Eine bestandene Prüfung, eine seltsame Ziege und der erste Frost

Jetzt wird es schon zeitig finster, wenn wir am Sonntagnachmittag nach Wien fahren. Ein Regenbogen zeigt sich, den ich aber leider nicht gut einfangen kann. Am Abend gibt es Restlessen.

Am Montag findet ein Treffen der Radgruppe im Achten statt. Wir überlegen, welche Maßnahmen anstehen – z.b. eine Nord-Süd-Verbindung durch den Bezirk, Verbesserungen der Vorrangregelungen für den Radverkehr – und wie man neue Mitstreiter gewinnen kann. Ein Thema ist auch das Lokal für die Treffen. Für das Salims in der Florianigasse spricht die flexible Verfügbarkeit, denn es ist jedesmal ein Ratespiel wieviele kommen – dagegen ein bisschen die Attraktivität. Es gibt überbackene Brote wie in den 90ern, die aber gar nicht mal so schlecht schmecken.

Sehr gut allerdings das Essen im wunderbaren Roten Bären in der Berggasse, wo wir die bestandene Anwaltsprüfung des Älteren feiern. 3 x schriftlich, 1 x mündlich = 4 x Sehr gut! Wir sind alle ganz schön stolz!

Das Wetter wird unbeständiger und ich fahre nur noch selten mit dem Rad, sondern nehme meist die U-Bahn für den Weg ins Büro. Immer wieder süß die Kindergartengruppen, die sich im Gänsemarsch die Stiegen zum Praterstern rauf hanteln.

Im Büro feiern wir einen zweiten Skorpiongeburtstag bevor die Woche schon wieder um ist. Es könnte alles so einfach sein, wenn nicht die neue Therme spinnen würde. Mit der alten Therme war es so, dass wir rauf gekommen sind, das Haus kalt und die Heizung auf Störung. Jetzt bekomme ich die Nachricht aufs Handy, nur leider konnte das Problem nicht gleich behoben werden. So mühsam!
Sie springt wieder an, daher fahren wir rauf, denn ich möchte nun doch die Kübelpflanzen in den Keller bringen und den Brunnen winterfest machen. Zum Abendessen gibt es Hühnerreisfleisch.

Die trübe Novemberlandschaft ist in leuchtendes Gelb von Birken und Lärchen getaucht. Das es noch keinen strengen Frost und keinen Sturm gab, sind die Blätter und Nadeln noch an den Bäumen. Wir fahren an die Teiche in Reingers und schleudern ein paar Maiskörner raus, denn ich möchte am Nachmittag einen Karpfen fangen. Am Rückweg kommen wir beim Aussichtsturm an der Grenze vorbei. Auf einer tschechischen Weide steht eine seltsam aussehende dicke Ziege (Korr.: ein Schaf).

Kuhziege?

Das mit dem Karpfen gelingt mir auch. Erst einen Spiegelkarpfen, den wir wieder schonend zurück setzen und dann einen Schuppenkarpfen, den wir entnehmen. Ein Filet vakuumieren wir und frieren es ein – Catch and Freeze! – ein Filet braten wir auf serbische Art. Mit Knoblauchbutter und Salzerdäpfel mit Waldviertler Kümmel. Köstlich!

Am Morgen ist der Garten mit Frost überzogen und leuchtet weiß gefroren in der Sonne. Oleander, Lorbeer, Feige, Olive und ein paar empfindliche Sträucher sind zum Glück schon in Sicherheit.

Nächste Woche geht es zum letzten Mal für heuer nach Hamburg. Die nächsten Geburtstage werden gefeiert, ein Freundestreffen ist geplant und hoffentlich bekommen sie die Heizung wieder hin. 

Begräbnis, Geburtstag und ein langes erstes Novemberwochenende

Anfang der Woche kommt die Familie aus traurigem Anlass zusammen: am Neustifter Friedhof verabschieden wir uns gemeinsam von Onkel P.  Um die trüben Gedanken zu verscheuchen, drehen wir am Abend noch eine Runde durch die Bezirke und Tom kocht eine asiatische Suppe zum Aufwärmen.

