Traurige Hundeaugen, eine saftige Lammkeule und eine prächtige Zaubernuss

Niemand schaut so herzzerreißend und sehnsüchtig, wie Hunde, die vor Supermärkten angebunden sind.

Auch die auf den Wegen herumliegenden Scooter machen einen traurigen Eindruck. Während Tom mir das Foto von einem Termin in der Stadt schickt, frage ich mich, wer aller in die unzähligen neugebauten Wohnungen im Nordbahnviertel und in den anderen Stadtentwicklungsgebieten ziehen soll. Monat für Monat wird ein neuer Wohnblock in die Höhe gezogen.
Da milde Temperaturen angesagt sind, pumpe ich in der Früh die Reifen meines Rades auf und radle ins Büro. So kann ich am Hinweg einen Blick in den Volksgarten und am Heimweg auf den bunt beleuchteten Donaukanal werfen. Schon schöner als immer nur in der U-Bahn.
Zum Abendessen gibt es eine Gemüsequiche mit Radieschensalsa.




Nach ein paar Sonnentagen soll es zum Wochenende hin wieder kühler und unbeständiger werden, aber noch spiegeln sich die Schornsteine in den neuen Fenstern des Studentenheimes.
Zum Abendessen gibt es eines meiner Lieblingsgerichte: Pasta mit Linsensoße.

Oben angekommen sehen wir am Freitag Abend noch die letzten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke durchbrechen. Zum ersten Ligaspiel  im neuen Jahr gibt es einen Kohleintopf und zu Toms Leidwesen keinen Sieg von Rapid gegen Salzburg.


Viel kann man im Garten im Februar noch nicht machen, denn es ist mit Nachtfrösten und vielleicht sogar nochmals Schnee zu rechnen, aber das schöne Wetter treibt uns hinaus und wir entfernen die abgestorbenen Stauden und Gräser von den Blumenrabatten. Zu meiner großen Freude blüht die Zaubernuss heuer das erste Mal so richtig üppig und auch die ersten Primeln schauen schon aus dem Boden! Im Gegensatz zu Rapid gewinnt die Austria ihr Auftaktspiel.


Der geplante Besuch des Älteren musste leider verschoben werden und so laden wir die Ls aus der Saass und Cousine A. zum Essen ein. In Wien haben wir ein Lammschlögel besorgt und die gibt es zu Linsen und Gnocchi. Davor Wildsalami aus dem Hofladen, Käse, Nüsse und Trauben und zum Abschluss  ein Schokomousse. Das Essen schmeckt und wir verbringen einen schönen Abend.

Von der Früh weg strahlt die Sonne am Sonntag. An den Vogelhäuschen herrscht reger Betrieb und es liegt schon ein leichter Hauch von Frühling in der Luft – auch wenn die Teiche noch immer zugefroren sind. Nach einem späten Frühstück heißt es dann schon bald wieder zusammenpacken und zurück nach Wien.















Morgen ist Valentinstag und unter der Woche treffen wir C + K zur Abwechslung mal in Wien. Für nächstes Wochenende sind milde Temperaturen angesagt und ich freue mich schon, wenn wir auch heroben wieder unsere Räder satteln und eine Runde drehen können.

 

Sonne in Wien, Teichgrabung im Wald und eine Landschaft wie bei Olympia

Am Studentenheim ist das Gerüst nun ganz weg und in der neuen Fensterfront spiegelt sich unser Haus in der Sonne. Auf der Baustelle herrscht aber noch ziemliches Chaos und bei jedem Sturm fürchte ich, dass es uns das ganze Zeugs ins Wohnzimmer weht.


Meinen Bürotag verbringe ich wieder alleine im Office – sicher ist sicher – und zum ersten Mal ist es noch kurz hell, als ich mich auf den Heimweg mache.




Ein Notartermin führt mich am nächsten Tag in die Stadt und auf einen Tee ins Café Schwarzenberg. Das Wetter hat umgeschlagen und es regnet fast den ganzen Tag. Zum Abendessen gibt es einmal Fisch und einmal knusprige Hühnerkeulen und vor dem Wochenende kaufen wir noch Käse bei Jumi in der Lange Gasse.


