Am dritten Adventssonntag fahren wir vom leicht verschneiten Litschau über das schneelose Kamptal nach Wien, um vor Weihnachten noch unsere Weißweinvorräte im Ursinhaus in Langenlois aufzufüllen.
Am Montag in der Früh zieht ein Demonstrationszug gegen die neue Regierung am Ring vorbei, und etwas scheint ihnen den Weg zu leuchten.
Abends sind wir zu einer Weihnachtsfeier im Herbeck eingeladen. Tom hat wirklich die besten und nettesten Kunden!
Nach der Arbeit erledigen wir letzte Besorgungen und einmal noch spazieren wir unter der Weihnachtsbeleuchtung am Graben nach Hause.
Tom kocht Fisch mit Pasta und Brunnenkresse.
Im Büro gibt es am letzten Arbeitstag Sekt und Trzesniewskibrötchen, dann verabschiedet sich jede von uns in den Weihnachtsurlaub. Wir packen die Geschenke ins Auto, räumen den Eiskasten leer und fahren mit drei Enten hinauf aufs Land. Das vermaledeite Weihnachtstauwetter hat den ganzen Schnee geschmolzen, aber auch das kann meine Weihnachtsstimmung nicht trüben!
Am Samstag bin ich schon um 8 Uhr aus dem Bett, denn die Semmeln warten nicht. Ich stelle mich auf lange Schlangen beim Bäcker, beim Fleischhauer und im Supermarkt ein, aber es ist halb so schlimm. Um 9:30 haben wir sämtliche Feiertagsessenseinkäufe erledigt! Nach dem Frühstück beschließen wir, zu Fuß nach Schönau zu gehen, um unseren Schlosskarpfen abzuholen. Zurück nehmen wir den Weg um den Teich herum und am alten Schloss vorbei.
Toms Buben kommen bereits am Samstag rauf und montieren eine der Geburtstagslichterketten am Balkongeländer. Während Tom kocht, putzen wir den Baum auf. Wie jedes Jahr meint der Kleinere, dass wir zuerst die Spitze montieren sollten, nachdem ich bereits die ersten Kugeln aufgehängt habe. Für Toms Geschmack platzieren wir die Kerzen viel zu nah an Ästen, Schmuck oder Kugeln und wie jedes Jahr diskutieren wir, ob wir nur den Stern oder Stern und Christbaumspitze montieren sollen. Am Ende ist der Baum wieder sehr schön geworden!
Dann ist Weihnachten – und während Tom die Erdäpfelknödel zubereitet, machen die Buben und ich eine Runde um den See. Die Eisschicht ist fast weggetaut, es liegt kein Futzelchen Schnee mehr, aber immerhin scheint die Sonne.
Kaum zurück, sind auch schon C und die Zwillinge heroben angekommen. Während sie ihr Zimmer im Feriendorf beziehen, schiebt Tom die Enten ins Rohr und ich decke den Tisch.
Mit Champagner starten wir in den Abend, essen Lachs und Kaviar, dann gibt es Bescherung und dazu singen die Wiener Sängerknaben Stille Nacht. Jeder macht, was er am besten kann, Tom kocht die Soße ein, der Kleinere startet den Selbstauslöser der Kamera und der Kochzwilling tranchiert unter dem strengen Blick vom Zivildienstsanizwilling die Enten. Wir probieren Old Tom Gin und perfektionieren bei Bob Dylans Weihnachts-CD bis spät in die Nacht unsere Zeichen-, Erklär- und Pantomimefähigkeiten. Weihnachten ist so schön wie eh und je!
Wir frühstücken ausgiebig und nachdem wieder alle abgereist sind, mache ich allein eine Runde um den See. Ganz allein bin ich nicht, denn halb Litschau samt Besuch ist ebenso bei milden Temperaturen und Sonnenschein unterwegs.
Dann heißt es schon fertig machen für Weihnachten II, denn am 25.12. sind wir traditionell bei Mama und H. in Eggern, wo wir gemeinsam mit meinen Geschwistern ein zweites Mal feiern. Mit Baumanzünden, Geschenken und gutem Essen. Mama bringt den alten Beerenwitz zum besten, es ist lustig wie immer und für den nächsten Tag machen wir aus, dass die Sauna eingeheizt wird.
Ende der Woche soll es kälter werden und schneien, aber für Silvester haben sie schon wieder warme Temperaturen angesagt. Schaun wir mal, ob und wann der Winter wieder ins Waldviertel kommt. Jetzt freue ich mich einmal auf eine Woche Urlaub.
Weihnachten war schön, auch ohne Schnee. Das lese ich in deinem Text und sehe ich in deinen wunderbaren Fotos. Fein!
Ich wünsche euch eine nette geruhsame Urlaubswoche. Kommt gut ins neue Jahr ?
Danke und ihr auch! Heute esr es schon wieder etwas winterlicher ??.