Im Hotel Motto, bei Modigliani und auf der Rieglerhütte

Im Hold auf der Josefstädterstraße würde ich am liebsten stundenlang sitzen und einfach nur schauen – auf die Bilder, die Plakate, die Blumendeko, die Tafel mit den Gerichten, die Bar. Einfach ein Augen- und ein Gaumenschmaus.






Diese Woche starten wir im Büro mit dem 2:3 Schlüssel und da das Wetter regnerisch ist, fahre ich statt mit dem Rad mit den Öffis. In der Station bei der Oper sind die U-Bahn-Musiker zurückgekehrt – ein weiterer Schritt Richtung Normalität.
Wir schlendern einmal durch die Stadt und einmal durch den Siebten, wo sich der riesige Bohrer weiter in den U-Bahnschacht bohrt.



Mit M + S, unseren Freunden aus der Saass, besuchen wir das neue Restaurant Chez Bernard im Hotel Motto. Das Restaurant in einem Aufbau auf dem Dach des ehemaligen Hotel Kummer auf der Mariahilfer Straße ist eindrucksvoll, das Essen größtenteils sehr gut (knusprige Blunzenradeln auf Linsen, Austern (!), Fritto Misto), teils gut (vom Kalbsschnitzel hat sich die Panier zu sehr gelöst und im Dressing des Erdäpfel-Endiviensalats war für meinen Geschmack zu viel Senf) und danach kann man im Barbereich noch einen Cocktail nehmen. Zum Abschluss ein Drink im Europa – ein toller Abend!










Freitagmittag gönnen wir uns einen Imbiss im Zimmerservice und machen am Nachmittag eine Runde durch das MQ und die Stadt, denn dieses Wochenende bleiben wir in Wien. Im Café Bellaria, vom Ex-Fußballer Rubin Okotie und dem Gastronomen David Figar übernommen und aufwändig renoviert, trinken wir zwei Espressi, fahren im MQ mit dem Lift rauf zur Libelle, wo wir die gut besuchte Klima-Demo bei der Hofburg sehen und hören können und wo unten am Platz eine Bühne für ein Konzert der Wiener Symphoniker aufgebaut wird.







Am Abend feiert Christl Groll, die Gründerin des Reitstalls Rieglerhütte ihren 75. Geburtstag. Den Betrieb hat sie mittlerweile an ihren Sohn übergeben, jedoch ein paar Pferde für sich behalten und darunter den süßen Nougat. Zu ihrer großen Freude und Überraschung sind sehr, sehr viele Gratulanten gekommen: Einsteller von früher, Kinder, die auf der Rieglerhütte reiten lernten und vielleicht ohne den von Frau Groll ermöglichten niederschwelligen Zugang nie die Möglichkeit dazu gehabt hätten sowie ein Teil der Familie. Ihr Bruder, Herr Prilisauer Senior, hat in seiner Rede die große Gästeschar so erklärt, dass jede und jeder mit dem Reitstall eine sehr schöne und glückliche Zeit seines Lebens verbindet. Leider hat sich die letzten Jahre durch ihren altersbedingten Rückzug viel geändert, aber die seltenen Male, die ich noch zum Reiten komme sind immer ein ganz besonderes Erlebnis.

Zu Weihnachten hat Tom vom Aktionsradius Wien zwei Bundesmuseumsjahreskarten bekommen und das wollen wir nutzen, um uns die Modigliani-Ausstellung in der Albertina anzusehen. Es herrscht prachvolles Septemberwetter – ideal um meine neue Sonnenbrille auszuführen. 
Im Burggarten hat sich eine Yogagruppe im Schatten auf ihren Matten versammelt, jemand läuft barfuß durchs Gras und immer mehr Touristengruppen sammeln sich vor den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Die Ausstellung ist grandios und weil wir schon da sind, schauen wir uns noch die Sammlung Batliner und die großformatigen Werke von Hubert Scheibl an. Danach gehen wir ins Café Bellaria auf ein Frühstück, nachdem wir am Vortag nur einen Kaffee getrunken haben.







