Stromausfall, Rosenpracht und der Waldviertler Eisenmann

Sonntagabend bereiten wir die Flusskrebse mit Petersilerdäpfel zu. Meine Lieblingsvariante wäre mit Pasta, aber so ist es auch sehr gut. Das Abendessen wird allerdings durch die Nachricht getrübt, dass am Hamburger Flughafen der Strom ausgefallen ist. Und ich bin auf den Frühflug am nächsten Tag gebucht! Immer ist irgendwas.

Der Wecker läutet um 5:00 Uhr. Der erste Griff geht zum Handy und – großes Lob an den ORF, der als erste Nachricht ganz oben verkündet – der Hamburger Flughafen nimmt um 6:00 Uhr in der Früh wieder den Vollbetrieb auf. Ich mache mich daher schicksalsergeben auf den Weg und alles geht gut. Mein Flug startet pünktlich, mein Tag beginnt mit einem schönen Sonnenaufgang über dem Stadtpark und endet mit einem ebenso malerischen Sonnenuntergang über der Flughafenautobahn.

Tom ist an diesem Montag mit dem Jüngeren beim Ikea um die Küche und sonstiges für die neue Wohnung zu besorgen. Leider ist die Bestellung nicht möglich, denn alle Computer sind ausgefallen! Sind das schon die Vorboten für das gefürchtete große Blackout? Beim Wandern durch die Möbelausstellung stellen Vater und Sohn fest, dass sie genau gegengleich angezogen sind.

Am sonnenarmen Hinterhofbalkon hat sich die Hortensie dieses Jahr meiner erbarmt und zeigt eine zaghafte Blüte.
Wie mir zu Fleiß ist Wien in roten Blütenschmuck gekleidet. Aber doch auch schön.

Mit meiner Cousine F. treffe ich mich bei Jamie’s Italian am Stubentor. Schlechte Kritiken eilen dem Lokal voraus, es ist daher nicht schwer einen Platz zu bekommen. Die Pasta schmeckt sehr gut, der Preis ist jedoch ziemlich geschmalzen. Meine erste Wahl ist leider aus und der Kellner raunt mir ganz leise zu: der Lieferant hätte ausgelassen. Der Lieferant der Zutaten oder des Fertiggerichts?

Im Burggarten  stehen die Rosen und Hortensien in voller Pracht. Die “Perle vom Wienerwald” brauche ich unbedingt für meinen Garten.

Wenn man glaubt, ein Fahrrad besteht aus zwei Rädern, einem Gestell, Sattel sowie Lenker und es schaut seit ewig gleich aus, dann zeigt dieser Radfahrer, dass es auch anders geht. 

Der Kirschbaum im Waldviertler Garten trägt heuer Millionen Früchte. Leider noch nicht ganz reif. In den Beeten blühen der Storchenschnabel und die ersten Astern.
Zum Abendessen braten wir uns Zwergcalamari.

Schon wieder pirscht sich ein Reh heran, und am nächsten Morgen entdecken wir eine Schlafmulde im hinteren Garten.
Die Minikirschen sind schon rot, aber die überlassen wir den Vögeln.

Der Samstagmorgen ist den üblichen Besorgungen gewidmet. Bäcker, Zeitung holen, Lagerhaus. Wir brauchen Blumenerde und kleine Flaschen für die letzte Tranche Holleressig.
Auf der kleinen Mauer vor dem Kräuterbeet sitzt ein Rotschwänzchenjunges und übt sich im Auf-die-Lauer-Legen. Rotschwänze gehören nämlich zu den “Ansitzjägern”.

Wir garteln etwas herum und fahren dann an die Teiche. Der Damm ist voller bunter Blumen und auf einem Hügel am Reingerser Bauplatz entdecke ich auch bei uns ganz oben ein paar Mohnblumen.
Am Weg nach Hause sehen wir aus den Augenwinkeln ein großes und ein kleines Tier im Feld verschwinden. Rehe, Hunde, Wölfe? Wir bleiben stehen und ich erwische mit der Kamera zufällig einen Stiglitz. Im Feld sitzt ein Hase.

