Osterhase, Esel und Coronawoche drei

Am Sonntag treffen wir auf unserem Spaziergang den Osterhasen, der mit der Gesamtsituation recht unzufrieden wirkt. 

Einkaufen gehen wir nur alle paar Tage, täglich jedoch machen wir eine Runde zu Fuß oder, mit den wärmer werdenden Temperaturen, mit dem Rad. Das Brot kaufen wir beim Bäcker im Ort – sowohl das Roggenbrot als auch der knusprige Hildegard-von-Bingen-Laib sind sehr zu empfehlen. Dazu passt der Thunfischsalat als Mittagsimbiss wunderbar.

Irgendwann fängt es unter der Woche auch noch zu schneien an. Der Winter gibt jedoch nur ein kurzes Gastspiel und bald ist der Spuk wieder vorbei. 
Tom wandelt ein Carluccio-Rezept wie er glaubt ab – mit Riccota und Spinat gefüllte Ravioli auf sardischem Sugo (mit einem Hauch Zimt und Muskatnuss). Ein Gedicht!

 

Meine Mama hat vor Jahren eine Zeichnung über das „Magnicht“ angefertigt und nie passt es so gut wie jetzt.

Das Wetter wird besser, unglaublich viele Vögel sind im Garten und auf den Feldern zu sehen und die ersten Tulpen zeigen sich. In der Früh herrscht noch Frost, aber unter unserem Anzuchthauberl trauen wir uns schon ein paar Salatpflänzchen ins Hochbeet zur setzen. Saatbänder für Karotten und Radieschen haben wir ins normale Beet ausgepflanzt, aber da zeigt sich natürlich noch nichts.
Überall sieht man geschmückte Ostersträucher und beim Anblick wird mir schmerzlich bewusst, dass Ostern heuer ohne Lammbraten bei der Mama, oder Besuch der Kinder stattfinden wird. Der grantige Blick von Nachbars Katze unterstreicht die Stimmung.
Der Videoaperitif mit C + K ist da eine lustige Abwechslung.

Radicchio mit Beinschinken, Schimmelkäse und Bechamelsoße überbacken

In der Früh, wenn ich noch schlafe und Tom den ersten Kaffee trinkt, sagen sich vor dem Gartenzaun Rehe und Hase Guten Morgen.
Den Rest vom sardischen Sugo gibt es am Abend auf Crostini, danach Erbsenpüree mit Steak.

Suchbild: wo ist der Hase?

Da und dort zeigen sich immer mehr kleinere und größere Frühlingsblumen, auch wenn die Vegetation hier heroben sonst noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Wir schneiden die stacheligen und verdorrten Zweige der Zierquitte zurück, aktivieren den Brunnen und füllen den Holzbottich für die Wasserpflanzen mit Wasser, damit er wieder dicht wird.

Krautfleckerln

Obwohl für die kommende Karwoche sonniges Hochdruckwetter angesagt ist, bleibt es den ganzen Samstag lang bewölkt. Nur regnen tut es leider nicht. An einem Teich bei Reitzenschlag sitzt ein prächtiger Silberreiher. In Reingers ist es so windstill, dass sich Sonne und Wolken im Wasser spiegeln. Wir schauen nochmals ins Rottal und finden zwar den Bauernhof mit Ab-Hof-Verkauf, aber ich bin unsicher, wo genau man etwas bekommt. Da schieße ich lieber noch schnell ein Foto eines hübschen Esels.

 

Am Golfplatz hat jemand eine nette Osterüberraschung hinterlassen. Auf der anderen Straßenseite vermute ich einen Weg nach Hörmanns, der verläuft sich jedoch leider im Wald. So drehen wir wieder um und führen unser neues Spiel fort. Am Platz gefundene Golfbälle kicken wir abwechselnd bis zum Übungsplatz hinauf und wer als erstes einlocht hat gewonnen. Es steht 1:1.
Ganz vereinzelt sieht man noch Kondensstreifen am Himmel und der Mond nimmt zu. Wir kochen ein wunderbares Erdäpfelgulasch mit den Waldviertler Erdäpfeln, die es nun beim Geitzenauer gibt.

Sonntagfrüh gehen wir zu Fuß in den Ort, zünden in der österlich geschmückten Kirche ein paar Kerzen an und weil fast niemand außer uns unterwegs ist, spazieren wir entlang des Herrensees zurück. Am Tennisplatz wurde inzwischen weiterrenoviert und ich wünsche mir sehr, dass Tennis unter den ersten Sportarten ist, die wieder erlaubt werden. Jedenfalls vor Ringen, Boxen oder Schlammcatchen.

Auch wenn die Regierung herumschwimmt und sich niemand auskennt, ob man fünf Leute zu Ostern einladen darf oder dann die Polizei vor der Tür steht, halten wir weiter durch und gehen maximal in den Garten und sonst nirgends hin. Es gefällt mir nicht, aber umso schöner wird es, wenn wir Familie und Freunde dann endlich wiedersehen!

Autor: freia

Geboren in Wien. Aufgewachsen in Wien und Münchendorf. Lebe in Wien und im Waldviertel.

2 Gedanken zu „Osterhase, Esel und Coronawoche drei“

  1. Liebe Freia,

    auch bei kleinem Bewegungsradius verzauberst du deine Leser mit sehr schönen Fotos, dafür wieder einmal danke.

    Verbringt die Karwoche und das Osterwochenende gut und bleibt gesund!

    GlG Marlies

    1. Liebe Marlies,
      danke für deinen lieben Kommentar! Im Waldviertler Refugium lässt es sich gut aushalten und hoffen wir, dass es bald vorbeigeht.
      Das wünsche ich euch auch!
      GlG, Freia

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