Krumau an der Moldau, eine Bootsfahrt und der Blutmond

Brumm! Tock, tock, tock. Wufff, wufff, kläff, kläff! Montagfrüh startet mit einer besonders betriebsamen, ländlichen und doch auch lauten Geräuschkulisse. Der Nachbar startet um Punkt Acht den Rasenmähertraktor, auf der Baustelle beginnen die Arbeiten und das alles wird begleitet von lautem Hundegebell. Wir werden daher auch betriebsam und holen uns zwei Kilo Paradeiser vom Marktstand in Neu Bystrice, denn Tom will Tomatensoße einkochen.
Am Nachmittag kommt B, ein lieber Facebookfreund, auf eine Golfrunde vorbei. Beim Golfen zeigt ja angeblich jeder sein wahres Gesicht – es war sehr nett und angenehm!

Am nächsten Tag beschließen wir spontan einen Ausflug nach Krumau an der Moldau (oder auch Cesky Krumlov) zu machen. Hunderte Asiaten haben die selbe Idee – trotzdem finden wir noch einen Platz auf den schönsten Aussichtspunkten, schlendern durch die Gassen der Altstadt und erklimmen den Schlossturm. In einem hübschen Naturkosmetikladen kaufe ich mir eine Seife und eine Handcreme.

 

 

Das Navi führt uns am Rückweg mitten durch die ausgedehnte Seenplatte in Ceska Kanada. Viele Radfahrer sind unterwegs und schmale Alleen führen über die Dämme zwischen den Teichen. Traumhaft schön! Wieder zurück in Chlum fällt uns auf, dass der Teich dort nur wenig Wasser führt. Die Urlauber stehen mitten drinnen nur bis zu den Knöcheln im Wasser.

Am nächsten Tag gehen wir es wieder gemütlicher an und fahren Fischen und in den Wald. Die Monate Juli und August geben für Fotos oft nicht so viel her, denn alles ist grün in Grün. Doch heuer leuchten an jeder Ecke rot die Vogelbeeren und dort wo ein Stück Wiese neben den Feldern nicht gemäht wird, sieht man bunte Blumen und viele Schmetterlinge. Je nachdem in welche Richtung man blickt, ist der Himmel strahlend blau oder gewittrig schwarz. Die Tennisplätze hier heroben schlummern dem nächsten “Muster-Hype” entgegen.

Frisch erholt fahren wir am nächsten Tag in den Kollmitzgraben. Wir machen das Boot der ÖFG 1880 startklar und rudern ein Stück die Thaya hinauf. Von Zeit zu Zeit machen wir das Boot fest und werfen die Angeln aus. Ein traumhaftes Revier und eine wunderschöne Gegend! Ein Paar mit Hund paddelt mit seinem Kanu heran, um sich mit Tom kurz über die Angelmöglichkeiten auszutauschen. Nie kontrolliert er wen, obwohl er das dürfte! Wir lassen die beiden mit den besten Fischerwünschen weiterfahren. Dann kommt schon wieder ein Gewitter und wir rudern zurück.

Das Thayakrokodil.

Wieder zurück in Raabs kommen wir an einem Sonnenblumen- und einem Mohnfeld vorbei. Im Ort gönnen wir uns zum späten Mittagessen Beuschel und Kalbsgulasch.

Nach dem vortägigen Gewitter begrüßt uns der nächste Morgen mit dichtem Nebel. Aber als ich mich zum Salon Böhm aufmache, strahlt schon wieder die Sonne von einem blauen Himmel. Mit meiner Friseurin M bespreche ich aktuelles aus Litschau und Reingers und plaudere mit L, die auch gerade dort ist. Zwei kleine Mädchen lassen sich die Spitzen schneiden und auf die Frage, was die Mama der einen denn gerade macht, antwortet diese mit “Sie arbeitet im Haus”. Ob sie denn das Mittagessen für die Mädchen zubereitet, wird entschieden mit “Nein, sie arbeitet richtig!” beantwortet. Sie macht Homeoffice! Da müssen alle im Salon schmunzeln.
Am späteren Nachmittag schwimmen wir begleitet von Donnergrollen im See. 

