Moore, Sternsinger und kein Winter

Urlaubssatt kommen wir wieder nach Wien zurück. Am Rathausplatz ziehen die Eisläufer ihre Runden und in der Stadt sind die Sternsinger unterwegs. Da die Kaffeehandlung beim Büro noch wegen Urlaub geschlossen hat, probieren wir das neue schicke Geschäft in der Weihburggasse. Irgendwie erinnert mich der Herr im Geschäft an einen Teilnehmer bei “Liebesgeschichten und Heiratssachen”. 

Zu Weihnachten habe ich eine kleine Kompaktkamera für die Spaziergänge durch Wien bekommen. Sie ist leicht, passt in die Handtasche, hat einen starken Zoom und in der Mittagspause teste ich sie an den Möwen im Stadtpark. Ich bin sehr zufrieden.
Zum Abendessen gibt es einmal Steak mit grünen Bohnen und Püree.

Nach einer kurzen Arbeitswoche fahren wir am Freitag wieder aufs Land und es ist diesmal noch nicht ganz finster, als wir oben ankommen. Die Tage werden wieder länger!

Rechtzeitig zum Abputzen des Christbaums beginnen die Barbarazweige aufzublühen … Ich räume den Christbaumschmuck in den Keller, Tom zerlegt den Baum im Garten und nach dem Frühstück fahren wir in den Naturpark Heidenreichsteiner Moor. Letztes Jahr war ich hier auf Langlaufskiern unterwegs, heute ist es mit der Winterjacke schon fast zu warm. Wir folgen dem Moorpfad durch das Hochmoor und klettern beim Winkelauer Teich auf den Aussichtsturm. Gut, dass ich das Warnschild erst gelesen habe, als ich wieder herunten war, denn auf den schmalen Stufen beschleicht mich nie gekannte Höhenangst. Hui. Dafür werden wir mit einem schönen Ausblick belohnt.
Mit dem warmen Wetter kommen auch schon die ersten Palmkatzerln. Zu früh!

Hier hat die Fotografin leider beim Fotografieren geschlampt


Unterwegs sind Schautafeln aus dem keltischen Baumkreis aufgestellt. Ich finde die Tanne, den Lebensbaum meines Papas, der Anfang Jänner Geburtstag hat – alles Gute Papa! – und meinen Baum, den Nussbaum. Bei “manchmal ist er seltsam” nickt Tom zustimmend.

Am Feld vor dem Haus steht ein Reh in der Nachmittagssonne und lässt sich durch unsere Rückkehr nicht stören.
Zum Abendessen braten wir uns einen Zander aus den Teichen hier heroben und dazu gibt es Paprikakraut und Gurkensalat. Mhm.

Über Nacht fällt Nebel ein und Sonntagfrüh ist es vorbei mit dem sonnigen Wetter. Das Reh von gestern ist zumehrt zurückgekommen, ich verteile die Zweige vom Christbaum auf den Beeten und dann packen wir uns schon zusammen, denn wir wollen noch im Kollmitzgraben nach dem Rechten sehen.

Nächstes Wochenende bleiben wir in Wien und feiern Papas Geburtstag. 
Vielleicht kommt ja, bis wir wieder herauffahren, der Winter ins Waldviertel zurück? 

Burgen, Schnee und Jahreswechsel

Am Stefanitag machen wir uns gleich in der Früh auf nach Klein Eberharts, zu einem Termin an der Thaya. Wir bekommen eine Führung durch die dortige alte Getreidemühle und von ganz oben hat man einen herrlichen Blick auf das Schloss in Vestenötting.
Nach den milden Weihnachtstagen sind die Temperaturen wieder gesunken und die Wälder mit Eis überzogen.

Da kommt am Abend die Sauna bei Ma gerade Recht. In Eggern kommt zum Eis dann auch noch Nebel dazu.
Wieder daheim verwerten wir die ersten Reste und machen uns einen Auflauf.

Auf der Suche nach einer neuen Wanderstrecke fahren wir in den Langauer Forst und entdecken dort ein hübsches Häuschen im Wald.

Zum Gehen ist die endlose Forststraße jedoch nicht so attraktiv, daher entscheiden wir uns für die Runde Dachsengraben-Richterteich. Dort hat allerdings der Sturm so stark gewütet, dass riesige umgestürzte Bäume den Wanderweg versperren. Fast fürchten wir umdrehen zu müssen, aber dann sehen wir eine Fußspur, die über die Baumstämme führt. Entlang mächtiger Granitsteine – mit der Graselhöhle, als eines von unzähligen dem Räuberhauptmann Grasel zugeordneten Verstecke – klettern und kraxeln wir zum Richterteich, wo wir zum Glück nicht auf Wölfe sondern nur auf einen Bären treffen.
Zum Abendessen rösten wir uns die übrigen Erdäpfelknödel mit etwas Geselchtem. Gut!

