Obstbaumblüte, Sumpfdotterblumen und eine traurige Nachricht – Coronawoche 5

Der Ostersonntag ist sonnig und warm. Die Hummeln brummen in der Zierquitte und die Vögel verputzen die letzten Reste Vogelfutter. Auch wenn manche meinen, man solle das ganze Jahr durchfüttern, werden wir die Versorgung bis zum nächsten Winter pausieren. Am Weg zu den Teichen begegnen wir nochmals dem Osterhasen!
Der Zulauf zum Mühlteich leuchtet gelb von einem Meer aus Sumpfdotterblumen und überall blühen Bäume und Sträucher.
Diesmal haben wir uns mit den Kindern und Family zu einem österlichen Videotreffen verabredet. Während wir plaudern und die untersagten Familientreffen beklagen schmurgelt das Lammragout am Ofen.

 

Ein kurzer Temperatursturz zu Beginn der Woche bringt sogar ein paar Schneeflankerln vorbei. Die Rehe lassen sich davon aber nicht abhalten, auf ihrer Morgenrunde vorbeizuschauen.

 

Das Wetter wird rasch besser und grün leuchten die Wiesen und Felder rund um Litschau. Zum Abendessen gibt es knusprige Kartoffelpuffer.

In der Früh ist es oft noch frostig, aber untertags steigen die Temperaturen rasch. Ich schaue bei der prächtigen Magnolie beim Schloss vorbei, denn ich möchte nicht versäumen, wenn sie heuer in voller Blüte steht. Von dort oben hat man auch einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Die Futterreste unter den Vogelhäuschen holt sich ein wohlgenährtes Eichhörnchen mit glänzendem Fell. Wir genehmigen uns in der Mittagspause ausnahmsweise einen Leberkäs vom Geitzenauer und dazu die wunderbar fluffigen Wachauer Laberln und ein Mangerl vom Smetacek. Gemein gut.

Zum Ausgleich gibt es zum nächsten Mittagessen eine Gemüsesuppe und endlich trifft das angekündigte Packerl aus Fischamend ein. M + S schicken uns selbstgenähte Masken, Blumensamen und Bienenwachstücher. Ich bin hin und weg.
Am Tennisplatz laufen die Vorbereitungsarbeiten weiter. Der Boden wurde neu gemacht und die Gemeinde spendiert einen neuen Zaun. Die Ankündigung der Regierung, dass ab 1. Mai wieder Tennis und Golf erlaubt sind, kommt da natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach der Arbeit spazieren wir ein Stück am Herrensee entlang und am Weg zurück über den Golfplatz winken wir dem Pro Tom aus der Entfernung zu. Auch er freut sich, dass es endlich wieder los geht. Jetzt müssen sie nur noch die Schwimmbäder freigeben!

 

Ein vom Bade aufgeschreckter Eichelhäher

Alle paar Tage holen wir in der Früh Brot vom Bäcker und schauen kurz in den Wald, bevor wir uns vor unsere Computer setzen. Für die Abendrunde nehmen wir jetzt meist das Rad und können so den Radius etwas erweitern.
Von unserem Taubenpärchen ist im Moment nur ein Vogel zu sehen – ob der andere das Nest hütet?
Lange habe ich es mir schon gewünscht, nun gibt es endlich ein gefülltes Hendl zum Abendessen! Dazu Rahm-Gurkensalat … unglaublich gut! Das kleine Stück Hühnerleber verarbeitet Tom zu einer Pastete.

 

Leider erreicht uns Ende der Woche eine sehr traurige Nachricht: unser lieber Fischerfreund Franz ist unerwartet gestorben. Er war ein ganz besonderer Mensch mit einer eigenen Wahrnehmung der Natur, allem in uns und dem was uns umgibt. Wir werden ihn sehr vermissen.

Unseren Wocheneinkauf erledigen wir in Heidenreichstein, da wir auch in der Gärtnerei ein paar Gemüsepflanzen und Kräuter kaufen wollen. Mit Zucchini und Tomaten sollen wir noch etwas warten, denn es ist noch einmal Frost angesagt, aber Mangold und Kohlrabi können schon ins Beet gepflanzt werden.
Im Towerstüberl gibt es auf Vorbestellung das wunderbare Eis vom Wiener Eissalon Bortolotti – das kann ich mir nicht entgehen lassen.

Die Magnolie ist wieder etwas weiter aufgeblüht und im Garten zeigen nun auch die Apfelbäume erste Knospen.

Bei Schandachen gibt es eine hübsch blühende Streuobstwiese und nach Reitzenschlag entdecken wir am Waldrand ein paar Narzissen. Nachdem es heuer kein Narzissenfest im Ausseerland gibt, ist das ein unvermuteter aber umso netterer Ersatz.

Am Abend beginnt es zu regnen und über Nacht schüttet es eine zeitlang ziemlich stark. Endlich! In der Früh werden belaichte Zandermatten aus einer idyllisch gelegenen Teichkette in Klein Motten in einige Gewässer der ÖFG 1880 übersiedelt, wo die Zander schlüpfen und heranwachsen sollen.

Bachstelze

Am Nachmittag wollen wir selber noch fischen gehen, am Abend haben wir die nächste Videoverabredung mit den Burschen und nie vergessen: Alles wird gut!

Autor: freia

Geboren in Wien. Aufgewachsen in Wien und Münchendorf. Lebe in Wien und im Waldviertel.

10 Gedanken zu „Obstbaumblüte, Sumpfdotterblumen und eine traurige Nachricht – Coronawoche 5“

  1. Danke für die wunderbaren Bilder und für die Erzählungen dazwischen. Ich lebe so richtig mit und einige Anregungen für meine Küche erfahre ich auch so nebenbei!
    Mit lieben Gruß und ” wir schaffen das” wie es so schön heißt.

    1. Danke für den netten Kommentar! Ja, man blendet halt mögliche nich kommende Probleme aus, aber ich bin froh, hier ein Refugium zu haben. Ich bin nur auf euren Grillwagen neidisch ?. Lg, Freia

  2. Liebe Freia,

    es ist, wie es ist… und deine Fotos zeigen, wie schön und wunderbar die Natur ist und dass man sie auch jetzt genießen kann und soll. Ein ganz großes Dankeschön dafür.

    Liebe Grüße, Marlies

Schreiben Sie einen Kommentar zu Annemarie Heimbach Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird gemäß unseren Datenschutzrichtlinien nicht an Dritte weitergegeben.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.