Ein schmerzvoller Abschied

Meistens ist das Leben sehr schön, aber manchmal ist es furchtbar traurig. Mein Papa ist nach schwerer Krankheit gestorben und am Abend seines Todes hat er uns einen wunderschönen Regenbogen geschickt.

Hans Csokor, 1946-2021
 
“Durch Ewigkeiten wühlen deine Wunden,
bis in die Stunde, wo dein weher Schrei,
wie damals, da die Mutter dich entbunden,
dich ledig macht und aller Marter frei.”
(Franz Theodor Csokor)
 

Die Woche davor werfen wir von oben einen Blick auf die Thaya, wo langsam der Frühling erwacht. In Wien ist die Natur in den Parks schon viel weiter. Der Sturm, der am Wochenende über die Stadt gezogen ist, hat die Baustellengitter umgeworfen.





Am Montag hole ich unseren Lunch vom Vietnamesen und genieße einen kurzen Schanigartenmoment, auch wenn noch alles im Lockdown geschlossen ist und ich nur auf mein Take-away warte. Zum Abendessen gibt es Erdäpfelgulasch!


Das Wetter bleibt schön und so nehme ich das Rad für meine Büroweg. Ich fahre diesmal rechts um den Praterstern herum, da mich schon von weitem die Tulpen an der Hauptallee anstrahlen. Direkt am Praterstern leuchtet eine Kunstinstallation nicht weniger bunt.



Am Abend treffen wir uns beim Burggarten.











Die Abendspaziergänge führen uns oft durch den Park vor dem 25 Hours Hotel oder ins Museumsquartier, vor dem eine Demonstration auf die Serie von schrecklichen Frauenmorden aufmerksam macht.






Wir erweitern unseren Radius und fahren nach der Arbeit mit der Straßenbahn nach Ottakring. Von dort spazieren wir vorbei an der ehemaligen Tabakfabrik, einem kleinen Markt, der Ottakringer Brauerei und der Zehnermarie zurück in den Achten.









Am Freitag geschieht dann das unaussprechliche. Meine Schwester und ich können unseren Vater noch einmal im Spital in Horn sehen, bevor er sich bei Sonne, Schneeschauern und einem Regenbogen von dieser Welt verabschiedet.






Das Wochenende vergeht irgendwie in Trauer und Schmerz. Die Kirschbäume blühen, im Strandbad ist das Becken frisch eingelassen und die Tennisplätze endlich für die neue Saison fertig. 


Auch am Sonntag bleibt es noch sonnig. 
Vor der Heimfahrt nach Wien fängt Tom ein dramtisches Schauspiel in unseren Birken ein: ein Elsternpärchen beäugt argwöhnisch von der Baumkrone aus einen Mäusebussard, der es aber nicht auf ihre Vogeljungen abgesehen hat, sondern eine Maus in den Fängen hält.




Am Heimweg können wir einer prächtigen Fliederhecke nicht widerstehen und stibitzen ein paar Zweige für das Grab von Toms Mama, die Flieder geliebt hat und für uns selbst. In Mauerbach kaufen wir an einem Marktstandl an der Straße köstliche Erdbeeren und grünen Spargel.
Zum Abendessen gibt es eine Forelle aus dem Litschauer Hofladen und Brennesselspinat aus dem Garten.




Der vom Achten in den Ersten übersiedelten Platane scheint es gut zu gehen und zum Abendessen gibt es die Hälfte des Spargels mit Schinken und einer Soße gewürzt mit Café de Paris.


Schon länger haben wir die Hofkatze Charlie nicht mehr gesehen  – umso herzlicher das Wiedersehen. Aus dem zweiten Teil vom Spargel kocht Tom ein köstliches Risotto.



Die ganze Woche über bekomme ich sehr herzliche Anrufe von alten Freunden und Geschäftspartnern von Papa und plane mit meinen Geschwistern alles Nötige für die Verabschiedung, so schwer es uns auch fällt.





Zum Glück ist die Woche nur kurz und am Feiertag fahren wir nach Litschau. Bei Waidhofen schauen wir an einem Thayaabschnitt vorbei, wo sich Hunderte Weinbergschnecken im Gras und auf den Wegen tummeln. So viele auf einmal habe ich noch nie gesehen.



Wie angekündigt setzt am Feiertag Dauerregen ein – gut für die Natur und passend zur Stimmung.






Dann kommt aber doch noch im Laufe des Wochenendes die Sonne raus und der Garten explodiert förmlich.

Wir fahren einen Sprung nach Thaya, wo vom Radweg eine Fähre für Radfahrer rüber ins Strandbad eingerichtet werden soll und schauen bei C + K auf einen Kaffee vorbei. Tröstende Schmuseeinheiten mit Levy inkludiert.