Donnerstagfrüh beginnt es leicht zu schneien. Vormittags fahren wir nach Heidenreichstein und später treffen wir uns mit Ma und H zu einer gemeinsamen Spazierrunde in der Saass. Wir stellen das Auto beim Sonnenhof ab und wandern Richtung Haugschlag. Auf dem Rückweg kommt uns der Hund der neuen Besitzer des Sonnenhofs entgegen und begleitet uns bis zum Auto zurück. Wie wenn er dafür sorgt, dass wir nicht verloren gehen. 
Es beginnt mittlerweile stärker zu schneien.

Wir bekommen vom Jäger zwei Fasane und laden unsere Neulitschauer Freunde zum Abendessen ein. Ihr Sohn ist auch heroben und als Modulabsolvent darf er auch gleich die Fasane tranchieren. Das macht er sehr professionell und Tom hat sie perfekt gebraten. Als Beilage habe ich mir Linsen gewünscht.

Am nächsten Tag wachen wir bei Schnee und Sonnenschein auf! Vor dem Frühstück gehen wir gleich eine Seerunde und am Nachmittag fahren wir nach Tschechien Bier holen.

Blick auf Litschau
Schandacher Teich

Mit einem leisen Zing reißt der Faden in der Glühbirne über dem Esstisch.  Aber auch mit einer neuen Glühbirne gibt es kein Licht. Wir essen daher im Halbdunkeln zu Abend und durchforsten das Internet nach einer neuen Hängelampe. Am nächsten Morgen probieren wir es erst mit einer anderen Lampe  – auch nichts – dann montieren wir den Schalter ab und fahren damit zum Elektriker. Wir fürchten schon, dass wir die die Wand und die Decke aufstemmen müssen, aber es ist nur die Sicherung im Schalter, von der ich gar nicht wusste, dass es die gibt! Um wenige Cent kaufen wir eine neue, montieren zuhause den Schalter ein, hängen die alte Lampe wieder auf und schrauben eine neue Birne in die Fassung. Licht!

Es ist nicht mehr so sonnig wie zuletzt, dafür liegt noch Schnee und es sind einige Urlauber nach Litschau gekommen um hier den Jahreswechsel zu feiern. Das Feriendorf ist gut besucht und im Strandbad rodeln die Kinder.
Ich gehe mit meinem Räuchergefäß durch alle Zimmer und die Vögel stürmen das Vogelhaus.

Vogel im Sturzflug

Über Nacht ist der Schnee weggetaut und bei milden Temperaturen geht es Richtung Jahreswechsel. Wir schauen noch einmal an die Teiche, denn es ist der letzte Tag der Zandersaison. 

Ins neue Jahr wechseln wir wie seit vielen Jahren gemeinsam mit G+E und das ist schön. Diesmal feiern wir in größerer Runde und aufgekocht wurde für eine noch größere Runde. 

Damit Prosit Neujahr und alles Gute für 2018!

Tauwetter, Weihnachten I und Weihnachten II

Am dritten Adventssonntag fahren wir vom leicht verschneiten Litschau über das schneelose Kamptal nach Wien, um vor Weihnachten noch unsere Weißweinvorräte im Ursinhaus in Langenlois aufzufüllen.

Rosenburg

Am Montag in der Früh zieht ein Demonstrationszug gegen die neue Regierung am Ring vorbei, und etwas scheint ihnen den Weg zu leuchten.
Abends sind wir zu einer Weihnachtsfeier im Herbeck eingeladen. Tom hat wirklich die besten und nettesten Kunden!

Kürbiscremesuppe, gebackenes Ei, Grießnockerlsuppe und Eiernockerln

Nach der Arbeit erledigen wir letzte Besorgungen und einmal noch spazieren wir unter der Weihnachtsbeleuchtung am Graben nach Hause.
Tom kocht Fisch mit Pasta und Brunnenkresse.

Im Büro gibt es am letzten Arbeitstag Sekt und Trzesniewskibrötchen, dann verabschiedet sich jede von uns in den Weihnachtsurlaub. Wir packen die Geschenke ins Auto, räumen den Eiskasten leer und fahren mit drei Enten hinauf aufs Land. Das vermaledeite Weihnachtstauwetter hat den ganzen Schnee geschmolzen, aber auch das kann meine Weihnachtsstimmung nicht trüben!
Am Samstag bin ich schon um 8 Uhr aus dem Bett, denn die Semmeln warten nicht. Ich stelle mich auf lange Schlangen beim Bäcker, beim Fleischhauer und im Supermarkt ein, aber es ist halb so schlimm. Um 9:30 haben wir sämtliche Feiertagsessenseinkäufe erledigt! Nach dem Frühstück beschließen wir, zu Fuß nach Schönau zu gehen, um unseren Schlosskarpfen abzuholen. Zurück nehmen wir den Weg um den Teich herum und am alten Schloss vorbei.