Jeder schaut in eine andere Richtung

Im Topf schmort ein Rehragout. Dazu Gnocchi und ein Salat mit Rucola, Radieschen und Kräutern aus dem Garten. Ein paar Pfirsiche dazu – wunderbar.

Irgendwann gegen Früh hören wir leichten Regen aufs Dach fallen. Der Niederschlag ist kaum der Rede wert, aber zumindest sind die Blätter der Pflanzen leicht benetzt. 
In Reingers dampft der Wald. Das Wasser im Teich ist angenehm temperiert und wir schwimmen eine Runde. Herrlich!

Bevor sie für den Waldvierter Eisenmann die Straße sperren, sind wir wieder zurück. Zu Fuß spazieren wir zum Veranstaltungsgelände und warten auf den Start. Der Sprecher erklärt den “atleths and the women” nochmals das Prozedere. Als erstes starten die Teilnehmer am langen Klassikbewerb, die Frauen mit orangen Schwimmhauben, die Männer mit silbernen. Das Wasser brodelt. Beim Aus-dem-Wasser-Kraxeln greifen Helfer den AthletInnen unter die Arme, aber die mit großem Abstand Führende nach dem Schwimmen wirkt überhaupt nicht geschafft. 
Raus aus dem Neopren und rauf aufs Rad. Vor den Teilnehmern liegen 84 km. Ich bin schon geschafft, wenn ich das kleine Stück vom Ort zu uns rauf radle. Zum Schluss gehts noch viermal um den See (= 21 km). Ha ha ha – unvorstellbar. Die kurze Speeddistanz oder die Staffel stelle ich mir im Vergleich dazu richtig easy vor.

 

Damenstart

Männerstart

Die schnellste Schwimmerin

Die Fittesten laufen rauf, die Anderen gehen.
Der Titelverteidiger und erster nach dem Schwimmen
Radübernahme
Km 1 von 84

Da gehts dann schon wieder

Ich darf nicht vergessen, heute noch meinem Papa zum Vatertag zu gratulieren. Nächste Woche feiern wir den Schulabschluss von S. und am Samstag gastiert die Harald Gangl Band mit Claudia K. im Rahmen der Veranstaltung “Wirtshauskultur an der Grenze” in Schrems. Die Kirschen sollten dann auch reif sein!

Krebse, Hecht und Fronleichnam.

Auf dem Zaun sitzt ein seltsames Wesen. Es scheint nicht von dieser Welt zu sein – ob es unsere Sprache versteht? Diese Frage können wir leider nicht klären, denn wir müssen wieder nach Wien.

Gleich zu Beginn der Woche erwarten uns gute Neuigkeiten – der Jüngere hat die Zusage für seine erste Wohnung bekommen und auch schon den Schlüssel. Nach der Arbeit schauen wir daher alle dort vorbei. Vom Balkon aus hat man einen schönen Ausblick über die Hinterhofgärten.

Die Wochentage sind warm und schwül, die Blumenbeetbepflanzung im Stadtpark nicht besonders spektakulär. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich rote Blumen nicht so mag.

Auch den Fenstertag  am Fronleichnamwochenende haben wir uns frei genommen und daher ist die kurze Arbeitswoche ruck zuck wieder vorbei. Mittwochabend stauen wir uns mit den anderen aus der Stadt raus, denn ich möchte am Feiertag schon oben aufwachen. 
Durch den Kirschbaum leuchtet der nicht mehr ganz volle Mond.

Im Garten sind die ersten Rosen aufgeblüht, die Walderdbeeren sind reif und überall sprießen die Glockenblumen aus den Beeten und zwischen den Steinplatten auf den Wegen. 

Clematis

Jasmin
Lavendel

Glockenblumen

Im Ort ist alles für die Fronleichnamsprozession hergerichtet.

