Am Mittwoch musste ich nach Mondsee und ich hab mich schon auf schöne Schneelandschaften (und Winterbilder) gefreut, aber auch so weit ich nach Westen kam, kein Schnee weit und breit, außer ganz oben auf den Bergen. Auf der Suche nach einem netten Gasthaus bin ich noch kurz in den Ort hinein und an den See. Aber da gibt es gerade nicht viel zu sehen, außer einer nicht ganz geschmackssicheren Adventsdekoration.
Von den Waldviertler Weihnachtsfischen, die wir letztes Wochenende mit runter genommen haben, haben wir die beiden Forellen bereits unter der Woche gebraten. Tadellos.
Freitag dann zu Mittag Büroweihnachtsfeier unter blauem Himmel und das Wochenende blieben wir in Wien um letzte Besorgungen zu machen.
Samstag Abend die Überlegung ob Konzert oder nicht und auch wenn das ein starker Hinweis auf fad und faul ist, fiel die Entscheidung dann doch auf nicht und auf Spaghetti Frutti di Mare + Paddington.
Sonntag dann gleich zwei Highlights: Der Nougat und der Christbaumkauf! Auch im Wienerwald kein Schnee so wie früher (auch wenn das abgedroschen klingt), wo von spätestens November an bis März Schnee lag. Ohne Winterreifen schaffte man es gar nicht bis zur Rieglerhütte und jetzt brauchen die Pferde nicht einmal mehr Wintereisen. Dafür waren heute auf den Wiesen und Wegen kaum Leute unterwegs und Nougat und ich sind ein bißchen durch den Wald gestoben.
Am Piaristenplatz haben wir, wie auch die Jahre davor, unseren Waldviertler Weihnachtsbaum gekauft. Nur noch eine Woche, aber wir sind bereit!
Die Arbeitswoche gestaltete sich kurz aber arbeitsreich und am 8. Dezember war der Tag des jährliche Geschwisterweihnachtsshoppings. Wir Vier treffen uns jedes Jahr an diesem Tag an einer der Einkaufsmeilen dieser Stadt, um die Geschenke für die Familie zu besorgen. Was am Anfang ein unkoordinierter und leicht panischer Marsch vom Anfang bis zum Ende der Mariahilferstraße war, ist mittlerweile ein routinierter, genau geplanter und straff organisierter Kurzausflug in die Stadt. Die Teilnahme ist verpflichtend und erfolgt mit teils größerer und teils geringerer Begeisterung. Mir macht das auf jeden Fall sehr viel Spaß und das beginnt schon bei den Vorbesprechungen, über Momente wo Bruder D. auf einmal verschwunden ist, weil da war so eine nette Gasse und die ging so im Bogen herum und er war plötzlich “Tourist”, bis zur Entscheidung, wer die Geschenke nach Hause nimmt, einpackt und mit ins Waldviertel zu den Eltern nimmt. Ich bin da immer aus dem Schneider, weil ich erst mit einem Tag Verspätung zum Familienweihnachtswahnsinn anreise.
An den Wochenende oder an Feiertagen sind wir ja selten in Wien, daher haben wir die Gelegenheit genutzt und sind ins Cafe Eiles Frühstücken gegangen. Das Kaffeehaus hat den Grind der letzten Jahre abgelegt und ist sauber, hell und mit freundlicher Bedienung. Die Melange war köstlich wie selten in einem Wiener Kaffeehaus und meistens bestellen wir uns zwei Eier im Glas und einen Schinkenkäsetoast. Leider waren die Eier offenbar schon vorbereitet, denn sie kamen in Windeseile und schon etwas ausgekühlt an den Tisch und dann mussten wir ja noch auf den Toast warten. Dafür wurde uns extra von draußen eine Zeitung geholt und an den Tisch gebracht. U. hat mir erzählt, dass der (ehemalige?) Oberkellner Emanuel im Eiles in der anderen Mühle im selben Waldviertler Dorf wie mein Papa gewohnt hat und mein Bruder L. kann sich sogar noch an ihn und gemeinsame Waldexpeditionen, als meine Geschwister noch klein waren, erinnern. Ich war da glaub ich nicht dabei und ich bin mir auch nicht sicher, ob es ihn im Eiles noch gibt.
Am Abend wollten wir zum BAP Konzert gehen, aber leider sind die Vienna Ticket Dolme unfähig Karten zu checken, weil man kann zwar bestellen, aber am Vortag nicht abholen, weil sie können die Tickets nicht selber ausstellen und mit Abendkasse und e-Ticket ist nix und es gäbe eh noch genügend freie Plätze. Am nächsten Tag (Konzerttag) kann ich die Karten sicher holen, aber schon beim Frühstück im Eiles kam der Anruf, dass das Konzert leider ausverkauft ist. Aaahhhh! Dafür haben wir dann Herrn Niedecken am Stephansplatz gesehen. Immerhin was. Pfffff.
Freitag hatten wir frei uns sind schon am Vormittag raufgefahren, mit einem kurzen Zwischenstopp in der Gesellschaft. Das neue Büro ist sehr schön geworden!
Obwohl es wärmer geworden und fast der ganze Schnee geschmolzen ist, sind die Teiche weiter zugefroren und Fischen geht nur in einem kleinen Stück beim Überlauf. Aber mir war nicht fad, denn die Lärche hat 5.000 Tonnen Nadeln abgeworfen und die hab ich dann am Samstag zusammengekehrt. Am Abend waren wir bei G + E auf einen Schweinsbraten und eine Bauernschnapspartie. Die Jahreswertung geht dieses Jahr an G und mich.