Toms Buben kommen bereits am Samstag rauf und montieren eine der Geburtstagslichterketten am Balkongeländer. Während Tom kocht, putzen wir den Baum auf. Wie jedes Jahr meint der Kleinere, dass wir zuerst die Spitze montieren sollten, nachdem ich bereits die ersten Kugeln aufgehängt habe. Für Toms Geschmack platzieren wir die Kerzen viel zu nah an Ästen, Schmuck oder Kugeln und wie jedes Jahr diskutieren wir, ob wir nur den Stern oder Stern und Christbaumspitze montieren sollen. Am Ende ist der Baum wieder sehr schön geworden!

Dann ist Weihnachten – und während Tom die Erdäpfelknödel zubereitet, machen die Buben und ich eine Runde um den See. Die Eisschicht ist fast weggetaut, es liegt kein Futzelchen Schnee mehr, aber immerhin scheint die Sonne. 

Kaum zurück, sind auch schon C und die Zwillinge heroben angekommen. Während sie ihr Zimmer im Feriendorf beziehen, schiebt Tom die Enten ins Rohr und ich decke den Tisch.
Mit Champagner starten wir in den Abend, essen Lachs und Kaviar, dann gibt es Bescherung und dazu singen die Wiener Sängerknaben Stille Nacht. Jeder macht, was er am besten kann, Tom kocht die Soße ein, der Kleinere startet den Selbstauslöser der Kamera und der Kochzwilling tranchiert unter dem strengen Blick vom Zivildienstsanizwilling die Enten. Wir probieren Old Tom Gin und perfektionieren bei Bob Dylans Weihnachts-CD bis spät in die Nacht unsere Zeichen-, Erklär- und Pantomimefähigkeiten. Weihnachten ist so schön wie eh und je!

Wir frühstücken ausgiebig und nachdem wieder alle abgereist sind, mache ich allein eine Runde um den See. Ganz allein bin ich nicht, denn halb Litschau samt Besuch ist ebenso bei milden Temperaturen und Sonnenschein unterwegs.

Im Niedermoor

Dann heißt es schon fertig machen für Weihnachten II, denn am 25.12. sind wir traditionell bei Mama und H. in Eggern, wo wir gemeinsam mit meinen Geschwistern ein zweites Mal feiern. Mit Baumanzünden, Geschenken und gutem Essen. Mama bringt den alten Beerenwitz zum besten, es ist lustig wie immer und für den nächsten Tag machen wir aus, dass die Sauna eingeheizt wird. 

Ende der Woche soll es kälter werden und schneien, aber für Silvester haben sie schon wieder warme Temperaturen angesagt. Schaun wir mal, ob und wann der Winter wieder ins Waldviertel kommt. Jetzt freue ich mich einmal auf eine Woche Urlaub.

 

Weihnachtsmärkte, Wien und Weitra

Am Sonntag feiern wir den nächsten Geburtstag. Die Zwillinge sind 19! Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Auch wenn sie jetzt schon groß sind, bleiben sie in der Familie immer die “Babies”. Und als Geburtstagstorte gibt es in alter Tradition die köstliche Himbeer-Biskkoten-Torte.

Gleich am Montag geht es köstlich weiter. Toms Bruder, der während seiner Zeit bei der Feuerwehr seine Kochkünste perfektioniert hat, lädt uns einmal im Jahr zum Ganslessen ein und kann es damit mit jedem in den Medien oder sonstwo empfohlenen Gansllokal aufnehmen. Zum Start Ganslsuppe mit Einmachknödel und zum Abschluss Tiramisu. Das hat allerdings die Schwägerin gemacht. Köstlich!

Ich treffe mich zum Mittagessen mit A. im Cafe Frauenhuber, dem ältesten Kaffeehaus Wiens und am Abend spazieren Tom und ich über den Spittelberg nach Hause. An einem Stand mit Windlichtern aus Kokosnüssen können wir nicht widerstehen. 

Mitte der Woche beginnt es in Wien zu schneien und sogar der Ausblick auf das Studentenheim vis á vis ist ein ebenso netter Anblick wie der verschneite Stadtpark. Nr. 143 scheint am Parkring überwintern zu wollen.

Mein Kaktus im Büro gibt vor Weihnachten alles. In unserem Magazin FLOW erscheint ein Porträt über Adele Neuhauser. Wo das “Wiener Waldviertel” genau ist, weiß ich nicht, aber es klingt sehr schön.

