Regenwetter, Margeriten im Sonnenschein und ein Unfall

Anfangs passiert nicht viel diese Woche. Sonntagnachmittag fahren wir fischen und gerade als wir ausgeworfen und es uns im Sessel gemütlich gemacht haben, fängt es an zu Donnern. Schnell ziehen dunkle Wolken auf und dann beginnt es zu schütten, wie ich es schon lange nicht mehr im Waldviertel erlebt habe. Klatschnass kommen wir nach Hause.

Die Woche über wechseln Sonne und Regen und es ist ein paar Grad kühler als zuletzt. Für die Natur ist der Regen ein Segen – die Margeriten blühen im Straßengraben und über den Teichen dampfen Nebelschwaden.
Im Garten ernten wir Kräuter, Pflücksalat und Rucola.

 
 

 

 

Vor ein paar Jahren haben wir noch diskutiert, warum es keine Hasen mehr im Waldviertel gibt, jetzt sieht man sie allerorts.

 

Unser neuer Brutkasten ist bereits bezogen und hängt etwas schief an der Werkstattwand. Der Wald leuchtet in frischem Grün und das macht Lust auf Risotto mit grünem Spargel. Das schöne Abendrot zeigt jedoch wieder eine Wetteränderung an.



 

Und so regnet es am nächsten Tag anhaltend. Auf dem frisch lackierten Tischchen neben der Tür bilden sich malerische Wassertropfen. Eine Einladung bei T + W  zur Wochenmitte ist eine sehr nette Abwechslung im Homeofficealltag.

Das Wetter wird immer unfreundlicher und in der Früh kämpft sich die Sonne kaum durch den Nebel. Da braucht es Wohlfühlessen am Abend.

Am Freitag regnet es den ganzen Tag, was mich aber nicht von einer Runde um den Herrenseeteich abhält. Es ist der erste Tag, an dem die Lokale wieder öffnen dürfen und auch in der Hafenbar leuchten die Lichter einladend. Vor der Tür steht eine Flasche Desinfektionsmittel – vorbildlich. Einen Lokalbesuch lassen wir jedoch noch aus und während  meine Mama zu meiner großen Freude die Sauna einheizt, kocht Tom ein sämiges Erdäpfelgulasch.

Am Samstag fahren wir über Langenlois nach Wien um unserer Freund F. zu verabschieden. Im Ursinhaus wundere ich mich kurz, warum mir der anwesende Winzer so bereitwillig mit der Rodel die Kisten ins Auto führt.  Da stellt sich heraus, dass dieses Mal die Familie Groll Dienst hat, deren Grüner Veltliner seit Jahren zu meinen liebsten Weinen zählt und wovon ich gerade wieder zwei Kisten gekauft habe.

Am Kalksburger Friedhof erinnern wir uns mit H. und ein paar seiner engsten Fischerfreunde an einen ganz besonders feinfühligen Menschen mit offenem Geist und einer speziellen Wahrnehmung von uns und allem, was uns umgibt. Danach besuchen wir noch einen hübschen Heurigen in Perchtolsdorf, mit Maske und Abstand. Wir möchten zeitig aufbrechen, da wir beschlossen haben noch eine weitere Woche heroben zu bleiben, doch als wir fast beim Auto sind, stürzt ein junger Mann mit seinem Fahrrad  genau vor unseren Füßen und donnert mit dem Kopf auf den Asphalt. Während Tom beginnt erste Hilfe zu leisten, rufe ich die Rettung. Passanten sperren die Straße ab, jemand holt einen Arzt aus der Nachbarschaft und da es gefühlt ewig dauert bis die Rettung kommt, verspricht die Dame an der Notrufzentrale so lange in der Leitung zu bleiben, bis der Wagen da ist – da sehe ich endlich die Frau an der Kreuzung winken. Während sich die Sanitäter und dann ein Notarzt um den Verletzten kümmern, nimmt die Polizei unsere Personalien auf. Da wir nicht aus der Parklücke kommen, erleben wir den Rettungseinsatz hautnah mit. Der Arzt, ein Internist, versucht uns eine Einschätzung der Lage zu geben, dann kommt auch noch die Mutter von zwei Häuser weiter dazu und die Situation ist kaum zu ertragen. Ich bin froh, als wir endlich wegfahren können und hoffe, es ist alles soweit gut ausgegangen.

Der Tennisplatz war aufgrund der starken Regenfälle ein paar Tage gesperrt, daher reserviere ich gleich für Sonntagfrüh eine Stunde. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind wieder milder, nur das Schwimmbecken macht nach wie vor einen traurigen Eindruck. Ich hoffe, die Badesaison wird auch hier bald eröffnet!

Die kommende kurze Wochen bleiben wir also noch hier, einmal muss ich ins Büro – da nehme ich vielleicht den Bus – und die Zeit möchte ich für den Garten und Sport nutzen. Am Wochenende sind wir endlich wieder bei C + K zu Gast und irgendwie freue ich mich auch schon wieder auf Wien.

 

Autor: freia

Geboren in Wien. Aufgewachsen in Wien und Münchendorf. Lebe in Wien und im Waldviertel.

6 Gedanken zu „Regenwetter, Margeriten im Sonnenschein und ein Unfall“

  1. Jetzt schaue ich seit geraumer Zeit bei Ihnen schon öfters vorbei, weil mir Ihre Fotos aus dem Waldviertel so gut gefallen. Sie sind offensichtlich ganz nah in meiner Heimat unterwegs, wo ich aufgewachsen bin!. 😃 Wunderschön! Gestern habe ich sie auch meiner Mutter gezeigt. Sie fand sie auch toll!

    1. Das freut mich sehr! Danke für den netten Kommentar! Freu mich auch, wenn Sie und Ihre Mutter weiter dabei bleiben :-). Lg, Freia

  2. Liebe Freia,

    danke wieder einmal für deine wunderschönen Fotos. Genieße die Zeit im Waldviertel, so haben deine treuen Leser auch was davon…

    Bussi, Marlies

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