Wir warten aber weder Messe noch Prozession ab, sondern machen einen kleinen Ausflug über die Grenze. In Nova Bystrice  gab es noch bis 2006 eine Textilfabrik, die wie so viele dort und bei uns im Waldviertel mittlerweile verschwunden ist.

Steinbrücke in Nova Bystrice

Da schon erste Schwammerlfunde berichtet wurden, setze ich mich aufs Rad und fahre in den Wald. Ich finde zwar keinen Steinpilz, aber immerhin einen Verwandten aus der Familie der Röhrlinge.

Wir füllen die ersten Flaschen Hollerblütenessig ab und haben dafür eigene Etiketten entworfen. Der Krickerlprinz ist auch drauf!
Mit unseren Litschauer Nachbarn haben wir wirklich Glück. Jedes Jahr bekommen wir köstliches aus ihrem Garten. Diesmal scharfe Radieschen und zwei Häuptl Salat wie aus dem Bilderbuch.

Endlich geht die Zandersaison wieder los. Nachdem gleich in der Früh der Rauchfangkehrer die jährliche Kaminkehrung vorgenommen hat, montieren wir die Angeln, packen neue Gummifische ein und fahren an unser Revier in Reingers. Kaum angekommen fängt es zu Schütten an. Aaaahhh! In einer kurzen Regenpause werfe ich dann doch die Angel aus und habe sofort einen Zupfer. Dabei bleibt es leider auch. Tom hat mehr Glück und er fängt einen kleinen Zander, den er wieder schonend zurücksetzt.

 

 

Überall regnet es, nur in Litschau nicht. Wir gießen den Garten und beobachten ein Taubenschwänzchen beim Nektarschlürfen.
Im großen Topf kocht in der Zwischenzeit ein Stück Tafelspitz vor sich hin.

Am nächsten Tag probieren wir es nochmals bei Sonnenschein am Damm. Viel tut sich nicht, daher freue ich mich über einen Plausch mit C., die mit ihren Hunden vorbeispaziert. Auch wenn die beiden noch so herzzerreißend jaulen, ich hab leider kein Frolic (Köder beim Karpfenangeln) dabei. 

Auf meinen weißen Gummifisch reflektieren die Fische nicht besonders

Am Nachmittag schauen Ma, H. und meine Schwester auf einen Sprung am Weg zum Fischessen in Trebon vorbei. Weil bis zum Match am Abend noch Zeit ist, fahren wir nochmals an die Teiche. Während Tom einen Barsch und einen kleinen Hecht fängt, mache ich mich auf zur einer Teichrunde. Der Campingplatz ist schon gut belegt und die Walderdbeeren sind etwas später dran als bei uns im Garten. Dann hängen wir noch ein paar Krebsreusen aus. 

Reiherenten
Stockenten
Wolkenschauspiel über Illmanns

Während wir warten, ob das Länderspiel gegen Deutschland doch noch stattfindet, schneiden wir das restliche Rindfleisch auf. Zwiebeln und Kernöl drüber – köstlich. Und dann gewinnen wir auch noch!

Im Garten huscht ein Eichhörnchen herum und in den Sträuchern und im hohen Gras nisten die Vögel. Wir fahren die Reusen kontrollieren. Unglaublich, wieviele Krebse wir gefangen haben. Es handelt sich um einst aus Amerika eingeschleppte Signalkrebse, die weder geschützt noch bedroht sind und sich auch in den Teichen ein bissl stark vermehren.
Ich habe noch einen Barsch dran, der sich aber losreißt – und Tom fängt einen Hecht.

Kletterrose, Klematis und Vogel
Signalkrebs

Am Montag fliege ich noch einmal vor dem Sommer nach Hamburg, vielleicht können wir schon erste Möbel für die neue Wohnung zusammenbauen und nächstes Wochenende findet der Waldviertler Eisenmann statt. Diesmal schon im Juni statt im August und wir müssen A. die Daumen halten.