Am Freitag Nachmittag besorgen wir Krebscocktail und Heringssalat beim Goldfisch auf der Lerchenfelder Staße und fahren ins Waldviertel. In Weinpolz kann ich kaum meinen Augen trauen: das schönste Haus im ganzen Ort wurde komplett dem Erdboden gleich gemacht. Wer macht so etwas und wer erlaubt das? Erfreulicheres berichtet hingegen die Bezirkszeitung über Schrems, wo nun mit der Planung für die Neugestaltung des tristen Hauptplatzes beginnen wird.
Apropos trist: die Landschaft im Waldviertel ähnelt zur Zeit den Ausläufern der Wüste Gobi während der Olympischen Winterspiele und der Nachbar hat in seinem Garten mit dem Auto eine Spur wie die Loipe in Zhangjiakou gezogen.

Freund S schickt uns ein Foto von den Teichgrabungsarbeiten in Josefsthal und das schauen wir uns am Nachmittag aus der Nähe an. Die Bagger haben schon alle Arbeit geleistet und Berge an Erde von Sandbeige bis Tiefschwarz umgegraben. 

Am Abend sind wir bei C + K eingeladen. Zum Aperitif gibt es selbstgemachte Chips aus der Sorte Heidenreichsteiner Rote und einen selbstgemixten Boulevardier, danach einen Salat mit Fenchel, Orangen und Sardinen, gefolgt von einem Kalbsnierenbraten mit C’s Risibisi und Kohlsprossen aus dem eigenen Garten. Und dazu der liebe Levy – so schön!


Vor dem Frühstück am Sonntag machen wir einen kleinen Ausflug über die Grenze nach Chlum. Der im Sommer so quirlige Ort ist im Winter wie ausgestorben. Wir spazieren auf den Hügel zur Kirche und wieder zurück beim Auto sehe ich ein Schild das den Weg in den Schlosspark weist. Das möchte ich mir das nächste Mal ansehen. Wieder daheim braten wir uns Spiegeleier aus den Eiern, die uns S. überraschend vorbeigebracht hat. 


Wenn nächste Woche halb Wien auf Semesterferien ist, halte ich in der Arbeit die Stellung bis zum nächsten Wochenende in Litschau. Da besuchen uns dann Toms Älterer und seine liebe J.

Ein trauriger Waldbesuch, gesunde Küche und auf den Hausbergen

Sonntagabend ist meist Restlessen angesagt: diesmal die letzten Stücke des Kaninchens auf Gnocchi mit Gemüse.

Der Sonderzug ist schon das Aufregendste, das an meinem Office-Office-Tag passiert. Das beste ist scharfe Curry-Kokosmilch-Garnelen-Suppe zum Abendessen.

Der Essensplan ist vom Wunsch bestimmt, die Kohlenhydrate etwas zu reduzieren. Die aktuellen Sonderhefte von Essen&Trinken, Essen&Trinken für jeden Tag oder der Brigitte liefern dafür gute Anregungen, wie z.B. das Sellerieschnitzel mit Salat aus jungem Spinat und Radieschen-Salsa.


Am Donnerstag fahren wir in den Klosterwald auf den Kahlenberg zur feierlichen Baumbestattung von G., Toms Schulfreund an der Grafischen und langjährigem Mitarbeiter, den eine bösartige Krankheit viel zu früh dahingerafft hat. Es weht ein eisiger Wind und es ist sehr traurig, aber der Platz gut gewählt und beim Zusammensitzen danach erzählen sich Familie und Freunde ihre Erinnerungen. 







Erneut ist für das Wochenende stürmisches und wechselhaftes Wetter angesagt, daher bleiben wir am Freitag in Wien und nutzen den freien Nachmittag für einen Spaziergang in die Stadt. In der französischen Bäckerei Paremi gönnen wir uns Café und Chocolat chaud, während in der Küche süßes Gebäck produziert und zig Avocados vom Kern befreit werden.
Vor dem Bundeskanzleramt berichtet Puls24 über nicht erkennbare Vorgänge und am Abend kocht Tom eine köstliche Pho.










Einer der Vorteile, wenn man das Wochenende in Wien verbringt, ist das Frühstück im Kaffeehaus. Danach möchte ich unser alterschwaches iPad durch ein neues Gerät ersetzen. Nachdem es in den ersten Geschäften, die wir angesteuert haben, vergriffen ist, fahren wir am Nachmittag nochmals auf die Kärntnerstraße in den futuristisch anmutenden Apple-Store. Da schon wieder Schwurbler-Demos angesagt sind, fährt der 2er nicht bis zur Oper und wir wechseln in die U-Bahn. Dort kontrolliert die Polizei einzelne Gruppen und bei manchen scheinbar extra nach Wien angereisten Demonstranten herrscht Feierstimmung wie auf einem Betriebsausflug. Haben die nichts Besseres am Wochenenende zu tun, als die Öffis zu blockieren und die Polizei dauerzubeschäftigen?
Die zwei kleinen Lammstelzen zu Safrancouscous sind ein Gedicht.