Der nächste Tag beginnt wieder viel fröhlicher, denn ich habe Geburtstag! Meine Cousinen überraschen mich gleich in der Früh mit einem Fotogruß aus der Vergangenheit, wir setzen uns im Büro zusammen und dann kommt auch noch mein Papa mit Rosen und Champagner vorbei.
Zuhause dann rote Rosen vom Tom in meiner Lieblingsvase und dann machen wir uns auf ins kleine Paradies (das große ist ja für mich im Waldviertel). “Das kleine Paradies” ist ein neues Restaurant im Achten. In einem prachtvollen alten Geschäftslokal kann man nun sehr gut essen, trinken und “staunen”, wie es in einer der vielen positiven Kritiken stand.
Am nächsten Abend feiern wir zuhause mit einer getrüffelten Forelle und einem Glas Pet Nat, dem neuen gehypten, in alter Methode hergestellten Schaumwein, weiter.
An der Tür hat niemand geläutet, nur im Stiegenhaus sieht man am nächsten Morgen die Reste von Halloween.

         

Wir verlassen Wien bei Sonnenschein und kommen im Nebel heroben an, dazu weht ein kalter Wind. Richtiges Novemberwetter! Wir bringen die Gartenmöbel zum Überwintern in die Garage und leeren die Regentonnen aus. Da für die nächste Woche wieder etwas milderes Wetter angesagt ist, möchte ich die Kübelpflanzen noch heraußen lassen. Im dunklen Keller stehen sie dann noch lange genug.

Dann kommt die Sonne raus und wir fahren an die Teiche. Ein großer Krebs kämpft verbissen mit Toms Gummifisch und ich drehe eine Runde im frischen Wind.
Am Abend treffen wir uns mit Mama und H. im Gasthaus Kaufmann auf Wildhasenkeule, Fasan und Wildschweinbraten.

Am nächsten Morgen ist das Wetter nicht mehr so freundlich. Wir zünden in der Kirche ein paar Kerzen an und denken an die, die leider schon gegangen sind. Da der Honig aus ist, fahren wir nach Aalfang zur Imkerin Bettina Macho. Ihre Mohnblüten-, Sommerwiesen- oder Buchweizen-Bio-Honige sind köstlich.
Zuhause packe ich Mamas Geschenke aus. Der kleine Schneemann passt so gut zu den Disteln, dass ich ihn gleich und nicht erst zu Weihnachten aufhänge.

Cousine A. ist auch heroben und da muss natürlich eine Seerunde sein. Im Strandbad werden die Tennisplätze eingewintert. Wir lehnen die freundliche Einladung auf Gulaschsuppe und Bier ab, denn zum Abendessen gibt’s bei uns Saltimbocca, Safranrisotto und Heidelbeertarte.
 

Noch dichter ist der Nebel am Sonntag. Tom fängt einen kleinen Barsch und ich finde eine Krause Glucke. Nachdem es etwas geregnet hat und wieder milder ist, wachsen im Wald jede Menge Schwammerln. Rosafarbene, schokoladenbraune und gesprenkelte. Und dann entdecken wir sogar noch ein paar Steinpilze!

 

Nächste Woche findet ein Treffen der Radfahrgruppe im Achten statt, der Kalender zeigt die ganze Woche über jede Menge Termine. Wir feiern den Geburtstag des Älteren und am Dienstag heißt es Daumen drücken für seine Anwaltsprüfung! 

Prächtiges Oktoberfinale, Schlittenhunde und im Dorotheum

Über dem Innenhof trohnt ein Falke und beobachtet die Tauben. Die Pflanzen auf dem kleinen Balkon blühen heuer vorwiegend in rosa und zum Abendessen braten wir uns ein Stück Entenbrust. 

Die Türme auf der Donauplatte sind in der Früh in Nebel gehüllt, aber der hebt sich rasch und die ganze Woche ist es ungewöhnlich warm. Im Büro haben wir Besuch aus der Schweiz und ein Termin führt mich zum Dorotheum in der Dorotheergasse, wo Gemälde für die nächste große Auktionswoche ausgestellt sind. Wir bekommen eine kurze Führung und begutachten die beiden diesmaligen Highlights der kommenden Versteigerung.
Am Abend laden wir unseren Gast ins Ofenloch in der Kurrentgasse ein. Das Backhendl wird auf Popcorn serviert, damit die Panier knusprig bleibt.

Am Mittwoch netzwerke ich etwas beim Frau im Fokus-Businesslunch im Depot, am nächsten Tag fahre ich wieder einmal mit dem Rad ins Büro und mache dabei einen kurzen Stopp im Volksgarten. Am Morgen ist es dort besonders schön.