Mohnblumen, Seerosen und ein Ausflug nach Perslak

Ich laufe los. Eine Runde um den See, der schon fast wieder einen normalen Wasserstand hat. Der Reiher vom letzten Jahr ist wieder da und auch die ersten Tretbootfahrer sind auf dem Herrensee unterwegs.

Am Abend treffen wir uns mit Freunden und Familie im Rottal beim Wanderweg zum Waldhotel Perslak. Ein zehnminütiger Weg führt durch den Wald über einen kleinen Bach und die Grenze. Zum Hotel gehören ein Restaurant mit Spezialitäten aus der tschechischen Küche (Svickova, Powidltascherln) – das Beef Tatar kann ich sehr empfehlen –, ein schöner Badeteich, Schafe und eine Nachbildung des Eisernen Vorhangs, so wie er damals unsere beiden Länder getrennt hat. Heute spazieren wir einfach über eine kleine Brücke im Wald. Auf jeden Fall einen Besuch wert!

Auch ein Schwarzstorch wohnt dort

Vor dem Heimfahren am Pfingstmontag ernten wir noch ein paar Hollerblüten und setzen die erste Charge des wunderbaren Hollunderblütenessigs an.

Es scheint, als gäbe es eine geheimnisvolle Grenze zwischen Mohnblumen und Lupinen. Bei uns heroben wachsen überall die Lupinen in allen Farben, ab Waidhofen an der Thaya findet man bis fast bis nach Wien Mohnblumen an Böschungen neben der Straße und an den Rändern der Felder. Bei Horn bleiben wir stehen, um sie mit der Kamera einzufangen.

Am Dienstag besuche ich die Pressekonferenz von Salzburger Land Tourismus. Da das heurige Motto des Lifeballs dem Film Sound of Music gewidmet ist, mit starkem Bezug zum Land Salzburg, war als Gast Gery Keszler geladen. Seinen Ausführungen zu Folge sollte man sich den Film unbedingt ansehen! Meine Kamera hat dann von allein noch ein gutes Foto geschossen.

Am Mittwoch findet die jährliche Hauptversammlung der Österreichischen Fischereigesellschaft statt. Tom gibt einen Rückblick auf ein Jahr mit außergewöhnlich warmen Monaten, Renaturierungen, Besatzmaßnahmen, Reinigungsarbeiten an der Alten Donau und anderen Revieren sowie Aktionen für Kinder und Jugendliche.

Anlässlich Bob Dylans 77sten Geburtstag spielt Gernot Feldner, der mit seiner Band Harlequin’s Glance auch bald im Rahmen des Viertelfestivals   https://www.wirtshauskulturandergrenze.at/wer-wann-wo/ ein Konzert in Litschau spielen wird, ein wunderbares Tribute-Konzert im Lokal Erdgeschoss in der Schottenfeldgasse. Davor essen wir noch etwas im Westpol.
Am Heimweg treffen wir in unserer Gasse auf noch immer emsige Filmmitarbeiter des Österreich-Tatorts.

Am freitäglichen Weg hinauf halten wir gleich nach der Autobahn beim Erdbeerhaus, denn ich möchte Marmelade einkochen.
Heroben blühen die Wildrosen, die Katzenminze und die Pfingstrosen. Draußen hört man das Zirpen der Grillen (oder Zikaden?), oder wie ich sage: das Zirpen der Zirpen.

In der Früh wieder Nebel, der sich aber dieses Mal schnell hebt. Der Regen unter der Woche hat der Natur sichtlich gut getan.

 

Am Nachmittag schwingen wir uns aufs Rad und machen eine kurze Runde über Schandachen und Reitzenschlag. Wieder zurück backe ich einen Gugelhupf, denn am Abend kommen T + W. Nach ihrer Reise um die halbe Welt haben sie viel zu erzählen. Tom brät einen köstlichen Wildschweinlungenbraten, dazu Spargel und Waldviertler Knödel – ein Gedicht!

