Sturm, Regen und die Schlempe

Am Weg in den Kollmitzgraben letzten Sonntag kommen Tom, das Navi und ich fast ins Streiten. In Thaya ist schon wieder Umleitung und nach einigem hin und her beschließen wir dann doch, einfach den Straßenschildern zu folgen. Bei Raabs die nächste Umleitung und so kommen wir durch Orte, die sonst nicht auf unser Strecke liegen. Beim Tanken entdecken wir eine Autowaschanlage, die schon länger weder ein Auto noch Wasser gesehen hat.

Im Kollmitzgraben regnet es. Wir treffen einen unverzagten Angler und sehen am anderen Ufer das versunkene und nun ans Ufer geschleppte Kanu. Wo ist der Kanufahrer geblieben?

In Wien bläst der Herbstwind Kastanien auf den Radweg und am Donnerstag kommt Sturm auf. Da wirbelt es dann auch die neuen Leihräder durch die Gegend. Nur Nr. 143 steht weiter fest an ihrem Platz.

 


Unten am Platz vor dem Bürohaus höre ich lautes Stimmengewirr – eine ganze Schule scheint einen Ausflug zu machen.

Mitte der Woche legt sich die Abendsonne wunderschön über die Josefstadt. Wir bekommen vom Präsidenten einen ganzen Sack herrliche Eierschwammerln – genauso golden wie die Abendsonne! Einmal bin ich allein zu Hause, da mache ich mir Pizza.

Blick vom Fenster auf den Wilheminenberg


Heroben ist es am Freitag trüb und kühl, dafür blühen die Rosen und auch die Schwammerln wachsen wieder!

Wir nehmen unsere Stecken vom Stein und machen uns auf die Suche. Nicht lange und wir finden ein paar prächtige Steinpilze. Nur Fliegenpilze wachsen noch mehr.

Im Ort ist kaum wer unterwegs, die Wetterstation verheißt nichts Gutes für das Wochenende, wir fahren erst an die Teiche – Tom fängt einen kleinen Barsch – dann machen wir eine Runde um den Herrensee. Auch hier wenig Wasser und man sieht großflächige Sandbänke, die normalerweise unter Wasser sein sollten. Eine Gruppe junger Männer klettert mit Kamera und Badehose in der Naturschutzzone in den Teich, beim Herrenseetheater kommen wir auf unserer Runde an einer Hochzeitsgesellschaft vorbei, die neben den Anglern am Ufer und geschützt unter Schirmen der Standesbeamtin und einer Sängerin lauscht.

Der Regen wird stärker, da kommt die Sauna bei der Mama gerade recht. 75 °C und zwei Aufgüsse später sitzen wir bei Schweinsbraten, Zander und Hanfschnitzel im Gasthaus Böhm in Leopoldsdorf. V + J kommen auch. Wir lernen, dass früher die Bauern mit einem Schlempekappl am Kopf die Schlempe im Schlempefassl heimgeführt haben. DIe Schlempe ist der Rest, der bei der Erdäpfelernte anfällt, den sie im Güllefassl – sie hatten ja nur einen Tank – heim in den Stall geführt und an die Schweine verfüttert haben. Und weil es schon kalt war, hatten sie so eine Mütze auf, wo man die Ohrenteile runterklappen kann. So erzählt man es sich jedenfalls in der Gegend um Reinberg-Litschau.

Am Sonntag fahren wir nochmals kurz an den Teich, machen einen Abstecher in den Wald und eine Runde durch den Ort. Aufgrund des schlechten Wetters herrscht wenig Andrang beim Erdäpfelfest, für welches sich jemand den Namen “Erpfl-Grätzl-Festl” überlegt hat. Welches Grätzl in Litschau?
Montagfrüh kommt dann sogar der ORF mit seinem Frühstücksfernsehen nach Litschau und nächsten Sonntag ist Abfischfest in Schönau.

Wir besprechen noch letzte Fragen zur geplanten Baustelle, bevor nächste Woche die neue Terrassentür geliefert wird. Wir müssen den Holzboden bestellen, mit dem Installateur sprechen, die Handwerker koordinieren und hoffen, dass alles so wird, wie wir uns das vorgestellt haben. Uff.

Waldkürbisse, Nebel im September und ein Einserschlag.

“Nr. 143” heißt mein neuer treuer Nachbar am Radständer vor dem Büro. Seit Tagen steht er unverändert an der selben Stelle, mal schauen wie sich das Geschäftsmodell  der drei neuen Leihradanbietern in Wien weiter entwickelt.

Der September und damit der nahe Herbst ist in Wien bereits da und dort zu bemerken, vor allem die Kastanien verlieren schon ihre Blätter.