An die kommende Woche und die Verabschiedung am Freitag möchte ich gar nicht denken. Mach’s gut Papa!

 

 

Hausbesetzung, Dreharbeiten und die Zeit der Buschwindröschen

In den alten Zwetschkenbaum ist ein neues Vogelpärchen eingezogen und richtet sich häuslich ein.
Zum Abendessen gibt es einfache Pasta mit Sardellen und Oliven.





Die Woche startet mit strahlend blauem Himmel und einer Hausbesetzung am Rathausplatz. Im Park wird gechillt, die Reden, um auf den Leerstand in Wien aufmerksam zu machen, erfolgen im Wechsel mit guter Musik. Als die Polizei mit der Räumung beginnt, sind wir schon weg.  
















Am Rückweg kommen wir an der neuen Vinothek in der Lange Gasse vorbei, die sich ausschließlich Weinen von Österreichischen Winzerinnen widmet. 
Diesmal gibt es einen Salat aus Radicchio, Schimmelkäse, Birnen und Walnüssen.



Am Dienstag haben wir unseren ersten Impftermin im Austria Center. Die Organisation ist perfekt, die unzähligen Helferleins freundlich und der Stich kaum zu spüren. Es geht aufwärts!



Am nächsten Tag fühle ich mich etwas schwummrig, daher machen wir nur eine kleine Runde durch den Bezirk. Im Abendprogramm wird die Frage gestellt, welche Berufe und geöffnete Bereiche wirklich systemrelevant sind und wie es mit der Gastronomie und der Kultur aussieht. Dazu wurde auch eine kleine Szene mit Alfons Haider vor “unserem” Würstelstand gedreht.
Aus dem Goldfisch haben wir uns Oktopusarme und Jakobsmuscheln besorgt, die Tom zu grünem Spargel in zitroniger Buttersoße brät.



Im Volksgarten glüht es in allen Farben, die Fiaker fahren leer durch die Stadt und ein Schild an der Meierei kündigt die baldige Öffnung an.








Die Wiener Beetbepflanzung zeigt heuer einen mutigen Farbmix, der sicherlich auch Karl Lagerfeld zugesagt hätte. Wir besuchen die “Josefstädter Platane” – nun kann man schon frische grüne Blätter erkennen. Es scheint, als hätte sie die Übersiedlung tatsächlich überlebt.

 

Auch vor der Piaristenkirche wachsen die Tulpen in rosa, weiß und orange.



Diesmal spazieren wir bis zum Haus des Meeres und durch die Otto-Bauer-Gasse. Überall wird gedreht in der Stadt, so auch hier. Im weißen Zelt ist eine Teststation eingerichtet. Vorbei an uralten Hausfluren und ruhigen Innenhöfen gehen wir wieder heim.
Zum Abendessen gibt es gefüllte Portobello Pilze!






Am Freitagnachmittag kommt in Litschau die Sonne raus und ich mache eine Runde um den Herrensee. Am Tennisplatz wird der neue Sandbelag niedergewalzt und so wie es aussieht, werden wir dieses Wochenende noch am alten Platz spielen.








Am nächsten Morgen ist es nicht mehr so schön und in der Nacht hat es geregnet. Die Tennisbälle sind nach einer Stunde nass, schwer und ganz zerrupft. Wo ist der Frühling schon wieder hinverschwunden?

Die Feiern zum 1. Mai wurden ja abgesagt, aber wir machen uns trotzdem auf die Suche nach dem Maibaum. Wir finden einen in Litschau und einen in Griesbach.
Da sonst nicht viel zu tun ist, holen wir unsere Golfbags und spielen ein paar Löcher bevor Tom ein Hendl ins Rohr schiebt. 


In der Nacht beginnt es stärker zu Regnen und so storniere ich die Platzreservierung. Über den Teichen ziehen Nebelschwaden, es ist stürmisch und kalt. Das ist wirklich kein angemessenes Maiwetter!




Nächste Woche beenden Wien und Niederösterreich den strengen Ostlockdown und ich muss gleich schauen, ob für nächsten Samstag einen Friseurtermin bekomme. Da aber am Sonntag Muttertag ist, herrscht sicherlich starker Andrang … Dafür soll es endlich wieder wärmer werden!

 

Minigolf vor den Museen, Laichmatten und ein zartes Frühlingserwachen

Es ist so kalt und unfreundlich, dass wir schon zeitig wieder nach Wien fahren. Am Feld entdecken wir ein schwarzes Katzenpärchen. Das ist neu hier.
Zurück in der Stadt spazieren wir am Nachmittag über den verlassenen Brunnenmarkt und durch den Josef-Srauss-Park – eine kleine Oase zwischen Kaiser- und Lerchenfelderstraße. Männer turnen, Kinder spielen im Gatsch.
Zum Abendessen braten wir uns ein Forellenfilet aus dem Litschauer Hofladen zu einem Risotto.






