Auch an diesem Sonntag verlängern wir das Wochenende und bleiben noch heroben. Im Strandbad sieht man schon die ersten Vorbereitungen auf das Schrammelklangfestival und der Holzsteg am Ufer ist endlich fertig, wenn auch erst spärlich genutzt.
Zum Abendessen gibt es die Eierschwammerln aus dem Wald als köstliches Schwammerlgulasch mit Semmelknödel.
Montagabend treffe ich mich mit zwei lieben Freundinnen im Glacis Beisl. Zum Glück können wir einen Tisch unter einer Markise ergattern, denn kaum haben wir bestellt, beginnt es leicht zu Tröpfeln. Zum Abschluß nehmen wir noch einen Drink auf der Libelle und genießen, vor dem Regen geschützt unter einem großen Schirm, den Sonnenuntergang.
Den Wohnzimmertisch zieren prächtige Hortensien aus dem Wiener Garten unserer Litschauer Freunde – der Neid könnt’ mich fressen, denn bei mir blühen sie nie so schön. Einmal gehen wir auf ein Mittagsmenü ins Hummel. Das Sugo ist ganz gut, die Pasta sicher keine italienische.
Kein Vergleich mit dem wunderbaren Mittagsmenü beim Hold!
Da wir ein paar Sachen fürs Waldviertel brauchen, fahren wir nach der Arbeit zum Ikea, nicht ohne einen Blick von der Dachterrasse über Wien zu werfen.
Die Bitcoinwerbung an der gegenüberliegenden Hausfassade ist schon wieder Geschichte – kein Wunder bei den aktuell schlechten Werten – und das Dach des Vorbaus des Studentenheims dürfte fertig saniert sein. Wenn das so bleibt, ist es eine vergebene Chance für eine begrünte Nutzung dieser Fläche.
Mit den Ferien ist der Verkehr aus Wien raus deutlich weniger und so sind wir schneller als sonst heroben. Ruckizucki haben wir gemäht, packen die Angeln ins Auto und fahren an den Mühlteich. Freund K hat die selbe Idee und dabei mehr Anglerglück! Er fängt einen Zander, den er in der Salzkruste zubereiten will. Das möchte ich auch mal probieren.
Bei uns gibt es Penne mit Salsiccia und Fenchel. Pasta könnte ich jeden Tag essen!
In Litschau ist die halbe Hauptstraße wegen Bauarbeiten gesperrt und der Verkehr wird hinter die Stadt umgeleitet. Durch einen Durchgang neben dem Gemeindeamt kommt man vom Parkplatz ins Zentrum, wo sich die ersten Schrammelklangbesucher durch die Absperrungen schlängeln.
Wir finden noch ein paar Schwammerln und die ersten Röhrlinge – leider noch keine Steinpilze – und bekommen auch noch etwas von S’ fetter Beute ab.
Am Nachmittag spielen wir ein paar Löcher Golf und fahren dann nochmals an die Teiche. Am Campingplatz gibt es einen kleinen Rettungseinsatz und bald beginnt es heftig zu regnen und es kühlt nochmals deutlich ab. Sehr schade für das Festival und die Besucher! Das Konzert am Abend ist wohl komplett ins Wasser gefallen oder in die neue Veranstaltungshalle übersiedelt. Ich bin jedenfalls froh, dass ich erst für nächstes Wochenende Tickets habe, während wir Schwammerln mit Mangoldrisotto kochen.
Am nächsten Morgen ist es noch immer nass und kalt. Eine fremde Katze hat uns die Reste einer Maus auf die Türdacke gelegt und auf dem Komposthaufen zieht eine Weinbergschnecke ihre schleimige Spur.
Ein paar hartgesottene Festivalbesucher haben tatsächlich ihre Nacht im Zelt verbracht und in der Konditorei herrscht großer Andrang beim Frühstück (und in der Wärme). Unverdrossen geht das Programm weiter: Künstler und Zuschauer treffen sich zum Frühschoppen am Bahnhof – ich bewundere das Durchhaltevermögen!
Noch eine Woche bis zum Urlaub: die perfekte Vorfreudezeitspanne. Und ich rechne mit deutlich besserem Wetter bei unserem Schrammelklangbesuch!