Am Westbahnhof, ein paar Frühlingsblumen und der Winter gibt sich nicht geschlagen

Aus dem Hofladen in Litschau haben wir uns Grammel- und Selchfleischknödel mitgenommen. Der Teig ist relativ weich und die Grammelfülle in beiden Knödel sehr unterschiedlich. Einmal kleinere, fast knusprige Grammeln, einmal eher ein Gatsch mit Ei. Die Fleischfülle ist definitiv besser.

Zu Beginn der Woche spazieren wir zur Motto-Bäckerei auf der Mariahilferstraße und wie immer hat sich vor dem Geschäft eine kleine Schlange gebildet. Der Zander aus dem Mühlteich ist ein Gedicht – saftig und zart. 

Vor dem Café Hummel ist bereits die Frühlingsbepflanzung erfolgt, das Wetter ist aber weiterhin unfreundlich und winterlich.





Auch im Nordbahngrätzl ist von Frühling noch nichts zu spüren. In den Urban Gardening-Beeten am Bennoplatz zeigen sich aber die ersten Frühlingsblümchen zwischen den ausgewachsenen Gemüsepflanzen der letzten Saison.


Beim Westbahnhof schreiten die Bauarbeiten am neuen Ikea voran. Besonders einladend wirkt das Areal noch nicht, nur die von einem bekannten Baumarkt bepflanzte Baustellenfassade eines Hauses am Gürtel gibt ein deutliches grünes Zeichen.









Da für das Wochenende erneut Schnee angesagt ist, überlegen wir in Wien zu bleiben, aber der Frühjahrsbesatz im Kollmitzgraben ist geplant und daher fahren wir bei teilweise dichtem Schneetreiben rauf in die Kälte. In Litschau ist es weniger weiß als gedacht, nur ein paar Flankerln weht es noch vom Himmel, was der Katze auf der Wiese – genau wie mir – Missfallen bereitet.
Fürs Abendessen holen wir uns ein Stück Rinderfilet vom Geitzenauer und Tom hackt es per Hand zu einem köstlichen Beef Tartare klein.









Der Wecker läutet um 5:30 – zum Glück nicht für mich! Tom fährt zur Hälterung nach Schönau, wo Zander und Hechte verladen werden. Das Thermometer zeigt -4 °C und wandert den ganzen Tag über nicht ins Plus. Ich bleibe da lieber noch unter der Decke liegen und fahre erst etwas später mit an den Burgerteich, wo die Karpfen für die Thaya abgefischt werden. 









Im Kollmitzgraben übersiedeln die Fische dann in ihr neues Zuhause in der Thaya.

Die Fahrt nach Raabs lasse ich diesmal aus und widme mich lieber daheim dem Osterputz. Nachdem das Haus von oben bis unten gewischt und staubgewedelt ist, schaue ich an den Herrensee. Es bläst ein frischer Wind und es sind weniger Spaziergänger als zuletzt unterwegs.




Vielleicht vertreiben ja mexikanische Tortillas und eine Birnentarte den Winter?

Grau in grau begrüßt uns der Sonntag. Auf den Teichen hat sich bereits wieder eine dünne Eisschicht gebildet und es lädt nichts dazu ein, draußen etwas zu tun. Daher wird es nur eine kleine Runde durch den Ort, wo ich in einer Seitengasse eine hübsche Tür entdecke.




Nächstes Wochenende soll es endlich milder werden. Die Zeitumstellung raubt uns leider eine Stunde, dabei gibt es im Garten so viel zu tun!

 


Am Donaukanal, in Schönau und dem Frühling auf der Spur

Blauer Himmel und milde Temperaturen treiben die Menschen hinaus an die Ufer des Donaukanals – die meisten bemühen sich wirklich, den Abstand einzuhalten. An einem Brett sind verlorengegangene Handschuhe angenagelt und an einer Mauer wird Graffitisprühen geübt.

 









In der Lerchenfelderstraße gibt es ein hübsches Blumengeschäft und beim Vorbeigehen duftet es – wunderbar. Gleich vis-a-vis besorgen wir in einem nicht weniger originellen italienischen Feinkostgeschäft Burrata, Salsiccia, Frizzante und Parmesan fürs Abendessen.


Nachdem das Wetter deutlich unfreundlicher geworden ist und wir lange arbeiten, beschränkt sich unser abendlicher Radius auf den Weg in den Supermarkt und zurück. Wir kochen Spinat mit Tortellini, Bohnen mit Garnelen, Hühnerleber zu Erbsenpürree und meinen Favoriten – Hühnerreisfleisch.