Vor dem Frühstück am nächsten Tag wollen wir eine Runde um die Teiche in Reingers machen. Der Ort ist abgesperrt und es herrscht großes Remmidemmi. Es findet die jährliche Dreifaltigkeitswallfahrt statt, eine gemeinsame Veranstaltung mit den vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Raum Neubistritz. Es gibt auch eine paar Stände mit ausgesuchten Produkten aus der Region: Biohonig von Bettina Macho aus Heidenreichstein oder handgemachte Naturseifen.
Am Mühlteich blühen die Seerosen, die Toms Onkel vor Jahren gepflanzt hat.

Die nächste Woche ist schon wieder kurz. Wenn es so heiß wird, wie angekündigt, dann kann ich am Feiertag schon schwimmen gehen!

 

Tatort, Hoheneich und Pfingsten

Sonntagnachmittag schauen wir beim Runterfahren noch alle gemeinsam in der Waldglashütte in Nagelberg vorbei. Muttertagsgeschenke und Noppengläser werden gekauft und Tom und ich können einer wunderschönen Vase in sattem Smaragdgrün nicht widerstehen. Perfekt für den Wiesenblumenstrauß, den ich vor der Abfahrt von den Kindern geschenkt bekommen habe. In Maissau bleiben wir kurz beim Weinbau Humer stehen, um unsere Weißweinvorräte wieder aufzufüllen. An den Reben hängen schon die heurigen Trauben.
Im Abendverkehr staut es sich etwas auf der Nordbrücke und so kann ich endlich ein Foto der Donau machen. Sogar mit Schiff!
Aus dem restlichen Geselchten vom Fleischhauer aus dem Ort machen wir uns überbackene Schinkenfleckerl. 

Das Wetter wird unter der Woche unbeständig und das trifft sich leider schlecht mit den sich überschneidenden Veranstaltungen von Burgenland und Waldviertel. Mit M treffe ich mich Am Hof bei Wind, dunklen Wolken und Uhudler. Am nächsten Tag radle ich mit Tom nach der Arbeit am Rathausplatz vorbei. Dort – so scheint mir – sind am zweiten Tag des Waldviertelfestes heuer mehr Standeln und dafür etwas weniger Besucher als in den letzten Jahren. Wahrscheinlich dem kühlen Wetter geschuldet.

Kochvorführung mit Karpfen und Auftritt von Frau Hofbauer aus Kleinpertholz

Beim Nachhausekommen radeln wir in unserer Gasse durch die Dreharbeiten für den nächsten Wien-Tatort. Der Würstelstand ist leider seit Jahren nicht mehr in Betrieb und war zuletzt ein gutgemeinter, aber nicht lange überlebender Paninistand. Für Harry und Adele gibt es eigene Stühle und Herr Krassnitzer setzt sich in einer Pause brav auf den seinen.

 

Oben im Waldviertel blüht es in allen Farben auf den Feldern, den Wiesen und in unserem Garten. Über den Dächern von Litschau steht ein sichelförmiger Mond.

Flockenblume

Samstagfrüh herrscht dichter Nebel. Wir beschließen, die Gartenarbeit auf später zu verschieben und fahren nach Hoheneich bei Schrems. Von der Bundesstraße biegen wir zur Anderlfabrik ab, einer aufgelassenen Textilfabrik – seit Jahrzehnten im Dornröschenschlaf. In der vorbeifließenden Braunau hat Tom vor ein paar Jahren prächtige Forellen geangelt. 
Am Hauptplatz von Hoheneich gibt es das kleine Geschäft Rudis Käs’eck & Vinothek. Sein Ruf eilt ihm weit voraus. Es gibt allerlei Käse, Weine von Winzern aus der Region (wie z.B. aus dem Kamptal), ausgewählte Single Malt Whiskeys und daneben allerlei Greißlerwaren, vom Klopapier über Obst und Gemüse bis hin zum Mineralwasser. Mit zwei Rohmilchkäsen aus Frankreich und anderen Köstlichkeiten fahren wir wieder zurück.

