Kühl in Hamburg, mild im Waldviertel und ein 90. Geburtstag

Kurze Zeit ist es Sonntagfrüh sonnig, gegen Mittag zieht es jedoch zu und in Heidenreichstein ist dichter Nebel. Daher ist es nicht so schlimm, dass wir schon zeitig nach Wien fahren, denn Tom hat Klassentreffen von der Grafischen.
Passend zum Wetter gibt es zum Abendessen einen wärmenden Kohlsuppeneintopf.

Einmal geht es für heuer noch nach Hamburg. Kalt und nass ist es in Wien, noch um ein paar Grad kälter in Hamburg. Ich nehme vom Flughafen die Schnellbahn in die Stadt und möchte wie gewohnt an den Landungsbrücken in die U-Bahn umsteigen. Doch diese fährt aufgrund einer Baustelle durch die Station durch und ich muss entlang der Elbe bis zum Hotel zu Fuß gehen. Dort wartet allerdings zu meiner Überraschung ein Upgrade und ein Päckchen Süßes auf mich. Sehr nett! Zum Dinner treffen wir uns beim Vietnamesen – es werden verschiedene Vorspeisen bestellt und dann entscheide ich mich für eine Pho und als Dessert Klebreis mit Mangocreme.

Mein Zimmer ist im letzten Stock mit Blick auf den Michel und hinter der Elbphilharmonie geht die Sonne auf. Das Verlagsgebäude ist jedesmal ein toller Anblick, aber ich muss mich schon beeilen, denn wir fangen früh mit dem Meeting an. Während Gruppen für Teamprojekte eingeteilt werden, fahren draußen laut hupend die Traktoren am Weg zu einer Demo vorbei. Hoffentlich wird das kein Problem am Nachmittag, wenn ich wieder zum Flughafen muss. Die Schnellbahn ist dieses mal keine Option, weil es zu lange dauert – daher bestelle ich ein Taxi. Der Fahrer ist selber überrascht, dass er es pünktlich geschafft hat, denn die Demo löst sich erst langsam auf und in der ganzen Stadt staut es sich. Über verwinkelte Schleichwege bringt er mich auf den letzten Drücker zum Flughafen, eine lange Menschenschlange hat sich Security-Check gebildet und genau mit Beginn des Boardings laufe ich am Gate ein. So knapp war ich noch nie dran. Es wäre auch wirklich schade gewesen, wenn ich den Flug versäumt hätte, denn im U.S.W. haben sich ein paar Freunde getroffen und dabei feiern wir auch Toms Geburtstag!

 

Bei Dunkelheit kommen wir Freitagnachmittag wieder in Litschau an. Kurz überlege ich, mit der Stirnlampe noch einen Spaziergang zu machen, verschiebe das aber auf morgen. In Wien haben wir noch Wein eingekauft, den wir in den Keller räumen. Die Heizung wurde unter der Woche repariert und so kochen wir entspannt geselchte Ripperln mit den sehr guten Semmelknödeln, frisch gemacht von der Mitarbeiterin an der Fleischbudel beim Billa.

Den Spaziergang mache ich dann am nächsten Tag. Wir holen den Schlüssel vom Installateur, haben beim Einlösen des Lottoscheins in der Trafik wieder nicht den Jackpot geknackt, Tom fährt zum Fischen und ich mache eine Seerunde. Tom bringt einen Zander heim, ich ein paar Fotos.

Am Nachmittag nutzen wir das schöne Wetter und fahren nochmals an die Teiche. Entlang der Straße sind bereits die Schneestangen montiert, die aber derzeit nur von Raubvögeln für einen besseren Ausblick genutzt werden. Fisch fangen wir keinen mehr, im Wald wachsen jede Menge Pilze in allen Formen und Farben, jedoch keine Steinpilze. Am Heimweg gehen wir noch kurz einkaufen und treffen G + E, die wir leider viel zu selten sehen, was wir aber bald ändern wollen!