Dann warte ich gespannt auf die Mondfinsternis und den Blutmond. Ich positioniere das Stativ auf der Terrasse, trage die Pölster für die Gartensessel nach draußen – und sehe nichts. Der Mond ist so wie in vielen Teilen des Waldviertels hinter Wolken versteckt. Ich meine den Mars zu sehen und versuche ein Bild. Naja. 
Einige Zeit später, nach einer Folge Mundl, will ich das Stativ reinholen … und auf einmal ist er da. 

Der Punkt ganz unten ist der Mars.

Der Präsident der ÖFG ist heroben und am nächsten Tag treffen wir ihn fischend am Teich. In der Früh hat er bereits zwei Karpfen geangelt, aber mit dem wärmer werdenden Wetter tut sich dann nicht mehr viel. Wir fachsimplen über Montagen, Köder und Ruten. Die alten Rollen gefallen mir sehr gut und Tom hat sogar eine davon geschenkt bekommen, aber leider lässt sie sich nicht auf links montieren, sonst hätte ich sie schon auf meine Angel geschraubt.
Wieder zurück nehmen wir ein spätes Frühstück ein. Auch Langöhrchen schaut auf einen Imbiss im hinteren Garten vorbei und diesmal bringt sie sogar ihr Junges mit. So süß – ich kann es kaum fassen.

Am Nachmittag durchqueren wir noch den Herrensee bevor wir den Garten gießen, der zur Zeit in Lila und Rosa erblüht. 
Zum Abendessen machen wir uns ein Huhn in Estragonsoße (dazu kommen auch Petersilie, Sauerampfer, Liebstöckel, Ruccola und Bohnenkraut). Die Leber braten wir extra und löffeln sie direkt aus der Pfanne als Vorspeise.
Das Blut aus dem Mond hat sich mittlerweile über den Himmel verteilt.

Da am nächsten Morgen der Himmel wolkenverhangen ist, fahren wir über die Grenze unsere Biervorräte wieder aufzufüllen. Eine Umleitung gleich in Nova Bystrice führt uns durch eine idyllische Hügellandschaft, die mit den Wäldern, Weiden und Alleen fast schon englisch anmutet – und wir kommen durch malerische Ortschaften. Mehr darüber dann im nächsten Beitrag!
Ich hoffe, ihr verbringt auch angenehme Sommertage und freue mich über eure Nachricht.

Bauernmarkt in Thaya, Schwimmen und Urlaubsbeginn

In Thaya findet der jährliche Bauernmarkt statt. Ich kann mich noch an meine ersten Besuche vor vielen, vielen Jahren erinnern, an die geöffneten Haustore und den Verkauf von Handwerksprodukten und Gartenblumen in den Höfen.
Heute wird am Ortsanfang (ein geringer) Eintritt verlangt, der Verkauf hat sich vor die Höfe verlagert und einige der bekannten Marktstandler sind auch da. Der Ungar mit dem eingelegten Paprika oder der Händler mit den schönen Seifen. Ein Karussell gibt es auch.

 

Tom bringt seinem Fischeronkel die Steinpilze, die wir in der Früh noch im Wald gefunden haben und bringt mir eine Schachtel voller selbstgebundener Fliegen mit. Damit ich für meine ersten Fliegenfischausflüge gut ausgestattet bin. So nett!
Zum restlichen Geselchten vom Fleischhauer Kirchmaier aus Litschau machen wir uns Gnocchi und Fisolen. Eine überraschend gute Kombination.

In der Zeitung steht, dass von zwei asiatischen Leihradanbietern, die überfallsartig Städte auf der ganzen Welt mit Billigrädern überschwemmt haben, der eine in Konkurs ist und der andere sich aus Wien zurückziehen wird. Damit verschwindet allerdings mein beliebtes Fotomotiv! Die orangenen Donkeys sind jedoch noch da und nach einem Hinweis aus der Facebookgruppe Radfahren in Wien besuche ich Nr. 143 an seinem neuen Standort vor dem 25hours Hotel im Siebten.  

Die Begegnungszone in der Lange Gasse ist fertig. Das erste Foto ist etwas bearbeitet, damit es nicht nur grau in grau ist, am anderen Ende ist ein kleiner Fleck freigelassen – da sollen noch Sträucher und Blumen kommen. Mitten drinnen steht das kleine Haus mit dem Balkon des Zauberkönigs aus Horváths “Geschichten aus dem Wiener Wald”. Unten im Haus ist auch seit Jahrzehnten das Café Lange untergebracht, in dem Tom mit knapp 18 Jahren zu kellnerieren begann.