Im Waldviertel angekommen, kommen wir noch in den Genuss einer schönen Abendstimmung. Die Teiche sind eisfrei und somit steht dem Frühjahrsfischbesatz nichts im Weg.
Die Salsiccia gibt es mit Fenchel auf Pasta.











In Schönau wird am nächsten Morgen zum ersten Mal in der heurigen Saison abgefischt und ein Teil der Karpfen kommt in die Thaya. Auch ein Filmteam ist vor Ort und die u.a. aus “Braunschlag” bekannte Schauspielerin Maria H. packt zur Einstimmung auf einen Film/eine Dokumentation (?) mit an.









Im Golfclub Haugschlag ist einer der Plätze weiter auf Wintergreens bespielbar und so verabreden wir uns mit R + A zu einer halben Runde. Der Wind bläst recht frisch, aber mit der Sonne geht es … außerdem gewinnen wir.
Im Tiefkühler haben wir noch selbstgefangene Karpfenfilets, die wir uns rausbacken. Dazu gibt es einen Erdäpfel-Vogerlsalat. Köstlich!




Ich bin zwar alles andere als erfreut, dass wir – wie es aussieht – ein weiteres Ostern ohne Familie verbringen werden, aber trotzdem schmücke ich den Osterstrauch. Im Garten blühen die Schneeglöckchen und an den Sträuchern sieht man schon die ersten Knospen.

Mit R. und L. bin ich zu einer Runde um den Herrensee verabredet, währenddessen fährt Tom mit der Spinnrute an den Teich. Das zahlt sich diesmal aus, denn nach zweimal Auswerfen hat er einen Zander an der Angel!


Das Wetter wechselt wieder auf kalt und unfreundlich, daher belasse ich im Garten noch den Winterschutz auf den Rabatten und halte mich mit dem Schneiden zurück. Nächstes Wochenende kann ich dann aber hoffentlich schon mit den ersten Frühjahrsgartenarbeiten beginnen!

 

Krokusse, in der Griechengasse und am Kahlenberg

Bei strahlend blauem Himmel machen wir noch einen Abstecher in den Kollmitzgraben. Auf der Thaya sind schon die ersten mit dem Boot unterwegs und im Wald entdecke ich einen leuchtend rosa blühenden Strauch, über den ich erst daheim nachlese, dass er hochgiftig ist.






In den Wiener Parks zeigen sich die ersten Krokusse – jetzt kann der Frühling nicht mehr weit sein! Im MQ gibt’s einstweilen nur Blumen von Warhol.










In einem Bioladen in der Zollergasse kaufen wir Portulak, den wir über das gegrillte Gemüse und die Erdäpfel streuen. Ganz interessant.



An meinem Bürotag fällt mir auf, wieviel Gelbes es im Nordbahnviertel gibt und am Heimweg freue ich mich beim Blick auf den Donaukanal schon darauf, wenn ich wieder mit dem Rad fahren kann. Noch ist es mir zu kalt.

Am Freitag wird es dann nocheinmal so richtig winterlich. Es schneit, es ist kalt und windig. Da wir das Wochenende in Wien bleiben, nützen wir die Zeit für eine Spaziergang in die Stadt. Vor dem Kanzleramt hat sich wie so oft ein Kamerateam positioniert und im Stephansdom haben Künstler aus den Kerzen und Botschaften nach dem Attentat im November eine Gedenkstelle errichtet.
Beim Fensterkaffee in der Griechengasse kaufen wir uns zwei Espressi und flüchten vor einem erneuten Schneetreiben in die Hauseinfahrt beim Szene-Haarschneider.
Zum Abendessen wird Seeteufel in Prosciutto mit getrockneten Tomaten und Basilikum eingewickelt und dazu gibt’s ein Erdäpfelpüree.












Es ist 9 Uhr vormittag und schon recht viel los am Biomarkt in der Lange Gasse. Vor dem Kaffeestand hat sich eine lange Schlange gebildet, von den angebotenen Sorten klingt der mit dem Schokoladearoma am verlockendsten und der Espresso aus der Wintermischung schmeckt mir besser als beim Fensterkaffeehaus. Daheim unterziehen wir uns zum ersten Mal einem Wohnzimmerselbstnasenbohrertest: die Reagenzgläserhalterung, die man laut Anleitung benötigt, war im Sackerl aus der Apotheke natürlich nicht dabei, aber rasch finden wir eine alternative Lösung.