Weil das Wetter so schön ist, möchten wir am Nachmittag in die Natur und ans Wasser. Was bietet sich da besser an, als die Neue Donau oder die Lobau? In der Lobau gibt es einen Gemeinschaftshof mit Bauernladen, der geöffnet haben soll. Wir finden ein großes Feld vor mit vielen unterteilten Parzellen mit teils Kraut&Rüben und teils hübsch mit Blumen und Gemüse in Reih&Glied. Ein kurzes Stück die Straße weiter steht ein Standl mit Obst, Gemüse, Bioprodukten und kühlen Getränken. An einem verwunschenen Wasserarm hat eine Fischerin ihre Angelruten ausgelegt. Im Nationalparkteil spazieren wir bis zur Dechantlacke, wo sich rund um den Teich Badende ein Plätzchen gesucht haben. Ein ganz spezieller Teil von Wien, wo ich noch nie war.



















Am Sonntag fahre ich nocheinmal zur Rieglerhütte – diesmal zum Reiten. Die beiden Stallhunde bellen kurz und legen sich dann wieder aufs Ohr, auch ein paar der Pferde haben sich für ein Vormittagsnickerchen hingelegt. Nougat ist ganz oben auf der Sommerkoppel und als ich ihn rufe, hebt er kurz den Kopf, schaut wieder weg und kommt mir dann doch ein paar Schritte entgegen. Noch einmal zeigt sich das Herbstwetter von seiner sommerlichen Seite, der Wienerwald ist dicht und grün verwachsen und oben auf der Sophienalpe weitet sich die Landschaft und bietet einen herrlichen Blick über Wiesen, Wanderer, Mountainbiker und den Sendemast.















Eine Woche voller schöner Erlebnisse geht zu Ende. Bin gespannt, was die nächste bringt, bis es dann wieder rauf ins Waldviertel geht.

 

Krokusse, in der Griechengasse und am Kahlenberg

Bei strahlend blauem Himmel machen wir noch einen Abstecher in den Kollmitzgraben. Auf der Thaya sind schon die ersten mit dem Boot unterwegs und im Wald entdecke ich einen leuchtend rosa blühenden Strauch, über den ich erst daheim nachlese, dass er hochgiftig ist.






In den Wiener Parks zeigen sich die ersten Krokusse – jetzt kann der Frühling nicht mehr weit sein! Im MQ gibt’s einstweilen nur Blumen von Warhol.










In einem Bioladen in der Zollergasse kaufen wir Portulak, den wir über das gegrillte Gemüse und die Erdäpfel streuen. Ganz interessant.



An meinem Bürotag fällt mir auf, wieviel Gelbes es im Nordbahnviertel gibt und am Heimweg freue ich mich beim Blick auf den Donaukanal schon darauf, wenn ich wieder mit dem Rad fahren kann. Noch ist es mir zu kalt.

Am Freitag wird es dann nocheinmal so richtig winterlich. Es schneit, es ist kalt und windig. Da wir das Wochenende in Wien bleiben, nützen wir die Zeit für eine Spaziergang in die Stadt. Vor dem Kanzleramt hat sich wie so oft ein Kamerateam positioniert und im Stephansdom haben Künstler aus den Kerzen und Botschaften nach dem Attentat im November eine Gedenkstelle errichtet.
Beim Fensterkaffee in der Griechengasse kaufen wir uns zwei Espressi und flüchten vor einem erneuten Schneetreiben in die Hauseinfahrt beim Szene-Haarschneider.
Zum Abendessen wird Seeteufel in Prosciutto mit getrockneten Tomaten und Basilikum eingewickelt und dazu gibt’s ein Erdäpfelpüree.












Es ist 9 Uhr vormittag und schon recht viel los am Biomarkt in der Lange Gasse. Vor dem Kaffeestand hat sich eine lange Schlange gebildet, von den angebotenen Sorten klingt der mit dem Schokoladearoma am verlockendsten und der Espresso aus der Wintermischung schmeckt mir besser als beim Fensterkaffeehaus. Daheim unterziehen wir uns zum ersten Mal einem Wohnzimmerselbstnasenbohrertest: die Reagenzgläserhalterung, die man laut Anleitung benötigt, war im Sackerl aus der Apotheke natürlich nicht dabei, aber rasch finden wir eine alternative Lösung.