In der Nacht hat es zu stürmen begonnen und der Wind rüttelt an den Fensterläden. Wir packen uns früh zusammen, denn zu Mittag feiern wir beim Priliisauer im 14. den 90. Geburtstag von Toms Onkel! Vier Generationen haben sich dazu versammelt.

Kommenden Freitag geht es mit dem nächsten runden Geburtstag weiter. Das Wochenende bleiben wir dann in Wien, denn ich möchte reiten gehen und ein paar Besorgungen machen. Wenn wir wieder raufkommen, dann findet gleich eine neue Veranstaltung statt: “Von Haus zu Haus. Litschauer Advent am See”! Die Litschauer öffnen ihre Tore und backen, punschen  und musizieren. Auch S aus der Saaß und M unser Tennisclubpräsident spielen in der alten Tankstelle auf – das möchte ich mir unbedingt ansehen. Am Abend wird dann bei C + K  das heurige Weihnachtsmenü für K’s Kolumne gekocht. Ich bin schon gespannt, was es heuer wird.

Innsbruck, Bozen und ein Litschauer Derbysieg

Beim Fleischhauer auf der Josefstädter Straße liegt Kalbfleisch in der Vitrine und daraus kocht Tom ein sämiges Gulasch mit Spätzle.

Donnerstagfrüh brechen wir zeitig auf, denn ich muss geschäftlich nach Tirol und Südtirol. Erste Station ist Innsbruck und während ich einen Kunden besuche, besucht Tom das Goldene Dachl in der Altstadt.

Weiter geht es über den Brenner, vorbei an endlosen Lkw-Kolonnen. Was transportieren die alle und wohin?
Der erste Termin in Bozen führt mich in die Vorstadt, wo uns Perlen des italienischen Wohnbaus erwarten. Das Zimmer habe ich jedoch im altehrwürdigen Parkhotel Laurin im Zentrum gebucht. Die Fenster könnten mal wieder gestrichen und der Teppich im Lift ausgetauscht werden, aber der Blick vom Balkon auf die Berge entschädigt uns. Vor dem Abendessen drehen wir noch eine Runde durch die Altstadt. Wir entscheiden uns im Hotel zu essen, wo ein junger Koch alpine und mediterrane Küche perfekt vereint. Originell auch die holzvertäfelte Bar mit Musik und Häppchen.

Die Sonne geht malerisch hinter den Bergen auf, das Frühstück bietet eine Auswahl an Südtiroler Käse, man kann sich sein weiches Ei selber kochen und die butterflaumigzarten Croissants sind unterschiedlich gefüllt.
Den nächsten Termin habe ich am Pfarrplatz – ideal für einen kurzen Abstecher in die Dompfarrkirche. Tom besorgt noch Speck und Wildschweinsalami, bevor wir gemeinsam mit Hunderten deutschen Wohnwagen wieder über den Brenner zurück fahren.

Am Attersee machen wir einen kurzen Stopp und lassen den Blick schweifen. Das Wasser ist so klar.

Nach stundenlanger Fahrt kommen wir wieder oben an. Der Himmel leuchtet rot und der Mond ist fast voll. Müde von der langen Reise gehe ich bald schlafen, denn am nächsten Tag heißt es nochmals früh aufstehen!

Das früh Aufstehen ist ja eher nicht so meines, aber wenn sich die Morgennebel von den Teichen heben und die Sonne hinter den Bäumen aufgeht, ist es schon sehr malerisch. Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder die Schuh-Teiche abgefischt und Karpfen sowie Zander an die Alte Donau geführt. Unser Lieblingsfahrer N. der Schlossfischerei hat sich dafür extra sein neues ÖFG-Kapperl aufgesetzt. 

Der USC Sparkasse Litschau ist seit acht Runden ungeschlagen und da lassen wir uns gemeinsam mit Ma und H. das Derby in Heidenreichstein nicht entgehen. Viele Fans aus Litschau sind angereist und feiern die Mannschaft lautstark. Mit Choreographie!

 

Über dem Abfischen in Kleinmotten liegt dichter Nebel, in Litschau, nur ein paar Kilometer entfernt, scheint von der Früh weg die Sonne. Vor dem späten Frühstück spielen wir neun Löcher und ich gewinne wieder nix.