Mitte der Woche erwischt mich eine böse Darmgrippe und etwas geschwächt begebe ich mich am Freitag hinauf ins Wochenende. Im Garten leuchtet es in Rosa und Rot und einer unserer alten Apfelbäume trägt schwer an seinen Früchten. Auf einem Feld nebenan hat ein Bauer Buchweizen angebaut.

Samstagfrüh wachen wir bei nass-feuchtem Nebelwetter auf. Wir machen uns Kaffee, holen die Fleecejacken aus dem Kasten und fahren erst in den Ort zum Bäcker und auf den Bauernmarkt. Danach geht’s noch vor dem Frühstück an die Teiche. Den Abstecher in den Wald lassen wir aus, denn die Schwammerln machen gerade eine Pause.

Dichter Nebel liegt über Teich und Land.

“Sommer & Herbst”, hat mein Bruder D. das Foto treffend kommentiert.

Erst probieren wir es am Damm, dann fahren wir auf die anderen Seite des Teiches. Mitten im Wald stehe ich plötzlich vor großen Blättern und gelben Blüten, die nicht hierher passen, mir aber trotzdem bekannt vorkommen.  Kürbisse! Irgendjemand dürfte hier seinen Gartenabfall entsorgt haben. Dicke Ranken wachsen über den Weg und schlingen sich um kleine Fichten.

Am Nachmittag schauen wir auf einen Sprung bei C + K vorbei – die Sonne ist wieder hervorgekommen und wir werfen nochmals unsere Angeln aus. Immer noch kein Fisch.

Am Sonntagmorgen ist es schon wieder vorbei mit dem schönen Wetter. Beim Blick aus dem Fenster entdecke ich drei Rehe im Buchweizenfeld – besser dort als an meinen Rosen! Der mit den Krickerln hat sich gut zwischen den rosa Blüten versteckt.

Suchbild

Müde und noch etwas flau im Magen schleppe ich mich auf den Golfplatz. Die ersten Löcher sind zäh, es gelingt mir nicht viel und Tom zieht punktemäßig davon. Auf der zweiten Hälfte der Runde komme ich besser ins Spiel und dann passiert es schon wieder: ich schlage bei Loch 14 ein Hole-in-one!

Für uns Linkshänder haben sie nachträglich die Abschlagmatten anstückeln müssen – aber immer noch zu wenig!
Beide mit einem Schlag aufs Green bei Loch 8.
Die Linie führt schnurstracks ins Loch 14. Ein Hole-in-one!
Die Freude nach dem Einserschlag.

Nach einem späten Frühstück packen wir zusammen, denn wir wollen über den Kollmitzgraben nach Wien fahren. Dort wurde ein herrenloses Kanu im Revier der ÖFG1880 gefunden und das möchten wir uns ansehen.

 

Teambuilding, Bauernschnapsen und erste Herbsttage

Sonntagnachmittag spazieren wir von uns daheim zum Alten AKH und über die Votivkirche wieder zurück. Wir treffen auf friedlich demonstrierende Afghanen und bekommen Ausblicke auf nicht so hübsche Ecken von Wien.

Private Leihradanbieter aus Asien überschwemmen seit dieser Woche Wien mit ihren Fahrrädern, von denen ein paar eine neuen Bestimmung als mobile Mistkübel gefunden haben.

Nach der Arbeit treffe mich mit Freundin M auf der anderen Seite des Stadtparks und am Donnerstag geht es zur jährlichen Verkaufstagung nach Hamburg.

Die Tagung findet wie jedes Jahr in einer Veranstaltungshalle im Hamburger Zoo statt und dieses Mal haben wir endlich auch Tiere gesehen! Nach dem Mittagessen gibt es üblicher Weise einen Teambewerb und in Gruppen geht es quer durch den Tierpark, wo wir Fragen beantworten, Punkte sammeln und Fotos schießen können. Lustig!

 

  

 

Das kühle Wetter aus Hamburg kommt dann am Freitagnachmittag nach Wien. Die ganze Fahrt herauf ins Waldviertel regnet es und heroben ist es schon recht herbstlich.

Vor dem Frühstück schauen wir in den Wald, finden aber nur einen Fliegenpilz.

Am späteren Vormittag kommen S + K vorbei, nachdem K vor kurzem die Fischerprüfung absolviert hat und nun ein bisschen Angelluft schnuppern möchte. Er begleitet Tom beim Spinnfischen, während ich mit S warte, dass ein Karpfen beißt.