Am Donnerstag bin ich zu einem Frühstückstermin in der Meierei verabredet und komme so das erste Mal nach der Büroübersiedlung wieder in den Stadtpark.  
Am Abend treffen wir die Kinder beim Griechen im Achten bevor wir uns auf Sommerfrische ins Waldviertel begeben und der Ältere nach Japan fliegt. Der Jüngere hat das erste Jahr seines Architekturstudiums erfolgreich absolviert und siedelt in die neue Wohnung.

Dann ist endlich Urlaub – und kaum heroben holen mich schon A + L zum Schwimmen ab. Nach dem unbeständigen Wetter der letzten Tage hat der See ziemlich abgekühlt, aber dann kommt die Sonne raus und es ist einfach schön.  Bei Pasta und Wein verbringen wir den ersten Urlaubsabend gemeinsam bis spät in die Nacht.

Am Samstag fahren wir nach Heidenreichstein um einige Besorgungen zu machen. Da in Eisgarn die Straße noch immer nicht fertig ist über Klein-Radischen und Eberweis. Wir kommen an einem rosablühendem Buchweizenfeld vorbei und warten im Ort die dortige Musikkapelle ab. Beim Hofer treffen wir Mama und H.

Im Garten schwirren unzählige Zitronenfalter, Kohlweißlinge, Pfauenaugen und Hummeln herum. Nur kurz wird das Treiben und unsere Gartenarbeit von einem heftigen Regenguss unterbrochen. Auf der Auffahrt bildet sich ein kleiner See.

Toms Hauswurzen vermehren sich fleißig

Wir finden noch ein paar Pilze im Wald und holen uns zwei Saisonkarten für das Strandbad am Herrensee. Gerade als ich ins Wasser steigen möchte, kommen A + L ebenfalls zum Ufer. Zusammen schwimmen wir eine Runde und verabreden uns zum gemeinsamen WM-Finale-Schauen am Nachmittag.
Zuhause machen wir uns mit den Pilzen eine Eierspeis’ und vielleicht gehe ich dann nocheinmal schwimmen.  

Das erste Urlaubswochenende hat schon mal sehr angenehm begonnen. Nächste Woche wollen wir Fischen gehen, einen Ausflug machen, Golfen, Radeln – herrlich.

Hase, Reh und Schrammelklang

Auf der Suche nach den Wölfen fahren wir Sonntagnachmittag über den Truppenübungsplatz nach Wien. Wölfe sehen wir keine, dafür schauen wir uns den Teich in Allentsteig an. Weiter am Weg kommen wir dieses Mal an der anderen Seite des Ottensteiner Stausees vorbei und spazieren ein paar Schritte zu einer Aussichtsterrasse. Segler, Tret- und Elektroboote gleiten über das Wasser..

Unter der Woche erkunde ich weiter die Gegend im Zweiten. Die Kirche am Mexikoplatz ist eindrucksvoll, der Eingang erinnert an eine Festung in Games of Thrones. Im Park machen Leute Mittagspause, am Platz gibt es ein türkisches Lokal mit köstlicher Pide und auf der Donau legen die Ausflugsschiffe an und ab.

Der Weg ins Büro führt mich über den Radweg auf der Praterstraße, wo sich die Polizei gut getarnt hinter den Blumenbeeten versteckt. Am Heimweg weht von den Lokalen am Donaukanal Grillgeruch herauf.
Diesmal ist die Tür zum Hof mit den Stallungen der Spanischen Hofreitschule offen, und man kann die Lipizzaner mal ohne schmutziger Fensterscheibe dazwischen fotografieren, wie sie ihre Köpfe in die Abendsonne halten. Im Volksgarten blüht es weiter schön.

 

Heroben hält unser kleines Mohnblümchen noch immer seine Blüte in den Wind. Tom hat original ungarischen Paprika bekommen und kocht ein Gulasch. Ich verarbeite die Heidelbeeren, die wir jedes Jahr von einer eifrigen Sammlerin ins Haus geliefert bekommen, zu Marmelade.

