Mit 1. Juni beginnt die neue Saison für Zander und Hecht und wir fahren daher mit unseren Spinnruten an die Teiche in Reingers. Am Ufer des Stadlteiches treffen wir auf einen altgedienten Fischer und Mitglied der Österreichischen Fischereigesellschaft, der unter genauer Beobachtung von Nachbars Katze Karpfen fischt.
Nachdem sich bei mir nichts tut, schaue ich mir lieber die Seerosen an, die Toms Onkel vor vielen, vielen Jahren gepflanzt hat.
Tom muss arbeitsbedingt nach Wien, aber ich habe ein paar Tage frei und bleibe heroben. Mit dem Rad schaue ich in den Wald um die Schwammerllage zu checken, aber leider tut sich noch nix.
Um sechs Uhr in der Früh wecken mich die Arbeiter einer nahen Baustelle mit ihren lauten Baggern, die aber bald fertig sind und bei prasselnden Regengeräuschen schlafe ich noch einmal ein. Mit S + M bin ich zu Mittag im Gasthaus Kaufmann verabredet und trotz Regens mache ich davor eine Runde um den See. Beim Bootsverleih gibt es heuer neue – etwas kitschige – Tretboote, der Steg im Strandbad hat noch immer keine Bretter montiert und der Sandstrand bietet einen traurigen Anblick. Dafür ist eine der Bühnen des Schrammelklangfestivals neu gebaut worden. Auf der Wiese hinter dem Schrammelhof sind ein paar Leute damit beschäftigt, Absperrungen zu errichten und auf meine Frage hin erfahre ich, dass das Vorbereitungen für den Waldviertler Eisenmann am Sonntag sind. Interessant, denn dazu gibt es überhaupt keine Ankündigungen oder Plakate in den Medien oder in der Stadt.
Beim Kaufmann bestelle ich mir einen Tafelspitz mit Rösti und es gibt sogar drei große Schnitten Fleisch, die allerdings etwas zarter sein könnten. Die Soßen und die Rösti sind jedoch sehr gut. Von S bekomme ich ein paar Wachteleier geschenkt.
Da der Regen auch nach dem Mittagessen nicht aufgehört hat, fahre ich nach Tschechien für Besorgungen. Der große Teich, der kürzlich saniert wurde, ist fast wieder voll und über Jindrichuv Hradec hängen dunkle Wolken.
Zum Frühstück bereite ich eine Eierspeis aus den Wachteleiern zu. Sie sind etwas knifflig zu öffnen – mit einem scharfen Messer kappe ich ein Ende weg – geschmacklich gut aber von der Konsistenz her doch anders als Hühnereier. Irgendwie dichter. Mit der Wetterbesserung und einem faulen gestrigen Nachmittag überkommt mich ein richtiger Arbeitseifer. Ich hole Schleifpapier und Lack aus dem Keller und restauriere die alte Gartenbank. Ich finde das Ergebnis gelungen, eine Stimme aus dem fernen Wien meint, es sei ein zweiter Anstrich notwendig. Schau ma mal!
Am Nachmittag widme ich mich dem Garten, schneide ein paar zu üppig wuchernde Sträucher zurück, jäte Unkraut, mähe den Rasen und setze ein paar Kohlpflanzen ins Gemüsebeet, nachdem die Schnecken unsere Zucchini komplett weggefressen haben.
Ich schaue sogar noch in den Wald und finde das erste heurige Eierschwammerl!
Für Donnerstagfrüh habe ich mir einen Friseurtermin ausgemacht – wir plaudern über die durch den Personalmangel dramatische Gastronomiesituation und die allgemeine Überraschung über die für Sonntag geplante Sportveranstaltung und die damit einhergehenden Einschränkungen und Straßensperren. Offenbar hat da etwas mit der Vorankündigung und der Information an Betriebe und die Bevölkerung nicht optimal geklappt, aber angeblich findet die Tradtionsveranstaltung ohnehin heuer zum letzten Mal statt.
Das Wetter wird nach einem erneuten Regentag wieder besser und ich drehe mit dem Rad eine Runde in die Saass und wieder zurück. Am Nachmittag kommt Tom aus Wien herauf und führt mich erst zu meiner Mama in die Sauna (in ihrem Garten blühen die Lupinen besonders üppig!) und fährt weiter zum Fischen an den Mühlteich. Mit einem Zander im Gepäck holt er mich wieder ab. Von Mama bekomme ich zwei flaumige Buchteln von der Bäckerei Smetacek mit, die wir nach dem Abendessen (knusprige Hendlteile) genießen.
Am nächsten Morgen ist herrliches Wetter am Golfplatz …
… und an den Teichen. Während wir im Gasthaus Uitz einen Kaffee trinken, kommt ein tschechisches Paar im Raddress in den Gastraum und fragt unvermittelt: „Haben Sie Weißwein?“. Dem Wunsch kann entsprochen werden und zufrieden lassen sie sich mit zwei Achterln, Wasser und Kaffee ihre mitgebrachte Jause in der Sonne schmecken.
In Reingers findet Samstagnachmittag eine Friedenslaufveranstaltung statt und das wollen wir uns ansehen. Wir schwingen uns aufs Rad und treffen erst K. am Damm, als er gerade einen Zander fängt. Der Wettbewerb besteht aus längeren und kürzeren Distanzen, Wettkämpfen für Kinder und einem Nordic Walking Bewerb. Kurz hatte ich damit geliebäugelt da teilzunehmen, denn es dient ja einem guten Zweck, aber als ich dann die Siegerin im Stechschritt Richtung Ziel hirschen sehe, bin ich froh, dass ich mich anders entschieden habe. Leider schaffe ich es nicht an die angekündigten selbstgekochten Spezialitäten der Ukrainischen Familien zu kommen: die Teigtascherln hätte ich gerne gekostet!
Aber im Rohr schmurgelt ohnehin bereits ein Gulasch, das wir uns wieder daheim schmecken lassen.
In der Nacht treibt es laute Musik bis zu uns hinauf – wahrscheinlich von einer Hochzeit im Herrenseetheater – und seit dem Morgen füllt sich Litschau mit Teilnehmern und Zuschauer beim Waldviertler Eisenmann. Da sie uns fünf Stunden lang in unserer Gasse einsperren wollen, beschließen wir spontan an die Pielach zu fahren. Eine gute Entscheidung!
Am Mittwoch findet die jährliche Hauptversammlung der ÖFG 1880 statt und danach sind wir bei C + K eingeladen. Ein schöner Ausblick auf eine kurze Arbeitswoche!
Nicht nur bei C & K, sondern vor allem beim Levy findet der Höhepunkt der kommenden Woche statt 🙂 … Super Fotos vor allem das mit der Schlange … ich glaub das war die, die unser Blumentopfnest ausgeräumt hat
Die war es sicher nicht, weil das ist nur eine Blindschleiche 😉.