Apfelbaumblüte, langersehnter Regen und Coronastaffelfinale in Woche 7

Nach wie vor können wir den Tennisplatz nur von außen besichtigen, denn die Sportstätten sind noch gesperrt, aber er sieht mit neuem Zaun und frischem Belag sehr schön aus.
Statt Moppel kommt uns nun Eichhörnchen Zausel besuchen. Nocheinmal haben wir Reusen ausgelegt, aber die Ausbeute war dieses Mal recht gering. Zwei getoastete Vorspeisenbrote gehen sich immerhin aus. Aus dem Rest des Kalbsrollbratens bereitet Tom ein Sugo.

Nach sieben Wochen social und physical Distancing mache ich die erste Herrenseerunde. Den vereinzelten Läufern und Spaziergängerinnen kann man gut ausweichen. Eine der Waldbühnen des Schrammelklangfestivals schlummert der Wiedererweckung entgegen. Wird es heuer noch irgendeine Veranstaltung geben? Nachdem es endlich geregnet hat, zeigt sich am Abend ein leichter Regenbogen. Wir kochen asiatisch, während der Mond eine schöne Sichel zeigt.

Ein paar Yogaübungen habe ich probiert und die Rückenübungen am Schreibtisch auf STERN.de sind sehr zu empfehlen. Eine weit bessere Körperbeherrschung zeigt jedoch der Buntspecht an den Nüssen. 
Nach dem langersehnten Regen atmen Teiche, Wiesen, Wälder und Felder spürbar auf.

Auch den Rehen schmeckt das frische Grün und endlich hat es der heimische Spargel auch bis Litschau geschafft. Spargel-Spaghetti mit Rucola und einer Limetten-Knoblauch-Olivenöl-Vinaigrette sind ein Gedicht!

Durch Schlägerungen eröffnet sich ein neuer Blick auf das Schloss, die Magnolien sind fast abgeblüht, dafür zeigt sich ein Obstbaum im schönsten Blütenkleid.

Die Sonne kommt wieder, was auch die Enten am Teich genießen. Genauso genießen wir zum Abendessen panierte Schweinslungenbratensteaks.

Am Schandacher Teich versuche ich den großen Greifvogel besser zu erwischen, kann aber noch immer nicht erkennen, ob es vielleicht ein Adler ist.

Fleisch- und Selchfleischknödel mit Sauerkraut

Nach dem Regen kommt die Sonne. Coronabedingt hat die Stadtgemeinde offenbar auf die Errichtung eines Maibaums verzichtet, nur am unteren Stadtplatz trotzt der Maibaum der SPÖ Litschau der Krise. Die Pferdeherde in Hörmanns hat sich zu einem morgendlichen Nickerchen niedergelassen, bewacht von zwei Aufpassern. Wenn Pferde auch den Kopf auf den Boden legen, sind sie nicht tot, sondern schlafen richtig.

Seit Tagen trainiert unser Nachbar im Garten Pitchen, Chippen und Putten – wir wollen jedoch am ersten Tag nach Öffnung der Ausgangsbeschränkungen lieber Tennisspielen gehen. Das Vergnügen ist aber nur ein kurzes, denn der neu aufbereitete Platz ist nach dem Regen zu weich und zeigt bereits in der Früh einige Löcher. Wir verfolgen die Beratungen der Clubleitung und es wird eine Platzsperre beschlossen. Nun wird den ganzen ersten Tag lang gerechnet, Sand nachgestreut und gewalzt.

Wir ziehen daher unverrichteter Dinge wieder ab und wechseln vom Tennisdress in die Golfschuhe. Obwohl wir nicht geübt haben wie unser Nachbar, geht es ganz gut, trotzdem ich mich – wieder – Tom geschlagen geben muss. Es ist kaum was los, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass die Hotels, Pensionen und privaten Quartiere noch nicht geöffnet haben. Die Stange darf nicht berührt werden und muss drinnen bleiben.
Zum Abendessen braten wir uns das wunderbare Lammfaschierte von Margarete Österreicher aus Wielings bei Eisgarn. Wer Lammfleisch sucht – Kontaktdaten gebe ich gerne weiter.

Endlich dürfen die Friseursalons ihre Arbeit wieder aufnehmen. Wir haben großes Glück und ergattern gleich einen Termin bei Marion. Bei mir sind es ja nur ein paar kaum sichtbare graue Strähnchen und Spitzenschneiden, bei Tom hingegen … Danke Friseursalon Böhm!
Am Nachmittag verabreden wir uns mit R + A zu einer Golfrunde. Abstandhalten, keine Bussis oder Handshakes, aber trotzdem wieder ein Stück “neuer” Normalität.
Zum Abendessen gibt es Pasta mit Bohnensoße.

Wir nehmen einen neuen Anlauf und reservieren am Sonntagvormittag eine Stunde am Tennisplatz. Weil wir noch etwas Zeit haben, schauen wir kurz an die Teiche und schrecken dabei einen Hasen am Feld auf. 
Der Platz ist nun in einem Top-Zustand – wahrscheinlich besser als er je war. Es ist recht frisch, aber es regnet zum Glück nicht und am Schluss kommt noch kurz die Sonne hervor.
Im Garten leuchtet gelb der Ginster und die Apfelbäume läuten das Ende der Obstbaumblüte ein.

 

Nächste Woche wird sich entscheiden, wann ich wieder das Büro beziehen kann und wir unser Homeofficelager hier abbrechen. Ein bisschen geht mir die Wohnung in Wien, die Kolleginnen und der gewohnte Wechsel von Arbeit und Landleben ab. Kommt mit dem Ende der Ausgangsbeschränkungen auch das Ende von Corona?  

 

 

 

Autor: freia

Geboren in Wien. Aufgewachsen in Wien und Münchendorf. Lebe in Wien und im Waldviertel.

4 Gedanken zu „Apfelbaumblüte, langersehnter Regen und Coronastaffelfinale in Woche 7“

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