Nächste Woche feiert Cousine A. ihre Habilitation (endlich!) und wenn das Wetter passt, kommt am Samstag “Fischers Fritz” in den Kollmitzgraben. Hoffentlich hält das prächtige Herbstwetter an!

London, 30 Jahre Grenzöffnung und endlich Steinpilze

Ich lade Toms Bilder vom Videodreh an der Thaya und im Kollmitzgraben auf meinen Laptop und nach einem einfachen Abendessen gehen wir, begleitet vom Bellen der Rehböcke bald schlafen.

Am Dienstag reise ich für einen Tag nach London und verbringe dabei mehr Zeit im Flieger und in der U-Bahn als beim Meeting. Für ein Gruppenfoto dürfen wir kurz aufs Dach des Bürogebäudes der Financial Times und kommen dadurch zu einem tollen Ausblick auf St. Paul’s Cathedral und die City of London. Toiletten gibt es für Männer, Frauen und für alle gemeinsam.

Wien ist aber auch schön.

Wieder heroben scheint die Sonne, aber die Luft ist schon sehr frisch. Die neue Kletterrose hat noch eine schöne Blüte bekommen. Am Langfurterteich fange ich den Sonnenuntergang ein und in einem Feld schrecken wir eine Rebhuhnfamilie auf.

 

Gemüsesuppe mit Selchripperln

Während Tom zu einem Termin nach Waidhofen und zur Jaroldsmühle fährt, mache ich mich zu einer Herrenseerunde auf. Der blaurote Traktor ist wieder in die obere Sandkiste gewandert und offenbar sehr beliebt. Im Strandbad lassen sich nun wieder die Fischer nieder.

Am Nachmittag schauen wir erst in den Wald und finden ein paar Steinpilze und dann nach Grametten, wo 30 Jahre Grenzöffnung gefeiert wird. Gemeinsam mit dem Nachbarort Nova Bystrice gibt es den ganzen Tag über Showprogramm, Kinderprogramm, Kulinarik und man kann sogar den ehemaligen Grenzposten auf tschechischer Seite besichtigen. Eine tolle Reise in die Vergangenheit.

30 Jahre Grenzöffnung in Grametten

Am Abend kommen R + A auf Steinpilzcrostini, korsisches Wildschwein (wobei das Wildschwein aus den Litschauer Wäldern kommt) und eine Birnen-Kakao-Tarte.

Die ganze Nacht über stürmt es und auch in der Früh lässt der Wind nicht nach. Wir spielen eine Stunde Tennis und am Nachmittag gehen wir vielleicht noch auf den Golfplatz. Oder Fischen – wie’s uns freut.
 

Noch eine Woche, dann wird endlich gewählt. Und der September ist auch schon wieder fast vorbei.

Hamburg, Margeriten und Lupinen

Sonntagnachmittag spazieren wir zum Fest für Europa am Heldenplatz. Gute Musik, entspannte Menschen und Polizisten mit nichts zu tun.

Vom Ballhausplatz berichten noch ein paar versprengte Korrespondenten, im Volksgarten blühen bereits die Rosen in allen Farben.

Wir kochen einmal Pasta mit Büffelmozarella und einmal Hühnerflügerln, über der Stadt hängen dunkle Regenwolken und immer mehr Roller kugeln herum.

 

Dann geht es für den Rest der Woche nach Hamburg. Von meinem Bett aus kann ich jeden Lichtschalter im Hotelzimmer erreichen, die Aussicht ist bescheiden, dafür ist es herrlich ruhig.
Die internationale Tagung ist kurzweilig und am Abend geht es in den Club Gaga auf der Reeperbahn. Am nächsten Tag Gruppenfoto an der Elbe und ein Besuch in der Redaktionsküche von Essen&Trinken, wo wir die köstlichen Kuchen und Torten probieren dürfen.