Am Abend sind wir bei G + E eingeladen, nachdem wir uns den ganzen Sommer über nicht gesehen haben. Freude! Es gibt kärntnerisch-korsischen Abend und danach setzen wir unser Bauernschnapsturnier fort. Anfangs hab ich ein ganz gutes Blatt, es geht aber leider nicht alles durch und dann hat Tom ein Farbenringerl! Tom + E gewinnen den Abend mit 3:2.

Am Sonntag regnet es von der Früh weg, trotzdem gehen wir auf den Golfplatz. Nach einer halben Runde sind wir waschelnass, Tom fährt an die Teiche und ich schreibe meinen Blog.

R + A kommen kurz auf einen Schwammerlcheck vorbei, vor dem heimfahren schauen wir auch noch kurz in den Wald und finden einen Steinpilz. Auf den Wegen haben sich große Lacken gebildet und es ist tropft von den Ästen.

Am Haus haben die Umbauarbeiten begonnen – ich freue mich auf den Herbst.

Holler, saure Trauben und mehr Pilze

Ping, pong. Ping, pong. Sonntagnachmittag spielen wir eine Runde Tischtennis im Tigerpark. Die Tischplatte sieht schlimm aus, aber überraschenderweise kann man ganz gut spielen und endlich können wir unsere neuen Tischtennisschläger ausprobieren. Jemand von der Bezirksvertretung hat mein Foto auf Instragram bemerkt und kommentiert, dass sie eh schon planen, eine neue Platte zu montieren. Wäre nicht schlecht! Um uns herum dreht ein kleines Mädchen auf  Rollerblades ihre Runden.

Die vorletzte Augustwoche wird wieder sommerlich warm, wir kochen mal thailändisch scharf, mal italienisch schnell, beobachten Turngruppen im Stadtpark und spazieren durch den Achten, vorbei an einem Cupcakesgeschäft und einer noblen Seniorenresidenz ohne Senioren. Ende der Woche gehen wir mit den Kindern zum Griechen in der Kochgasse, bevor L + P zu ihrer Reise nach Albanien aufbrechen. Unter einem springenden Hirschen essen wir köstliche, frittierte Fischchen, Mezze, Spieße und Tzatziki. 

Frittata mit Schafskäse

Am Freitag bekommt es wieder über 35 °C – gut, dass wir rauffahren. Auch wenn die Trauben noch etwas sauer sind, ernte ich schon ein paar, denn wenn ich mich nicht beeile, fressen mir die Vögel wieder alle weg. S. kommentiert im Facebook sehr treffend: “Knabberkerne in blauem Sauerleder, seeehr edel, de mog i und die Starln gacken in leuchtendem Cyano!”
Der Holler ist reif und ich koche Marmelade ein. Das Rebeln ist etwas mühsam, ein paar Zwetschken dazu – fertig. Bin schon gespannt, wie sie schmeckt.

An die Teiche können wir dieses Wochenende nicht, denn es findet das 24-Stunden-Oldtimertraktorrennen statt. Es dröhnt, es staubt, es stinkt und drei Tage lang ist Reingers im Ausnahmezustand. Wir gehen daher in den Wald, dort ist es still, die Luft rein und das Moos grün. Steinpilze finden wir auch!

Am Nachmittag gehen wir eine Runde schwimmen und treffen im See auf R + A, die Neu-Litschauer. Am Abend kommen sie zum Essen vorbei. Wir kochen italienisch: Crostini mit Steinpilzen, Wildschweinsugo – ja schon wieder, aber wir hatten noch ein Stück Wildschwein eingefroren – und Eis.

Sonntagfrüh ist es warm, stickig und über Nacht hat es die Dieselwolken vom Traktorrennen bis nach Litschau geweht. Wir machen uns daher nochmals in den Wald auf – durchatmen!

Rotkappe
Nicht so schöner Wald
Steinpilz

Für Nachmittag sind Gewitter angesagt. Schnell noch eine Runde schwimmen! Vielleicht das letzte mal für diesen Sommer? Nächste Woche geht es einen Tag nach Hamburg und die Bauarbeiten heroben sollten beginnen.

Gmunden, Hecht und Pilze

Sonntagabend machen wir mit A + R eine kleine Rundfahrt zu den Teichen in Reingers und an die Grenze. Die von Toms Onkel gepflanzten Seerosen blühen heuer besonders schön. Ganz versteckt wachsen auch ein paar Preiselbeeren.

Danach wollen wir zum Ausklang ihres ersten Wochenende als Neu-Litschauer Essen gehen, aber aufgrund des langen Wochenendes ist nirgendwo ein Platz frei. Wir landen schlussendlich im Gasthaus Böhm in Leopoldsdorf, wo wir uns die knusprigen, nussigen Hanfschnitzel schmecken lassen.