Weil es so schön sonnig ist, zieht es uns am Nachmittag weiter hinaus und erst fahren wir auf den Friedhof und dann auf den Kahlenberg, wo wir den Blick über Wien genießen. Die Idee hatten außer uns auch ein paar andere, aber es herrscht zumindest weniger Gedränge als bei den Demos in der Stadt. Auch die Frau, die sich mit Mikro und Lautsprechern vor der Kirche am Kahlenberg positioniert hat, findet nur wenig Aufmerksamkeit. Wir spazieren ein Stück den Villenweg entlang und fragen uns, wer da wohl in den Häusern wohnt, die sich um den Sendermast gruppiert haben. 
Am frühen Abend feiern wir dann – getestet – den Geburtstag des Jüngeren. Vor einem Jahr war das genau eine Woche vor dem ersten Lockdown und wer hätte damals gedacht, dass uns die Pandemie zwölf Monate später noch immer fest im Griff hat. 















Auch im Reitstall ist nichts los und da fällt mir ein, dass ja auch kein Reitunterricht stattfinden darf. Wo sonst kleine Mädchen auf Pferden ihre Runden drehen, liegen Stallkatze und Hofhunde träge in der Sonne herum und werden nur aktiv, wenn vor dem Zaun Spaziergänger vorbeikommen. Fad!

Die nächsten Wochen werden wohl wiedereinmal entscheidend sein aber zum Glück ist bald Ostern.

Eisbäume, Seezunge und ein Ritt durch den Nebelwald.

Bei blauem Himmel und vereisten Baumkronen brechen wir Sonntagnachmittag wie jede Woche unsere Zelte ab. Ab Vestenötting ist es mit der Eiswelt jedoch schon wieder vorbei. 






Zu Wochenbeginn schneit es erneut. Tom muss zum Zahnarzt und schickt mir ein Foto von der Ameisbrücke.
Auch die Lerchenfelderkirche ist im Rahmen der Lichtinstallation beleuchtet – im Austria-Look? Den nichtgewesenen Fasching lassen wir mit Heringsschmaus und einem sehr saurem Rollmops ausklingen.  




Die Platane vor dem Café Eiles wurde übersiedelt – ob erfolgreich oder nicht, wird der Frühling zeigen – und in der Grube sieht man Reste eines alten Gebäudes. Am neuen Standort steht der Baum festgezurrt und hinter Absperrgittern verborgen. Auf unserer abendlichen Runde werfen wir einen Blick in die Mariahilfer-Kirche – eine barocke Düsternis.






Das Lokal am Eck zur Strozzigasse wurde schon vor einiger Zeit neu übernommen, aber seit dem Lockdown scheint der Laden zu brummen. Jeden Abend stehen Leute in kleinen Grüppchen herum und vertreiben sich die Zeit während sie auf ihr Take-Away warten, mit heißen Getränken oder Bier. Wir beschließen daher, uns mal einen Mittagsimbiss zu holen und das angebotene Curry ist tatsächlich äußerst sämig und gut.

Ein Zahn muss Freitagvormittag noch nachbehandelt werden und daher entscheiden wir am Wochenende in Wien zu bleiben. So haben wir am Nachmittag Zeit für eine große Runde durch die Stadt und über den Naschmarkt. Auf der Suche nach dem Gewürz “Café de Paris” werden wir beim Meinl am Graben fündig. Auf der Kärntner Straße sehen wir Hund und Herrl, die offenbar den selben Friseur haben und in der Unterführung beim Karlsplatz hat sich eine Frau schon in ihr ärmelloses Sommergewand und Flipflops geworfen. Am Naschmarkt kaufen wir Austern, Black Tiger-Garnelen und eine Seezunge – einen wirklich ganz besonders köstlichen Fisch.






















Die Tulpen vom Markt verströmen etwas Frühlingsflair, das Wetter draußen leider überhaupt nicht. Hartnäckiger Hochnebel hängt über der Stadt und laut Prognose wird sich die nächsten Tage daran auch nichts ändern. Wir schauen am Bauernmarkt in der Lange Gasse vorbei und auch wenn der Öfferl-Stand eine nette Bereicherung darstellt, so bekommen die nasskalten Temperaturen dem Gebäck leider nicht. Dafür bleiben das Obst und Gemüse knackig frisch. 






Trotz nicht sehr einladender Bedingungen möchten wir am Nachmittag einen Ausflug machen und ich schlage Grinzing vor. Warum weiß ich nicht, erwarte mir vielleicht eine pittoreske Szenerie ganz ohne Touristen. Der Weinort ist dann aber doch nicht ganz ausgestorben, nur die Gastgärten sind natürlich verlassen und voller Laub.












