Anfang der Woche gibt der Winter noch einmal ein kräftiges Lebenszeichen. Einen halben Tag lang ist die Stadt tief verschneit, bevor mit dem Wind mildere Temperaturen kommen. Es taut und der Heimweg ist deutlich angenehmer als zuletzt.
Die Auslage des Cupcakegeschäfts in der Josefstädter Straße ist hübsch neu dekoriert. In einem kleinen Lokal in der Kellermanngasse werden Nähworkshops angeboten. Niemand ist an den Nähmaschinen, aber prinzipiell ist das eine gute Idee. In der Schule habe ich Nähen im Handarbeitsunterricht verweigert und den mit der Hand als Hausaufgabe zu säumenden Stoff von meiner Tante nähen lassen, was mir die Rüge eingebracht hat, ich hätte das mit der Maschine genäht. Dabei war das nur einfach zu gut gemacht! Das mit dem Nähen könnte ich nun nachlernen und dabei gleich die vom Schneider in der Lange Gasse völlig ungleich gekürzten Vorhänge auf gleich bringen. Dabei hat er noch gemeint, wir sollen uns von den unterschiedlich langen Resten nicht irritieren lassen. Das hätte gar nichts zu bedeuten!
Tom kocht eines meiner aktuellen Lieblingsessen – Georgisches Huhn mit Koriander. Ich bringe mich auch ein und streue ein paar Granatapfelkerne über den Salat. Einmal machen wir uns Kotelett mit Erbsen und Selleriepüree. Ebenfalls sehr gut.
Die Tage werden merklich länger und es ist endlich etwas heller, wenn wir nach Hause spazieren. Durch den Burggarten machen wir eine Ehrenrunde, denn obwohl oben das Tor zum Palmenhaus offen ist, sind die Tore zum Ring versperrt. Sehr ärgerlich!
Schön ist dafür, dass der Bürobotenfahrer jedes Jahr rote Rosen zum Frauentag verschenkt. Sehr nett!
Freitag habe ich mir freigenommen und wir fahren daher schon etwas früher ins Waldviertel. Beim Fleischhauer Gebharter in Eggern kaufen wir 2,5 kg Wadschunken für das Geburtstagsessen mit der Familie am Sonntag. Wir feiern den Geburtstag des Jüngeren!
Dazu nehmen wir noch ein Stück Geselchtes und für Notfälle gäbe es auch noch Nuri und Waldvierter Mohn. Eine gewagte Kombination aber ein gutes Angebot!
Ich fange an, in den Beeten die Stängel der Stauden und Halme der Ziergäser abzuschneiden, aber diese sind zum Teil noch am Boden festgefroren. So richtig Frühling ist es heroben doch noch nicht.
Am Samstag geht das jedoch schon deutlich besser. Es scheint die Sonne, erste Schneeglöckchen stecken Ihre Köpfe aus der Erde und im Wald zwitschern die Vögel.
Tom holt die Schwimmbrille aus der Badetasche und ich rolle den Häcksler in den Garten. Zwei Kilo Zwiebel müssen kleingehackt werden – der Arme! Da häcksle ich lieber die Tannenzweige, mit denen wir die Beete über den Winter abgedeckt haben, kurz und klein.
Die Vier vom Feld sind auch gut über den Winter gekommen. Hoffentlich verliert der Krickerlprinz sein Geweih in der Nähe unseres Gartens, denn ich hätte so gerne noch eines zu Dekozwecken gefunden.
Am Abend kochen wir uns einfache Pasta mit Tomatensoße, selbstgemacht aus den Paradeisern aus dem Garten von Toms Onkel.
Blauer Himmel, Sonnenschein und ein laues Lüftchen begrüßen uns am nächsten Tag. Bis auf die Primeln sind der Garten und die Felder noch recht farblos – und gatschig ist es auch – aber man spürt ihn schon, den Frühling.
Wir fahren zeitig nach Wien, denn zu Mittag kommen alle zu uns auf Gulasch und Torte!
Den Montag habe ich auch noch frei, da werde ich mein Rad frühlingsfit machen. Am Abend feiern wir gleich wieder – meine Brüder haben auch Geburtstag! Dann steht die Woche noch ein Treffen im Freundeskreis an und am Freitag geht es ins Gasthaus Streicher in Vestenötting auf Fleischknödel. Oder Grammelknödel! Ich hoffe, sie sind noch so gut wie früher.
Schön zu lesen.
Freut mich :-).