Herrensee

Die Braunau

Nach dem Frühstück, begleitet von der Hochzeit von Meghan und Harry, und etwas Gartenarbeit schauen wir an die Teiche in Reingers. Der Wasserstand ist nach den Regenfällen der letzten Tage halbwegs gut und der Wald atmet sichtbar auf. Am Ufer blühen die Teichlilien. Kaum bin ich von meiner Runde um den Mühlteich zurück, donnert es und die nächsten Gewitter sind im Anmarsch.
Zum Abendessen kochen wir Hechtnockerln, braten Wedges im Rohr und dazu gibt es den köstlichen Brennnesselspinat. Brennnesseln haben wir reichlich.

Der Pfingstsonntag startet mit prächtigem Wetter gleich von der Früh weg. Wir spielen ein paar Löcher bevor alle Anderen auf den Platz kommen.

Für den Abend haben wir mit Family und Freunden einen Besuch im Waldhotel Perslak geplant. Vom Rottal aus führt ein kurzer Wanderweg durch den Wald und über die Grenze und für den Heimweg heißt es Taschenlampe nicht vergessen! Ich werde berichten.
Nächste Woche ist Hauptversammlung der ÖFG1880 und am Wochenende starten wir mit der Produktion des Hollunderessigs 2018!

 

Matrosen, Burg und Fliegenfischertag.

Gleich am Montag fliege ich beruflich nach Hamburg. Bei Sonnenschein hebe ich ab – bei genauso prächtigem Wetter und milden Temperaturen lande ich im Norden. Die Kanäle verströmen einen besonderen “Duft” – offenbar ist die Stadt auf so warme Temperaturen nicht ideal eingestellt. Die Sonne spiegelt sich in den Fenstern der Elbphilharmonie, viele Schiffe liegen am Kai der Elbe und am Weg zum Hotel kommt mir eine Gruppe Matrosen entgegen. Hamburg at its best.

Auch am nächsten Morgen ist es schön.

Wieder zurück in Wien schauen wir auf der Baustelle der neuen Begegnungszone in der Lange Gasse vorbei. Vor uns Martin Hiden, der ehemals teuerste Fußballspieler Österreichs, offensichtlich auf dem Weg zu einer Joggingrunde.

Am Feiertag bricht Tom früh zum Fliegenfischertag der ÖFG1880 an der Pielach auf und ich nutze den Vormittag, um nach langem wieder reiten zu gehen. Auf der Koppel stehen mehr dunkelbraune Pferde als sonst und ich fürchte schon, ich schnappe mir das falsche, aber Nougat hebt gleich den Kopf und kommt mir und meiner Karotte entgegen. So süß!
Der Wienerwald leuchtet nach den Gewittern der letzten Tage saftig grün, wir machen eine kurze Grasfresspause – inklusive Streicheleinheit durch ein kleines Mädchen. Oben bei der Sophienalpe blüht der Ginster.

Nachdem ich Nougat wieder auf die Koppel gebracht habe, fahre ich auch an die Pielach. Zum jährlichen Fliegenfischertag sind wieder einige der besten FiegenfischerInnen eingeladen. Die nächsten Tage finden Kurse statt, aber man kann schon heute bei einigen Vorführungen zuschauen. Neben dem Schotten Ian Gordon und Instruktoren aus Italien, die den italienischen Wurfstil demonstrieren und anderen, ist heuer auch die Irin Glenda Powell, eine großartige Instruktorin, eingeladen. Super sympathisch, witzig und mit höchster Perfektion demonstriert sie die Würfe mit der Fliegenrute wie sie sein sollen … und wie eher nicht. Wenn die Schnur über die Wasseroberfläche mit einem lauten tschrischplatsch schnalzt, dann ist es nicht richtig. Zwei der Italiener nutzen eine kurze Pause für ein Foto mit der Koryphäe.
Neben den Vorführungen kann man Zubehör kaufen, Fliegenbindern bei ihrer Arbeit zuschauen und zwei Teenager verkaufen Lose. Die Ziehung zieht sich wie gewohnt ein wenig, ein Gewinn um den anderen geht an mir vorüber, aber dann – mein Los mit der Nummer 44 gewinnt den zweiten Haupttreffer: eine kleine Generallizenz! Damit kann ich in vielen Gewässern der ÖFG 1880 fischen und das werde ich nächstes Jahr auf jeden Fall nutzen!