Ich kann mich immer weniger zu einem Abendspaziergang motivieren und sehe vor lauter Sehnsucht nach Frühling in der Angelobung des neuen Gesundheitsministers schon jemanden bei der Terrassenreinigung.
Daher nur ein kurzer Weg zum Greißler in der Lerchenfelderstraße.


An meinem Bürotag fahre ich gleich in der Früh zum Reifenwechseln und vertreibe mir die Wartezeit in der Lugner City. Ein paar Menschen warten vor der Western Union Bank, andere geben ihren Gurgeltest beim Bipa ab, sonst hat alles geschlossen. Später scheint im Nordbahnviertel erst die Sonne, dann beginnt es wieder zu regnen.

Das Wetter wird wieder besser und wir holen uns zum Lunch am nächsten Tag eine Bowl vom kleinen neuen Asiaten in der Josefstädter Straße




Überall leuchtet der Frühling in weiß und rosa, in den neuen Beeten in der Neubaugasse stehen Tulpen und endlich gibt es Marchfelder Spargel! In unserer Gasse sind in der Nacht schon wieder Dreharbeiten im Gange.



Vor dem Museumsquartier gibt es nun einen Pop-up-Minigolfplatz – natürlich derzeit nicht in Betrieb und auf der Mariahilferstraße demonstrieren Klimaschützer.
Zum Abendessen gibt es orientalisch gewürzte faschierte Laibchen auf Humus. Köstlich! 






Dann ist die Woche auch schon wieder um und wir fahren über das Ursinhaus ins Wochenende. Zum Glück ist die Vinothek systemrelevant oder gehört zu den Grundversorgern – wie auch immer – und hat offen. Rund um Langenlois blühen auch schon ein paar Bäume, aber ab Ottenstein ist es damit vorbei.




Im Garten strecken bereits ein paar Frühlingsblumen ihre Köpfe aus dem Boden und draußen hoppeln die Feldhasen über das frische Grün.

Samstagvormittag schauen wir in Kleinmotten vorbei, wo Fischlaich auf Matten (Zander) und in Schnüren (Barsche) aus den Teichen gefischt und in Reviere der ÖFG 1880 übersiedelt werden.
Danach gehe ich testen und treffe dabei G + E – wie sehr vermissen wir schon unsere Freunde!

In den Birken im Garten hat sich ein Raubvogelpärchen platziert, das mich beim ersten Mal Rasenmähen beobachtet. Nach getaner Arbeit machen wir noch eine Runde an die Teiche. Im Wald rund um den Mühlteich blüht es gelb und weiß. Zwei Enten haben den Platz auf Granitsteinen im Wasser eingenommen und betreiben Körperpflege.
Auf einem Feld entdecke ich noch einen Hasen, der sich reckt, streckt, frisst und sich dann versucht im Wald vor mir zu verstecken. Süß!
Zum Abendessen gibt es eine Rehkitzschulter und danach Topfenpalatschinken.














Sonntagvormittag sind wir mit R + A am Golfplatz verarbredet. Mir gelingen ein paar gute Schläge und wir gewinnen.

Alle Gedanken sind zur Zeit bei meinem Papa.

 

Kleine und große Hunde, ein Thermophor und ein nicht enden wollender Winter

Aus den Resten vom Hasenragout fabriziert Tom Sonntag Abend ein köstliches Sugo – der perfekte Wochenendausklang.

Alles andere als perfekt entwickelt sich das Wetter unter der Woche. Regen, Schnee und Graupelschauer treffen mich waagrecht im Gesicht und mich freut es kaum am Abend aus dem Haus zu gehen. Aber nur vor dem Computer sitzen geht auch nicht und so trotzen wir Wind und Wetter auf unseren Abendrunden, die nun wenigstens nicht mehr in der Finsternis stattfinden.
Vor dem Supermarkt sitzt ein süßer Hund und zum Abendessen gibt es grünen Spargel mit Pilzen.







Auch im Nordbahnviertel blüht es erst vereinzelt und dass aufgrund des Lockdowns die Schanigärten geschlossen sind, ist nur bedingt traurig.



Wir treffen uns am Abend in der touristenfreien und auch sonst fast menschenleeren Stadt. Bei Mayer & Freunde kaufen wir Speck & italienische Pasta für eine köstliche Carbonara. 








Am nächsten Tag spazieren wir zum Haus des Meeres und treffen unterwegs S + F, alte Bekannte aus der Phönixhofrunde. Wir plaudern kurz und freuen uns über solch kleine Sozialkontakte.
Vor dem Supermarkt sitzt ein weniger süßer, wenn auch genauso friedlich wirkender Hund.



