Nagelberger Glaskunst, Gmünder Strandbad und Ceske Velenice

Der Urlaub startet mit kühlerem Wetter als zuletzt und Sonne, Gewitterwolken und kurze Schauer wechseln sich ab.

 

Montag ist Markt in Heidenreichstein und meine Enttäuschung ist groß, als ich die endlosen Standeln mit Tüchern, Gürteln und Billiggewand aus Asien sehe. Dazwischen noch Massagestühle und Staubsauger – es fehlt hier heroben wirklich an einer Marktkultur – Produkte gäbe es ja!

Da bleiben wir lieber daheim bei Tennis und Pool, auch wenn das Litschauer Strandbad-Gebäude mittlerweile eine gewisse DDR-Ästethik ausstrahlt. Die Renovierungsarbeiten im alten Kabinentrakt haben sich auf kleine Trockenlegungsmaßnahmen beschränkt und jetzt schlummert es weiter seinem Verfall entgegen.
Dafür ist im Feriendorf reger Betrieb, eine Schauspieltruppe zieht über die Anlage und eine Gruppe Kinder nascht Himbeeren vom Strauch.

Das Wetter wird nach dem kühlen Wochenende wieder besser, im Wald wachsen so viele Heidelbeeren wie schon lange nicht mehr, nur Pilze wachsen weiter keine. Der Mond ist schon fast voll.

 

Am Dienstag fahren wir erst nach Nagelberg – ich kaufe eine Rosenkugel und bestelle Weingläser – dann nach Gmünd, wo wir einen Abstecher nach Ceske Velenice machen (eine unglaubliche Ansammlung von Beautysalons, Nachtclubs und Casinos) und über das super sortierte Feinkostgeschäft in Hoheneich, vorbei an der Anderlfabrik nach Schrems in den Waldviertler Shop.

Kurz vor Gmünd folgen wir einem Schild „Zum Strandbad“. Wir fahren ein Stück durch den Wald, stellen das Auto ab und sehen eine ausgedehnte Heidelandschaft. Nach ein paar Metern leuchtet es türkis durch die Bäume. In einer vor ein paar Jahren aufgelassenen Sandgrube ist ein von Grundwasser gespeister Teich entstanden, der von der Gemeinde als Badeteich gepachtet wurde, wie uns der freundliche Kioskbetreiber erzählt. Durch die Tiefe und den sandigen Grund ist das Wasser klar und ganz anders als die üblicherweise moorigen Waldviertler Teiche.
Zum Abendessen schmort Tom eine Wildschweinkeule auf korsische Art. 

 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist eine partielle Mondfinsternis angesagt und so hole ich das Stativ aus dem Keller. Vom Garten haben wir eine gute Sicht auf den tiefstehenden Mond und sogar der Jupiter (die kleine rosane Scheibe) steht in so guter Position zur Erde, dass die Kamera ein Bild einfängt.
Zu den Kohlrabi aus dem Garten gibt es ein Stück Fisch und Naturreis.

Montag, Mittwoch und Freitag bietet ein Standler in Nova Bystrice Obst und Gemüse an. G’schmackige Paradeiser, kleine Gurken, saftige Pfirsiche und riesige Knoblauchknollen – und das alles ausgesprochen günstig. Am Straßenrand kaufe ich ein paar Kilo Heidelbeeren, nachdem mich beim Selberbrocken im Wald schon nach ein paar Minuten lästige Gelsen und blaue Finger verdrossen haben.
Am Nachmittag holen wir Ma vom Bus in Heidenreichstein ab, bevor wir am Abend das Straßenfest in Litschau besuchen. Ziemlich viel los und deshalb hole ich mir statt Grillwürstel am Pappteller lieber eine Pizza im Karton für daheim.

Hüpfburg und echte Burg

Wir spielen Golf, fahren mit den Angeln an die Teiche – E. repariert den Rechen, wodurch nicht nur die Fische sondern auch die Entlein (sehr zu deren Missfallen) nicht mehr durchkönnen und am Abend wechselt der Mond seine Farbe von gelb zu orange.
Wir ernten Mangold und braten dazu Hühnerfilets mit Schafskäse.

Einmal erwische ich in der Früh sogar den Sonnenaufgang. 
R + A feiern mit Familie ihren 25. Hochzeitstag und haben mich gebeten, am Nachmittag ein paar Familienfotos zu machen. Als Veranstaltungsprofi dirigiert und arrangiert R ihre Familie gekonnt fürs Bild.

Fischerfreunde haben sich angesagt, T + W haben uns zum Garnelengrillen eingeladen, wir wollen in den Kollmitzgraben fahren und nachdem ich jetzt eine Kabine im Strandbad angemietet habe, möchte ich mir endlich eine Luftmatratze zulegen. Das Wetter soll sonnig und heiß werden.

Autor: freia

Geboren in Wien. Aufgewachsen in Wien und Münchendorf. Lebe in Wien und im Waldviertel.

2 Gedanken zu „Nagelberger Glaskunst, Gmünder Strandbad und Ceske Velenice“

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