Italiener in Action.
Ian Gordon am Mann.
Glenda Powell

 

 

 

Nach dem Ende der Veranstaltung fahren wir,  begleitet von heftigen Gewittern und Regenschauern, gleich direkt ins Waldviertel. Wir kommen auf unserer Strecke über Krems und Zwettl in Pürbach vorbei, einem Drehort für einen Wallanderkrimi. Das Haus mit der russisch anmutenden Veranda steht noch immer unverändert da und eine schöne Birkenallee säumt die Zufahrt.  
Oben angekommen erwartet uns ein Regenbogen.

Über Nacht regnet es noch etwas und in der Früh hängen dunkle Wolken über Litschau. Im Garten stehen der Zierlauch, die Akeleien, der Rhododendron, die Iris und der kleine Flieder, den wir von E + G geschenkt bekommen haben, in voller Blüte. 

Nachdem wir gemäht, die Einkäufe erledigt und das Gästezimmer umgestellt haben, schaue ich noch kurz an den Herrensee. Noch immer wenig Wasser und jetzt findet ja schon bald der Waldviertler Eisenmann statt. Ich hoffe, die Teilnehmer streifen beim Schwimmen nicht mit dem Bauch am Grund.
Am Abend kommen die Kinder und es gibt Pasta.

Für Samstag ist schönes Wetter angesagt und so machen wir einen Ausflug über die Grenze zur Burg Landstein und weiter nach Slavonice. Der freundliche Herr an der Burgkassa fragt von sich aus, wer noch Student ist, wirft nur einen kurzen Blick auf die Ausweise und gibt uns eine deutsche Übersetzung für den kleinen Museumsraum in die Hand. Nach der Turmbesteigung kaufen wir uns etwas zu Trinken und nach zehnminütiger Fahrt sind wir auch schon im malerischen Ort Slavonice mit den Sgraffitofassaden und den einzigartigen Diamantgewölben. Wir treffen D. aus Litschau und kehren in einem kleinen Kaffeehaus hinter der Kirche ein. Es gibt Eiskaffee ohne Eiscreme und J. bestellt ihren Kaffee auch extra ohne Milch. Die Kellnerin nickt freundlich und bringt das Glas gekrönt von einer üppigen Schlagobershaube. An der österreichisch-tschechischen Verständigung müssen wir noch arbeiten.
In einem kleinen Keramikladen kaufe ich mir eine hübsche Schale und über Fratres und Dobersberg fahren wir wieder zurück.

Wieder zurück verteilen wir uns auf Terrasse, Garten und Hängematte und warten bis der Braten im Rohr fertig ist. Zum ordentlichen Stück aus Karree und Schopf vom Fleischhauer im Ort gibt es Gnocchi und grünen Spargel – ein Traum. Später kommen noch R + A auf ein Glas und wir schauen gemeinsam ein Stück Song Contest. Zum Schluss wird es noch richtig spannend!

Sonntagfrüh lassen wir alle ausschlafen. Wir holen Gebäck und machen eine kleine Runde über die Teiche in Reingers.

Nachdem die angekündigten Gewitter am Wochenendende ausgeblieben sind, ist für nächste Woche Regen angesagt – hoffentlich. Mittwoch bis Freitag findet das jährliche Waldviertelfest am Rathausplatz statt und dann ist schon Pfingsten!