Weil es so schön sonnig ist, zieht es uns am Nachmittag weiter hinaus und erst fahren wir auf den Friedhof und dann auf den Kahlenberg, wo wir den Blick über Wien genießen. Die Idee hatten außer uns auch ein paar andere, aber es herrscht zumindest weniger Gedränge als bei den Demos in der Stadt. Auch die Frau, die sich mit Mikro und Lautsprechern vor der Kirche am Kahlenberg positioniert hat, findet nur wenig Aufmerksamkeit. Wir spazieren ein Stück den Villenweg entlang und fragen uns, wer da wohl in den Häusern wohnt, die sich um den Sendermast gruppiert haben. 
Am frühen Abend feiern wir dann – getestet – den Geburtstag des Jüngeren. Vor einem Jahr war das genau eine Woche vor dem ersten Lockdown und wer hätte damals gedacht, dass uns die Pandemie zwölf Monate später noch immer fest im Griff hat. 















Auch im Reitstall ist nichts los und da fällt mir ein, dass ja auch kein Reitunterricht stattfinden darf. Wo sonst kleine Mädchen auf Pferden ihre Runden drehen, liegen Stallkatze und Hofhunde träge in der Sonne herum und werden nur aktiv, wenn vor dem Zaun Spaziergänger vorbeikommen. Fad!

Die nächsten Wochen werden wohl wiedereinmal entscheidend sein aber zum Glück ist bald Ostern.

Kochen, testen und ein Grünspechtpaar

Meinen Officeoffice-Tag hab ich mir diese Woche gut ausgesucht, denn den ganzen Tag auf der Baustelle vis-a-vis brummt laut der Betonmischer. Im Vergleich dazu ist es im Nordbahnviertel himmlisch ruhig – beim Heimkommen lärmt es nämlich noch immer.

Die Pizzeria Ruffino auf der Josefstädterstraße wurde nach einem Brand mutig renoviert und steht kurz vor der Wiedereröffnung. Gekocht wird einstweilen jedoch weiter selber und es gibt Guckumuckschnecken mit Kräuterbutter.


Wir durchkreuzen den Achten und den Siebten, bekommen von Cousine A. ein Packerl für Ihre Mama, das wir nach Litschau mitnehmen sollen und kochen einmal Pasta mit Salsiccia und Fenchel und einmal einen Steinbutt.





Heroben im Waldviertel leuchtet der fast volle Mond vom Himmel. Wir übergeben das Packerl an L., gehen Einkaufen und Tom macht Spaghetti alla Puttanesca.


Im Garten entdecke ich ein erstes Schneeglöckchen und schneide die verblühten Staudenstängel vom letzten Jahr zurück. Da ich mir einen Friseurtermin ausgemacht habe, statte ich der Litschauer Teststraße einen Besuch ab. “Relax” ist das passende Motto – es läuft alles sehr unkompliziert ab und in wenigen Minuten ist man schon wieder draußen. Tom lässt sich spontan auch testen und kommt so ebenfalls in den Genuss eines Haarschnittes von Marion.
Der Mühlteich ist noch zugefroren und somit ist es noch nix mit Fischen. 

So frisch getestet nutzen wir die neuen Erleichterungen untertags für zwei Haushalte und besuchen C + K – eine große Freude nach den langen Wochen!


Sonntagfrüh weckt uns die Sonne. Es ist noch recht frisch und der Mörterteich hat über Nacht erneut einen dünnen Eisüberzug bekommen. Wir holen Zeitung und Weckerln im Ort und plaudern kurz mit M. von der Schlossfischerei über den Frühjahrsbesatz. 
Während Tom ans Wasser fährt, mache ich eine Runde um den Herrensee und beobachte ein Grünspechtpärchen bei der Futtersuche. Die Tore vom Eishockeyfeld hätte man wohl besser noch vor dem Tauwetter vom Eis geholt.

Am Montag beginnt der März und alle hoffen auf eine Ende der Beschränkungen. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass es bis Ostern so weitergeht. 

 

 

 

 

Eisbäume, Seezunge und ein Ritt durch den Nebelwald.

Bei blauem Himmel und vereisten Baumkronen brechen wir Sonntagnachmittag wie jede Woche unsere Zelte ab. Ab Vestenötting ist es mit der Eiswelt jedoch schon wieder vorbei. 