Am Samstagvormittag beobachten wir ein Reh, wie es von unseren Äpfeln nascht. Das Tier hat die Ruhe weg und zieht nur langsam von dannen, als es uns bemerkt. Kaum ist es weg, saust der nächste Gast durch den Garten – ein Maulwurf.

Wir überlassen den Garten den Tieren, denn M + M kommen mit ihrem roten Campingbus wegen des Schrammelklangfestivals. Nachdem der ebenste Platz gefunden und die Schlafkoje aufgebaut ist, machen wir uns zum Schrammelpfad rund um den See auf. Soviele Menschen wie heuer waren, glaub’ ich, überhaupt noch nie. Das Wetter ist herrlich, manche Spielstätten, wie der Brauhausstadl zu gut besucht und das Abendkonzert wunderbar. Erwin Steinhauer singt mit kräftiger Stimme originelle Wiener Lieder, die Wiener Tschuschenkapelle bietet  mittreißenden Balkansound und Großmütterchen Hatz & Klok liefern ganz besonders schöne Melodien.

Erwin Steinhauer & klezmer reloaded extended
Wiener Tschuschenkapelle
Großmütterchen Hatz & Klok

Wir lassen M + M schlafen während wir im Ort Gebäck fürs Frühstück holen und eine Runde durch den Wald schauen. Außer uns ist ein Hase am Feld unterwegs und auch am Zeltplatz der Schrammelklangbesucher sind die meisten schon wach.  

Die nächste Woche ist noch vollgepackt mit Terminen, aber dann geht es in den Urlaub! Ich freu mich schon.

Mohnblumen, Seerosen und ein Ausflug nach Perslak

Ich laufe los. Eine Runde um den See, der schon fast wieder einen normalen Wasserstand hat. Der Reiher vom letzten Jahr ist wieder da und auch die ersten Tretbootfahrer sind auf dem Herrensee unterwegs.

Am Abend treffen wir uns mit Freunden und Familie im Rottal beim Wanderweg zum Waldhotel Perslak. Ein zehnminütiger Weg führt durch den Wald über einen kleinen Bach und die Grenze. Zum Hotel gehören ein Restaurant mit Spezialitäten aus der tschechischen Küche (Svickova, Powidltascherln) – das Beef Tatar kann ich sehr empfehlen –, ein schöner Badeteich, Schafe und eine Nachbildung des Eisernen Vorhangs, so wie er damals unsere beiden Länder getrennt hat. Heute spazieren wir einfach über eine kleine Brücke im Wald. Auf jeden Fall einen Besuch wert!

Auch ein Schwarzstorch wohnt dort

Vor dem Heimfahren am Pfingstmontag ernten wir noch ein paar Hollerblüten und setzen die erste Charge des wunderbaren Hollunderblütenessigs an.

Es scheint, als gäbe es eine geheimnisvolle Grenze zwischen Mohnblumen und Lupinen. Bei uns heroben wachsen überall die Lupinen in allen Farben, ab Waidhofen an der Thaya findet man bis fast bis nach Wien Mohnblumen an Böschungen neben der Straße und an den Rändern der Felder. Bei Horn bleiben wir stehen, um sie mit der Kamera einzufangen.

Am Dienstag besuche ich die Pressekonferenz von Salzburger Land Tourismus. Da das heurige Motto des Lifeballs dem Film Sound of Music gewidmet ist, mit starkem Bezug zum Land Salzburg, war als Gast Gery Keszler geladen. Seinen Ausführungen zu Folge sollte man sich den Film unbedingt ansehen! Meine Kamera hat dann von allein noch ein gutes Foto geschossen.

Am Mittwoch findet die jährliche Hauptversammlung der Österreichischen Fischereigesellschaft statt. Tom gibt einen Rückblick auf ein Jahr mit außergewöhnlich warmen Monaten, Renaturierungen, Besatzmaßnahmen, Reinigungsarbeiten an der Alten Donau und anderen Revieren sowie Aktionen für Kinder und Jugendliche.