Am Montag fahren wir ganz zeitig in der Früh nach Wien. Nebel liegt über dem Land und bei Thaya sehen wir in der Ferne die Ballone einer Ballonflugveranstaltung fahren.

Nach der Arbeit gehen wir zu Fuß nach Hause und kommen dabei beim Kleinen Cafe und den zwei Museen vorbei.

Dienstag ist Feiertag und wie meistens, wenn ich in Wien bin und frei habe, fahre ich in den Reitstall. Nougat kommt mir auf der Koppel schon ein paar Schritte entgegen und wir gehen die sogenannte Schottenhofrunde. Dazwischen gibt es eine Fresspause auf der Wiese und am Schluss geht es noch zum Füße kühlen durch den Halterbach.

Am Nachmittag machen wir noch eine Runde mit dem Rad, über den Donaukanal in den Prater bis zum Lusthaus und wieder retour.

Aus den Augenwinkel sehe ich am Abend wie etwas durch das Vorzimmer fliegt. Erst denken wir, ein kleiner Vogel hat sich in die Wohnung verirrt, aber es ist eine Fledermaus! Wir schließen im Wohnzimmer alle Türen, machen das Fenster weit auf und drehen das Licht aus, aber die Fledermaus will und will nicht hinaus. Lieber fliegt sie knapp über unseren Köpfen ihre Runden oder versteckt sich hinter dem Vorhang. Offenbar möchte sie lieber auf die andere Seite der Wohnung, Richtung Innenhof, wo zwar ein Taubennetz gespannt ist, aber sie vermutlich her kommt. Also Türen wieder auf und schnell flattert sie durchs Vorzimmer in die Küche und versteckt sich im Kammerl daneben hinter einem Bild. Damit bugsiert sie Tom sanft beim Fenster hinaus. Ufff.

Am Donnerstag führt mich meine Arbeit nach Oberösterreich in die Nähe des Traunsees und am Rückweg schaue ich mir Gmunden an. Gar nicht so leicht die richtige Abfahrt in den Ort zu finden, sowohl Gmunden Ost als auch Gmunden West weisen ins Zentrum. Ich schlage die Richtung zum Schloss ein und lande direkt am Wasser. Dort reihe ich mich in die Fußgängerkolonne ein und wandere am See entlang. Das Wasser ist nicht so türkis wie das des Attersees, aber ebenso klar. Der Traunsee ist übrigens der tiefste See Österreichs, der Attersee der größte.

Wieder in Wien treffen wir uns mit Familie und Freunden in netter Runde in der Blauen Elise am Johann-Nepomuk-Vogl-Markt. Ein neues Marktlokal mit kleiner Speisekarte – bei unserem Besuch gab es Quiche und Würstel – aber dafür großer Auswahl an Waldviertler Gin sowie mehrerer Sorten Tonic. Gleich gegenüber auf der anderen Seite des Marktes bekommt man im http://www.kaufmannsladen.wien regionale Produkte aus dem Waldviertel.

Freitagabend beim Kaufmann erzählt uns H. von einem alten Bauernhof in der Gegend, der zum Verkauf steht. Den schauen wir uns am nächsten Morgen nach dem Gebäckbesorgen gleich an. Die Lage ist wirklich toll, es ist weit und breit kein anderes Haus zu sehen, aber der Zustand ist leider ziemlich traurig.

Im Garten werden bald der Holler und der Wein reif – es wird spannend, ob ich dieses Jahr schneller als die Vögel bin, denn ich möchte Hollermarmelade einkochen.
Am Gartenrand ranken sich Brombeerstauden, die Wildrosen tragen dicke Hagebutten und in den Beeten blüht es rosa, pink und lila.

Am Nachmittag fahren wir an die Teiche. Tom fängt einen tollen Hecht mit 2,5 kg und 73 cm und ich finde einen alten Birkenpilz.

Den Hecht braten wir als Filets, begleitet von Linsen und einem schönem Abendrot.

Sonntag früh schauen wir in den Wald. Die Pilze wachsen wieder! Wir finden ein paar kleine Steinpilze, Birkenpilze, zwei Eierschwammerln und Knoblauchschwindlinge. Die riechen wirklich intensiv nach Knoblauch und sehen sehr hübsch aus. Genommen haben wir sie nicht. Die Steinpilze haben wir dafür zum Frühstück in die Eierspeis geschnitten. 

Jetzt noch ein bisschen im Garten arbeiten und dann den Balkon abräumen, denn bald beginnt der Umbau.