Vom Flughafen gehts dann gleich direkt zur Hochzeitsfeier von C + K. Familie und Freunde haben sich in einem kleinen italienischen Lokal versammelt und zwischen den vielen köstlichen Gängen werden lustige und rührende Reden gehalten. Eine schöne Feier!
Auf dem Heimweg gehen wir noch auf ein Achterl ins Anzengruber und testen den wiedereröffneten Würstelstand in unserer Gasse. Die Käsekrainer ist gut, nur die Haut etwas hart und leider haben sich auch schon ein paar Burschenschaftler (?) in Lodenjanker und mit Geweih um den Hals davor versammelt.

 

Im Waldviertler Garten blühen nicht nur die Akeleien in allen Rosa- und Lilatönen sondern sogar der Rosmarin, der es heuer erstmals über den Winter geschafft hat. Wir verabreden uns zu einer Golfpartie mit R + A, mähen den Rasen und ich versuche mit der Kamera die Abendsonne einzufangen. In der Nacht regnet es.

Am Sonntag ist Wahltag und mit unseren Wahlkarten halten wir im Wahllokal in der Hauptschule etwas den Betrieb auf. Nachdem wir unsere Stimmen abgegeben haben, schauen wir kurz nach Reingers. Eine Ente flattert aufgeregt über den Teich und will uns offenbar von ihrem Nest weglocken, über uns kreischt der Reiher.

Jetzt freue ich mich auf eine Woche Urlaub heroben, am Donnerstag ist Fliegenfischertag an der Pielach und nächsten Samstag beginnt die Zandersaison!

 

 

Feueralarm, Salzburg und Dauerregen

Im Studentenheim schrillen die Sirenen – Feueralarm! Geordnet und ruhig verlassen die Bewohner das Gebäude und kurz darauf ist auch schon die Feuerwehr da. Nach wenigen Minuten dürfen wieder alle hinein. Zum Glück wahrscheinlich wieder nur ein Fehlalarm.

Die Leih-eScooter stehen mittlerweile an jeder Ecke – wenn sie stehen. Wir kochen Naturreisrisotto, und einmal Spargel klassisch. Einen Abend allein daheim belege ich eine Tiefkühlpizza mit Rucola und Prosciutto – gar nicht mal so schlecht.
In die U-Bahn steigt ein Mann mit einem monströsen Koffer am Rücken, vor dem Supermarkt sitzt ein Spaniel mit Schnauzer und der Salat, der im Waldviertler Gemüsebeet keinen Platz mehr fand, wächst jetzt auf unserem immer grüner werdenden Hinterhofbalkon.

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Am Mittwoch muss ich geschäftlich nach Salzburg und dieses mal nehme ich den Zug. Auch 140 km/h auf der Autobahn können den Zeitvorteil und das entspannte Reisen nicht wettmachen. Nach dem Termin besuchen die Hamburger Kolleginnen und ich noch kurz die Altstadt, spazieren vorbei an Mozarts Geburtshaus und werfen einen Blick aufs Hotel Sacher und die Festung.


Heroben im Waldviertel geht alles seinen gewohnten Gang. Die Rehe beobachten uns beim Rasenmähen bevor es den ersten kurzen Regenschauer gibt. Beim Billa ist das Schlagobers aus, denn am Sonntag ist Muttertag!

Auch der Samstag beginnt trüb, doch beim Spaziergang am Nachmittag kommt die Sonne raus. Ein Mann mit Traktor kontrolliert die Bäume am See, die Vögel trinken in den Wasserlacken, Angler sitzen am Ufer. Warum jedoch ein Stück Naturweg breit und dick geschottert wurde, weiß ich nicht. 

Am Abend haben wir Mama, H. und T + W zum Essen eingeladen. Inspiriert vom wuchernden Estragon im Kräuterbeet gibt es Steaks mit Sauce Bearnaise. In der Nacht beginnt es stärker zu regnen und es hört auch am Sonntag nicht wieder auf.

Über dem Mühlteich hängt der Nebel, es ist nass und kalt und auch die Rehe scheinen sich nicht entscheiden zu können, ob sie das Winterfell wechseln sollen oder lieber noch nicht.

Nächste Woche reiht sich ein Termin an den anderen, im Büro erwarten wir Besuch aus Indien und am Samstag steigt eine Party!