Weiter fahren wir zum Cobenzl. Die Höhenstraße ist in dichten Nebel gehüllt, Ausblick bietet sich keiner und auch die Renovierung des in die Jahre gekommenen Ausflugslokals ist noch nicht weit vorangeschritten. Ich wundere mich kurz, dass der Parkplatz trotzdem so voll ist, aber dann sehen wir den gut besuchten Streichelzoo. Das Weingut bietet Wein und Sprudel im Automaten zum Verkauf an und am Espressomobil kaufen wir uns zwei Espressi.
Zum Abendessen kocht Tom ein schmackhaftes Kalbsrahmgulasch und ich versuche mich an den Nockerln, die ganz gut gelingen. 










Als kleinen Morgenspaziergang holen wir das Frühstücksgebäck vom Motto Brot auf der Mariahilferstraße, aber den weiten Weg hätten wir uns sparen können, denn so gut das Brot auch ist, die Weckerln sind nur so la la und die Croissants leider aus. Nach dem Frühstück fahre ich mit einem neuen – längeren – Sattelgurt zum Nougat. Knapp aber doch passt er und so können wir eine Runde durch den nebeligen Wienerwald drehen. Die Stimmung ist unheimlich und die Wege sind gatschig.






Nächste Woche habe ich mich gleich am Montag für den Bürodienst gemeldet und das ist dann auch schon fast wieder das Highlight der Woche. Am Wochenende geht es dann wieder rauf ins Waldviertel, denn ich habe einen Termin beim Friseur vereinbart, was bedeutet, dass ich davor der Litschauer Teststraße einen Besuch abstatten werde. Aufregend!

Edited in Prisma app with Leya

Weihnachtsurlaubsende, wieder in Wien und am Neusiedlersee

Die letzten Urlaubstage vergehen wie im Flug. Ins neue Vogelhäuschen an der Garagenwand ist ein Feldsperlingsfamilie gezogen, die Teiche sind nun endgültig in den Winterschlaf gegangen und im Wald bei Reitzenschlag entdecke ich einen Wünschelrutenbaum.
Zum Abendessen gibt es Fleischlaberln mit Erdäpfelpüree – genau das Richtige für so trübe Wintertage.








Im Garten kommen wir mit dem Vogelfüttern kaum nach, jeder unserer Schritte wird von den Bäumen aus beobachtet und auch die Rehe am Feld lassen sich durch unsere Anwesenheit schon lange nicht mehr stören. 
Zum Urlaubsausklang mache ich nochmals eine Runde um den Herrensee.




Wie könnte es anders sein? der Weihnachtsurlaub ist vorbei und es fängt zu schneien an. Das Eichhörnchen sichert sich die Reste unter den Vogelhäuschen bevor die Körner unter der Schneedecke verschwinden

Wir fahren am Weg nach Wien noch bei meinem Papa und seinen bemalten Steinen vorbei. Daheim putzen wir den Weihnachtsbaum ab und tragen ihn zur Sammelstelle, wo dann alle für die Elefanten im Tiergarten abgeholt werden.


Die zwei Arbeitstage sind rasch vorbei und wir beschließen, das Wochenende in der Stadt zu bleiben, denn es ist da wie dort nicht viel zu tun – noch immer Lockdown. Trotz geschlossener Geschäfte machen wir einen Spaziergang in die Stadt und kommen an der großen Platane am Anfang der Josefstädterstraße vorbei, die dem geplanten U-Bahnbau weichen muss, wenn es nicht noch verhindert werden kann bzw. die Stadt eine Übersiedelung des Baumes organisiert. Gerade in den dichtverbauten Innenbezirken kann man jeden Baum, vor allem die älteren, gut brauchen!

In der Wollzeile kaufen wir Käse sowie Kaffee und beim Stadtpark nehmen wir die U-Bahn bis zur Mariahilferstraße. Von dort gehen wir durch den Siebten nach Hause.
Tom kocht ein wunderbares Schweinsgulasch mit Spätzle.
















Auch am Samstag soll es sonnig bleiben und ich möchte zum Neusiedlersee. Wir steuern Rust an und können den See nur weit in der Ferne ausmachen. Im Ort selbst ist es mit den geschlossenen Heurigen sehr ruhig, trotzdem sind ein paar andere Ausflügler unterwegs. Nur ein kleines Stück vom See kämpft sich durch das dichte Schilf bis an den Ort heran. Zurück fahren wir über Oggau und Schützen am Gebirge und kommen dabei an Eisenstadt vorbei. Weil ich dort – glaube ich – noch nie war, biegen wir von der Bundesstraße ab und parken uns beim imposanten Schloss ein. Ansonsten wirkt die burgenländische Landeshauptstadt überraschend überschaubar, so wie viele andere Kleinstädte in Österreich. Und wenn wir schon mal da sind und sonst nichts offen hat, besuchen wir noch die Vinothek vis à vis vom Schloss.

