Nachdem der Regen am Vortag immer kräftiger wurde, bläst am Sonntag ein heftiger Sturm. Ich verzichte daher auf einen Ausritt im Wienerwald und stattdessen fahren wir erst auf den Kahlen- und dann auf den Leopoldsberg für einen weiten Blick auf Wien, Klosterneuburg und die Donau. Ich bewundere die Mountainbiker, die bei eisigem Wind die Höhenstraße hinaufstrampeln und ärgere mich über den Mist auf den Parkplätzen und Aussichtsplattformen. Dem auf der Brüstung balancierenden Mann mit dem Handystick auf der Suche nach dem perfekten Selfie kann ich nicht lange zuschauen. Die Burg, die laut Wikipedia seit 2018 wieder öffentlich zugängig sein soll, ist abgesperrt und die Fenster sind mit Brettern vernagelt.



















Nadal zupft sich seit Stunden an den Ohren und seinem Leiberl und kämpft sich in einem fast verloren scheinenden Finale in Australien zum Sieg. Ich hingegen kämpfe mich heute noch auf unseren neuen Hometrainer während Sturm und Regen an den Fenstern rütteln. 

 

Abwechslung im Büro, am Wiener Eistraum und bei Warlamis in Schrems

Sonne und Eis tauchen die Landschaft bei Vestenötting in die schönsten Winterfarben. Bei Sonnenschein fahren wir am Sonntag nach Wien, bei Sonnenschein fahre ich Montag früh mit der Straßenbahn ins Büro. 



Den Bürotag teile ich mir diese Woche mit C., begleitet von Einstein, einem schokoladebraunen Labrador – wir haben nun einen Bürohund! Eine willkommene Abwechslung im sonst recht unspektakulären Büroeinerlei. Herumliegende Schuhe oder die Schlapfen der Reinigungskraft sind nicht vor ihm sicher, mein Mittagessen nehme ich lieber bei geschlossener Bürotür ein, aber sonst ist er sehr lieb und verspielt. Und groß.


Tom bringt mir von einem Termin ein Foto eines nicht so ideal geparkten E-Scooters mit und nach der Arbeit streifen wir durch die finstere Josefstadt.


Während auf der Baustelle vis-a-vis das Gerüst abgebaut wird, beginnt es zu schneien und ein paar Arbeiter machen eine Schneeballschlacht.


Am Rathausplatz hat am Vortag der Wiener Eistraum mit noch größerer Fläche als die letzten Jahre eröffnet und das möchte ich mir anschauen. An den Eingängen wird penibel kontrolliert, auf dem Eis sind Jung und Alt unterwegs und der Schnee  sorgt für das richtige Winterfeeling. 
Am Heimweg kaufen wir in der Fleischloserei vegane “Speckknödel”, die leider nicht gut schmecken und im Kochwasser zerfallen. Dazu vegane Grillwürstel aus dem Supermarkt – ein Abendessen zum Vergessen.













Beim Rauffahren am Freitag beginnt es ab Göpfritz heftig zu schneien. In Litschau lässt der Schneefall nach und es erwartet uns eine graue Winterlandschaft.

Dafür ist am nächsten Morgen alles weiß und ab Mittag wird es dazu noch sonnig! Da eine meiner Rosenkugeln im Beet dem Sturm zum Opfer gefallen ist und ich vor ein paar Tagen ein Noppenglas fallen gelassen habe, machen wir einen Ausflug nach Nagelberg und Schrems. Die Glasbläsereien sind geöffnet und ich bekomme sowohl eine neue Kugel als auch zwei schöne neue Gläser.








In Schrems lassen wir das Auto bei der Brauerei stehen und spazieren vorbei an der Waldviertler Schuhfabrik und alten Jugendstilvillen bis ins triste Stadtzentrum. Viele leere Geschäfte, heruntergekommene Häuser, überall Baustellengitter und parkende Autos. Umso schöner dann der Besuch im Idea Shop. Wenn man das etwas kitschige Angebot im vorderen Geschäftsteil überwunden hat, findet man im hinteren Bereich schöne Teppiche, Dekorationsartikel und die orginellen Kreationen von Makis Warlamis (und seiner Frau) – an den Wänden einige seiner unzähligen Bilder. Da wenig los ist, lässt uns die sehr nette Dame einen kurzen Blick ins über den Winter geschlossene Museum werfen. Toll!