Nach dem Frühstück am Sonntag müssen wir dann noch die Weihnachtskarpfen abholen, den Christbaumschmuck zusammenpacken, die Papier- und Restmülltonnen rausstellen, denn nächstes Wochenende fahren wir wahrscheinlich nicht rauf und Weihnachten feiern wir in Wien. Noch zwei Wochen bis das Christkind kommt!
Unter der Woche war ich beim Arsenal zum Reifenwechseln und dort in der Gegend ist es im November nicht besonders lieblich. Da denke ich daran, dass es am Wochenende wieder raus aufs Land geht und freue mich.
Was bleibt einem denn an diesen trüben Tagen anderes als gutes Essen? Angeregt durch einen Artikel über die Lokaleröffnung eines Pastramisandwichlokals im Siebten auf der Lerchenfelderstraße haben wir unter der Woche Toast mit Roastbeef, Senfjoghurtsauce mit Pimente d’ Espellete und Ruccola gemacht. Pimente d’Espellete hat man jetzt, der steht ihn jedem zweiten Rezept und wir verwenden ihn, wann immer geht. Das gehört jetzt so. Ist aber sehr fein.
Dann endlich Freitag, aber bei Maissau beginnt der Nebel und er bleibt auch nach Horn und Göpfritz an der Wild dicht und wird immer schwärzer bis wir oben ankommen.
Auch am Samstag ist es nicht viel freundlicher und traurig hängen die Regentropfen an den kahlen Zweigen.
Es ist nicht kalt, es ist nicht mild, es ist nur trüb, feucht und trist. Das einzige was man zu tun hat, ist regelmäßig die Vogelhäuschen nachzufüllen. Denn obwohl die Vögel sicherlich noch genug Futter finden würden, sind sie das jetzt gewohnt und erwarten im Baum sitzend den Tom mit lautem Gezirpe und Gepiepe, wenn er sich mit den Futtersackerln nähert.
Unglaublich wieviel Laub schon wieder herumliegt und nass und schwer schleppe ich es zum Komposthaufen. Ansonsten ist nicht viel zu tun und so wasche ich Wäsche, räume zusammen, putze ein bißchen, liege auf der Couch herum und mache ein Mousse au Chocolat, denn am Abend kommen K+K! Dafür werfen wir am Nachmittag die Faschiermaschine an, denn Tom kocht ein Ragù di Cinghiale.
Für zwei Stunden hüten wir am Nachmittag einen Gasthund, der, mit der Tür immer fest im Blick, brav bei uns ausgeharrt.
Am Sonntag ist es nicht mehr ganz so trüb, dafür weht ein eisiger Wind. Irgendwas ist immer.
Die halbe Familie hat im November Geburtstag und daher ist der bekannt trübe Monat bei uns ein einziges Fest. Am Freitag wurde der Geburtagsreigen durch den Älteren eröffnet und wir haben zwei große Stück Lammbraten ins Rohr geschoben. Dazu Linsen und Gnocchi und zum Abschluss eine Sachertorte! Ich hab auch etwas bekommen: das Buch “Big Shots! Die Geheimnisse der weltbesten Fotografen.” Bleibt dran und seht, ob ich mir da was abschauen werde können.
Wir sind das Wochenende dann gleich in Wien geblieben, weil jetzt versäumt man wirklich nichts im Waldviertel. Am Samstag sind wir drei Stunden durch die Stadt gewandert, haben Altes und Modernes gesehen und für die Wiener Instagram November-Challenge “Biken” gleich ein Motiv vor die Kamera bekommen.
Am Sonntag ging es endlich wieder einmal zum Reiten. L. ist mitgekommen und weder Regen noch Gatsch konnten uns abhalten. Mit Nougat und Risiko ging es durch den Wienerwald und es war herrlich. Kaum Spaziergänger, nur zwei Mountainbiker und die meiste Strecke über hatten wir den Wald für uns allein.
Nächstes Wochenende geht’s wieder rauf um die letzten Topfpflanzen in den Keller zu bringen und vielleicht auch schon die Rosen und Hortensien einzupacken, denn oben hat es schon geschneit!
Westwärts ging es für mich Montag und Dienstag und bei Sonnenschein ist auch der Oktober schön in Tirol, nur wenn der Nebel einfällt glaubt man, der Himmel fällt einem auf den Kopf. Im Waldviertel sagt man dazu mystisch und manche mögen diese Stimmung. Wie sagt man in Tirol?
Am Deutschen Eck gibt es als Entschädigung für die vielen Staus mit dem Chiemsee wenigstens ein tolles Fotomotiv. Gewohnt hab ich dann in Tirol im Gasthof Esterhammer in Jenbach im Zillertal, einem Erbhof (so steht es an der Tür) mit einer netten Gaststube und einer sehr netten Wirtsfamilie.
Mittwoch Geschwistertreffen in Wien und die Wahl fiel diesmal auf das Pizza Quartier am Karmelitermarkt. Sehr zu empfehlen.
Samstag Früh dann bei Nebel im Waldviertel erwacht. Macht mir aber nichts, denn mystisch! Am Abend Besuch von T + W und als Dessert hab ich mich an einer Birnen-Tarte mit Frangipane versucht und man kann es als gelungen betrachten. Am Sonntag ist es weiter mystisch mit kurzen Sonnenfenstern.
Fischen waren wir natürlich auch und auch wenn es für den Fangerfolg völlig unerheblich ist, dann ist es zumindest fürs Auge schön, wenn Köder und Schnur farblich harmonieren. Das schönste am Angeln ist sowieso das bunte Zubehör!
Nächstes Wochenende dann großes Abfischfest am Schandacher Teich.