Sonntagvormittag schaue ich wie immer, wenn ich am Wochenende in Wien bin, zum Nougat auf die Rieglerhütte. Auf der Koppel sieht er mich, bevor ich ihn sehe, aber erst nach ein paar mal rufen und dem Hochstrecken einer Karotte setzt er sich auch in Bewegung. Die Wege sind hart gefroren und teilweise sehr glatt und da auch der bestellte Reitgurt noch nicht da ist, bringe ich ihn nach Putzen, Äpfeln und weiteren Karotten wieder zu den anderen.


Die kommende Woche ist vollgepackt mit virtuellen Terminen, die Wetterapp kündigt weiteren Schnee für Litschau an und vielleicht ist nächstes Wochenende genug Schnee zum Langlaufen.

 

 

Wiener Lichtblicke, Nougat und ein paar Flecken blauer Himmel

Zach, zach, zach geht es im 10. Coronamonat dahin. Manche ältere Josefstädter Damen verlieren trotzdem dabei nie ihre Eleganz. Ich freue mich über eine Portion Fleischfleckerl zum Abendessen.


Am Feiertag holt Tom den Jüngeren zu einem Spaziergang ab, ich komme endlich wieder dazu auf die Rieglerhütte zu fahren. Meine Freude darüber, dass die Reithose noch passt wird rasch dadurch getrübt, dass Nougat über den Herbst offenbar aus seinem Gurt rausgewachsen ist. Auch ein Ersatzgurt, den ich von seinem Reitstallsattel abschnalle, passt ihm nicht mehr. So lege ich ihm nur sein Schnürlhalfter an und wir gehen spazieren. Auch gut. Dafür weiß ich schon, was ich uns vom Christkind wünsche …












Am Nachmittag gehen wir noch eine Runde durch den Siebten. Auf der Mariahilferstraße sind ein paar Shopper unterwegs, aber das Gedränge hält sich in Grenzen. Vor der Fußgängerzone biegen wir jedoch wieder in eine der Seitengassen ab. Irgendwie scheint es, als würden Zeit und Raum während der Krise verschwimmen. Während die einen schon Anfang Dezember ihren Baum aufgeputzt haben, feiern andere bereits Fasching.






Ich lese über die Lichtinstallation “Wiener Lichtblicke”, eine Kunstaktion, die sich im Dezember und Jänner vom Achten und Siebten bis in den ersten Bezirk spannen soll. Eine Station ist direkt bei uns am Eck – und tatsächlich sehe ich sie sogar vom Fenster aus.




Die zweite Station im Achten ist im Tigerpark und das schauen wir uns am nächsten Abend an. Es regnet und es ist nur noch grauslich draußen.




Ich freue mich daher schon aufs Rauffahren am Freitag. Eine Konstante vor Weihnachten sind die beleuchteten Ziffern in den Fenster des Adventkalenderdorfes vor Waidhofen.


Mit Glück ergattern wir noch vor Weihnachten einen Termin im Friseursalon Böhm, füllen die Vogelhäuschen auf und während Tom fischen fährt, mache ich mich auf zu einer Herrenseerunde. Immer noch sind mehr Spaziergänger als sonst um diese Zeit unterwegs, dafür wirkt Litschau selbst wie ausgestorben.






Zum Abendessen brät Tom einen köstlichen Kalbsrollbraten und dazu gibt es Erdäpfelstampf und Roterübensalat.

Am Sonntag möchte ich dann mit zum Fischen fahren. Zaghaft kämpft sich die Sonne durch den hartnäckigen Hochnebel – endlich wieder ein bisschen blauer Himmel zu sehen! Nur wo sind die Zander?
In der Hanfhalle wird getestet, alle sind gut gelaunt und negativ, was soweit also positiv ist.



Jetzt muss ich dann den Weihnachtsschmuck zusammenpacken und nächste Woche möchte ich den Christbaum kaufen. Ich hoffe, der Regierung fällt nicht noch etwas ein, damit wir nicht einmal im kleinen Kreis feiern dürfen.