Auch heroben geht es mit dem prächtigen Herbstwetter weiter. Im Garten blüht und verblüht es. Ich mähe noch einmal den Rasen und weil Weltnudeltag ist, gibt es zum Abendessen Pasta mit Garnelen und Rucola.

Auch am Morgen des Nationalfeiertags kämpft sich die Sonne durch den Nebel. Heute wird der Steinfurter Teich abgefischt. Wir schauen nur kurz vorbei und fahren dann selber zum Fischen nach Reingers. Man hört schon von weitem lautes Hundegebell – die Huskys sind wieder da. Hundeschlittenrennen bei 20 °C …
Im Wald finden wir noch zwei Steinpilze und auf einer Wiese steht einsam ein Schirmling.

 

Mit R + A treffen wir uns am Nachmittag zu einer Runde Golf und am Abend kommen C + K. Tom hat ein köstliches Rehragout gekocht, davor gibts Flammkuchen mit Steinpilzen und danach eine Schokotarte. Geht’s uns gut!

In der Nacht wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt, das Wetter ist weiter ungewöhnlich warm und sonnig. Bald werden die Tennisplätze eingewintert und daher habe ich nochmals eine Stunde reserviert. Da noch Zeit ist, drehen wir eine Runde durch das herbstlich verfärbte Josefsthal. Von der einstigen Glasindustrie sieht man gerade noch magere Reste. Nur der Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert, der den Arbeitern die Zeit angezeigt hat, wurde einmal restauriert und ist daher noch erhalten. In Hörmanns spiegeln sich die Pferde im Teich. Am Tennisplatz spielt außer uns seltsamerweise niemand sonst.


Für nächste Woche ist ein Temperatursturz angesagt und deshalb wollen wir noch die Regentonnen auslassen. Es beginnt nun auch die Zeit der skorpionischen Geburtstage und es kommt ein langes Wochenende. Leider findet auch ein Begräbnis im Familienkreis statt und bald ist November.

 

Im Bednar-Park, Oktobernebel und eine Reportage an der Thaya

Entlang der Thaya und über Vestenötting fahren wir am Sonntag nach Wien. Zwischen den Büschen und Sträuchern ist der Fluss von der Anhöhe aus kaum zu sehen. 
Zum Abendessen gibt es als Vorspeise eine Tomantensuppe mit Parmensanchip, die wunderbar geschmeckt hat, auch wenn sie fürs Foto nicht viel her gibt.

Cousine A. feiert ihre Habilitation in einem originellen Lokal auf der Taborstraße. Von der U-Bahn spaziere ich über den bunt beleuchteten Donaukanal dort hin. 

Auch über Wien liegt der Nebel, der sich erst langsam gegen Nachmittag hin hebt. Der Park hinter dem Büro zeigt sich in allen Farben des Herbstes und die Bepflanzung passt zu den Hausfassaden.
Am Freitag habe ich noch einen Termin mit den Kollegen vom Fernsehen beim Stadtwirt im Dritten. Köstlich: das Beef Tartare.

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Blauer Himmel und ein strahlender Herbstnachmittag erwarten uns in Litschau. Die Blätter sind gelb-golden verfärbt und leuchten mit der Sonne um die Wette. Zum Abendessen kochen wir italienische Bohnensoße auf Pasta mit Rucola.

Tom macht sich zeitig in der Früh in den Kollmitzgraben auf, denn das Magazin Fischers Fritz hat sich zu einer Reportage angesagt. Mich schickt er zum Abfischen der Schlossfischerei an den Schandacher Teich, wo wir Karpfen und Zander für die Teiche in Reingers bekommen. Ich bestätige Menge und Größe und fahre mit dem Fischtransport an den Mühl- und Stadlteich. Mit E., dem dortigen Aufseher, lassen wir die Karpfen durch einen Schlauch ins Wasser rutschen und setzen die Zander vorsichtig mit dem Kescher aus.
In Schandachen haben sie einstweilen alles für den Besuch der Litschauer Partnergemeinde Enzersdorf an der Fischa vorbereitet, die mit dem Bus zum Abfischen anreisen. Leider macht der Nebel keine Anstalten sich aufzulösen. Ich hole mir ein Mangerl vom Bäcker, dazu zwei Eier im Glas – mmh!