Vom sonnigen Freitag bekommen wir leider nur noch den schönen Sonnenuntergang über der schneebedeckten Landschaft mit.

Waidhofen an der Thaya

Samstagfrüh ist es schon wieder vorbei mit der Sonne. Wir füllen die Vogelhäuschen auf, fahren zum Bäcker in den Ort und eine Runde über Hörmanns Schnee schauen. Pferdeflüsterer Tom schnalzt gekonnt mit der Zunge und die drei Pferde auf der Koppel blicken fürs Foto zu uns her.

Feldsperling
Buntspecht
Amsel
Blaumeise
Der Lavendel ist schockgefroren

Der Herrensee ist zugefroren

Nach dem Frühstück schauen wir an die Teiche in Reingers – die sind natürlich auch zugefroren. Mit dem Fischen scheint es für heuer vorbei zu sein. Es ist so ruhig wie sonst kaum im Jahr. Kein Traktor, keine Holzsägearbeiten, nur Stille.

Dann machen wir uns auf nach Weitra, wo wir uns mit Family und Freunden zu einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt verabredet haben. Von einem Geheimtipp kann man nicht sprechen, unglaublich, wie viele Menschen unterwegs sind. Die ganze Stadt ist herausgeputzt, der Schnee und das kalte Wetter sorgen für eine vorweihnachtliche Stimmung. Im Schloss reihen wir uns in die Besuchertraube ein und werden an Ständen mit Schaumrollen, verschiedenen Senfen und Handwerk vorbeigeschoben. Wieder herunten, kaufen wir an einem wunderbaren Stand mit Würsten und Käse Teilsames vom Lamm – so saftig, unglaublich gut – sowie italienische Salami. Zum Abschluss trinken wir am Kirchenplatz einen angenehm dezent gezuckerten und gewürzten Glühwein. Dazu spielt die Blasmusik Weihnachtslieder. Schön!

Irgendwann möchte ich auch so ein Kupfergeschirr

Am Sonntag kommt wieder etwas die Sonne raus und wir spazieren am See entlang in den Ort. Wenn es weiter so kalt bleibt, kann man bald wieder eislaufen!

Nächste Woche geht es einen Tag nach Zürich und dann ist langes Wochenende!

 

Poller, Burg und Hochbetrieb am Vogelhaus

Am Sonntagnachmittag feiern wir den Geburtstag vom Großen. J hat ihm eine Himbeerroulade gebacken, C eine üppige Schokonusstorte.




Da es mir zum Radfahren schon zu kalt ist, gehen wir nach der Arbeit wieder öfter zu Fuß nach Hause und kommen auch an den Pollern am Ballhausplatz vorbei. Die Regierung hat sich gut geschützt, was das ganze kostet und dass das den Platz nicht schöner macht, scheint niemanden zu kümmern.

Auch um die vielen Leihräder, die in ganz Wien verteilt sind, scheint sich niemand zu kümmern. Meine Fotos gefallen sowohl einem der Anbieter, der eines meiner Bilder auf seinem Instragrammaccount teilt, als auch dem Kurier, der ein anderes diese Woche für einen Bericht verwendet.

Am Freitag gehen wir Ganslessen ins Gasthaus Böhm in Leopoldsdorf. Vor lauter Gier vergesse ich fast ein Foto zu machen, daher ist der Teller schon etwas derangiert. Das Gansl, die Knödel und das Rotkraut schmecken wunderbar.

Samstagvormittag wird die Terrasse fertig gebaut und wir fahren währenddessen nach Heidenreichstein einkaufen. Es ist ein wunderschöner, sonniger Tag – wahrscheinlich der letzte für die nächste Zeit.

Letzte Woche haben wir die Vogelhäuschen mit Körnern und Nüssen gefüllt. Durch die großen Fenster können wir nun das Treiben im Garten beobachten. Unglaublich was da los ist!

Guckguck

Am Nachmittag fahren wir an die Teiche und holen meine neuen Gummistiefel, bevor am Abend C + K samt Kind und Hund zu Besuch kommen. Es gibt Melone, Prosciutto, Käse, Oliven, Fisch, Linsen, Pasta und Mousse au Chocolat.

Sonntagfrüh ist es trüb und feucht. Nach dem langen Abend beschließen wir zum Auslüften zu Fuß in den Ort zu gehen. Es scheint, als hätte es beim letzten Sturm die schwimmende Bühne vom Strandbad weit über den ganzen See getrieben, denn sie liegt jetzt an einem ganz anderen Ufer.

 

 

 

 

Nächste Woche geht es mit den Geburtstagen weiter und am Wochenende kommt vielleicht A herauf. Freu’ mich schon!