Anlässlich Bob Dylans 77sten Geburtstag spielt Gernot Feldner, der mit seiner Band Harlequin’s Glance auch bald im Rahmen des Viertelfestivals   https://www.wirtshauskulturandergrenze.at/wer-wann-wo/ ein Konzert in Litschau spielen wird, ein wunderbares Tribute-Konzert im Lokal Erdgeschoss in der Schottenfeldgasse. Davor essen wir noch etwas im Westpol.
Am Heimweg treffen wir in unserer Gasse auf noch immer emsige Filmmitarbeiter des Österreich-Tatorts.

Am freitäglichen Weg hinauf halten wir gleich nach der Autobahn beim Erdbeerhaus, denn ich möchte Marmelade einkochen.
Heroben blühen die Wildrosen, die Katzenminze und die Pfingstrosen. Draußen hört man das Zirpen der Grillen (oder Zikaden?), oder wie ich sage: das Zirpen der Zirpen.

In der Früh wieder Nebel, der sich aber dieses Mal schnell hebt. Der Regen unter der Woche hat der Natur sichtlich gut getan.

 

Am Nachmittag schwingen wir uns aufs Rad und machen eine kurze Runde über Schandachen und Reitzenschlag. Wieder zurück backe ich einen Gugelhupf, denn am Abend kommen T + W. Nach ihrer Reise um die halbe Welt haben sie viel zu erzählen. Tom brät einen köstlichen Wildschweinlungenbraten, dazu Spargel und Waldviertler Knödel – ein Gedicht!

Vor dem Frühstück am nächsten Tag wollen wir eine Runde um die Teiche in Reingers machen. Der Ort ist abgesperrt und es herrscht großes Remmidemmi. Es findet die jährliche Dreifaltigkeitswallfahrt statt, eine gemeinsame Veranstaltung mit den vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Raum Neubistritz. Es gibt auch eine paar Stände mit ausgesuchten Produkten aus der Region: Biohonig von Bettina Macho aus Heidenreichstein oder handgemachte Naturseifen.
Am Mühlteich blühen die Seerosen, die Toms Onkel vor Jahren gepflanzt hat.

Die nächste Woche ist schon wieder kurz. Wenn es so heiß wird, wie angekündigt, dann kann ich am Feiertag schon schwimmen gehen!

 

Matrosen, Burg und Fliegenfischertag.

Gleich am Montag fliege ich beruflich nach Hamburg. Bei Sonnenschein hebe ich ab – bei genauso prächtigem Wetter und milden Temperaturen lande ich im Norden. Die Kanäle verströmen einen besonderen “Duft” – offenbar ist die Stadt auf so warme Temperaturen nicht ideal eingestellt. Die Sonne spiegelt sich in den Fenstern der Elbphilharmonie, viele Schiffe liegen am Kai der Elbe und am Weg zum Hotel kommt mir eine Gruppe Matrosen entgegen. Hamburg at its best.

Auch am nächsten Morgen ist es schön.

Wieder zurück in Wien schauen wir auf der Baustelle der neuen Begegnungszone in der Lange Gasse vorbei. Vor uns Martin Hiden, der ehemals teuerste Fußballspieler Österreichs, offensichtlich auf dem Weg zu einer Joggingrunde.

Am Feiertag bricht Tom früh zum Fliegenfischertag der ÖFG1880 an der Pielach auf und ich nutze den Vormittag, um nach langem wieder reiten zu gehen. Auf der Koppel stehen mehr dunkelbraune Pferde als sonst und ich fürchte schon, ich schnappe mir das falsche, aber Nougat hebt gleich den Kopf und kommt mir und meiner Karotte entgegen. So süß!
Der Wienerwald leuchtet nach den Gewittern der letzten Tage saftig grün, wir machen eine kurze Grasfresspause – inklusive Streicheleinheit durch ein kleines Mädchen. Oben bei der Sophienalpe blüht der Ginster.