Dann mache ich mich ebenfalls auf und treffe Tom, Fotograf, K., der die Reportage leitet und Aufseher M., der sich für Fotos in Aktion zur Verfügung gestellt hat zum Mittagessen in Raabs. Auch dort hartnäckiger Nebel. 
Für Nachmittag sind noch ein paar Bilder an der Fliegenfischstrecke unterhalb des Seebsbachs geplant. Dorthin fahre ich mit und versuche ebenfalls mein Angelglück. Auch ohne Sonne ist es wunderschön am Wasser im Herbstwald.

Auch am Sonntag zeigt sich keine Sonne. Nichtsdestotrotz haben wir am Vormittag eine Stunde Tennis reserviert. Zum Glück ist es nicht kalt, der Platz relativ windgeschützt und die Luft herrlich. Ich gewinne ein Spiel im Satz.

Nächste Woche bekommen wir im Büro Besuch aus der Schweiz und leider fällt der kommende Feiertag genau auf einen Samstag …

Innsbruck, Bozen und ein Litschauer Derbysieg

Beim Fleischhauer auf der Josefstädter Straße liegt Kalbfleisch in der Vitrine und daraus kocht Tom ein sämiges Gulasch mit Spätzle.

Donnerstagfrüh brechen wir zeitig auf, denn ich muss geschäftlich nach Tirol und Südtirol. Erste Station ist Innsbruck und während ich einen Kunden besuche, besucht Tom das Goldene Dachl in der Altstadt.

Weiter geht es über den Brenner, vorbei an endlosen Lkw-Kolonnen. Was transportieren die alle und wohin?
Der erste Termin in Bozen führt mich in die Vorstadt, wo uns Perlen des italienischen Wohnbaus erwarten. Das Zimmer habe ich jedoch im altehrwürdigen Parkhotel Laurin im Zentrum gebucht. Die Fenster könnten mal wieder gestrichen und der Teppich im Lift ausgetauscht werden, aber der Blick vom Balkon auf die Berge entschädigt uns. Vor dem Abendessen drehen wir noch eine Runde durch die Altstadt. Wir entscheiden uns im Hotel zu essen, wo ein junger Koch alpine und mediterrane Küche perfekt vereint. Originell auch die holzvertäfelte Bar mit Musik und Häppchen.

Die Sonne geht malerisch hinter den Bergen auf, das Frühstück bietet eine Auswahl an Südtiroler Käse, man kann sich sein weiches Ei selber kochen und die butterflaumigzarten Croissants sind unterschiedlich gefüllt.
Den nächsten Termin habe ich am Pfarrplatz – ideal für einen kurzen Abstecher in die Dompfarrkirche. Tom besorgt noch Speck und Wildschweinsalami, bevor wir gemeinsam mit Hunderten deutschen Wohnwagen wieder über den Brenner zurück fahren.

Am Attersee machen wir einen kurzen Stopp und lassen den Blick schweifen. Das Wasser ist so klar.

Nach stundenlanger Fahrt kommen wir wieder oben an. Der Himmel leuchtet rot und der Mond ist fast voll. Müde von der langen Reise gehe ich bald schlafen, denn am nächsten Tag heißt es nochmals früh aufstehen!

Das früh Aufstehen ist ja eher nicht so meines, aber wenn sich die Morgennebel von den Teichen heben und die Sonne hinter den Bäumen aufgeht, ist es schon sehr malerisch. Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder die Schuh-Teiche abgefischt und Karpfen sowie Zander an die Alte Donau geführt. Unser Lieblingsfahrer N. der Schlossfischerei hat sich dafür extra sein neues ÖFG-Kapperl aufgesetzt. 

Der USC Sparkasse Litschau ist seit acht Runden ungeschlagen und da lassen wir uns gemeinsam mit Ma und H. das Derby in Heidenreichstein nicht entgehen. Viele Fans aus Litschau sind angereist und feiern die Mannschaft lautstark. Mit Choreographie!

 

Über dem Abfischen in Kleinmotten liegt dichter Nebel, in Litschau, nur ein paar Kilometer entfernt, scheint von der Früh weg die Sonne. Vor dem späten Frühstück spielen wir neun Löcher und ich gewinne wieder nix.

Nächste Woche feiert Cousine A. ihre Habilitation (endlich!) und wenn das Wetter passt, kommt am Samstag “Fischers Fritz” in den Kollmitzgraben. Hoffentlich hält das prächtige Herbstwetter an!