Die ganze Woche über erreichen uns Schneebilder aus dem Waldviertel und etwas Schnee liegt tatsächlich noch im Wald, als wir am Freitag raufkommen. Anders als in Wien blüht hier heroben gar nichts und die Natur ist weiterhin in Winterkälte erstarrt. Am Mühlteich hat sich ein Haubentaucherpärchen im Schilfbereich angesiedelt.







Am nächsten Morgen ist Nachbars Hund schon wieder auf der Pirsch neben unserem Garten. Zu Fuß machen wir uns in den Ort auf und kommen an den gerodeten Hängen unterhalb des Feriendorfes vorbei. Falls das dem freien Blick auf den See dienen soll: schöner ist es nicht geworden.
Auch die Magnolie beim Schloss ist noch nicht aufgeblüht.

Am Nachmittag helfen wir die Tennisplätze vom Winterschutz zu befreien. Zum Glück sind viele Helfer:innen gekommen und so geht es flott voran. Nächste Woche kommt dann ein Profi und trägt neuen Sand auf.
Da noch immer Saunawetter herrscht, genieße ich zwei Aufgüsse bei der Mama, bevor es zum Abendessen Kalbsschnitzel in zitroniger Buttersoße mit Kapern und Pommes Frittes gibt. Köstlich!



Zum Tennisspielen ist es mir viel zu kalt, außerdem habe ich einen leichten Muskelkater vom Steineschleppen in den Oberarmen. Daher ist es gut, dass der Golfplatz wieder aufgesperrt hat. Wir sind ganz allein am Platz und ziehen unsere Golfwagerln durch die Gatschhaufen von Mole Country, begleitet nur von ein paar Krähen. Wann kommt endlich der Frühling?!



 
Auch nächste Woche soll es weiter kühl bleiben und die Prognose für das kommende Wochenende klingt auch nicht besser. Ein Drama.

 

 

Auerspergmagnolie, Gartenprimeln und eine Vogeltränke

Aus dem kühlen und kahlen Waldviertel kommen wir am Ostermontag in das frühlingshafte Wien zurück. Nicht nur die Bäume und Sträucher bei uns im Hof, sondern auch die prächtige Magnolie vor dem Palais Auersperg stehen in voller Blüte.







Der Winter gibt sich aber noch nicht geschlagen und der Blick aus dem Fenster macht zaghaft aufkommende Frühlingsgefühle gleich wieder zunichte. 
Auf der Abendrunde durch den Siebten kommen wir am neu bebauten ehemaligen Kurier-Standort vorbei. Das Grätzel ist verkehrsberuhigt und in die Lindengasse soll bald ein Markt kommen.

Die ganze Woche über wechseln Sonne, Wolken und Graupelschauer. Da wir ja seit Monaten nicht ins Restaurant können, lassen wir es uns daheim gut gehen.


Freitagmittag probieren wir den veganen Burger vom Swing Kitchen und fahren dann an die Perschling – einem weiteren Revier der ÖFG – denn Tom bekommt Karpfen und Zander aus dem Waldviertel für den Frühjahrsbesatz. Zu meiner Freude hat der Lederleitner geöffnet und so komme ich zu einer neuen Vogeltränke und zwei kleinen Pflänzchen fürs Beet.













Ein bisschen etwas hat sich auch heroben im Garten getan. Aus dem Lagerhaus holen wir eine Akkuheckenschere und während ich die Rosen schneide, fährt Tom damit über die Lavendelbüsche. Sehr praktisch!


Am Nachmittag fahren wir nach Reingers, aber da der Zander jetzt Schonzeit hat, fällt Fischen ins Wasser und so schauen wir bei C + K auf einen schnellen Gartenespresso vorbei. Man ist ja schon über solche Minisozialkontakte froh!

Zum Abendessen gibt es einen Hasen in Wurzelgemüsesoße mit Oliven und davor Herz und Leber auf getoastetem Brot. Köstlich!

Da die beiden Sandplätze noch nicht in Betrieb sind, gibt es ein ziemliches Gerangel um den 3er-Platz und ich kann gerade noch einen Slot für 9:00 Uhr eintragen. Zum Glück ist es aber nicht mehr so kalt wie zuletzt und in der Sonne ist es sehr angenehm zu spielen. 
Am Weg nach Wien schauen wir noch bei meiner Mama vorbei, die erneut ihren Geburtstag im Lockdown verbringen wird. Dafür hat sie aber schon einen Impftermin und wir kommen hoffentlich auch bald dran. Damit dieser Spuk endlich ein Ende hat!
Bin gespannt, ob nächstes Wochenende dann auch die Magnolie beim Schloß in Litschau blüht.