Nachdem ich Nougat wieder auf die Koppel gebracht habe, fahre ich auch an die Pielach. Zum jährlichen Fliegenfischertag sind wieder einige der besten FiegenfischerInnen eingeladen. Die nächsten Tage finden Kurse statt, aber man kann schon heute bei einigen Vorführungen zuschauen. Neben dem Schotten Ian Gordon und Instruktoren aus Italien, die den italienischen Wurfstil demonstrieren und anderen, ist heuer auch die Irin Glenda Powell, eine großartige Instruktorin, eingeladen. Super sympathisch, witzig und mit höchster Perfektion demonstriert sie die Würfe mit der Fliegenrute wie sie sein sollen … und wie eher nicht. Wenn die Schnur über die Wasseroberfläche mit einem lauten tschrischplatsch schnalzt, dann ist es nicht richtig. Zwei der Italiener nutzen eine kurze Pause für ein Foto mit der Koryphäe.
Neben den Vorführungen kann man Zubehör kaufen, Fliegenbindern bei ihrer Arbeit zuschauen und zwei Teenager verkaufen Lose. Die Ziehung zieht sich wie gewohnt ein wenig, ein Gewinn um den anderen geht an mir vorüber, aber dann – mein Los mit der Nummer 44 gewinnt den zweiten Haupttreffer: eine kleine Generallizenz! Damit kann ich in vielen Gewässern der ÖFG 1880 fischen und das werde ich nächstes Jahr auf jeden Fall nutzen!

Italiener in Action.
Ian Gordon am Mann.
Glenda Powell

 

 

 

Nach dem Ende der Veranstaltung fahren wir,  begleitet von heftigen Gewittern und Regenschauern, gleich direkt ins Waldviertel. Wir kommen auf unserer Strecke über Krems und Zwettl in Pürbach vorbei, einem Drehort für einen Wallanderkrimi. Das Haus mit der russisch anmutenden Veranda steht noch immer unverändert da und eine schöne Birkenallee säumt die Zufahrt.  
Oben angekommen erwartet uns ein Regenbogen.

Über Nacht regnet es noch etwas und in der Früh hängen dunkle Wolken über Litschau. Im Garten stehen der Zierlauch, die Akeleien, der Rhododendron, die Iris und der kleine Flieder, den wir von E + G geschenkt bekommen haben, in voller Blüte. 

Nachdem wir gemäht, die Einkäufe erledigt und das Gästezimmer umgestellt haben, schaue ich noch kurz an den Herrensee. Noch immer wenig Wasser und jetzt findet ja schon bald der Waldviertler Eisenmann statt. Ich hoffe, die Teilnehmer streifen beim Schwimmen nicht mit dem Bauch am Grund.
Am Abend kommen die Kinder und es gibt Pasta.

Für Samstag ist schönes Wetter angesagt und so machen wir einen Ausflug über die Grenze zur Burg Landstein und weiter nach Slavonice. Der freundliche Herr an der Burgkassa fragt von sich aus, wer noch Student ist, wirft nur einen kurzen Blick auf die Ausweise und gibt uns eine deutsche Übersetzung für den kleinen Museumsraum in die Hand. Nach der Turmbesteigung kaufen wir uns etwas zu Trinken und nach zehnminütiger Fahrt sind wir auch schon im malerischen Ort Slavonice mit den Sgraffitofassaden und den einzigartigen Diamantgewölben. Wir treffen D. aus Litschau und kehren in einem kleinen Kaffeehaus hinter der Kirche ein. Es gibt Eiskaffee ohne Eiscreme und J. bestellt ihren Kaffee auch extra ohne Milch. Die Kellnerin nickt freundlich und bringt das Glas gekrönt von einer üppigen Schlagobershaube. An der österreichisch-tschechischen Verständigung müssen wir noch arbeiten.
In einem kleinen Keramikladen kaufe ich mir eine hübsche Schale und über Fratres und Dobersberg fahren wir wieder zurück.

Wieder zurück verteilen wir uns auf Terrasse, Garten und Hängematte und warten bis der Braten im Rohr fertig ist. Zum ordentlichen Stück aus Karree und Schopf vom Fleischhauer im Ort gibt es Gnocchi und grünen Spargel – ein Traum. Später kommen noch R + A auf ein Glas und wir schauen gemeinsam ein Stück Song Contest. Zum Schluss wird es noch richtig spannend!

Sonntagfrüh lassen wir alle ausschlafen. Wir holen Gebäck und machen eine kleine Runde über die Teiche in Reingers.

Nachdem die angekündigten Gewitter am Wochenendende ausgeblieben sind, ist für nächste Woche Regen angesagt – hoffentlich. Mittwoch bis Freitag findet das jährliche Waldviertelfest am Rathausplatz statt und dann ist schon Pfingsten!