Die Wälder um Litschau leuchten im Schatten eisig blau und wo die Sonne hinkommt, präsentiert sich eine idyllische Winterlandschaft auf unserer Runde um den Mühlteich. Der geschmorte Hase in Wurzelsoße zum Abendessen ist wunderbar zart geraten und ich esse sogar ein paar der gar nicht mal so bitteren Kohlsprossen.

Das Wetter am Sonntagvormittag gibt wenig her – es scheint als könnte sich der Winter nicht entscheiden, ob Schnee oder Tauwetter. Die Vögel tummeln sich jedenfalls an den Futterhäuschen und es ist faszinierend, wie schnell es sich herumzwitschert, dass wir wieder da sind und frisch nachgefüllt haben.

Obwohl nicht viel passiert vergeht die Zeit doch sehr schnell und nächste Woche ist der erste Monat im Jahr auch schon wieder um. Pläne machen ist in diesen Zeiten eher sinnlos, wir nutzen die Möglichkeiten, die sich bieten und ich freue mich schon, wenn Freunde treffen oder Essen gehen wieder bedenkenloser möglich ist.

Leichte Küche, tschechisches Skivergnügen und ein eisiger Rundweg

Durchgang verboten, Stehenbleiben verboten, Halten & Parken verboten – dabei gäbe es auf der Nordbrücke so schöne Fotomotive!
Zu Erdäpfeln mit Fenchel gibt es eine Räucherforelle aus dem Litschauer Hofladen.

Der Bewegungsradius ist diese Woche etwas eingeschränkt, daher gibt es nicht viel zu berichten oder zu zeigen. Der Blick aus dem Fenster auf den rosa gefärbten Himmel ist dafür umso schöner.
Essenstechnisch liegt der Fokus aktuell auf weniger Fleisch. Die Ausnahme ist das orientalisch gewürzte Faschierte auf gegrilltem Kraut, dazu Couscous und Granatapfelkerne.
Das Sugo aus roten Linsen ist das kulinarische Highlight der Woche. Dass die mir überlassene Orchidee von M. wieder blüht, freut mich besonders und aufregender, als die zwei amerikanischen Mormonenburschen – gleichgewandet, gleichaussehend und mit großen Namensschild auf der Brust – auf Wien Besuch, wird es diese Woche nicht mehr.



Wieder heroben erwarten uns kleine Schneereste, eine eisglatte Auffahrt und ein schönes Abendrot.



Am Samstagvormittag wollen wir einen kleinen Ausflug machen, aber da alle Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung über den Winter geschlossen sind, entschließen wir uns, nach langem wieder mal zu einem Besuch in Jindrichuv Hradec. Am Skihang gleich nach Nova Bystrice herrscht großer Andrang, da bekomme ich Lust meine Ski aus dem Keller zu holen.

Vom Hauptplatz in Jindirchuv Hradec dröhnt lautes Motorengeräusch. Ein Künstler schnitzt eine Skulptur aus einem Eisblock. Das wird sicher ganz toll, der Lärm ist aber auch nicht ohne. In einem netten Café & Bistro kaufen wir uns zwei kleine Kaffee und genießen den wieder möglichen kurzen Sprung ins Nachbarland. Warum gibt es bei uns herüben nicht so nette Lokale?

























Am Nachmittag mache ich eine Runde um den Herrenseeteich, während Tom an den Mühlteich fährt. Der Rundweg ist so vereist und rutschig, dass es ein paar Meter vor mir einen jungen Mann auf den Hosenboden setzt. Ein Hund an einer zu langen Leine stürmt auf mich zu, dafür spiegelt sich die Abendsonne idyllisch auf dem Eis. Zum Abendessen gibt es ein Kalbsgeschnetzeltes mit Champions und Spätzle – mhm!

Für den nächsten Tag bin ich mit R + A zu einer Runde verabredet, während Tom zu einem Treffen an die Teiche fährt. Das Theaterdorf und der See liegen eingefroren und still unter einem blauen Himmel.



Nächste Woche soll es wieder schneien. Bin gespannt, ob ich diesen Winter noch aufs Eis, in die Loipe oder auf die Piste komme!