Zu Wochenbeginn schneit es erneut. Tom muss zum Zahnarzt und schickt mir ein Foto von der Ameisbrücke.
Auch die Lerchenfelderkirche ist im Rahmen der Lichtinstallation beleuchtet – im Austria-Look? Den nichtgewesenen Fasching lassen wir mit Heringsschmaus und einem sehr saurem Rollmops ausklingen.  




Die Platane vor dem Café Eiles wurde übersiedelt – ob erfolgreich oder nicht, wird der Frühling zeigen – und in der Grube sieht man Reste eines alten Gebäudes. Am neuen Standort steht der Baum festgezurrt und hinter Absperrgittern verborgen. Auf unserer abendlichen Runde werfen wir einen Blick in die Mariahilfer-Kirche – eine barocke Düsternis.






Das Lokal am Eck zur Strozzigasse wurde schon vor einiger Zeit neu übernommen, aber seit dem Lockdown scheint der Laden zu brummen. Jeden Abend stehen Leute in kleinen Grüppchen herum und vertreiben sich die Zeit während sie auf ihr Take-Away warten, mit heißen Getränken oder Bier. Wir beschließen daher, uns mal einen Mittagsimbiss zu holen und das angebotene Curry ist tatsächlich äußerst sämig und gut.

Ein Zahn muss Freitagvormittag noch nachbehandelt werden und daher entscheiden wir am Wochenende in Wien zu bleiben. So haben wir am Nachmittag Zeit für eine große Runde durch die Stadt und über den Naschmarkt. Auf der Suche nach dem Gewürz “Café de Paris” werden wir beim Meinl am Graben fündig. Auf der Kärntner Straße sehen wir Hund und Herrl, die offenbar den selben Friseur haben und in der Unterführung beim Karlsplatz hat sich eine Frau schon in ihr ärmelloses Sommergewand und Flipflops geworfen. Am Naschmarkt kaufen wir Austern, Black Tiger-Garnelen und eine Seezunge – einen wirklich ganz besonders köstlichen Fisch.






















Die Tulpen vom Markt verströmen etwas Frühlingsflair, das Wetter draußen leider überhaupt nicht. Hartnäckiger Hochnebel hängt über der Stadt und laut Prognose wird sich die nächsten Tage daran auch nichts ändern. Wir schauen am Bauernmarkt in der Lange Gasse vorbei und auch wenn der Öfferl-Stand eine nette Bereicherung darstellt, so bekommen die nasskalten Temperaturen dem Gebäck leider nicht. Dafür bleiben das Obst und Gemüse knackig frisch. 






Trotz nicht sehr einladender Bedingungen möchten wir am Nachmittag einen Ausflug machen und ich schlage Grinzing vor. Warum weiß ich nicht, erwarte mir vielleicht eine pittoreske Szenerie ganz ohne Touristen. Der Weinort ist dann aber doch nicht ganz ausgestorben, nur die Gastgärten sind natürlich verlassen und voller Laub.












Weiter fahren wir zum Cobenzl. Die Höhenstraße ist in dichten Nebel gehüllt, Ausblick bietet sich keiner und auch die Renovierung des in die Jahre gekommenen Ausflugslokals ist noch nicht weit vorangeschritten. Ich wundere mich kurz, dass der Parkplatz trotzdem so voll ist, aber dann sehen wir den gut besuchten Streichelzoo. Das Weingut bietet Wein und Sprudel im Automaten zum Verkauf an und am Espressomobil kaufen wir uns zwei Espressi.
Zum Abendessen kocht Tom ein schmackhaftes Kalbsrahmgulasch und ich versuche mich an den Nockerln, die ganz gut gelingen. 










Als kleinen Morgenspaziergang holen wir das Frühstücksgebäck vom Motto Brot auf der Mariahilferstraße, aber den weiten Weg hätten wir uns sparen können, denn so gut das Brot auch ist, die Weckerln sind nur so la la und die Croissants leider aus. Nach dem Frühstück fahre ich mit einem neuen – längeren – Sattelgurt zum Nougat. Knapp aber doch passt er und so können wir eine Runde durch den nebeligen Wienerwald drehen. Die Stimmung ist unheimlich und die Wege sind gatschig.






Nächste Woche habe ich mich gleich am Montag für den Bürodienst gemeldet und das ist dann auch schon fast wieder das Highlight der Woche. Am Wochenende geht es dann wieder rauf ins Waldviertel, denn ich habe einen Termin beim Friseur vereinbart, was bedeutet, dass ich davor der Litschauer Teststraße einen Besuch abstatten werde. Aufregend!

Edited in Prisma app with Leya