf den Platz vor der Piaristenkirche, denn dort findet ein Klavierkonzert statt. An einen Platz in einem der Lokale ist nicht zu denken und wir wollen schon wieder gehen, da winken uns Freunde an ihren Tisch. Ein Glück! Bei Pizza, Gamberoni und netter Gesellschaft genießen wir die Aufführung. Richtiges Urlaubsfeeling auf der Piazza!

Die Stadt glüht. Am Donaukanal und dort wo Bäume sind, ist es halbwegs erträglich. An unserem neuen Bürostandort im Zweiten kommt einmal in der Woche ein Foodtruck vorbei und den testen wir natürlich sofort. Eine lange Schlange bildet sich, es geht aber rasch voran und wir probieren Wraps vegetarisch oder mit Pulled Pork.

Nur die Orchidee im Wohnzimmer scheint die hohen Temperaturen zu lieben, denn sie blüht wie nie zuvor. Handtellergroße Blüten! Ich jedoch zähle die Tage bis zum Wochenende … und wieder heroben erwarten uns 17 °C und leichter Regen. Himmlisch! Der Holler ist reif und ich möchte gerne r Marmelade einkochen. Zum Abendessen braten wir ein Steak und essen es zu Gnocchi mit Gemüse.

Am nächsten Morgen scheint schon wieder die Sonne. Es ist angenehm warm. Im Ort wandern Besucher des neuen Theaterfestivals “Hin und Weg” durch den Ort  – leicht an ihren Bändchen zu erkennen. Auch den einen oder anderen Schauspieler sieht man sowie emsig herumwieselnde freiwillige Helfer. Wir lassen das erste Festivaljahr jedoch an uns vorüberziehen und ich widme mich lieber der Marmeladenproduktion. Das Rebeln der Hollunderbeeren ist etwas mühsam, aber mit ein paar Brombeeren und Äpfeln dazu ist sie auch schon fertig.
Später schauen wir an die Teiche in Reingers, wo der Wind Wellen über die Wasseroberfläche treibt. Ein paar mal werfe ich die Angel aus, dann mache ich mich auf zu einer kleinen Teichrunde und komme am Hanfmuseum gleich neben dem kleinen Freizeitzentrum mit Standbad vorbei. Im Hanfdorf Reingers wächst der Hanf scheinbar jedoch nur noch in Trögen und nicht auf den Feldern …

Am Abend sind wir mit Mama, H und der Familie M im Rottal verabredet, um von dort über die Grenze zum Waldhotel Peršlák zu spazieren. Das Reservierungskärtchen ist liebevoll beschriftet und das Essen dieses Mal wieder besonders gut. Durch eine mondlose Nacht wandern wir zurück zum Auto und fragen uns, wie das jetzt mit den Wölfen so ist im Waldviertel, ob es besser ist wir verhalten uns leise oder laut und ob der Hund, der ein Haus neben dem Weg am Hinweg laut bellend bewacht hat, hoffentlich mittlerweile eingesperrt ist. Aber alles geht gut und bevor sich jeder auf den Heimweg macht, werfen wir noch einen Blick zum Sternenhimmel, denn es ist ein Perseidenschauer angekündigt.



Nachdem die Holländer abgereist sind, haben wir morgens das Becken im Strandbad wieder für uns allein. Wir schwimmen ein paar Längen, während die ersten Sommertheaterbesucher am Festivalgelände eintrudeln.

Während die Flieger der an diesem Wochenende gleichzeitig stattfindenden Modellflugtage am Himmel lauter oder leiser ihre Runden ziehen, packen wir unsere Angelsachen zusammen. Am Feiertag möchten wir an die Pielach zum Fliegenfischen fahren und hoffentlich fange ich eine Forelle! Der Jüngere lädt zur Housewarmingparty und dann muss ich die Woche noch geschäftlich nach Linz. 
Nächstes Wochenende kommen Fischerfreunde rauf – hoffentlich bleibt das Wetter schön! 

Autor: freia

Geboren in Wien. Aufgewachsen in Wien und Münchendorf. Lebe in Wien und im Waldviertel.

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